Verlängerung! Außertourlicher Sonderöffnungstag, FREITAG, 22. März, 17(!) bis 21 Uhr, Bacherlweine von der Rhône bis an die Isère: les Sérines

Früher war alles …

Manchmal erinnert sich der Rudl an früher. Da hat seine Woche damit geendet, dass er am Freitag am Abend, manchmal auch in der Nacht die Abrechnung gemacht, vor der Einführung der elektronischen Registrierkasse noch „zu Fuß“, sich dann auf den Heimweg nach Hasenleiten begeben, dort ein Achtel eingeschenkt hat und vor dem Austrinken eingeschlafen ist. Das war eine andere Zeit. Ein Weingeschäft wie das vom Rudl so betreiben zu können, dass man dafür auf eine halbe Lehrverpflichtung verzichten kann, hat sich leider als Irrtum erwiesen.

Jetzt ist der Rudl wieder Vollzeitschulmeister. Darum kann er nur mehr einmal in der Woche aufsperren.

Allerdings beginnen am Freitag Ferien. Danach ist Zeit zum Schlafen genug. Auch deshalb erlaubt sich Caviste Rudolf, diese Woche am Freitag von 17(!) bis 21(!) quasi als Nachspielzeit oder Verlängerung sein Geschäft aufzusperren.

Der Rudl freut sich, dass er ab sofort den Riesling de vite Lange Lissen 2022 vom Weingut Roland Minkowitsch flaschenweise anbieten kann.

Folgende Weine werden am kommenden Freitag zumindest beim Aufsperren um 17 Uhr glasweise verfügbar sein:

  • Mondeuse « Mattäi » 2021, Côteaux des Girondales, Villaz am Lac d’Annecy, Vin de France (5/8)
  • Mondeuse « Black Giac » 2020, Giachino, Chapareillan, AOV Vin de Savoie (4,50/7)
  • Mondeuse 2018, Dupasquier, Aimavigne, AOC Vin de Savoie (4/6)
  • Argile rouge 2018, Domaine des Ardoisières, Saint Pierre de Soucy, IGP Vin des Allobroges (6/9)
  • L’Écume des Jours 2021, Les Deplaude de Tartaras, IGP Collines Rhodaniennes (5/8)

Marsanne und Roussanne, aber so, wie Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, diese beiden Rebsorten wahrscheinlich seltener kennengelernt haben, eigentlich auch nicht mehr das Terrain von Bergetappen, aber immerhin Hügeln. 2021 war es. Da hat Fred Giachino dem Rudl, nachdem dieser in der hauseigenen Weinbar die hauseigenen Weine gekostet hatte, einen „Vin des Copains“ empfohlen. Wenige Tage davor waren bereits bei Mathieu Apffel lobende Töne über die Deplaude de Tartaras zu hören gewesen. Dass Fred jetzt genau mit einem Wein von diesem Weingut daherkommt, hat der Rudl für einen Zufall gehalten und die Flasche natürlich bestellt. Bereut hat er diese Entscheidung nicht. Viele Weißweine von der nördlichen Rhône sind dem Rudl oft zu plump. Die Déplaude de Tartaras sind von der nördlichen Rhône, sehen zwar nicht direkt auf den Bach hinunter, aber einige ihrer Weißweine erachtet der Rudl als überaus gelungene Kompositionen:  dezente Frucht, tonisch, frisch und würzig, eine Struktur, wo eins zum anderen passt und fast so etwas wie ein Rhythmus in der Abfolge der Geschmackseindrücke, die sich nacheinander einstellen. Caviste Rudolf wollte damals umgehend zu diesem Weingut fahren, musste sich aber zwischen Thévenet in Villié Morgon und Tartaras entscheiden, hat dem Granit im Beaujolais den Vorzug gegeben. Aus den oenologischen Augen hat er die Déplaude de Tartaras aber nicht verloren, zwei Jahre später dort sogar übernachtet und diese Entscheidung nicht bereut.

 

  • Roussette de Savoie 2017, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Roussette de Savoie (3/5)

Wie es die Dupasquiers schaffen, weitgehend ohne Chemiekasten regelmäßig Weine auf diesem Niveau zu machen und diese dann zu solchen Preisen anzubieten, entzieht sich der Kenntnis von Caviste Rudolf Polifka. Der Rudl hat den Verdacht, dass ein ausgeprägter Sinn für Tradition im Spiel ist. Das ist zumindest ein Eindruck, der sich dem Rudl beim Betreten des Weingutes immer wieder hinterlässt. Die klassisch trockene Roussette ist auf alle Fälle jener Wein, mit dem der Rudl seinerzeit, im Zweitausendsechser Jahr ist es gewesen, auf die Domaine Dupasquier aufmerksam geworden ist. Manchmal überlegt sich der Rudl, wie es wäre, wenn er nur mehr mit drei Weingütern arbeiten könnte. Die Dupasquiers wären dabei.

  • Altesse 2020, Domaine Giachino, Chapareillan, AOC Roussette de Savoie (4,50/7)

Viel größer kann ein Unterschied zwischen zwei Repräsentantinnen einer Rebsorte nicht sein. Quitten und Bergamotten, resolut und kantig.

  • Douce noire « Nebula » 2020, Domaine de l’Aitonnement, Aiton, IGP Vin des Allobroges (6,50/10)

Eine ursprünglich in Savoyen verbreitete Rebsorte, an der für Maxime Dancoine ein Weg vorbei führt, ist wahrscheinlich weder erfunden noch entdeckt worden. Dabei ist Maxime gar nicht ursprünglich aus Savoyen. In Anbetracht seiner oenologischen Beratertätigkeit für Weinmeister wie Adrian Berlioz und die Giachinos, aber auch seiner Kontakte zu Michel Grisard ist das nicht besonders verwunderlich.

  • Persan 2020, Domaine Giachino, AOC Vin de Savoie (5/8)

Wüsste der Rudl nur, dass irgendeine savoyardische Rotweinsorte die Mutter von Syrah ist, fiele sein Verdacht vermutlich ziemlich schnell auf Persan. Nur würde das nicht stimmen. Mondeuse noire ist die Mutter von Syrah. Und dass Kinder ihren Eltern ähneln müssen, steht nirgends geschrieben. Dem Persan täte der Rudl die direkte Vorfahrenschaft von Syrah viel eher abkaufen.

 

FREITAG, 22. März von 17(!) bis 21(!) Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils,

Reindorfgasse 22

In der Karwoche ist der Rudl auf Studien- und Geschäftsreise. Darum ist erst am 2. April wieder geöffnet.

 

Im Übrigen ist der Rudl der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Konzentrationslager Auschwitz, zu einem gesamteuropäischen Feiertag erklärt wird.

 

Vorösterlich grüßt Monsieur Rudolf!

 

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

 

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Letzter Öffnungstag vor Ostern: Les Sérines, Vol. III: Marsanne, Douce noire, Persan und Altesse , am Dienstag, 19. März, 16 bis 20 Uhr

Eine dritte Woche widmet Caviste Rudolf Polifka der Rebsortenfamilie der Sérines. Nachdem er Mondeuse und Roussanne jeweils eine eigene Unterrichtseinheit gewidmet hat, stehen am letzten Geschäftstag vor Ostern andere Mitglieder der Sérines im Mittelpunkt: Marsanne, Douce noire, Persan und Altesse

 

  • L’Écume des Jours 2021, Les Deplaude de Tartaras, IGP Collines Rhodaniennes (5/8)

Marsanne und Roussanne, aber so, wie Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, diese beiden Rebsorten wahrscheinlich seltener kennengelernt haben, eigentlich auch nicht mehr das Terrain von Bergetappen, aber immerhin Hügeln. 2021 war es. Da hat Fred Giachino dem Rudl, nachdem dieser in der hauseigenen Weinbar die hauseigenen Weine gekostet hatte, einen „Vin des Copains“ empfohlen. Wenige Tage davor waren bereits bei Mathieu Apffel lobende Töne über die Deplaude de Tartaras zu hören gewesen. Dass Fred jetzt genau mit einem Wein von diesem Weingut daherkommt, hat der Rudl für einen Zufall gehalten und die Flasche natürlich bestellt. Bereut hat er diese Entscheidung nicht. Viele Weißweine von der nördlichen Rhône sind dem Rudl oft zu plump. Die Déplaude de Tartaras sind von der nördlichen Rhône, sehen zwar nicht direkt auf den Bach hinunter, aber einige ihrer Weißweine erachtet der Rudl als überaus gelungene Kompositionen:  dezente Frucht, tonisch, frisch und würzig, eine Struktur, wo eins zum anderen passt und fast so etwas wie ein Rhythmus in der Abfolge der Geschmackseindrücke, die sich nacheinander einstellen. Caviste Rudolf wollte damals umgehend zu diesem Weingut fahren, musste sich aber zwischen Thévenet in Villié Morgon und Tartaras entscheiden, hat dem Granit im Beaujolais den Vorzug gegeben. Aus den oenologischen Augen hat er die Déplaude de Tartaras aber nicht verloren, zwei Jahre später dort sogar übernachtet und diese Entscheidung nicht bereut.

 

  • Roussette de Savoie 2017, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Roussette de Savoie (3/5)

Wie es die Dupasquiers schaffen, weitgehend ohne Chemiekasten regelmäßig Weine auf diesem Niveau zu machen und diese dann zu solchen Preisen anzubieten, entzieht sich der Kenntnis von Caviste Rudolf Polifka. Der Rudl hat den Verdacht, dass ein ausgeprägter Sinn für Tradition im Spiel ist. Das ist zumindest ein Eindruck, der sich dem Rudl beim Betreten des Weingutes immer wieder hinterlässt. Die klassisch trockene Roussette ist auf alle Fälle jener Wein, mit dem der Rudl seinerzeit, im Zweitausendsechser Jahr ist es gewesen, auf die Domaine Dupasquier aufmerksam geworden ist. Manchmal überlegt sich der Rudl, wie es wäre, wenn er nur mehr mit drei Weingütern arbeiten könnte. Die Dupasquiers wären dabei.

  • Altesse 2020, Domaine Giachino, Chapareillan, AOC Roussette de Savoie (4,50/7)

Viel größer kann ein Unterschied zwischen zwei Repräsentantinnen einer Rebsorte nicht sein. Quitten und Bergamotten, resolut und kantig.

  • Douce noire « Nebula » 2020, Domaine de l’Aitonnement, Aiton, IGP Vin des Allobroges (6,50/10)

Eine ursprünglich in Savoyen verbreitete Rebsorte, an der für Maxime Dancoine ein Weg vorbei führt, ist wahrscheinlich weder erfunden noch entdeckt worden. Dabei ist Maxime gar nicht ursprünglich aus Savoyen. In Anbetracht seiner oenologischen Beratertätigkeit für Weinmeister wie Adrian Berlioz und die Giachinos, aber auch seiner Kontakte zu Michel Grisard ist das nicht besonders verwunderlich.

  • Persan 2020, Domaine Giachino, AOC Vin de Savoie (5/8)

Wüsste der Rudl nur, dass irgendeine savoyardische Rotweinsorte die Mutter von Syrah ist, fiele sein Verdacht vermutlich ziemlich schnell auf Persan. Nur würde das nicht stimmen. Mondeuse noire ist die Mutter von Syrah. Und dass Kinder ihren Eltern ähneln müssen, steht nirgends geschrieben. Dem Persan täte der Rudl die direkte Vorfahrenschaft von Syrah viel eher abkaufen.

  • … und von den Mondeuses ist auch noch einiges da …

 

… am Dienstag, den 19. März von 16 bis 20 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils,

Reindorfgasse 22

In der Karwoche ist der Rudl auf Studien- und Geschäftsreise. Darum ist erst am 2. April wieder geöffnet.

 

Im Übrigen ist der Rudl der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Konzentrationslager Auschwitz, zu einem gesamteuropäischen Feiertag erklärt wird.

 

Vorösterlich grüßt Monsieur Rudolf!

 

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

 

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Die Rebsortenfamilie der Sérines. Eine Trilogie, Vol. II: Mondeuse, am Dienstag, 12. März, 16 bis 20 Uhr  

 

Nach dem Unterrichtsthema der letzten Woche über Roussanne aus der Rebsortenfamilie der Sérines bleibt Caviste Rudolf Polifka kommende Woche quasi in der Familie und widmet sich Mondeuse in einer beinahe lückenlosen Vertikale vom Jahrgang 2016 bis zum Jahrgang 2021.

 

Sérines

Zur Rebsortenfamilie der Sérines gehören unter anderen Roussanne, Marsanne, Altesse, Viognier, Syrah, Persan, Douce noire und Mondeuse. Das mag verwundern, zumal sich vor allem Roussanne und Marsanne einen gewissen barocken Beigeschmack eingetreten haben. Mondeuse ist unter den Rotweinrebsorten so ziemlich das glatte Gegenteil von barock: niedrig im Alkohol, deutlich viel mehr Würze als Frucht und im Fall versierter Vinifizierung eine schwer nachzuahmende Eleganz.

 

Mondeuse noire

… gibt es auch in der sogenannten neuen Welt, in Sizilien und in der Schweiz, aber so richtig charakteristisch ist sie für Savoyen. Nie wirklich per Du ist Mondeuse mit der Reblaus geworden. Die hätte ihr beinahe den Garaus gemacht. Und das Wenige, was dieses Gfrast von Mondeuse noire übrig gelassen hat, ist dann noch einmal durch den Höhenflug des oenologischen Chemiekastens in den siebziger und achtziger Jahren ganz knapp vor ihr völliges Ende gestellt worden. Zur Jahrtausendwende waren etwa zweihundert Hektar übrig. Da waren ganz andere Rotweine angesagt. Und anders als mit Jacquère hat sich Mondeuse nicht einmal zum Verdünnen und Hinunterspülen des Fondues aufgedrängt. Aber es war auch da einmal mehr der damals im günstigsten Fall belächelte Michel Grisard, der am absoluten Tiefpunkt für diese Rebsorte längst erkannt hatte, wozu so ein Mondeuse-Rebstock am richtigen Fleck fähig ist und welches Lagerpotential die markante Würze gepaart mit Säure und reifen Tanninen offeriert. Mondeuses von Michel Grisard waren dann auch die erste savoyardischen Weinflaschen, die in Pariser Restaurants und Vinotheken aufgetaucht sind. Seither wächst die mit Mondeuse bestockte Rebfläche, nicht mit einem Affenzahn, zum Glück, aber sie wächst.

Immer wieder wird eine Identität von Mondeuse noire mit dieser oder jener Rebsorte vermeintlich erkannt, etwa mit Refosco. Genetischen Untersuchungen hat, zumindest des Rudls Wissens, noch keine dieser Hypothesen standgehalten. Relativ nahe dürfte Mondeuse dem Muscardin, einer der dreizehn für Châteauneuf-du-Pâpe zugelassenen Rebsorten stehen, nur dass Muscardin nicht so empfindlich auf Peronospora reagiert.

 

Linguistisches

Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass mit der vom römischen Schriftsteller Plinius dem Älteren erwähnten Traube „Allobrogica“ Mondeuse noire gemeint ist. Die Etymologie des Namens ist ungeklärt. So etwas schätzt der Rudl überaus. Denn so etwas lädt zum Fragen ein, und Fragen findet Schulmeister Rudolf sehr oft interessanter als Antworten. Es kann sein, dass „Mondeuse“ von einem provencalischen Wort für schälen, abwerfen kommt. Mondeuse noire erweist sich als sehr kooperativ mit der Weinbäuerin und dem Weinbauern, wenn es darum geht, den idealen Lesezeitpunkt zu ermitteln. Durch Abwerfen der Blätter signalisiert Mondeuse, dass man sich von der Photosynthese nichts mehr allzu viel erwarten braucht und zur Lese geschritten werden darf. Eine andere Erklärung stellt einen Zusammenhang altfranzösischer Ausdrücke für Most mit dem überdurchschnittlich ausgeprägten Hang zur Flüssigkeitsbildung dieser Rebsorte her. Eine dritte etymologische Hypothese führt den Rebsortennamen auf „mal doux“ in der wörtlichen Bedeutung von „schlecht mild“, also „bitter“ zurück. Als Weinbeeren genossen gibt es zugänglichere Rebsorten als Mondeuse. So ist ein behördlicher Erlass aus dem achtzehnten Jahrhundert überliefert, der neben der Rodung der alten jurassischen Rebstöcken Enfariné auch jene von einer Rebsorte mit dem Namen Maldoux anordnet. Mondeuse grise und Mondeuse blanche gibt es auch. Die eine hat man schon als ausgestorben betrachtet, bevor Pierre Galet ein paar Rebstöcke davon entdeckt und im Institut National de la Recherche Agronomique in Montpellier weitervermehrt hat. Die andere befindet sich im Schiste von der Domaine des Ardoisières und womöglich noch in diesem Jahr im Sortiment vom Rudl. Eine Rebkrankheit, für die Mondeuse noire nicht anfällig ist, muss wahrscheinlich erst erfunden werden. Dazu kommt, dass Mondeuse zum Übertreiben in Sachen Wachstum neigt. Wird sie nicht durch Rebschnitt zum Einbremsen gezwungen, resultiert das meistens in keinen besonders charaktervollen Weinen. Steinige Böden von den Dupasquiers in Jongieux setzen dem Übermut der Rebsorte natürliche Grenzen.

  • Mondeuse 2016, Dominique Belluard, Ayse, Haute Savoie, AOC Vin de Savoie (8/12)

Viel Mondeuse hat Dominique Belluard nicht gemacht. Darum ist das womöglich die letzte Gelegenheit, einen Rotwein von ihm zu trinken. Aus der Amphore.

  • Mondeuse 2018, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOP Vin de Savoie (4/6)
  • Argile Rouge 2018, Domaine des Ardoisières, IGP Vin des Allobroges (6/9)

Würzigkeit und Strenge von Mondeuse gepaart mit der Elegance von Gamay – recht viel mehr Vielschichtigkeit geht vermutlich nicht.

 

 

  • Prieuré Saint Christophe Rouge 2019, Domaine Giachino, AOP Vin de Savoie (7/11)

von den alten Weingärten von Michel Grisard

  • Mondeuse „Black Giac“ 2020, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (4,50/7)
  • Mondeuse „Matthäi“ 2021, Côteaux des Girdondales, Villaz, Haute Savoie, Vin de France (4,50/7)

 

Dienstag, den 12. März von 16 bis 20 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils,

Reindorfgasse 22

 

Im Übrigen ist der Rudl der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Konzentrationslager Auschwitz, zu einem gesamteuropäischen Feiertag erklärt wird.

 

Monsieur Rudolf grüßt Ecken und Kanten sowie die Fähigkeit, mit den dazu komplementären Eigenschaften zivilisiert auszukommen!

 

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Aux verres, les filles … et les fripons! Ein 1/8 ihrer Wahl für jede Dame „auf Haus“ zum internationalen Frauentag, Dienstag, 5. März von 16 bis 20 Uhr

Berechenbarkeit

Vielleicht ist es das Alter, vielleicht aber auch nur ein Mangel an mentaler Flexibilität. In Sachen Zeit braucht der Rudl ein paar Dinge, an die er sich halten kann, nicht viele, aber ein paar. Eine oenologische Vorbereitung auf den 8. März gehört dazu. Ein gesamteuropäischer Feiertag am 27. Jänner als Forderung detto. Dafür pfeift der Rudl auf alle Black Fridays dieser Welt. Halloween kann ihm gestohlen bleiben und der Stefani-Tag hat ihm auch nicht gefehlt. Darauf ist Verlass.

Positive Diskriminierung

Caviste Rudolf Polifka freut sich, heuer anlässlich des internationalen Frauentages, jede Dame, die am 5. März den Weg in seine Weinhandlung findet, auf ein Achtel des von ihr gewünschten glasweise angebotenen Weines einladen zu dürfen. Als der ganz große „Gamechanger“, wie man heute sagt, in Sachen Ungerechtigkeitsbekämpfung dürfte sich das zwar auch nicht erweisen. Als Symbol gegen ebendiese Ungerechtigkeit könnte es vielleicht aber schon durchgehen.

Probe

Da der Rudl auch heuer die Weine zum internationalen Frauentag ein paar Tage vor demselben kredenzt, besteht selbstverständlich wieder die Möglichkeit, den Wein Ihrer Wahl zum Tag der Gerechtigkeit zu erwerben, um ihn an ebendiesem Tag zuhause zu genießen.

Les Fille – les Fripons. Sexismus?

Das Etikett des Chignin-Bergerons „Les Filles“ von Gilles Berlioz ziert jedes Jahr eine andere Darstellung der Damen, die am Weingut arbeiten. Meistens sind diese gemalt oder gezeichnet, von unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern und in unterschiedlichen Stilen. Der Rudl freut sich immer, wenn er irgendwo einen ihm bis dahin nicht bekannten Jahrgang erblickt, quasi nach dem Motto: Was ist ihnen in diesem Jahr eingefallen? Für den Jahrgang 2020 haben die Damen und Herren vom Weingut keine Malerin und auch keinen Zeichner engagiert, sondern sich für ein Photo entschieden. Auf dem Zweitausendzwanziger Les Filles befinden sich die Damen des Weingutes im Weingarten, allerdings so wie sie dort ziemlich sicher weder den Rebschnitt noch die Lese bewerkstelligen. Wer jetzt an einen Jungbäuerinnen-Kalender denkt, trifft dieses Etikett nicht ganz. Erstens portraitiert das Etikett des männlichen Pendants „Les Fripons“ die Männer des Weingutes in entsprechender Manier – so viel „Esprit“ hat mittlerweile aber sogar der Jungbauernkalender aufgebracht. Vor allem aber befinden sich nicht alle der auf beiden Etiketten dargestellten Damen und Herren in einem jungbäuerinnenkalendertauglichen Alter. Und diese Art von Schmäh und vielleicht auch égalité wird den Jungbauernkalender, wenn Sie den Rudl fragen, auch in den nächsten siebenundfünfzig Jahren nicht heimsuchen.

Roussanne. Eine Wiederholung

ist an und für sich vor allem an der nördlichen Rhône daheim. Hermitage, Saint Joseph und so. Aber es gibt Roussanne auch in Floridsdorf, ja sogar in Südfrankreich. In Savoyen sagen sie zu Roussanne auch Chignin-Bergeron, obwohl so genaugenommen nur die einzige savoyardische Appellation, die Roussanne genehmigt, genannt wird.

  • Ceux d‘après 2022, Côteaux des Girondales, Villaz, Haute Savoie, Vin des France (5/8)

    Jetzt ist der Rudl glatt draufgekommen, dass er diesen Jahrgang vom Ceux d‘après seit acht Monaten im Sortiment, aber noch nie offen kredenzt hat. Ein Drittel Roussanne, ein Drittel Jacquère und ein Drittel Chardonnay. Über das irrwitzige Unterfangen von Françis Rousset hat Ihnen der Rudl das eine oder andere erzählt. Wenn man im Zusammenhang mit diesen Lagen das Wort „Vollreife“ strapazieren will, ist es am ehesten noch bei diesem Wein keine Themenverfehlung.

  • Les Filles 2020, Gilles Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (7/11)

  • Les Filles 2019, Gilles Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (6.50/10)

  • Les Fripons 2020, Gilles Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (7/10)

    Schauen Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, das ist so etwas, was der Rudl sehr schätzt: ein Wein von einer Rebsorte mit einem weiblichen Namen (Roussanne) und einer männlichen Weinbezeichnung, die mehr oder weniger auf die Übersetzung „Spitzbuben“ hinaus läuft – ein Wein als Modell für Gleichberechtigung.

  • Les Fripons 2017, Gilles Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (6,50/10)

    Ziemlich sicher ist das der beste Jahrgang von diesem Wein, den der Rudl bis jetzt getrunken hat, ein Gleichgewicht an Frische, Kristallinität und Kraft, wie man es nicht jeden Tag trifft.

noch ein paar andere Weine und den Hainfelder Osterbock

am Dienstag, den 5. März von 16 bis 20 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, muss zu einem gesamteuropäischen Feiertag erklärt werden. Wer das Richtige feiert und weiß, was er dabei tut, ist nicht nur kein Würstel, sondern wird sich auch leichter tun, den Angriffen der Heimatparteien auf Demokratie, Menschenrechte und Aufklärung etwas Wirksames entgegenzusetzen.

Aux verres, die Madln und Buben!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien