Dienstag, 31. Oktober: geschlossen

Am Dienstag, den 31. Oktober sind Herbstferien. Darum bleibt die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils geschlossen.

Aber am Donnerstag, den 9. November findet im Alten Rathaus in der Wipplinger Straße die diesjährige Weinauktion zugunsten des Integrationshauses statt:

https://www.integrationshaus.at/de/eventarchiv/27-weinversteigerung-zugunsten-des-integrationshauses-kopie

Dort gibt es nicht nur Weine zu ersteigern. Heuer verspricht das Angebot an Weinen, die man glasweise vor Ort zu sich nehmen kann, ganz besonders trinkenswert zu sein. Ein unentschuldigtes Fernbleiben von dieser Veranstaltung wird vom Rudl mit einem Anruf bei den Erziehungsberechtigten geahndet und kann Ihren Studienerfolg gefährden.

Im Übrigen wartet Rudolf Polkifka immer noch, bis endlich der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag erklärt wird.

Aus der Ferne grüßt Caviste Rudolf Polifka!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Italien v Baskenland, ein neuer, ziemlich alter Vino raro von Giulio Moriondo aus dem Aostatal, am Dienstag, 24. Oktober von 16 bis 20 Uhr und …

Weinauktion zugunsten des Integrationshauses am 9. November

Am Donnerstag, den 9. November findet im Alten Rathaus in der Wipplinger Straße die diesjährige Weinauktion zugunsten des Integrationshauses statt:

https://www.integrationshaus.at/de/eventarchiv/27-weinversteigerung-zugunsten-des-integrationshauses-kopie

Dort gibt es nicht nur Weine zu ersteigern. Heuer verspricht das Angebot an Weinen, die man glasweise vor Ort zu sich nehmen kann, ganz besonders trinkenswert zu sein. Ein unentschuldigtes Fernbleiben von dieser Veranstaltung wird vom Rudl mit einem Anruf bei den Erziehungsberechtigten geahndet und kann Ihren Studienerfolg gefährden.

 

Zweifel

Ein ziemliches Zeitl hat der Rudl diese Mal herumspekuliert und sich nicht und nicht entscheiden können, ob er die nächste Lehrveranstaltung dem Baskenland oder Italien widmen soll. Italien ist ja ein bissl ein blinder Fleck auf der Riedenkarte des Rudls, das Baskenland nicht. Auf Weine der Appellation Irouléguy hat Caviste Rudolf quasi einen Dauer-Gusto. Dazu könnte er jede zweite Woche Forschungen durchführen.

So oder so, der Rudl hat sich zu einem Kompromiss entschlossen. Er wird sowohl Weine aus Italien als auch solche aus dem Baskenland kredenzen, zwei ungleiche Kontrahenten quasi oenologisch gegeneinander antreten zu lassen, in rot, weiß und rosé. Das eine oder das andere haben beide Länder sogar gemeinsam.

 

Gemeinsamkeit Italien – Baskenland I. Linguistik

Dort wie da versteht der Rudl Bahnhof, wenn die Menschen so sprechen, wie sie sprechen. Aber dort wie da versteht sie der Rudl, wenn sie Französisch sprechen. Und das tun sie sowohl im Aostatal, wo dem Rudl seine italienischen Weine mehrheitlich her sind, als auch in Irouléguy, der einzigen baskischen Appellation Frankreichs.

Der Vollständigkeit halber sei nicht unterschlagen, dass es sich bei der Vorgängerinnensprache des Italienischen um die Amtssprache in einem Imperium gehandelt hat. Beim Baskischen ist das eher unwahrscheinlich, wenn auch nicht ausgeschlossen. Aber das müsste dann schon ein Imperium aus einer Zeit und Welt, die von Geschichtswissenschaft, Geographie und Linguistik noch nicht entdeckt worden ist, gewesen sein.

 

Gemeinsamkeit Italien – Baskenland II. Kartographie

Dann gibt es natürlich noch das Ost-West-Thema. Was die Längengrade betrifft, ist Aosta so weit westlich wie kaum ein anderes Weinbaugebiet in Italien. Für die Appellation Irouléguy gilt dasselbe hinsichtlich Frankreich.

 

Gemeinsamkeiten Italien – Baskenland III. Understatement

Und dann gibt es noch das Groß-klein-Thema. Aosta ist ganz eindeutig die kleinste Weinbauregion Italiens. Mit den Appellationen unterschiedlichster Art ist das in Frankreich so eine Sache. Aber unter den kommunalen Appellationen ist Irouléguy sicher eine der allerkleinsten, wenn nicht die kleinste. Immer wieder liest man von Irouléguy als dem kleinsten Weinberg Frankreichs. Zumindest was den Berg betrifft, stimmt das auch.

  • Irouléguy Rosé 2019, Domaine Ilarria, Irouléguy, Sud Ouest (3/5)
  • Hégoxuri 2019, Domaine Arretxea, Irouléguy, Sud Ouest (6,50/10)
  • Dolia Rouge 2019, Domaine Arretxea, Irouléguy, Sud Ouest (6,50/10)einer der interessantesten Amphorenweine, wenn Sie den Rudl fragen
  • Soave „La Rocca“ 2020, Pieropan, DOC Soave Classico (6/9)Der Rudl war im Juli in Venedig. Davon hat er sich oenologisch einiges versprochen, vor allem weil er über die Rebsorte Garganega Interressantes gelesen hatte. Er hat dann auch einen vielversprechenden Weinmeister in der weniger bekannten Appellation Gambellara ausfindig gemacht. Aber auf der Suche nach dessen Weinen im ziemlich nahen Venedig ist der Rudl von einer Weinbar in die andere Vinothek weitergeschickt und mit ein paar Häuslschmähs abgefertigt worden. Diesen Soave aus der Nachbarappellation von Gambellara hat der Rudl dann in einer Vinothek in Venedig gefunden. Für den Hinweis bedankt er sich wieder einmal beim Herrn Grafen.

    Alles in allem: Wenn Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, den Rudl fragen: Wegen Venedig müssen Sie keinen Umweg machen, ganz im Gegensatz zu Aosta. Da würde der Rudl sogar am Weg von Simmering nach Favoriten einen Umweg machen.

  • Giulio Moriondo, LoRej 2015, Quart, Aosta, Italien (8,50/13)

Cuvée de Roi“ steht zusätzlich am Datenblatt: Wein des Königs. Mit diesem Wein hat Giulio Moriondo die alte valdostanische Tradition eines Luxusweins, die seit mehr als einem Jahrhundert schon fast in Vergessenheit geraten war, wiederbelebt. 1494 soll Karl VIII. auf der Durchreise zur Eroberung Neapels Durst bekommen haben. Da hat man ihm diesen Wein, für den die Trauben vorher ein bis drei Monate auf Schilfmatten gereift waren, kredenzt. Vierzig Percent Nebbiolo rosé, laut Prof. Moriondo der König unter den Rebsorten, weil er weder Drahtrahmen noch Stock nötig hat. Dazu Nebbiolo, Neret, Cornalin und Petit Rouge, die letzten drei autochthone Valdostaner, alles auf einer Seehöhe von 630 Metern, indigene Heferln, kein Filtrieren, Schönen und dergleichen. Die Tabaknoten in diesem Wein passen ganz passabel zu vielem, was man im Herbst isst.

Prof. Giulio Moriondo aus dem Aostatal. Eine Wiederholung für Oenologinnen und Oenologen, die die Sommerschule I geschwänzt haben

Dass er bei diesem einen Termin bekommt, hat Caviste Rudolf offen gestanden nicht erwartet. Einen halben Hektar bewirtschaftet der emeritierte Professor des Institut agricole régional du Val d‘Aoste. Seine Forscherfreundschaften, zum Beispiel mit dem Ampelographen Genetiker José Vouillamoz aus dem Valais, pflegt er intensiv. Den Rudl interessiert das Wissen von Weinbauern grundsätzlich. Aber im Keller von Professor Moriondo ist er sich wie in einem Hörsaal vorgekommen. Vom Verhältnis der drei Weinbaugebiete rund um den Mont Blanc zueinander angefangen über den wissenschaftlichen, aber nicht ideologischen Zugang zum Bioweinbau, Geschichte, Volkswirtschaft und selbstverständlich Rebsorten hat Giulio Moriondo in neunzig Minuten einen beeindruckenden Einblick in seine Forschung vermittelt.

In einem Jahrhundert hat das Aostatal über achtzig Percent seiner Rebfläche verloren. Jetzt wächst sie wieder, aber minimal. Dabei haben die steilen Hanglagen, teilweise terrassiert und bis deutlich über tausend Höhenmeter hinauf reichend stets als besonders hochwertig gegolten. Vor allem der Föhn ist ein ganz großer Triumpf, wenn es um das Ausreifen von gesunden Trauben geht. Die gravierenden Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind auch kein Schaden. Aber Ende des neunzehnten Jahrhunderts ist es dann zuerst einmal mit Oidium losgegangen, dann die Reblaus und Kriege. Am meisten hat den Rebflächen jedoch die Eisenbahn zugesetzt. Der Zugang zu den deutlich billigeren, weil auf einfacher zu bewirtschaftenden Rebflächen wachsenden Weinen aus dem Piemont hat das Ende für ganz viele vor allem steile Weingärten im Aostatal bedeutet.

Zum Glück war Professor Moriondo die Arbeit im Labor und am Schreibtisch zu wenig. Darum hat er vor knapp fünfundzwanzig Jahren ein paar Parzellen mit alten, steilen Weingartenterrassen erworben. Dort stehen bis über hundertzehn Jahre alte, teilweise wurzelechte Rebstöcke. Wilde Minze und Thymian leisten ihnen Gesellschaft. In einem überschaubaren Keller, den Giulio Moriondo „mon laboratoire“ nennt, macht er im Prinzip zwei Weine. Einen auf der Basis von Nebbiolo Rosé, genetisch ein Sohn von Nebbiolo und aufgrund seiner Kletterfähigkeiten sowie natürlichen Resistenz gegenüber Rebkrankheiten von Professor Moriondo zum „König der Rebsorten“ geadelt. Und einen zweiten aus Rebsorten, die ausschließlich im Aostatal, manche sonst höchstens noch im Schweizer Wallis vorkommen. Dabei ist zu ergänzen, dass Nebbiolo und Nebbiolo Rosé im Aostatal immer schon daheim waren, aber halt nicht nur dort. Mit dem gar nicht so weit entfernten Savoyen hat das Aostatal oenologisch nicht viel zu tun. Während man in Richtung Norden nämlich lediglich über den Grand Saint Bernard fahren muss, um im jeweils benachbarten Weinbaugebiet herunterzukommen, schaut das in Richtung Westen, nach Frankreich hinüber anders aus. Da fährt man von Aosta zuerst einmal ein ganzes Stückl, bis man am Petit Saint Bernard ist. Dann geht es drüben über La Rosière hinunter. Aber unten in Bourg Saint Maurice wächst dann noch lange kein Wein. Die ersten Weingärten sind die Terrassen der Domaine des Ardoisières in Cevins, die ersten appellationsberechtigten gibt es überhaupt erst westlich von Albertville in Fréterive. Darum haben die savoyardischen Rebsorten mit denen des Aostatals nichts gemeinsam, wohingegen Wallis und Aostatal eng verwandt sind. So ist der Schweizer Humagne Rouge ident mit dem Cornalin im Aostatal. Dafür sind beide Namen französisch. Der Cornalin du Valais ist wieder etwas anderes. Der hat seinen Ursprung paradoxerweise im Aostatal. Dort gibt es ihn heute aber nicht mehr. Giulio Moriondo träumt davon, dass das nicht so bleibt. Petite Arvine ist den umgekehrten Weg gegangen, aber in beiden Tälern noch daheim. Dass sich im Aostatal weder Politiker noch Winzer besonders für diese verwandtschaftlichen Beziehungen interessieren, quittiert der Forscher mit einem halbamüsierten, halbverärgerten Kopfschütteln. Die über ein Jahrhundert verschwundenen Rebsorten Neret, Oriou Gris und Blanc Commun hat er gemeinsam mit José Vouillamoz wiederentdeckt, den Petit Rouge à baie blanche alleine. Und auf den ist er stolz. Womöglich würde es diese Rebsorte ohne Giulio Moriondo nicht mehr geben. Auf seinen unermüdlichen Streifzügen durch alte Weingärten hat er nach autochthonen Rebsorten gesucht und dabei 2007 den Petit rouge à baie blanche identifiziert. Den Weingarten, in dem er ihn aufgespürt hat, gibt es wie viele andere alte Weingärten im Aostatal nicht mehr, auch weder Grund zur Freude noch zu Verständnis für den Professor. Noch viel mehr ärgert er sich, dass viele valdostanische Winzer heute immer noch lieber Syrah, Merlot und Cabernets pflanzen, als auf Innovation oder Tradition zu setzen. Diesbezüglich könnte man von Professor Moriondo viel lernen. In einem seiner kleinen Weingärten hat er die sechs besten Klone von Cornalin, die er im Tal gefunden hatte, weitervermehrt – das Ergebnis jahrzehntelanger Versuche. Wenn man Forscher ist, muss man viel ausprobieren und geduldig warten, ist der Zugang von Giulio Moriondo. Aber auch seinen umfangreichen Publikationen in diesen Bereichen haben die politischen Autoritäten der Region bis jetzt nicht viel mehr als Ignoranz entgegenzusetzen gehabt. Mit seinen Weinen möchte Giulio Moriondo den ursprünglichen Geschmack des Tales zugänglich machen. Einen ganz kleinen Anflug von einem Eindruck dieses Geschmacks hat der Rudl im Keller von Professor Moriondo gehabt.

Sowohl Giulio Moriondo als auch Fabien Bonnet wollen gesunde Weine ohne Chemiekasten, aber auch ohne Ideologie. Darum behalten sie sich den Einsatz geringer Dosen Schwefel und Kupfer vor, weil sie präzise, saubere und erkennbare Weine anstreben.

