Neue Jahrgänge Sauvignon Blanc von Maria und Sepp Muster sowie von Elisabeth und Andreas Tscheppe – und eine Maßnahme als Erklärung, Dienstag, 18. April von 17 bis 21 Uhr

Elisabeth und Andreas Tscheppe. Jahrgang 2021

Caviste Rudolf Polifka freut sich, auch vom Jahrgang 2021 der Weine von Elisabeth und Andreas Tscheppe eine kleine Menge zugeteilt bekommen zu haben. Selbstverständlich ist das nicht. Umso mehr freut es den Rudl.

Eine Maßnahme

Die Weine von Elisabeth und Andreas Tscheppe erfreuen sich wiederum ihrerseits einer großen Nachfrage. Entsprechend rasant ist die kleine Zuteilung des Rudls jedes Jahr ausverkauft, sodass dieser entsprechende Anfragen im weiteren Verlauf des Jahres regelmäßig mit Vertröstung erwidern muss. Und so sehr Citoyen Rudolf die Tugend der Geduld schätzt, so suspekt sind ihm Vertröstungen. Um die Verfügbarkeit dieser Weine etwas zu prolongieren, hat Caviste Rudolf mehrere Möglichkeiten gesehen.

Naheliegend wäre es gewesen, den Preis zum geringen Angebot und der großen Nachfrage in Beziehung zu setzen oder „anzupassen“, wie das heute oft lächerlich ausgedrückt wird. Jetzt hat der Rudl nicht grundsätzlich etwas gegen Märkte. Aber wie der Macht Kontrolle nicht schlecht ansteht, haben auch den Märkten Grenzen noch selten geschadet.

Eine andere und von Kollegen in Frankreich in vergleichbaren Fällen ganz gerne getroffene Maßnahme wäre eine Limitierung der Abgabe pro Kundschaft gewesen – Originalitätsfaktor: überschaubar.

Darum hat sich der Rudl für eine zugegebenermaßen ambivalente Maßnahme entschieden, mit einem Nebeneffekt: Sie ermöglicht ihm, seine Lage darzulegen.

