„Schmeckate Weine“ und „schmeckate Weine in disguise“

Auf seiner Studienreise über die südsteirische Weinstraße kam Herrn Rudolf im sehr zu empfehlenden Buschenschank Firmenich in Berghausen folgender Dialog zu Gehör:

Wirtin: An Muskatöller kann i Ihnen a anbieten.

Gast: Na! Mia san ausm Wäviadl, mia megn kane schmeckatn Wäne.

Gestatten Sie dem Herrn Rudolf dazu einen kurzen Traktat: Unter „schmeckaten Weinen“ versteht man landläufig Weine, die aus besonders aromatischen Rebsorten vinifiziert werden. Als solche gelten in Österreich vor allem die diversen Spielarten des Traminers und des Muskatellers, der Muskat Ottonel, sowie Sämling 88, Müller Thurgau und vielleicht auch der frühreife Bouvier, manche zählen auch den Sauvignon Blanc dazu: Rebsorten, deren Trauben besonders aromatische Geschmacksbilder bieten, vielleicht im Gegensatz zum Melon de Bourgogne, aus dem am Unterlauf der Loire der für manche verwirrend benannte Muscadet Sèvre et Maine, zum Beispiel der von Monsieur Brégeon, gekeltert wird. Melone de Bourgogne gilt als eine besonders geschmacksneutrale Rebsorte, von der man sagt, dass sie den Bodencharakter besonders gut zum Ausdruck bringt.

Aber zurück zum Weinviertler Gast mit der Aversion gegen „schmeckate Wäne“: Seit 2003 gibt es den Weinviertel DAC (Districtus Austriae Controllatus), einen gebietstypische Grünen Veltliner aus dem Weinviertel mit pfeffrig-würzigem Geschmack, sagt man. Der kommt offenbar ganz gut an und darum erblicken in fast allen niederösterreichischen und burgenländischen Weinbaugebieten DAC-Weine das Licht der Welt. Der Rudl hat etliche Weinviertel DAC getestet. Darunter  war der eine oder andere pfeffrig-würzige, die Mehrzahl weckte in ihm aber Erinnerungen an die Zeit, als er statt des Mittagessens lieber ein Sackerl Gummiteddybeeren, Gummierdbeeren oder Gummiwasweißich gegessen hätte. Diese Weinviertler Veltliner zeichneten sich durch alle möglichen und ziemlich intensiven Aromen aus, waren also durchaus als „schmeckat“ zu bezeichnen – „leider“, möchte man fast sagen.

Der eingangs erwähnte Gast mag „schmeckatn Wänen“ aus dem Weg gehen, diese Abneigung aber quasi mit dem Hinweis auf seine Herkunft, das Weinviertel, zu begründen, wird dem Weinviertel nicht gerecht und hat den Rudl auch nicht überzeugt. Dem gefällt es zum Beispiel, dass die Falkensteiner Winzer Heinrich und Josef Salomon darauf verzichten, einen DAC zu keltern, weil ein gebietstypischer Veltliner Zeit zur Entwicklung braucht.

Auf alle Fälle gibt es diese Woche „schmeckate“ Weine, die Zeit gehabt haben, sich zu entwickeln, glasweise in der „Weinhandlung Rudolf Polifka“. Ihre „schmeckate“ Aromatik ist auf die Traubensorte und nicht auf die Reinzuchthefen zurückzuführen: zum Beispiel den Muskateller von Sepp Muster, den Muskat Ottonel von Günther Schönberger, einen Weinviertler Traminer von Josef Salomon, vermutlich auch einen Sämling und einen äußerst seltenen Blauen Muskateller, eine Variante des Muskatellers als Rotwein.

Weine, die Kinder und Erwachsene oder Thomas Gottschalk ebenso froh machen, werden keine dabei sein. Und der Grüne Veltliner Rosenberg 2009 von Josef Salomon wird zeigen, dass ein Weinviertler Veltliner, der schmeckt, nicht „schmeckat“, sondern reif sein soll, 

am Mittwoch und am Freitag

von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka, Reindorfgasse 22

Neu im Flaschensortiment der „Weinhandlung Rudolf Polifka“ sind übrigens der Gemischte Satz Buchertberg Weiß sowie der Pinot Noir vom Herrenhof Lamprecht aus Pöllau in der Oststeiermark.

Aus dem Kurzurlaub zurück meldet sich und grüßt Sie

Rudolf der Schulmeister

26. Oktober bis 5. November geschlossen

Von 26. Oktober bis 5. November ist die „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“ geschlossen. Herr Rudolf begibt sich auf Studienreisen. Dass er bei seiner Rückkehr einen Beaujolais Primeur, einen Primus Pannonikus oder einen Steirischen Junker im Gepäck haben wird, darf man als unwahrscheinlich betrachten, trotzdem ist er schon gespannt, was die Weinbauern über die ersten Tage und Wochen des 2013ers berichten.
Der nächste Öffnungstag ist Mittwoch, der 6. November, 16 Uhr.Eine agreable Woche wünscht
Herr Rudolf

Herr Odysseus, Herr Barcha und die Wortbildungslehre

Es gibt Winzer, die einen bis auf Plakatwände verfolgen, und es gibt andere, deren Weine man nicht und nicht darwischt; am Weingut sowieso nicht und in Vinotheken auch nicht leicht. Stolpert ein Weinforscher dann doch über so einen Wein, muss er ihn kaufen, auch wenn er über seinen Geschmack bestenfalls etwas Gutes gelesen hat. Insofern steht ein Forscher in einer Welt der Test-, Kontroll- und Sicherheitsphantasien zwangsläufig immer ein bissl als ein Sonderling da. Das war unter Oberstudienrat Odysseus so und wird sich so schnell auch nicht ändern.

Rudolf Polifka ist hauptberuflich ja in der Bildungsbranche tätig und wird, wie hier schon einmal angedroht, in den kommenden Wochen und Monaten sein Lokal Schritt für Schritt zu einem Kompetenzzentrum für was weiß ich entwickeln, um Reindorf in staatsmännischer Manier vorwärts zu bringen und enkelfit zu machen. Zwei Formeln wird er zu diesem Zweck einsetzen:

  • die Formel für Forscher: Aus der Karte an offenen Weinen wählt der Gast selber fünf Kostproben aus. Polifka bestimmt die Menge.
  • die Odysseus-Formel, kreiert von Monsieur Fady Barcha: Professor Polifka entscheidet nach eigenem Gutdünken, was und wie viel davon er dem oder der Forschenden vorsetzt.

Um auf den eingangs beschriebenen Sachverhalt zurückzukommen: Diese Woche wird – solange der Vorrat reicht, beziehungsweise vom Rudl nicht selbst konsumiert wurde – so ein schwer zu erstehender Wein Teil der Odysseus-Formel sein. 

Im Übrigen wird das Angebot der „Weinhandlung Rudolf Polifka“ ab sofort durch ein festes Produkt ergänzt. Wer als Erste oder Erster vor Ort korrekt kundtut, was das ist, bekommt ein Packerl davon. Hans Moser hat zwar nicht das Produkt selbst besungen, aber doch dem diesem Produkt zugrundeliegenden Vorgang ewige Verszeilen gewidmet, wenn auch mit anderer Bedeutung. Das Produkt selbst wird übrigens durch ein nomen patientis, einem von einem Verb abgeleiteten Substantiv, das auf das Objekt der Handlung ausgerichtet ist, also passivische Bedeutung hat, bezeichnet …

Mittwoch und Freitag von 16 bis 22 Uhr,

in der „Weinhandlung Rudolf Polifka“, Reindorfgasse 22

 

Ein dreifaches Hoch auf die Linguistik! Rudolf der Schulmeister

In der Woche zwischen Nationalfeiertag und Allerheiligen (28. Oktober bis 3. November) ist die „Weinhandlung Rudolf Polifka“ wie die meisten anderen Schulen auch geschlossen.

Die Nymphe Daphne, der Sankt Laurent und Admira Wacker

Die Tage werden nicht nur kürzer, sondern auch kühler. Manche halten das für ein ausreichendes Motiv, Rotwein zu trinken. Herr Rudolf nimmt es zum Anlass, einen klassischen Sankt Laurent des Weinguts Umathum aus dem Jahr 1997 einem ebensolchen aus dem 2011er Jahr gegenüber zu stellen.  Der Sankt Laurent an sich als Rebsorte ist ja ein merkwürdiger Zeitgenosse: französisch klingender Name, in Frankreich als Rebsorte aber unerheblich. Es gibt zwar ein paar Orte mit der Bezeichnung Saint Laurent, die sind in oenologischer Hinsicht aber nicht ergiebig. Den Namen hat der Sankt Laurent vom Laurentiustag, dem 10. August, an dem seine Trauben beginnen rot zu werden. Laurentius von Rom, als dessen Tag der 10. August gilt, muss universal gewesen sein. Er ist nicht nur der Schutzpatron der Bibliothekare, Archivare und Studenten, zu denen sich allenfalls eine Verbindung vom Wein herstellen ließe, sondern auch jener der Bierbrauer, Wäscherinnen und Köche. Letzteres hat mit seiner Hinrichtungsart – auf einem glühenden Rost – zu tun.

Der Sankt Laurent als Rebsorte ist die graue Maus unter den roten Rebsorten in Österreichs, man könnte ihn fast als die Admira Wacker der österreichischen Rebsorten bezeichnen. Nicht nur aufgrund seiner Unscheinbarkeit, sondern auch wegen seiner Tendenz zu Fusionen. So ist das Bekannteste am Sankt Laurent vermutlich die Tatsche, dass er mit dem Blaufränkischen gekreuzt und so zum Zweigelt wurde. Aber da es auf dieser Seite um Heilige geht, soll davon nicht ausführlicher die Rede sein.

Kalkhaltige Böden und tonhaltige Schotterböden – der von Umathum ist sogar quarzhaltig – mag der Sankt Laurent. Die Weine schmecken oft nach Waldbeeren, Weichseln und Gewürzen, was uns etymologisch zu den Lorbeergewächsen, lauraceae oder altgriechisch daphne (δάφνη) führt. Die Nymphe Daphne zog es seinerzeit vor, sich in einen Lorbeerstrauch zu verwandeln, nur um vor dem aufdringlichen Apoll ihre heilige Ruhe zu haben. Wie erfolgreich diese Strategie gegen Stalking war, scheint nicht überliefert. Weiterführende Forschungsarbeiten mit Sankt Laurent, aber nicht ausschließlich mit dem, kann man diese Woche

am Mittwoch und am Freitag von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka, Reindorfgasse 22

… aber nicht ausschließlich dann und dort durchführen.

Denn bis Sonntag, den 20. Oktober findet in der Alten Schieberkammer am Meiselmarkt (Ecke Meiselstraße 20 / Eduard Suessgasse, Wien XV) noch die „Designfluss und Kunststrom“ statt. Dort gibt es Mode, Accessoires, Schmuck, Möbel und Kulinarisches, wochentags von 14 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

Wer dort am Samstag ausschenkt, nämlich der Herr Rudolf, werden Sie sicher nicht erraten.

Anfahrt: U3 Johnstraße, Autobus 10A, 12A, Straßenbahn 49  (alle Haltestellen Johnstraße)

http://kreativwerkstattxv.at/index.php/events

Kreative Grüße, Herr Rudolf

Traminer

Sehr unterschiedliche Ereignisse jähren sich diese Woche: Geburtstage von Qualtinger, aber auch Putin. Eröffnung des 2. Vatikanischen Konzils, aber auch Ermordung Ernesto Ché Guevaras. Wer schon einmal das Weingut Didier Dagueneau in St. Andelain bei Pouilly sur Loire besucht hat, weiß, inwiefern Ché Guevara auch einen Bezug zum Weinbau hat. Aber dazu ein anderes Mal mehr.

Herr Rudolf stellt die kommende Woche in das Zeichen des Traminers. In Klöch, der Traminerhochburg Österreichs, wird der gerade gelesen. Laut Pierre Galet, einem der weltweit führenden Ampelographen (Wissenschaft von den Weinrebsorten), ist der Traminer identisch mit dem Savagnin. Der wiederum ist im stillen und moussierenden Cru Ayze (AOC Vin de Savoie), vor allem aber im Jura bedeutend und gilt neben dem Arvine, dem Nebbiolo  und dem Lambrusco als eine der wenigen Rebsorten, die genetisch am nächsten mit dem wilden Wein verwandt sind. Sie werden als „cépages des origines“ oder „cépages primitifs“ bezeichnet. Grüner Veltliner, Sauvignon Blanc, Riesling und ziemlich sicher auch der baskische Petit Manseng sind Kinder des Traminers und Indizien dafür, dass die besten Rebsorten Migranten sind und dem Austausch mit Fremdem mehr abgewinnen können als talentlose Boulevardschmierer und der dings. Vielleicht sind sie deshalb auch der Gesundheit zuträglicher. Auf alle Fälle ist die heute so beliebte Rede von „autochthonen Rebsorten“ mit Vorsicht zu genießen, die daraus gewonnen Weine dafür oft mit umso kleinerer, wenn auch „avec modération“.

Auf alle Fälle kann man diese Woche mit Traminern, aber nicht ausschließlich mit solchen, anstoßen, zum Beispiel auf den 85. Geburtstag von Helmut Qualtinger und zum Beispiel

am Mittwoch und Freitag von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka, Reindorf. 

Dass der Herr Karl ein paar unfreiwillige Nachahmer weniger findet!

… wünscht Ihnen und sich selber der Herr Rudolf

Einfältige Dreifaltigkeit, der Sturm auf die Bastille und die magische Zahl Neun

Wenn man sich die Spitzenkandidaten der großen, mittleren, aber auch kleineren wahlwerbenden Parteien anschaut, könnte man meinen, dass Österreich ein Bundesstaat aus drei Bundesländern sei: Niederösterreich, Wien und Kärnten.

Die Zahl Drei gilt zwar als Symbol für göttliche Fülle und Vollständigkeit. Neben der Dreifaltigkeit Gottes wird Jesus drei Mal durch eine Stimme aus dem Himmel legitimiert (Mt 3,17; Mt 17,5; Joh 12,28). Er ist Prophet, Priester und König – die strengen Maßstäbe der Gewaltenteilung sind post-revolutionären Datums und hier vermutlich nicht anzulegen. Darüber hinaus ist Jesus Sohn Gottes, Sohn des Menschen und Sohn Davids. Und schon die alttestamentlichen Schriften bezeichnen den Besuch von drei Wüstenwanderern bei Sarah und Abraham, im Zuge dessen viel gegessen und noch mehr Wein (what else?) getrunken wird, als Besuch Gottes (Gen 18).

Aber ohne die demokratiepolitischen und wirtschaftlichen Meriten der Staatsmänner von Kärnten, Wien und Niederösterreich schmälern zu wollen, möchte der Rudl schon gerne darauf hinweisen, dass die Zahl Drei in der politischen Landschaft, aber auch Tradition und Verfassung Österreichs ohne Relevanz ist. Dort scheint der Zahl Neun eine bedeutendere Rolle zuzukommen. So lauten die Absätze 1 und 2 des Artikels 2 der Bundesverfassung:

(1)   Österreich ist ein Bundesstaat.

(2)   Der Bundesstaat wird gebildet aus den selbständigen Ländern: Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol, Vorarlberg, Wien

Da drängt sich förmlich ein Vergleich mit der Biologie auf: Ein Bäberl wartet in der Regel neun Monate, bis es halbwegs reif und seine angestammte Umgebung mit der sogenannten Welt einzutauschen, bereit ist. Vielleicht braucht es ja auch Spitzenpolitiker aus neun Bundesländern, um eine reife Demokratie samt Wahlergebnis, für das man sich außerhalb des Landes nicht genieren muss, zusammenzubringen. 

Die „Weinhandlung Rudolf Polifka“  wird diese Woche nachweisen, dass selbst in oenologischer Hinsicht die Welt von Wien aus gesehen nicht in Melk und am Wechsel endet. Sie wird versuchen, aus möglichst vielen Bundesländern glasweise Wein anzubieten, aus Niederösterreich, Wien oder Kärnten wird keiner davon sein, dafür sicher einer aus Tirol (Cuvée 2008 vom Weingut Flür aus Tarrenz) und einer aus Salzburg (Salzburger Hochthron, Reiterhaindl). Insgesamt werden es neun sein, nur zur Erinnerung …

… Mittwoch und Freitag von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka

Reindorfgasse 22, Wien XV

Egalité! Fraternité! Solidarité! Monsieur Rudolf

 

24. September

Da lässt das Bundesland Salzburg seinen Schutzpatron, den Heiligen Rupert, hochleben. Auf Domplatz, Residenzplatz und Kapitelplatz stehen jede Menge Standln, Ringelspiele, Schießbuden und ein Autodrom. Dort, wo der Hanno Pöschl seinerzeit der Elfi Eschke in „Ilona und Kurti“ sein Leid geklagt hat, dass diese ganzen Kirchen die Parkplätze verstellen.
Der Rudl empfiehlt diesen Film ganz dringend zum Ruperti-Kirtag, aber auch zur Nationalratswahl und überhaupt.

Der heilige Rupert wollte eigentlich im Osten bei den Awaren missionieren, heute nennt man so etwas „eine Bildungsoffensive starten“, hat dann aber auf seiner Reise in der Nähe von Enns, in Lauriacum, umgedreht. Sein Nachfolger Rudolf stellt sich – genauso wie Albert Camus – Sisyphos als einen glücklichen Menschen vor und ist da unerschrockener. Rudolf hat in Enns nicht umgedreht, sondern ist weitergefahren, bis nach Wien … Und dort wird er diese Woche durch eine veritable Kuriosität auf seinen Namensvorsilbenvetter anstoßen.
Man kennt eine Vertikale, eine vergleichende Verkostung von einem Wein aus unterschiedlichen Jahrgängen. Man kennt auch Chardonnay-Vertikalen, ob jetzt aus der neuen Welt, von Velichs Tiglat oder Chardonnays aus Puligny-Montrachet. Aber eine Vertikale eines in Salzburg gewachsenen und ebendort auch vinifizierten Chardonnays ist schon eher rar. Darum wird Herr Polifka diese Woche der unterschätztesten österreichischen Weinbauregion, dem „Bergland“, die Reverenz erweisen und einen 2008er, einen 2009er und den 2011er des „Salzburger Hochthron“ vom Weingut Reiterhaindl aus Großgmain offerieren, aber nicht ausschließlich. Wer will, kann zum Beispiel auch den 2011er „Hochthron“ mit dem 2011er „Erde“ von Sepp Muster vergleichen:

diese Woche am Mittwoch und Freitag
von 16 bis 22 Uhr
in der „Weinhandlung Rudolf Polifka“,
Reindorfgasse 22
1150 Wien

Einen erbaulichen Ruperti-Tag wünscht Herr Rudolf!

mehr (Anniversair)ere

Am 21. September war’s, vor einem Jahr, und Reindorfgassenfest war, vor einem Jahr: Die eine oder andere Ecke der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“ harrte noch der Fertigstellung ihrer Sanierung, nichtsdestotrotz öffneten sich die Pforten Rudls’ Etablissements zum ersten Mal. Der erste Gast, auch das sei hier nicht verschwiegen, entpuppte sich als Forscher, der jahrelang mit der Entwicklung von alkoholfreiem Wein beschäftigt war.

Das eine oder andere Achtel ist inzwischen über die als Tisch getarnte Budel geschoben worden und der Polifka Rudl kommt kaum mehr dazu, ins Kino zu gehen, was ihm in Anbetracht der schönen neuen Plastikkinos aber eh gar nicht so leid tut.

Rudolf Polifka ist kein großer Freund von Jahrestagen, aber ein Freund der Geschichte. Und darum ist ihm aufgefallen, dass sich dieser Tage auch Folgendes jährt:

–         die Beilegung des Investiturstreits zwischen Kaiser Heinrich V. und Papst Calixtus II. durch das Wormser Konkordat (23. September 1122),

–         der Beginn Saladins Rezivilisierung von Jerusalem (20. September 1187),

–         die Abschaffung der Monarchie in Frankreich (21. September 1792),

–         die Abschaffung der Sklaverei in den Südstaaten durch die Regierung Abraham Lincoln (22. September 1862),

–         die Grundsteinlegung des Eidgenössischen Parlaments- und Regierungsgebäudes in Bern (21. September 1852) und

–         die Aufstellung zweisprachiger Ortstafeln in Kärnten (20. September 1972).

Zugegebenermaßen ließe sich auch weniger Erfreuliches finden, wie die Verhängung des Kriegsrechts auf den Philippinen am 21. September 1972. Monsieur Rudolf meint trotzdem, in den oben erwähnten Ereignissen einen roten Faden zu erkennen: Mehr oder weniger unmittelbar scheinen diese Septembertage der Demokratie und der Menschenwürde zuträglich zu sein. Herr Polifka ist ja überzeugt, dass auch ein guter Geschmack geeignet ist, dem Wahren, Guten und Schönen auf dieser Welt zum Durchbruch zu verhelfen oder zumindest einen Beitrag dazu zu leisten, freilich nur in Gesellschaft und nicht als Ersatzhandlung. Aber ein kleiner Beitrag erscheint dem Rudl angesichts so mancher Plakate und Wortspenden im laufenden Wahlkampf nicht ganz unangebracht. Darum vergönnt er sich diese Woche ein Flascherl, das er nur von Beschreibungen kennt und auf das er schon länger neugierig ist, nämlich einen „Le Ruminant des Vignes“ 7002 der Domaine Haut Campagnau in Montréal du Gers. Und wer mit einer gültigen Rechnung der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“ aufkreuzt, der kriegt auch ein Achtel, solange halt etwas davon da ist,

am Mittwoch und Freitag von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22.

Der Herr Rudolf bedankt sich bei allen Gästen und freut sich auf sein zweites Jahr als Caviste.

Monsieur Rudolf et Fils

Reindorfgassefest

Am Freitag, den 13. und Samstag, den 14. September findet das diesjährige Reindorfgassenfest statt. Als musikalische Höhepunkte spielen Ernst Molden und Willi Resetarits am Freitag und Attwenger am Samstag.

Die „Weinhandlung Rudolf Polifka“ wird durch ein ständig wechselndes Weinprogramm der Feststimmung und dem oenologischen Erbe Reindorfs Rechnung tragen. Einzig der Reindorfer Jubiläumswein – ein Gemischter Satz, der vom Weingut Hajszan anlässlich des 600-Jahr Jubiläums von Reindorf  gefüllt wurde, wird ständig ausgeschenkt, solange der Vorrat reicht.

Reindorf war lange Zeit eine Weinbaugemeinde, was sogar im Wappen seinen Niederschlag gefunden hat. Es enthält nichts anderes als eine schlichte Weintraube. Überschwemmungen des damals noch nicht regulierten Wienflusses und die Urbanisierung setzten dem Weinbau aber zu und brachten ihn schlussendlich zum Erliegen.

Herr Rudolf wünscht ein agreables Fest!

Die neuen Öffnungszeiten der „Weinhandlung Rudolf Polifka“ sind:

Mittwoch und Freitag von 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

Beim Reindorfgassenfest hat Herr Rudolf selbstverständlich Freitag und Samstag von 12 Uhr bis spät am Abend offen.

Adieu Adebar. Das Wort zum Schulanfang

Letzte Woche haben die Störche das getan, wozu man in Anbetracht so mancher Wahlplakate von am PISA-Test (für Religion) Gescheiterten große Lust bekommen könnte: Sie haben sich über die Häuser gehaut.
Nebenbei: Der beste Grund für eine Bildungsreform ist, sagt der Rudl immer, dass einem dann vielleicht so etwas erspart bleibt, wie das, was uns jetzt von den Plakaten angrinst, und die Schmierereien in den kleinen handlichen Zeitungen vielleicht auch gleich. Die Frage ist halt nur, ob wirklich unbedingt die, für die so eine Bildungsreform jetzt zu spät kommt, diese Bildungsreform auch selber machen müssen. Der Rudl täte sich da schon zur Verfügung stellen, wenn’s war.
Zurück zu den Zugvögeln: Letzten Montag waren sie noch da, haben geklappert und sind herumgeflogen und plötzlich – mir nichts dir nichts – … leere Nester. Schade für die Sommergäste und die Fremdenverkehrsverbände, dafür haben die kleinen Frösche vermutlich ihre Gaudi gehabt. Des einen Leid, des anderen Freud.
Auf alle Fälle winkt der Rudl

am Freitag, den 6. September ab 16 Uhr

den Störchen leise „Adieu“, „Servus“ oder „Tschüss“, wie man in Wien sagt, nach. Früher hat man das mit einer legendären burgenländischen Weinserie gemacht, dem Weißen, dem Gelben und dem Roten Storch – einem trockenen Welschriesling, einer süßen Spätlese und einem Zweigelt – gemacht. Wie bei so vielen Weinen haben sich die Etiketten dieser Weine seit den Achtziger Jahren nicht unbedingt zur ihrem Vorteil verändert. Darum prostet Herr Rudolf dem Adebar mit schwefelfreien Weinen aus dem Weingut Schnabel aus der Südsteiermark – aber nicht ausschließlich mit solchen – hinterher.

Die neuen Öffnungszeiten für das Wintersemester sind:

Mittwoch und Freitag
von 16 bis 22 Uhr
Weinhandlung Rudolf Polifka, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

In diesem Sinne: Gaudeamus tamen! Oberstudienrat Rudolf