  • L‘Air des Cîmes , Les Petits Riens, Aosta

Wenn Sie so wollen, handelt es sich bei diesem Wein um das konsequenteste Gegenstück zu Beaujolais Primeur: Gamay gleichgepresst und jahrenlang ausgebaut

Les Petits Riens, Aosta. Eine Wiederholung für Oenologinnen und Oenologen, die die Sommerschule II geschwänzt haben

Vom Weinprofessor Giulio Moriondo fährt der Rudl kaum drei Kilometer weiter in Richtung Savoyen. Der Boden ist hier etwas weniger geschiefert als in Quart bei Signore Moriondo, enthält dafür mehr Gneis. Wir befinden uns am nord-westlichen Rand der schönen Stadt Aosta.

Die Mailänderin Stefania und der Jurassien Fabien haben beide Oenologie studiert. Fabien hat seine Diplomarbeit über die Weißweinerzeugung von Pierre Overnoy geschrieben. Bei Marie-Thérèze Chappaz im Schweizer Valais treffen Stefania und Fabien einander. Frau Chappaz bringt die beiden mit Giulio Moriondo in Kontakt. Dort finden sie das, was sie „eine Ecke des Paradises“ nennen und gründen die Domaine „Les Petits Riens“, ein zwei steile Hektar kleines Weingut mit zwölf Rebsorten, autochthonen und internationalen. Die Weingärten liegen zwischen sechshundert und achthundert Metern Seehöhe, Ausrichtung Süden, gut durchlüftet. Ein Unkrautvernichtungsmittel haben diese Weingärten nie gesehen.

Die Dimensionen des Weingutes ermöglichen eine lückenlose Begleitung aller Weine vom Austreiben der Rebstöcke bis zur Flaschenreife. Stefania und Fabien interessieren sich für das kleine Detail. Daraus resultieren präzise, raffinierte Weine mit Struktur. Sie verstehen ihr Weingut als Bremse für die Schnelllebigkeit unserer Zeit. Es sind das Kleine, das Leise und das Langsame, von denen die Petits Riens lernen, nicht die Lauten, Schnellen und Klugscheißenden.

Stefania und Fabien erziehen ihre Weingärten wie ihre Kinder. Fabien ist davon überzeugt, dass der Weinbauer prägender ist als das Terroir. Dass Hefen aus dem Reagenzglas, Filtrierung, artifizielle Klärung in ihrem Keller keinen Auftritt haben, ist naheliegend. Mindestens zwei Winter erleben die Weine im Gebinde, etliche auch mehr. Beim Füllen wird minimal geschwefelt. Es sind die kleinen Gesten, die den natürlichen Geschmack und die unvergleichlichen Aromen zugänglich machen.

sowie Pinot Gris 2021 von der Dankbarkeit und zum letzten Mal den oxidativ ausgebauten „weißen“ Banyuls aus der Solera von der Domaine du Traginier gibt es glasweise

am Dienstag, den 24. Oktober von 16 bis 20 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Im Übrigen wartet Rudolf Polkifka immer noch, bis endlich der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag erklärt wird.

Baskisch-italienisch grüßt Caviste Rudolf!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Burgenland … der Ausgewogenheit verpflichtet, zumindest fast, am Dienstag, 17. Oktober von 16 bis 20 Uhr

Dankbarkeit

Nein, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, damit meint der Rudl ausnahmsweise nicht Weingut, Gasthaus und Pension der Familie seines hoch geschätzten Wirt und Winzers, obwohl diese zum Burgenland gehören wie das Gasthaus Quell zum Trainer.

Dem Rudl ist es ein ganz dringendes Anliegen, sich bei Ihnen zu bedanken, dass Sie die nicht ganz freiwillig geänderten Öffnungszeiten, inclusive Sperrstund‘ um acht Uhr akzeptieren. Der Rudl war wirklich ziemlich rat- und trostlos, als er vor der Situation dieses Lehr- und Lernjahres gestanden ist. Umso mehr weiß er es zu schätzen, dass Sie die aktuellen Öffnungszeiten inclusive der an einen Kinderfasching erinnernden Sperrstunde um 20 Uhr in Kauf nehmen. Danke! Anders ginge sich das heuer für den Rudl nicht aus.

 

Herkunft. Nein, nicht DAC!

Der Rudl ist einer von denen, die nicht in Wien auf die Welt gekommen sind. Davon gibt es in dieser Stadt ein paar. Manche kaschieren diesen Umstand und manche tragen ihn besonders deutlich erkennbar vor sich her. Die meisten assimilieren sich schleichend, ohne dass sie es selber merken. Wahrscheinlich gehört der Rudl zu denen. Auf seine Herkunft aus dem Salzburger Alpenvorland war er schon vor seiner Dislocierung nicht stolz. Ein Wiener ist er deswegen aber auch keiner.

 

Motive

Manche verschlägt es in die Hauptstadt, weil diese ihnen gefällt. Anderen ist es dort, wo sie herkommen, zu eng geworden. Und wieder andere kommen her, um etwas zu studieren oder zu arbeiten, was sie dort, wo sie herkommen, nicht studieren oder arbeiten können. Dann gibt es auch noch Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, um ihr Leben zu retten. In diesem Zusammenhang erlaubt sich der Rudl, Sie auf die diesjährige Weinauktion zugunsten des Integrationshauses am 9. November im altehrwürdigen Gemäuer des Alten Rathauses in der Wipplinger Straße aufmerksam zu machen:

https://www.integrationshaus.at/de/eventarchiv/27-weinversteigerung-zugunsten-des-integrationshauses-kopie

Dort gibt es nicht nur Weine zu ersteigern. Heuer verspricht das Angebot an Weinen, die man glasweise vor Ort zu sich nehmen kann, ganz besonders trinkenswert zu sein. Ein unentschuldigtes Fernbleiben von dieser Veranstaltung wird vom Rudl mit einem Anruf bei den Erziehungsberechtigten geahndet und kann Ihren Studienerfolg gefährden.

 

und noch ein Motiv zur Dislocierung

Der Rudl ist genau genommen aus keinem dieser Gründe in Wien. Seit er sich vor ziemlich genau vierzige Jahren zum ersten Mal dem Neusiedler See vorgestellt hat, ist er fasziniert von dieser Gegend. Und Salzburg war ihm vom Neusiedler See schlicht und einfach zu weit weg. Darum ist er nach Wien gezogen. Dort ist das Burgenland deutlich näher.

 

Südburgenland

Der oben geschilderte Umstand bringt es mit sich, dass es den Rudl zumindest einmal im Monat zum Neusiedler See zieht. Ziehen tut es ihn öfter dorthin, eigentlich immer, wenn er in Richtung Süd-Osten schaut, aber zumindest einmal im Monat ist dieser Zug so stark, dass es keinen Sinn hätte, sich ihm zu widersetzen.

Nur, für eine der Ausgewogenheit verpflichtete Bildungseinrichtung wie die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils ist das nicht ganz unbedenklich. Denn das Burgenland ist zwar beim See am schönsten. Aber das bedeutet nicht, dass es im Süden unten nicht auch schön wäre. Darum kredenzt Caviste Rudolf, der selbst ernannte Pannonier, am kommenden Mittwoch nur ein bissl der Ausgewogenheit verpflichtet fünf Weine aus der Weinidylle Südburgenland, die zugegebenermaßen seit den coronabedingt geänderten Ausflugsgewohnheiten vieler Menschen gar nicht mehr so idyllisch ist, wenn man idyllisch mit einem Mangel an Menschen assoziiert.

Aus dem Mittelburgenland gibt es einen Wein und aus dem Norden zwei.

  • Königlicher Wein MMXIX, Josef Umathum, Frauenkrichen, Neusiedler See (4,50/7)
  • Welschriesling 2021, Bioweinbau Familie Herist, Rechnitz, Südburgenland (4,50/7)
  • Sauvignon Blanc 2019 Spätfüllung, Herist, Rechnitz, Südburgenland (5/8)
  • Alte Reben 2018, Straka, Rechnitz, Südburgenland (4,50/7)

    achtzig Jahre alte Rebstöcke auf kristallinem Schiefer

  • Adaxl Welsch 2019, Familientraditionsweingut Weber, Deutsch Schützen, Südburgenland (4,50/7)
  • Pinot Gris 2021, Dankbarkeit, Podersdorf, Neusiedler See (5/8)
  • Blaufränkisch Weinberg 2018, Familientraditionsweingut Weber, Deutsch Schützen, Südburgenland (3/5)
  • Blaufränkisch Turmstüberl 1971, Klosterkeller Siegendorf, Rosalia (4/6 … sofern noch vivant)

Diese Weine, ein paar von der letzten Woche und den oxidativ ausgebauten weißen Banyuls aus der Solera von der Domaine du Traginier gibt es glasweise

am Dienstag, den 17. Oktober von 16 bis 20 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Im Übrigen wartet Rudolf Polkifka immer noch, bis endlich der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag erklärt wird.

Dankbar grüßt Caviste Rudolf!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

 

 

Rarissimi. Les Grandes Jorasses von Dominique Belluard und aVé von Françis Rousset. Zwei Kurzvertikalen von zwei seltenen Altessen aus einem Departement mit wenig Weingärten, Haute Savoie, Dienstag, 10. Oktober von 16 bis 20 Uhr

Die Weinbauregion Savoyen ist an sich der Gigantomanie unverdächtig: zweitausend Hektar – das fällt, verglichen etwa mit Bordeaux, dem Languedoc oder der Loire, eher unter die Geringfügigkeitsgrenze. Von den in der Weinbauregion Savoyen ortsansässigen Rebstöcken steht der ganz überwiegende Teil im Departement Savoie, läppische 142 Hektar davon entfallen auf Haute-Savoie, eine Handvoll steuert das Departement Ain bei und in Isère stehen auch gut 160 Hektar, ein paar davon gehören den Giachinos.

Die beiden Departements waren weinbauflächentechnisch nicht immer so ungleich. 1905 war die Weingärtenfläche Hochsavoyens noch fast gleich groß wie jene von Savoyen. Es gibt Ereignisse, die dem Weinbau stark zusetzen, manchen Weinbaugebieten so stark, dass sie danach keine oder fast keine solchen mehr sind. Das Heimischwerden der Reblaus war eines der effizienteren, die Weltkriege, aber auch die Erfindung der Eisenbahn, die mancherorts das Importieren billiger als das Kultivieren von Wein gemacht hat, gehören auch dazu. Um vorherzusehen, welches Ereignis als nächstes manche Weinbaugebiete an den Rand ihrer Existenz bringen wird, muss man kein Zukunftsforscher sein. Die Erderhitzung ist da längst zur Sache gegangen.

1910 gilt in der Weinbauregion Savoyen heute noch als jahrgangifizierte Katastrophe. Etwa zweitausendvierhundert Weinbäuerinnen und Weinbauern haben damals dem Kellereiinspektor die Arbeit erspart und eine Nullernte gemeldet. Fünf Jahre davor waren noch 550 000 Hektoliter produziert worden. Im Departement Savoyen hat sich der Weinbau davon erholt, im nördlichen Nachbardepartement nicht.

 

Dominique Belluard. Ayse. Haute-Savoie

Dominique Belluard war der vierte Weinmeister in der Weinbauregion Savoyen, bei dem der Rudl jemals Wein gekauft hat. Das war im zweitausendneuner Jahr. Die ersten Male ist der Rudl, der damals noch kein Caviste und darum genau genommen auch kein Rudl war, von einer Dame, vermutlich der Mutter von Dominique Belluard, bedient worden. Die war immer halbwegs kurz angebunden, was nicht ins Gewicht gefallen ist, weil sowieso nur zwei Weine verfügbar waren: Les Alpes und Mont Blanc. 2011 hat der Rudl dann Jacques Maillet kennen gelernt. Gleich beim ersten Besuch hat Jacques Maillet dem Rudl verraten, was er von Negoce, also dem Trauben- oder Weinzukauf hält: goa nix. Wenn man mit dem Verkauf der eigenen Weine nicht das Auslangen finde, dann sei es nach ihm legitim, Wein von anderen Winzern zu verkaufen, aber unter deren Namen, nicht unter dem eigenen. Mit dem Urheberrecht bei Wein und in vielerlei anderer Hinsicht auch nahm und nimmt es Jacques Maillet sehr ernst, ernster als viele seiner Kolleginnen und Kollegen. So hat der Rudl beim ersten Besuch in Motz nicht nur Weine von Jacques Maillet, sondern auch solche von den Giachinos und von Dominique Belluard, den Jacques als „Magicien“ bezeichnet hat, erworben. Und bei Jacques durfte der Rudl auch das kaufen, was ihm bis dato bei Belluard ab Hof verwehrt gewesen war: Le Feu. So hat es sich ergeben, dass der Rudl, als er dann wirklich ein Caviste und also der Rudl war, schon ziemlich bald einmal nach dem Eröffnen seines Geschäfts kleine Mengen von Le Feu 2012 offerieren konnte. Als Kunde von Jacques Maillet war er dann scheinbar auch würdig, den Grand Cru, wie Dominique Belluard, aber nicht das französische Weinbaugesetz diesen Wein nannte, direkt am Weingut zu erwerben und mit Le Feu auch die noch selteneren Weine Pur Jus und die Mondeuse. Eines Tages schließlich, es muss 2017 gewesen sein, war Caviste Rudolf Polifka am Weingut und durfte mit dem Herrn des Hauses sämtliche Parzellen fassprobieren, noch bevor sie zu den bekannten Weinen assembliert worden sind. Anschließen hat Monsieur Belluard noch ein Flascherl Le Feu 2007 geöffnet und über das Lagerpotential seiner Weine philosophiert. Für den Rudl war das wie Weihnachten, Geburtstag, das Wintersperrenende in der Dankbarkeit und Frankreichurlaub an einem Tag.

2021 hat uns Dominique Belluard verlassen und Savoyen einen seiner zwei Biodynamiepioniere verloren. Dass sein Weingut bei Franck Balthazar und Vincent Ruiz aus Cornaz, zwei Freunden von Belluard, in guten Händen ist, mindert den Schmerz über den Verlust dieses außergewöhnlichen Winzers nicht.

 

Les Grandes Jorasses

Die Altesse Les Grandes Jorasses ist der einzige Wein aus dem Hause Belluard, den der Rudl nie für sein Geschäft bekommen hat. Er hat lediglich privat ab Hof sowie da und dort bei Cavisten in Chambéry und Aix-les-Bains immer wieder eine Flasche davon bekommen. Nach der Übernahme des Weinguts durch Balthazar und Ruiz ist dem Rudl dann eine kleine Zuteilung von Les Grandes Jorasses angeboten worden.

 

Altesse „aVé“ Côteaux des Girondales

Wenn die Altesse von Françis etwas wird, gehört sie zu den interessantesten, die der Rudl in letzter Zeit kennengelernt hat. Die „aVé“ aus dem Jahrgang 2020 war ganz sicher der Wein, der den Rudl von diesem Weingut überzeugt hat. Von ihr aus ist er dann auf die anderen gestoßen. „aVé“ ist für eine Altesse ausgesprochen schlank, wie sonst vermutlich nur Quartz von der Domaine des Ardoisières oder Solar von L‘Aitonnement, aromatisch präzise und auf alle Fälle so, dass sie den Rudl dazu bringt, sich beim Nachschenken nicht lange bitten zu lassen.

 

  • Les Grandes Jorasses 2015, Dominique Belluard / Domaine du Gringet, Ayse, Vin de France (6,50/10)
  • Les Grandes Jorasses 2014, Dominique Belluard / Domaine du Gringet, Ayse, Vin de France (6,50/10)
  • Les Grandes Jorasses 2013, Dominique Belluard / Domaine du Gringet, Ayse, Vin de France (7/11)
  • Les Grandes Jorasses 2020, Dominique Belluard / Domaine du Gringet, Ayse, Vin de France (9/14)

    Die Hälfte der Trauben auf der Maische vergoren, alles andere als wuchtig und keine flüchtige Säure, eher Frische, Zitruszesten und Steinigkeit. Achtzehn Monate im Betonei ausgebaut. So einen maischevergorenen Wein hat der Rudl selten getrunken.

  • Altesse aVé 2022, Côteaux des Girondales, Villaz, Haute-Savoie, Vin de France (5/8)
  • Ceux d‘après 2021, Côteaux des Girondales, Villaz, Haute-Savoie, Vin de France (5/8)

    Weil Altesse in einem nassen Jahr in einer kühlen Lage halt ganz, ganz schlechte Karten hat, durfte das Batzl gesunder Trauben der Jacquère und dem Chardonnay Gesellschaft leisten. Keine reinsortige Altesse 2021 aus diesem Haus.

  • Altesse aVé 2020, Côteaux des Girondales, Villaz, Haute-Savoie, Vin de France (5/8)

Diese Weine und ein paar von der letzten Woche gibt es glasweise

am Dienstag, den 10. Oktober von 16 bis 20 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Im Übrigen wartet Rudolf Polkifka immer noch, bis endlich der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag erklärt wird.

Trinkanimiert grüßt Caviste Rudolf!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

 

Französische Weine von quasi Flachetappen am Dienstag, den 3. Oktober von 16 bis 20 Uhr

Prinzipien

Caviste Rudolf hat seinerzeit ein Weingeschäft gegründet, mit dem Anspruch, Weine von den Bergetappen der Tour de France zu offerieren. Das waren damals seine eindeutigen Lieblingsweine, Lieblingsweinbauern, und Lieblingsanbaugebiete. Und das sind sie bis heute geblieben. Savoyen und Irouléguy. Diesem Grundsatz ist der Rudl ziemlich konsequent treu geblieben. Hie und da trägt es sich zu, dass ein nicht-gebirgiger Wein den Rudl dermaßen positiv aus dem Schuhwerk befördert, dass dieser ihn erwerben möchte. Stellt sich dann heraus, dass es diesen Wein in Österreich noch nicht gibt, dann kann es schon vorkommen, dass Monsieur Rudolf ein Auge zudrückt und den betreffenden Wein in sein Sortiment bittet. So hat der Rudl bereits vor der Eröffnung der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils Muscadets von André Michel Brégeon angeboten. Dort hat es 2012 kein Gebirge gegeben. Daran hat sich bis jetzt des Rudls Wissens nichts geändert. Und wenn die Tektonik halbwegs berechenbar ist, wird sich daran auch so schnell nichts ändern. Aber den Rudl hatte seine erste Begegnung mit Michel Brégeon und dessen Weinen so begeistert, dass er daran weder vorbei konnte noch wollte.