Caviste Rudolf knüpft den Kauf einer jeden Flasche aus dem Hause Tscheppe an den Erwerb einer Bouteille französischer Provenienz. Als ambivalent erscheint das dem Rudl in mehrerlei Hinsicht. Am unzutreffendsten wäre sicher ein Eindruck, dass die französischen Weine im Sortiment der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils so etwas nötig haben. Dann wäre es g‘scheiter, das Geschäft gleich zuzusperren! Vielmehr handelt es sich bei diesen französischen Weinen um solche, für und vor deren Erwerb der Rudl einiges an Hartnäckigkeit, Recherche und empirisches Verkosten investiert hat. Es ist nicht dem Rudl seine Tour, bei einer Weinmesse Stände abzuklappern und dabei dort und da eine Lieferungen zu vereinbaren. Mit den großen Verkostungen tausender Weine kann Caviste Rudolf Polifka immer weniger anfangen, weil sein Sensorium spätestens beim zwanzigsten Wein abgestumpft ist. Darüber hinaus erleichtern ihm das Trara, das Gequatsche und die Gerüche bei solchen Veranstaltungen eine Konzentration auf interessante Weine nicht unbedingt. Darum liest der Rudl, er liest und liest und liest. Ist er dabei auf etwas Vielversprechendes gestoßen, sondiert er die Weiten, Tiefen und Breiten des digitalen Netzes nach einer Möglichkeit, eine Flasche des betreffenden Weins zu kaufen. Gelingt ihm das, dann verkostet er den Wein über den Zeitraum von ein paar Tagen. Hält der Wein dabei seine Versprechen – sehr oft ist das nicht der Fall –, dann sucht Caviste Rudolf Polifka nach Bezugsmöglichkeiten, die gegebenenfalls die Transportkosten pro Flasche unter einem Euro halten. Das sind vom Platz her äußerst begrenzte Erwerbe im Rahmen des Familienurlaubs, in der Regel jedoch Lieferungen auf Paletten. Letztere führen dazu, dass ein kleines Geschäft im Nebenerwerb wie das vom Rudl auf einem Sitz um die 500 (FÜNFHUNDERT) Flaschen mehr im Keller liegen hat. Seit dem ersten Lockdown vor gut drei Jahren sind 4 (VIER) solche Paletten in der Reindorfgasse angetanzt. Was den Einkauf betrifft, hat der Rudl dabei von den Lockdowns profitiert, weil er von Weinbäuerinnen und Weinbauern, die im Normalfall nur homöopathische Mengen anzubieten haben, aufgrund der damals geschlossenen Gastronomie größere Mengen kaufen konnte. Was allerdings den Verkauf betrifft, war das Gegenteil der Fall. Im Jahr 2020 konnte Rudolf Polifka das durch persönliche Zustellungen teilweise kompensieren. Jenen, die damals Wein bestellt haben, wird der Rudl immer dankbar bleiben. Dass so eine Solidaritätswelle irgendwann ein Ende hat, liegt in der Natur einer Welle. Anfang 2021 war das dann der Fall. Die Gastronomie hat sich seither auch verändert. Und zahlreiche Winzer-Webshops, die wie Champignons aus dem Kaffeesatz gewuchert sind, sind völlig verständlich, haben dem Rudl die Hack‘n aber auch nicht unbedingt erleichtert. Citoyen Rudolf fragt sich offen gestanden schon auch ein bissl, warum Kundinnen und Kunden darüber jammern, dass Preise steigen, aber keinen Zusammenhang mit angeblichem Gratisversand sehen wollen. So gut der Rudl die Webshops als Konsequenzen der Pandemie und des österreichischen Weinmarktversagens nachzuvollziehen vermag, so wenig kann er das offen gestanden bei der tatsächlichen oder angeblichen Versandkostenfreiheit. Aber bitte. Der langen Schreibe kurzer Sinn: Bevor der Rudl neue Weine oder auch nur neue Jahrgänge von bekannten Weinen in größeren Mengen und das bedeutet zu annähernd gewohnten Preisen bestellen kann, muss er welche verkaufen. Und bevor Caviste Rudolf seine Bestände, die seit ihrem Eintreffen nicht nur im Wert, sondern vor allem im Geschmack zugelegt haben, abverkauft, trinkt er sie lieber selber und sperrt seine Hütte zu. So viel Direktheit muss sein. Und wenn sie bis jetzt nicht war, dann halt jetzt.

Die Abgabe der sechsunddreißig Flaschen von Andreas und Elisabeth an den Erwerb jeweils einer Flasche französischen Weins zu koppeln, wird das Kraut nicht fett machen, hat dem Rudl aber die Möglichkeit geboten, auf seine Lage aufmerksam zu machen.

  • Sauvignon vom Opok 2021, Maria und Sepp Muster, Schlossberg (5/8)

  • Sauvignon Blanc 2006, Maria und Sepp Muster, Schlossberg (4,50/7)

  • Sauvignon Blanc „Blaue Libelle“ 2021, Elisabeth und Andreas Tscheppe, Glanz (7/11)

  • Graf Sauvignon 2020, Maria und Sepp Muster, Schlossberg (6,50/10)

  • Graf Sauvignon 2018 Maria und Sepp Muster, Schlossberg (6,50/10)

  • Graf Sauvignon 2017, Maria und Sepp Muster, Schlossberg (6/9)

Dienstag, 18. April von 17 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, muss zu einem gesamteuropäischen Feiertag erklärt werden. Wer das Richtige feiert und weiß, was er dabei tut, ist nicht nur kein Würstel, sondern wird sich auch leichter tun, den Angriffen der Heimatparteien auf Demokratie, Menschenrechte und Aufklärung etwas Wirksames entgegenzusetzen.

Herr Rudolf begrüßt den Regen, den im Baskenland gerade so wie den im Burgenland!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien