Kein Thema, aber ein Motiv. 9. und 10. September – Reindorfgassenfest

Am Freitag, den 9. September und am Samstag, den 10. September findet heuer das beliebte Reindorfgassenfest statt. Wenn Sie es dem Herrn Rudolf gestatten, eine Empfehlung abzugeben, dann erlaubt er sich, Ihnen einen Besuch dort ganz dringend zu empfehlen. Wer gerne Feste mag, wem das Gedodel auf dem Neustifter Kirtag oder gar auf der Mpfta-Mpfta-Wiener Wiesn aber geistigen oder, respektive und körperlichen Schaden zufügt, der ist beim Reindorfgassenfest genau richtig.

Offen gestanden ist Ihnen der Herr Rudolf ja fast ein bissl neidisch, nicht mehr als Gast zum Reindorfgassenfest gehen zu können. Aber so ist der Sellerie, wie der Franzose sagt.

Als Gastwirt, der er nie sein wird, stellt sich die Chose für den Rudl anders da. Da hat er vor dem Reindorfgassenfest immer ein bissl Bauchweh. Sein Kaufmannsladen ist ja für so eine Veranstaltung überhaupt nicht eingerichtet. Nicht dass es unangenehm ist, an zwei Tagen viel Umsatz zu machen. Aber das allerhöchste Bestreben vom Rudl ist das auch wieder nicht. Caviste Rudolf freut sich, wenn er Weine, die ihn begeistern, anderen Menschen näherbringen kann. Darum hat er vor ziemlich genau vier Jahren ein Weingeschäft eröffnet. Nur ist beim Reindorfgassenfest alles andere eher möglich als das. Dafür kann niemand etwas. Das Reindorfgassenfest am allerwenigsten.

Eine Innovation

Herr Rudolf wird daher dieses Jahr am Reindorfgassenfest nur mehr Flaschen verkaufen, keine offenen Achtel und Sechzehntel. Ein paar Flaschen von den unten genannten weißen und roséfarbenen Weinen wird der Rudl eingekühlt haben. Sie können diese Flaschen und ein paar Rotweine zum Mitnahmepreis plus einem Aufschlag von fünf Euro erwerben. Gegen Gläspfand händigt Ihnen Monsieur Rudolf auch Weingläser. Und dann können Sie Ihr Flascherl, wo immer Sie am Reindorfgassenfest gerne sitzen, stehen oder liegen möchten, erforschen, wenn Platz ist, selbstverständlich auch in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils drinnen.

Jeden anderen Wein aus seinem Sortiment offeriert Ihnen Herr Rudolf selbstverständlich zu den gleichen eingekühlten Konditionen, sofern Sie ihm das zeitgerecht per sms (0699 19 23 30 08) oder E-Mail (info@wein-polifka.at) mitteilen.

Das Bräustübel Märzen gibt es auch. Bei hoher Frequenz könnte es da allerdings zu Wartezeiten aufgrund von Platzengpässen im Kühlschrank kommen.

Caviste Rudolf möchte das heuer einmal so probieren. Er hat dann genügend Zeit, Ihnen mehr und weniger Wissenswertes über die zur Verfügung stehenden Weine kundzutun.

Und wer nicht zum Reindorfgassenfest gehen möchte oder kann

die, respektive der kann am Donnerstag, den 8. September, wo das Reindorfgassenfest noch nicht ist, die unten angeführten Weine auch achtel- und sechzehntelweise konsumieren, aber diese Woche halt nur am Donnerstag

  • Grüner Veltliner Vollmondlese 2015, Leo Uibel, Ziersdorf, Weinviertel – klassisch
  • Primitif 2011, David et Frédérik Giachino, Chapareillan, Savoie – so oder so ähnlich könnte Wein aus Savoyen früher geschmeckt haben, Rebsorte Jacquère früh gelesen, 9,2 % Alkohol, spontan vergoren, drei Monate auf der Feinhefe und eine ganz passable Säure
  • Le P’tit Canon 2013, Jacques Maillet, Serrières-en-Chautagne, Savoie – seltene Cuvée aus den beiden autothonen savoyardischen Grandes Dames Jacquère und Altesse. Jacques Maillets drittletzter Jahrgang. Dazu ein anderes Mal viel mehr an dieser Stelle.
  • Hégoxuri 2014, Domaine Arretxea, Irouléguy, Sud Ouest – Lieblingswein vom Rudl
  • Irouléguy Rosé 2014, Domaine Arretxea, Irouléguy, Sud Ouest – Rosé für die kalte Jahreszeit, Tannin
  • Rosa Pearls, Leo Uibel, Ziersdorf, Weinviertel – Rosé Schaumwein für die heiße Jahreszeit, ohne Zuckerl
  • Zweigelt 2013, Biohof Heideboden, Pamhagen, Neusiedlersee – klassisch
  • Irouléguy Rouge 2012, Domaine Ilarria, Irouléguy, Sud Ouest – Reife Tannine!

Acht Weine und ein Bier

glasweise am Donnerstag, den 8. September

von 16 bis 22 Uhr

und flaschenweise am Reindorfgassenfest,

Freitag, 9. September und Samstag, 10. September

da jeweils von von 14 bis 24 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Neuigkeiten aus dem Flaschensortiment

Ab sofort sind Grüner Veltliner Rochus 2015 und Riesling de vite Lange Lissen 2015 vom Weingut Roland Minkowitsch in Mannersdorf an der March verfügbar.

Herr Rudolf grüßt ganz Reindorf und sogar die Banlieues nördlich der Westbahn, östlich der Arnsteingasse und drunten in Sechshaus. Und weil Reindorfgassenfest ist, sogar die im Westen.

 

Haute-Savoie – die kleinere, höhere Schwester von Savoyen. 1. und 2. September geöffnet

Haute-Savoie kann ungefähr mit einem Sechstel der Rebfläche des politischen Departements Savoie aufwarten. Nicht einmal insgesamt macht das das Kraut fett. Und die Böden auch nicht. Vielleicht ist es das, vielleicht sind es die Rebsorten. Ganz sicher zwei oder drei begnadete Weinbaumeister. Das ist nicht viel, aber genug, um an einer Gegend weinmäßig einen Narren gefressen zu haben, zumindest für den Rudl. Und die Tour de France hat es heuer auch eher mit der hohen Schwester als mit Savoyen selbst gehalten. Fast dreimal hat der Rudl den Radlern heuer zugeschaut. Das beeindruckendste Sportereignis, das er erlebt hat. Zumindest die L’Équipe vom Tag nach dem historischen Sieg von Romain Bardet am Bettex gegenüber vom Mont Blanc wird diese Woche im Geschäft aufliegen.

Deshalb gilt auch noch ein letztes Mal der Radlerbonus: Wer nachweislich mit dem Fahrrad zum Rudl kommt, der, respektive dem stockt Monsieur Rudolf das erste Sechzehntel auf ein Achtel auf.

Regionen, Fusionen und der Unterschied zwischen Kulinarik und Politik

Seit 2016 gibt es in Frankreich achtzehn Großregionen, dreizehn in Europa, fünf in Übersse. Savoyen und Hochsavoyen betrifft das insofern, als sie jetzt nicht mehr zur Region Rhône-Alpes, sondern zur Großregion Auvergne–Rhône-Alpes gehören. Das scheint die beiden Departements nicht gerade einander näher gebracht zu haben, eher im Gegenteil. Man scheint die Unterschiede jetzt deutlicher herauszustreichen. Weinbau- und küchentechnisch findet Rudolf Polifka das ganz in Ordnung. Politisch hält er die Rattenfänger, die vorgeben, Herausforderungen durch Thujenhecken, Stacheldraht oder Mauern meistern zu wollen und dabei noch nie ein Problem gelöst, aber schon einen Haufen Schaden angerichtet haben, für ausgemachte Falotten.

Crépy am Genfer See

Seit dem 29. April 1948 ist Crépy die einzige Ortsappellation der Weinbauregion Savoyen. Es gibt zwei oder drei Dinge, die leichter nachzuvollziehen sind. Die achtundachtzig Hektar Rebfläche alleine gehen ziemlich sicher nicht als ausreichendes Motiv durch, die Rebsorte Chasselas Roux auch eher nicht. Bleiben die südwestlich ausgerichteten Lagen auf Moränen aus der Würm, der letzten amtsbekannten Kaltzeit in den Alpen vor etwa zehn- bis hunderttausend Jahren. Damit das auch einmal mitgeteilt ist. Als appellationswürdig mag für den Crépy allenfalls eine historische Begebenheit ins Treffen geführt werden: Im Neunzehnhundertsiebenundfünfzigerjahr hat die Königin von England im Château de la Celle-Saint-Cloud déjeuniert. Papperlbegleiter waren Cheval Blanc 1924, Veuve Cliquot 1934 und ein Crépy 1948. Letzterer soll dabei ganz gut dagestanden sein.

Crépy gilt als leicht und appetitanregend. Er wird mit einem bissl Feinhefe abgefüllt. Diese Heferln arbeiten sodann in der Flasche weiter und es entsteht ein ganz dezentes Perln. Herr Rudolf findet, dass man das aber schon wissen muss, von selber merken würde er das eher nicht. Mandelaromen, Zitrusfrüchte und Haselnüsse sagt man dem Crépy auch nach. Lagerfähigkeit etwa bei zehn Jahren.

Es gibt Abwegigeres, als Forellen, Saiblinge und Austern dazu zu verzehren.

Dominique Lucas hat andere Sorgen als die Appellation Crépy. Sechs Hektar seiner biodynamisch bewirtschafteten Weingärten befinden sich dort. Die Weine daraus füllt er als Vin de France ab, genauso wie die aus seinen zwei Hektar in Pommard. Nur dass ihm dort der Spätfrost den gesamten Sechzehner Jahrgang weggefroren hat.

Vom Fünfzehner hat Caviste Rudolf seit kurzem ein paar Weine im Sortiment, sowohl aus Pommard, als auch vom Genfer See. Und den Chasselas

  • Un Matin face au Lac 2015, Les Vignes de Pardis, Dominique Lucas, Ballaison

diese Woche sogar glasweise. Als Referenz dazu zwei andere Chasselas

  • Terre de Léman Perlant 2012, Château La Tour de Marignan, Cru Marignan

Ein Chasselas der alten Schule, biologisch und vom Nachbarcru Marignan.

Weil die Radlfahrer heuer auch in der Schweiz gefahren sind, wird das Chasselas-Terzett ergänzt durch einen Vertreter von der anderen Seite des Sees

  • Dézaley La Gruyre „Baronnie“ 2011, Pierre Fonjallaz, Epesses, Lavaux

Wein aus einem fast kitschig schönen, aber nicht ganz billigen Eck.

Ayze

Der Cru Ayze im Tal der Arve, das zum Mont Blanc Tunnel hinführt, gilt als Grenzgänger dessen, was weinmäßig in klimatischer Hinsicht noch möglich ist. Und vielleicht würde Ayze längst als unmöglich dastehen, gäbe es nicht Dominique Belluard. Der ist nicht gerade als fideler Patron zu bezeichnen. In den letzten sieben Jahren ist es dem Rudl nicht ein einziges Mal gelungen, dort einen Wein verkosten zu dürfen. Aber dreimal hat man ihn als Endverbraucher empfangen. Heuer auch. Man sagt, das sei mehr, als man sich erwarten darf. Für den Rudl seinen Kaufmannsladen ist das egal, denn er bezieht ein kleines Kontingent an Weinen von Belluard von einem Händler. Und Belluard ist ja nicht gerade als Geheimtipp zu betrachten.

Der Cru Ayze muss sich momentan mit zwanzig Hektar Rebfläche begnügen. Umso erstaunlicher, dass sich gleich drei Gemeinden diese paar Rebstöcke geschwisterlich teilen: Ayze, Bonneville und Marignier. Und in Marignier hat der Rudl heuer die Radler der Tour de France vorbeipfeifen gehört und ein bissl auch gesehen, zumindest die Farben ihrer Leiberln. Denn langsam fahren die nicht, das können Sie dem Rudl glauben.

Die Weingärten lassen es sich auf Molasse aus dem frühen Oligozän gut gehen. Bis zu 33,9 Millionen Jahre kann diese Molasse alt sein. Sie formiert sich als Konglomerat und ziemlich rostiger, weil eisenhältiger Sandstein. So rot, dass man man die prestigeträchtigste Lage „sur le Feu“, der Trainer hätte vielleicht geschrieben „im Feia“, nennt. „Le Feu“ heißt auch der mit Abstand berühmteste Wein von dort. Bodenprobe vom Feier beim Rudl disponibel.

Gringet ist die charakteristische Rebsorte, im Jura nennt man ihn Savagnin, in Österreich Weißer Traminer. Die Lagen sind wirklich steil. Manche Winzer bearbeiten die Böden mit Pflügen, die von motorisierten Seilwinden durch die Rebzeilen hinaufgezogen werden.

Ob Dominique Belluard das auch tut, weiß Herr Rudolf nicht. Vermutlich pflügt der seine Böden nicht. Seine Weine gehören zu den gefragtesten, nicht nur in Haute-Savoie.

Drei davon kredenzt der Rudl diese Woche glasweise

  • Les Alpes 2014, Dominique Belluard, Ayze
  • Le Feu 2012, Dominique Belluard, Ayze,

sowie den Schaumwein

  • Les Perles du Mont Blanc, Méthode Traditionelle, Dominique Belluard, Ayze

Zumindest die folgenden sechs Weine

  • Un Matin face au Lac 2015, Les Vignes de Pardis, Dominique Lucas, Ballaison (4/7)
  • Terre de Léman Perlant 2012, Château La Tour de Marignan (3/5)
  • Dézaley La Gruyre „Baronnie“ 2011, Pierre Fonjallaz, Epesses, Lavaux (5/8)
  • Les Alpes 2014, Dominique Belluard, Ayze (4/7)
  • Le Feu 2012, Dominique Belluard, Ayze (6/9)
  • Les Perles du Mont Blanc, Méthode Traditionelle, Dominique Belluard, Ayze (3/5)
  • und eine alte Sportzeitung

am Donnerstag, den 1. September und am Freitag, den 2. September

von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

 

Herr Rudolf freut sich auf den Schulanfang!

13. Etappe von Bourg-Saint-Andéol nach La Caverne du Pont-d’Arc

as far as Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils is concerned letzte Etappe vor der Sommerpause

Zum Zeitfahren von Bourg-Saint-Andéol nach La Caverne du Pont-d’Arc gibt es glasweise

  • Petit Ours Blanc 2013 von Matthieu Barret aus Cornas

Viognier und Roussanne auf ton- und kalkhältigem Boden, früh gelesen, im Betonei ausgebaut und biologisch zertifiziert.

heute, am Freitag, den 15. Juli

von 19 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Herr Rudolf grüßt den Sommer und das Wochenende!

 

12. Etappe: Montpellier – Mont Ventoux

  • Persia 2015, Domaine Fondrèche, AOC Côtes du Ventoux, Rhône Sud

30 % Grenache Blanc, 30% Roussanne, 30 % Clairette, sowie 10 % Rolle auf schluffigem Sand.

 

Der Ventoux
Geht es bei einem Radrennen auf einen Berg hinauf, wird es oft spannend. Der Ventoux ist ein besonderer Berg. Das haben schon die Kelten gewusst, und die haben es bekanntlich bis auf Gibraltar hinunter gebracht. Francesco Petrarca ist schon im 1336er Jahr hinauf gestiegen. Nur dass es damals die Bergstraße noch nicht gegeben hat.

Sieht man nur die Bilder von der Landschaft am Gipfel des Ventoux, kann man sich wahrscheinlich fast überall wähnen. Dass man sich auf dem Planet Erde befindet, ist vermutlich eher nicht die erste Idee.

Egal. Auf den Ventoux fahren sie heute hinauf. Das ist spektakulär. Manchen vielleicht nicht spektakulär genug. Darum fahren sie vorher gut hundertfünfzig Kilometer von Montpellier bis an den Fuß des subalpinen Kalk- und Kreidemassivs. Aber dazu im September mehr, viel mehr. Leider.

 

Ah jo!

 

Am 14. Juli feiert man in Frankreich den Sturm auf die Bastille. In diesem Zusammenhang möchte Rudolf Polifka an eines erinnern: Politik ist nicht ein Spiel, wenn einem der Beruf oder das Internet zu langweilig geworden ist. Höchste Eisenbahn!

 

Monsieur Polifka kredenzt neben dem Persia vom Ventoux noch ein paar andere Weine, vorwiegend aus Frankreich.

 

am Donnerstag, le 14 juillet

von 19 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

 

Ein Hinweis in noch eigenerer Sache

Die geschäftlichen Weine von Caviste Rudolf reposieren mittlerweile fast samt und sonders im kühlen Keller. Der ist nicht unendlich geräumig. Es herrscht dort also eine Batzen Drängerei, wie der Kurtl sagen würde. Wenn Sie also heute oder morgen in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils ein bestimmtes Flascherl Wein für den Sommer erstehen möchten, wäre es super, wenn Sie das präventiv per E-Mail, sms oder ein anderes Kommunikationsmittel vorbestellen. Dann kann Monsieur Rudolf den Wein zu gegebener Zeit in Ruhe suchen und der wird bei Bedarf bereit liegen.

 

Der Rudl wünscht nicht nur allen Französinnen und Franzosen einen formidablen Quartorze Juillet! Aux larmes!

13. Juli: Von Carcassonne nach Montpellier. Rot

Copa Santa 2013, Domaine Clavel, Terroir de la Méjanelle, AOC Languedoc

Clavel“ kommt aus dem Occitan und bedeutet Nagel – ein Weingutname wie die Faust aufs Aug‘, wenn es um ein Radrennen geht. 83 % Syrah, 17 % Grenache Noir – biologisch bewirtschaftet und aromatisch von der Garrigue geprägt, wächst im Hinterland von Montpellier, wo auf die Radlfahrer heute die Flamme rouge wartet. Du rouge, enfin!

Diesen, aber nicht ausschließlich diesen Wein gibt es glasweise

heute, am 13. Juli

von 19 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Es gilt der Radlerbonus.

Herr Rotolf grüßt mit Hans Moser diejenigen, die den Wein trinken und auch die, die ihn beißen, den roten gerade so als wie den weißen, den rosé und den orangen sowieso.

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

11. Etappe von Escaldes-Engordany in Andorra bis Revel in Frankreich

Umkehr

Die Tour de France dreht jetzt an ihrem heuer südlichsten Punkt um und radelt aus den Pyrenäen hinaus nach Norden, zuerst einmal nach Revel in der Nähe von Carcassonne.

Nach ungefähr hundertfünfzig Kilometern kommen die Radlfahrer knapp an Limoux vorbei. Das war die erste Appellation im Languedoc, zu einer Zeit, als dort noch nicht viel geboomt hat. Ähnlich Gaillac wird Limoux vom Atlantik und vom Mittelmeer beeinflusst, nur dass die Weinadministration Gaillac dem Süd-Westen zuordnet, Limoux aber dem Languedoc. Die Böden sind dort wie da ziemlich kalkreich. Dazu im Herbst viel mehr. Die Rebsorten sind auch nicht drastisch verschieden.

Hat der alte Dom Pérignon das Urheberrecht verletzt?

Juristisch gesehen nicht. Urheberrechte setzen die Entdeckung des Individuums voraus, diese die Aufklärung und die wiederum das achtzehnte Jahrhundert. Gelegentlich liest man, die Mönche der Abtei Saint-Hilaire bei Limoux seien gut hundert Jahre vor Dom Pérignon auf die Méthode Traditionelle gekommen. Dom Rudl ist es wurscht. In schäumender Hinsicht trinkt er am liebsten den Mont Blanc Brut Zéro von der Domaine Belluard in Ayze. Und der war ganz sicher nach beiden.

Trotzdem

Blanquette de Limoux besteht zu neunzig Prozent aus Mauzac und zu zehn aus einer oder zwei der beiden anderen zugelassenen Rebsorten Chardonnay und Chenin Blanc. Die erste Gärung erfolgt nach Rebsorten getrennt, erst dann wird verschnitten, dosiert und die Flaschen zum ersten Mal verschlossen. Nach neun Monaten darf dann degorgiert, verkorkt und agraffiert werden.

  • Einen Blanquette de Limoux, …

und ein paar andere Weine gibt es glasweise

heute, am Dienstag, den 12. Juli

von 19 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Radlerbonus

Auch diese Woche doppelt Caviste Rudolf allen, die mit dem Radl die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils angesteuert haben werden, das erste Sechzehntel auf ein Achtel auf, auf Haus.

Am Mittwoch dann unter anderem ein Pic Saint Loup und die Etappe von Carcassonne nach Montpellier.

Herr Rudolf wünscht allen eine intakte Klimaanlage in der U-Bahn!

 

Tour de France – Montag, 11. Juli bis Freitag, 15. Juli von 19 bis 22 Uhr geöffnet

Einundzwanzig Tage fahren sie wie die Wilden durch Frankreich und manchmal auch außerhalb davon. An ein paar von diesen Tagen öffnet Cavycliste Rudolf Polifka sein Kaufgeschäft und ein paar Weine aus den Gegenden, wo gerade cycliert wird, heuer von Montag, den 11. Juli bis einschließlich Freitag, den 15. Juli, jeweils aber erst von 19 bis 22 Uhr.

Montag, 11. Juli

Am Montag ist bei der Tour de France Ruhetag. Herr Rudolf wird Weine aus Gegenden, durch die Etappen der ersten Tourwoche geführt haben, kredenzen.

für die 3. Etappe von Granville nach Angers:

  • Château Pierre Bise, Le grand Beaupréau 2011, AOC Savennières, Loire

Die Appellation Savennières befindet sich von Angers aus betrachtet quasi ums Eck. Der Boden ist eine Mischung vor allem aus Schiefer und Sand, die Rebsorte Chenin Blanc und die Arbeitsweise biologisch.

für die 6. Etappe von Arpajon-sur-Cère nach Montauban:

  • Robert et Bernard Plageoles, Ondenc 2011, AOC Gaillac, Sud Ouest

Viel weiter als dreißig Kilomter sind sie nicht vorbei gefahren an Gaillac. Kalk und Ondenc, eine von den Rebsorten, die nicht aussterben zu lassen, sich Robert Plageoles seinerzeit zum Ziel gesetzt hat. Mit Erfolg. Biologisch sowieso.

für die 8. Etappe Pau – Bagnières-de-Luchon

  • Domaine de Souch, Jurançon sec 2010, Sud Ouest

Zur Domaine de Souch von Yvonne Hégoburu ist von Pau aus etwa so ein Katzensprung wie von Angers in die Appellation Savennières.

Weil die weißen Irouléguys von Thérèse und Michel Riouspeyrous aus denselben drei Rebsorten bestehen – Gros Manseng, Petit Manseng und Petit Courbu -, genauso wie die Weine der Domaine de Souch aus einer biodynamischen Arbeitsweise hervorgehen, aber auf ganz anderen Böden wachsen, hält der Rudl einen Vergleich mit dem folgenden Wein für angebracht:

  • Domaine Arretxea, Hégoxuri 2010, Sud Ouest

Und weil das bis jetzt alles weiß ist, gehören da noch

  • Domaine Arretxea Irouléguy Rosé 2014, Sud Ouest
  • Domaine Ilarria, Irouléguy Rouge 2012, Sud Ouest

dazu.

Die folgenden sechs Weine

  • Château Pierre Bise, Le grand Beaupréau 2011, AOC Savennières, Loire
  • Robert et Bernard Plageoles, Ondenc 2011, AOC Gaillac, Sud Ouest
  • Domaine de Souch, Jurançon sec 2010, Sud Ouest
  • Domaine Arretxea, Hégoxuri 2010, Sud Ouest
  • Domaine Arretxea Irouléguy Rosé 2014, Sud Ouest
  • Domaine Ilarria, Irouléguy Rouge 2012, Sud Ouest

aber nicht ausschließlich die, gibt es glasweise außertourlich

am Montag, den 11. Juli

von 19 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Dienstag bis Freitag geht es dann über Languedoc zum Mont Ventoux und weiter an die Rhône, beim Rudl jeweils von 19 bis 22 Uhr.

Herr Rudolf wünscht einen schönen Badetag, egal ob vor oder nicht vor dem Televiseur!

 

4. bis 10. Juli geschlossen; 11. bis 15. Juli dann dafür umso geöffneter: Tour de France

Sommerpause, vol. 1

Die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bleibt kommende Woche (4. bis 10. Juli) geschlossen.

Tour de France

Die zweiter Wiener Ferienwoche vom 11. bis zum 15. Juli fahren die Radlfahrer dann durch die Pyrenäen und weiter nach Osten, beziehungsweise Norden. Auf diesem Weg wird der Rudl sie begleiten, indem er Weine aus den Etappengegenden im engeren oder weiteren Sinn, sowie sein Geschäft öffnet, allerdings immer erst ab sieben bis zehn p.m. Vorher muss er den Radlfahrern ja am Empfangsgerät zuschauen.

Beginnen wird die Chose mit einer Pyrenäenbergetappe. Die wird zwar schon am 10. Juli stattgefunden haben. Aber am Montag, den 11. reposieren die Radler dann, der Rudl hingegen wird Weine aus den Pyrenäen glasweise offerieren, in Rot, in Weiß und in Rosé.

 

Vom 16. Juli bis zum Ende der Wiener Sommerferien bleibt die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils dann geschlossen.

Herr Rudolf wünscht den kleinen und den großen Kindern plaisante Ferien, so sie welche haben. Allen anderen eine umso schönere Woche.

 

≤ elfkommafünf Percent

Ein Wochenthema von Weinen mit weniger als zwölf Prozent Alkohol geht vielleicht auch als Jacquère-Verkostung durch, oder als 2014er Jahrgangsverkostung. Aber lassen Sie den Rudl ein bissl ausholen: Es muss um die letzte Jahrtausendwende gewesen sein. Da war ein österreichischer Wein, wenn er weniger als dreizehn Volumsprozent Alkohol gehabt hat, ein schwerer Fall für den Psychotherapeuten. Zumindest hat Herr Rudolf das so oder so ähnlich in Erinnerung.

Weine mit vierzehn Prozent plus waren keine Exoten, vor allem nicht, wenn es sich um namhafte Weine gehandelt hat, Smaragde aus der Wachau zum Beispiel. Und Monsieur Rudolf müsste lügen, wenn er behauptete, damals von hohen Alkoholwerten nicht beeindruckt gewesen zu sein. Seine Leidenschaft, Weine reifen zu lassen, hat ihn anfällig gemacht für die theoretisch gar nicht so unplausible Hypothese, dass sich ein alkoholreicher Wein schon aufgrund seines Alkoholgrades besser hält. Ein im Barrique ausgebauter südsteirischer Sauvignon Blanc mit mehr als fünfzehn Prozent Alkohol aus dem Jahrgang 1997 etwa war so ein Ziel seiner Begierde. Herr Rudolf hat ihn nie bekommen. Heute hat er gelernt, mit diesem Mangel zu leben. Und die Hypothese hat vermutlich gelernt, mit ihrem Mangel an empirischer Verifizierbarkeit zu leben.

Jacquère

Wenn es in einer zweitausend Hektar kleinen Weinbauregion einen Massenwein gibt, dann kann man Jacquère als so einen betrachten. Mehr als tausend Hektar sind in Savoyen mit der autochthonen Jacquère bestockt. Ganz präzise hat sie ihren Ursprung, soweit man das rekonstruieren kann, in Abymes de Myans. Das liegt am nordöstlichen Rand des Chartreusegebirges.

Die dicken Beerenschalen erlauben eine späte Reife, was am kalkreichen, steinigen Fuß der französischen Alpen nicht ganz unwesentlich ist, und schützen die engbeerigen Trauben vor Oïdium und Mehltau.

Als Wein ist Jacquère eher blass bis weißgold und erinnert an vieles, was im Frühling blüht, manchmal sogar an Akazien. Dem Rudl seinem Geschmack nach stehen Alpenkräuter, Grapefruit, Bergamotte, Weißdorn und aneinander geriebener Feuerstein im Vordergrund. Manchmal kommen Mandeln, Haselnüsse und Lindenblüten dazu, wenngleich nie so intensiv wie bei der Altesse.

Die Spitznamen Coufe-Chien und Cugnète gefallen dem Rudl auch nicht so schlecht, obwohl oder vielleicht eher weil er keine Ahnung hat, was sie bedeuten.

Sommerweine

Caviste Rudolf Polifka trinkt und empfiehlt diese Weine vor allem im Frühjahr und im Sommer. Jacquère ist für ihn eine weingewordene Metapher für das Wiedererwachen der Vegetation. In den höher gelegenen Teilen der Alpen geschieht das ungefähr jetzt.

Accord Papperl – Jacquère

Oft endet Jacquère als Fonduebegleiter in den einschlägigen Skigebieten, als Winterwein. Caviste Rudolf findet das nicht unpassend, aber ein bissl ideenlos, zumal man von einem Fondue eh fast jeden Wein erschlagen lassen kann. Viel mehr als die Säure bleibt dann manchmal nicht über. Der kulinarische Deckel für den Topf einer gelungenen Jacquère, sofern man einen Wein als Topf bezeichnen kann, ist wahrscheinlich die Bachforelle. Das dezente Prickeln, der niedrige Alkohol, das kongeniale Zusammenspiel von Frische, Leichtigkeit und appetitanregendem Temperament der Jacquère erinnern den Rudl an einen Gebirgsbach während der Schneeschmelze. Wenn er bei vielen Weinen aus dem Elsass an den Rhein denkt, dann symbolisieren savoyardische den Zubringer eines Zubringers der Isère. Einer wie der Rudl, der quasi neben, beziehungsweise in Wald- und Wiesenbächen seine Kindheit verbracht hat, der Donau aber erst im stolzen Alter von vierzehn gewahr wurde, kann mit kleinen Gebirgsbächen und Wasserfällen und ihren korrelierenden Weinen vielleicht naturgemäß mehr anfangen. Der ist mit der Bachforelle per Du und diese quasi so vor der Haustür wie die Oelweingasse vor dem Rudl seinem Geschäft.

In und um drei Orte darf Jacquère einen Cru-Status beanspruchen, Abymes, Apremont und Chignin, alle drei im Combe de Savoie. Vielleicht ist einmal Gelegenheit, diese Crus zu vergleichen.

Jacquère ist nicht Jacquère ist nicht Jacquère

Es gibt Jacquères, denen der geschmolzene Käse quasi als Schicksal in die Wiege, treffender vielleicht an die Rebstockwurzeln gelegt worden zu sein scheint.

Es gibt auch Jacquères, die ausgesprochen ambitioniert, vor allem bodenspezifisch ausgebaut, aber mit einem synthetischen Korkimitator zugestoppselt werden. Ein Jammer.

Und dann gibt es Jacquères von Weinbaumeistern, die es wissen wollen und denen Tradition auch beim Verschließen von Flaschen ein Anliegen ist.

Jacques Maillet …

ist ein Original. Um das zu bemerken, muss man ihm nicht besonders lange zuhören. Ein Schnurrbart als Lebenshaltung. Schwer vorstellbar, dass er seine Jacquère von einem Fondue zum Schweigen bringen lässt. Die Pouilly-Fumés von Dagueneau, mit denen Maillets Jacquère gelegentlich verglichen wird, trinkt man in der Regel ja auch nicht zum Fondue.

Aber die Jacquère von Monsieur Jacques gibt es diese Woche beim Rudl so oder so nicht glasweise. Jacques Maillet macht etwas Naheliegendes, das in Savoyen aber dennoch kaum praktiziert wird. Er verschneidet die eine autochthone Weißweinrebsorte Savoyens, Jacquère mit der anderen, Altesse. Daraus resultiert Le P’tit Canon, auf Deutsch „Der kleine Schluck“, eine bemerkenswerte Kombination aus präsziser Aromatik und Frische.

David und Frédérik Giachino

Monsieur Jacques Kollegen, die Gebrüder Giachino haben die Jacquère auf die Spitze getrieben. Außer Weinbeißer machen sie fast alles aus Jacquère, lagentechnisch und weinstiltechnisch. Den Cru Apremont, den Monfarina, den rustikal ursprünglichen Primitif mit 9,2 Prozent Alkohol, den dezent auf der Maische vergorenen Marius et Simone, einen Schaumwein nach der Méthode Traditionelle und einen Pétillant Naturel Giac‘ Bulles als Giachinos Antwort auf Red Bull.

Doch nicht nur Jacquère

Auch der Teran von Branko und Vasja Čotar kommt mit elf Prozent Alkohol aus. Die Säure ist frisch, die Würzigkeit beträchtlich. Ein Rotwein für die Brettljause.

Gelber Muskateller 2015, Biohof Heideboden, Pamhagen

Herr Rudolf kommt mit Muskatellern nicht so ganz auf Du & Du, der von Maria und Sepp Muster ausgenommen. Und dann ist da noch einer, aber der Rudl weiß nicht, ob er über den schon etwas schreiben darf. Den gibt es noch nicht. So oder so, der Gelbe Muskateller 2015 von Gottfried Tschida war Mitte November 2015 schon im Verkauf. Trotzdem damals schon keine Jungweinstilistik.

Sauvignon Blanc 2014, Biohof Heideboden, Pamhagen

Der Sauvignon Blanc 2014 aus demselben Haus hat überhaupt nur 10,5 Percent Alkohol. Dass der Wein heute noch lebt, deutet darauf hin, dass auch dieser Wein nicht als Jungwein angelegt gewesen ist.

Zierfandler 2014, Friedrich Kuczera, Gumpoldskirchen

Caviste Rudolf Polifka findet, dass kaum ein Wein von seinem Etikett so treffend repäsentiert wird wie der Zierfandler von Friedrich Kuczera. Biologisch, geradlinig und präzise bereits zu einer Zeit, als diese Begriffe im Marketingjargon noch eher selten aufgetaucht sind.

Schilcher 2013, Christine und Franz Strohmeier, Lestein, Weststeiermark

Schilcherland von seiner besten Seite

Welschriesling Trockenbeerenauslese 2002, Josef Lentsch, Dankbarkeit

Die folgenden Weine und ein paar andere gibt es diese Woche in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils glasweise

  • Le P’tit Canon 2013, Jacques Maillet, Serrières-en-Chautagne, AOC Vin de Savoie, 11,5 %
  • Apremont 2013, Domaine Giachino, Chapareillan, AOC Vin de Savoie, 11 %
  • Monfarina 2011, Domaine Giachino, Chapareillan, AOC Vin de Savoie, 11 %
  • Primitif 2010, Domaine Giachino, Chapareillan, AOC Vin de Savoie, 9,2 %
  • Marius et Simone 2013, Domaine Giachino, Chapareillan, Vin de France, 11 %
  • Teran 2011, Branko und Vasja Čotar, Kommen, Kras, 11 %
  • Gelber Muskateller 2015, Biohof Heideboden, Pamhagen, 11,5 %
  • Sauvignon Blanc 2014, Biohof Heideboden, Pamhagen, 10,5 %
  • Zierfandler 2014, Friedrich Kuczera, Gumpoldskirchen, 11,5 %
  • Schilcher 2013, Christine und Franz Strohmeier, Lestein, Weststeiermark, 11 %
  • Welschriesling Trockenbeerenauslese 2002, Josef Lentsch, Dankbarkeit, 8 %

am Donnerstag, den 30. Juni und am Freitag, den 1. Juli

von 16 bis 22 Uhr (am Freitag ein bissl länger)

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Herr Rudolf grüßt den Sommer und weiter oben den Frühling!