In den weiteren Jahren hat Caviste Rudolf Polifka sehr konsequent die Region Savoyen und die Appellation Irouléguy sondiert, ist dabei immer wieder auf ihm bis dahin unbekannte Weine gestoßen. Savoyen, den unumstrittenen Höhepunkt jeder Tour de France, hat er intensivst bereist, Irouléguy immer wieder einmal. Da wie dort gibt es einen ambitioniert sortierten Fachhandel, der sich auch mit anderen Weinbaugebieten befasst. Verrückt wäre der Rudl, wenn er sich dafür nicht interessierte. Darüber hinaus gibt es selbstverständlich Oenologinnen und Oenologen, von denen Herr Rudolf den einen oder anderen Hinweis auf diesen oder jenen Wein bekommt. Auf einen solchen ist etwa die Präsenz des Microweinguts Chambeyron-Manin von der Côte-Rôtie im Sortiment vom Rudl zurückzuführen, oder auch die Domaine des Closiers. In den allermeisten Fällen ist es aber die Fachliteratur, von der sich Monsieur Rudolf die Kieselsteine zu einem neuen Weingut legen lässt. Dabei erfüllen sich für den Rudl auf mindestens acht von zehn Fährten die fachliterarisch geschürten Hoffnungen nicht. Gerade war er – rein literarisch – an der südlichen Rhône unterwegs. Von einem Cavisten aus Toulouse hat sich der Rudl dann die bejubelten Weine bestellt. Allein die Begeisterung hat sich bei ihm nicht eingestellt. Quod erat demonstrandum, dass der Rudl auch passiv mit Empfehlungen nicht immer nur gute Erfahrungen macht. Aber das ist eine andere Geschichte, eine ganz andere.

Flachetappen

Das bedeutet jetzt freilich nicht, dass die Forschungsgegenstände dieser Woche in der Ebene gewachsen sind. Der Banyuls Ambre etwa schaut von ziemlich weit oben auf das Mittelmeer hinunter. Da ist es steil und es sind die Pyrenäen, aber der Tourmalet ist weit, weit weg.

  • Muscadet Sèvre-et-Maine 2010, André-Michel Brégeon, Loire (4/6) – die letzte Flasche des klassischen Muscadets aus diesem Haus

  • Les Coudraies 2019, Domaine des Closiers, AOP Saumur Champigny, Loire (6,50/10)

    Nady Foucault hat nach Clos Rougeard die Domaine des Closiers quasi als Berater unter seine Fittiche genommen. Cabernet Franc von einem Kalkterroir

  • Beaujolais Blanc „Terrain Rouge“ 2020, Charly und Jean-Paul Thévenet, Villié-Morgon, Beaujolais (6/9)

    So viele gute weiße Beaujolais scheint es nicht zu geben. Der vom jungen Thévenet ist eine erfreuliche Ausnahme.

  • Mine de Rien 2021, Les Deplaude de Tartaras, IGP Collines Rhôdaniennes (5/8)

    Mornen noir – seinerzeit äußerst beliebte Rebsorte, heute fast nur mehr im Vallée du Gier südlich von Lyon anzutreffen und auch dort gibt es nicht viel davon – ein Wein der täglichen Konsumation. Das erklärt ziemlich sicher den Namen und das Etikett. Den einen oder andern Humpen davon wird man auch im Bergwerk getrunken haben. Der Familie Deplaude verdankt diese Rebsorte ein neues Interesse.

  • Néphèle 2020, Laroque d‘Antan, Laroque des Arcs bei Cahors, IGP Côtes du Lot, Sud Ouest (8/12) – 140 Jahre war dieses Terroir aufgegeben, bevor die Bodenforscher Lydia und Claude Bourguignon die Idee gehabt haben, das was sie vorher Winzerinnen und Winzern auf der ganzen Welt geraten haben, selber auszuprobieren. Sauvignon Blanc Reben von François Côtat aus Sancerre, Sauvignon Gris von Elian da Ros und autochthone von den Plageoles auf Kalk aus dem Kimmeridge.

    Ein Fall von fachliterarischer Fährte, die den Rudl zu einem ausgesprochen erfreulichen Ziel geführt hat.

  • Trousseau 2022, Domaine Pignier, Montaigu, AOP Côtes de Jura (6,50/10) – Nachdem sich der Rudl in den letzten Jahren eher auf die Weißen von diesem Weingut, mit dem er seit Beginn seines Geschäfts zusammenarbeitet, konzentriert hat, gibt es jetzt wieder einen Trousseau. Sandstein und schwarz geschieferter Mergel als Boden, zehn Monate im Holz als Ausbau.

  • Banyuls Ambre solera (8,50/13)

    Sechzig Percent Grenache blanc, zehn Grenache gris und dreißg Muscat à Petits Grains in bis zu drei selbstverständlich manuellen Lesedurchgängen, durchschnittliches Alter der Rebstöcke 45 Jahre, Der Boden wird nicht mit dem Taktor verdichtet, was in Banyuls, wer‘s kennt, oft eh nicht möglich ist, sondern mit Maultieren bearbeitet. Die alten Fässer sorgen nicht nur für ein oxydatives Milieu, sondern werden auch noch in ein seit 2000 existierendes Solera-Verfahren eingegliedert – zum ersten Mal glasweise in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils

Diese Weine gibt es glasweise

am Dienstag, den 3. Oktober von 16 bis 20 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Im Übrigen wartet Rudolf Polkifka immer noch darauf, dass endlich der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag erklärt wird.

Beraten wie beratend grüßt Caviste Rudolf Polifka!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien