So sind wir nicht! Darum lieber weiter wie bisher! Quartz und andere Altesses aus 2013, sowie Elodie Balme, DONNERSTAG, 9. Jänner von 17 bis 21 Uhr

Jahrgang 2013 in Savoyen

Ein kalter und regnerischer Winter, soweit keine nennenswerte Abweichung von den entsprechenden Gegebenheiten in Österreich, auch kein kolossal vegetationsfreundlicher Frühling, späte von Regentropfen eskortierte Blüte, die in Verlusten durch Verrieselung von etwa fünfzehn Percent resultierte. Dann ist es heiß geworden. Die Trauben haben dadurch den bis dahin erlittenen Mangel an Reife aufgeholt, sofern sie nicht von einem der zahlreichen Hagelschauer erwischt worden sind. Dass man unter solchen Voraussetzungen dann von einem sogenannten „Winzerjahrgang“, dessen Qualitäten ganz grandios seien, von dem es jedoch bedauerlicherweise nur sehr wenig Wein gebe, schreibt, gehört zum guten, aber nichtssagenden Ton der Weinjournalistik. Darum ist es ihm ein Anliegen, Ihnen, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, zu ermöglichen, sich selber ein Geschmacksbild zu machen. Aber er wird Ihnen nichts empfehlen, so wenig wie er Sie vor einem Wein warnen wird. In den Augen vom Rudl wäre beides voraufklärerischer Missionarismus, den der Rudl heute paradoxerweise in religiophoben Milieus deutlich stärker ausgeprägt wahrnimmt als in vielen religiösen. Früher war das anders. Aber das ist eine andere Geschichte.

Elodie Balme

Der Vater von Elodie Balme hat in Rasteau und Umgebung konventionell Weingärten kultiviert und die Trauben einer Genossenschaft verkauft. Seiner Tochter war das zu wenig. Darum hat diese ab 2006 Parzelle für Parzelle auf biologische Bewirtschaftung umgestellt und die Genossenschaft kürzer und kürzer gehalten, um selber Wein zu machen. Marcel Richaud in Cairanne war dabei einer ihrer Lehrmeister. Grenache auf Kalk, Syrah und Mourvèdre auf Sandstein, Grenache und Mourvèdre gerebelt, Syrah nur zum Teil. Die Vinifizierung erfolgt im Beton. Daraus resultiert eine äußerst seltene Kombination aus Kraft, Eleganz, Vielschichtigkeit und Frische.

  • 2013 Altesse, Adrien Berlioz, Chignin, AOC Roussette de Savoie (6,50/10)

Altesse eines Mitbegründers der Pétavins und Neffen von Gilles Berlioz, Kalk

  • 2013 Marestel, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Roussette de Savoie (6/9)

Einer der Lieblingsweine vom Rudl, nach gut zehn Jahren sollte der Wein jetzt in ein Stadium kommen, wo das Potential nicht mehr nur erahnbar ist.

  • 2013 Quartz, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges (14/21)
  • 2019 Roaix Champs Libres, Elodie Balme, AOC Côtes du Rhône (4/6)
  • 2020 Rasteau, Elodie Balme, AOC Rasteau, Rhône (4/6)
  • 2019 Rasteau, Elodie Balme, AOC Rasteau, Rhône (4/6)

 

DONNERSTAG, 16. Jänner von 17 bis 21 Uhr

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils

Reindorfgasse 22

 

Ankündigung

Der Rudl freut sich, auf ein außerordentliches musikalisches Ereignis hinweisen zu dürfen:

Freitag, den 31. Jänner, Schutzhaus zur Zukunft auf der Schmelz in Wien XV: Joachim Csaikl Trio, Ein Abend im Espresso Rosi

In einer instrumental mehr als ungewöhnlichen Besetzung (unter anderem Tuba, Kontragitarre und E-Violine) spielt das Joachim Csaikl Trio ausschließlich und das gesamte Programm der Platte Ein Abend im Espresso Rosi vom Herrn Kurt. Nicht dass der Rudl eine große Freude mit Imitaten hätte. Aber beim Joachim Csaikl Trio handelt es sich so wenig um eine Ostbahn-Cover-Band wie bei Bruce Springsteen und der E Street Band. Vielmehr hat man gewissenhaft recherchiert, ist dabei auch auf das Geschäft des Neffen vom alten Polifka-Rudl gestoßen. Ebendort können Sie die Konzertankündigung begutachten. Der Rudl geht da sicher hin.

Umso wichtiger ist es jetzt, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Konzentrationslager Auschwitz, zu einem gesamteuropäischen Feiertag erklärt wird.

Weiter wie bisher!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien