Weine zur Tour de France 2018. Letzte Tankgelegenheit vor der Sommerpause

Es gibt Stroßn © da Kurtl

Wie jedes Studienjahr beschließt der Rudl auch das laufende mit einer Rundfahrt durch Frankreich. Und so wie die Radler jedes Jahr auf anderen Straßen unterwegs sind, wird der Rudl auch heuer andere Weine als voriges Jahr zu diesem Anlass glasweise kredenzen. Eine Ausnahme stellen die Pyrenäen dar. Der Rudl mag diese Etappen ganz besonders gerne und er hat den Eindruck, dass die Radrennfahrer dort jedes Jahr über dieselben drei Straßen düsen, über drei sehr schöne noch dazu.

Dass grundsätzlich die Weine aus den Bergen keine ganz unwesentliche Rolle bei diesem Parcours spielen werden, steht in Analogie zur Radrundfahrt und kommt dem Rudl seinem Geschmack entgegen.

Le grand départ

Wegfahren tun sie in Noirmoutier-en-l‘Île. Das liegt in der Vendée. Dort hat es vermutlich immer schon Wein gegeben. Eine eigene Appellation ist das der französischen Weinadministration die längste Zeit aber nicht wert gewesen, was wiederum vor sechs Jahren um ein Haar dazu geführt hätte, dass Herr

Rudolf von einem Frankreichurlaub in der Vendée ohne Wein von dort zurück kommt. Die ihm damals zugängliche französische Weinliteratur hat dort, wo zum Beispiel über die Domaine Saint Nicolas geschrieben werden hätte können, über andere Weingüter geschrieben oder Inserate geschalten. Jetzt ist das eh anders.

Damals hat der Rudl dann aber zum Glück doch noch in diesem Internet nachgeschaut. Dabei ist ihm die Domaine Saint Nicolas gleich einmal untergekommen, vor allem weil sie demeterzertifiziert ist. Hingefahren ist Herr Rudolf damals zwar nicht zum Weingut, aber justament hat es in der Woche, wo der Rudl dort war, in Saint-Gilles-Croix-de-Vie einen Biomarkt geben, mit einem Standl von der Domaine Saint Nicolas.

Le Haut des Clous 2010 , Domaine Saint Nicolas, Brem-sur-Mer, Fiefs Vendéens

Schieferboden und Chenin Blanc

Am dritten Tag radeln sie dann in der Mannschaft gegen die Uhr, von Cholet nach Cholet. Nicht weit weg davon hat Fred Lailler, den der Rudl leicht legasthenisch bis jetzt immer als Fred Lallier bezeichnet hat, gerade das Weingut von Michel Brégeon biologisch umgestellt.

In diesem Zusammenhang macht sich der Rudl auch oft seine Gedanken. Die Umstellungsarbeit im Keller wird sich für Fred Lailler in Grenzen gehalten haben. Im Weingarten hat er vermutlich eine Spur mehr, aber auch nicht viel machen müssen. Bleiben Behördenwege, Schriftwechsel und Dokumentationen. Alles in allem wird es dramatischere Änderungen auf Weingütern geben als die, die Fred Lailler beim Umstellen der Domaine Michel Brégeon auf Biobetrieb vorgenommen hat.

Es gibt auch Weinbauern, die sowieso immer schon minimal geschwefelt, nicht gedüngt und kaum synthetisches Zeug gespritzt haben. Wer das nicht erkennt, respektive erschmeckt, der hat halt ein Pech gehabt. Drum pfeifen sie auf eine Zertifizierung.

Und dann gibt es in den letzten Jahren ein Phänomen: Weinproduzenten mit großen Weingütern, die sich vor wenigen Jahren noch über die verrückten Biowinzer mokiert haben, stellen ihre vierzig, fünfzig oder hundert Hektar großen Betriebe um. Der Rudl tut sich da gelegentlich ein bissl schwer mit dem Nachvollziehen der Motive, wobei man vermutlich immer vorsichtig sein sollte. Hineinschauen kann man nicht und Hinschauen ist manchmal trügerisch. Es sind schon ganz andere gescheiter geworden. Und es sind auch schon manche dümmer geworden. Das ist der Grund, warum – jetzt rein weltverbesserungstechnisch – den Rudl Strukturen, Beziehungen und Rahmenbedingungen mehr interessieren als Individuen. Zum Schmähführen sind dann aber wieder Individuen ergiebiger, genauer genommen Personen und also erst recht wieder Beziehungen. Da wird es jetzt theologisch. Drum macht Monsieur Rudolf da auch einen Punkt. Genaueres können Sie in der Genesis nachlesen, Kapitel eins, wenns warad, Vers sechsundzwanzig oder siebenundzwanzig, vielleicht auch achtundzwanzig.

Muscadet Cru Gorges 2013, Domaine Michel Brégeon. Fred Lailler, AOC Muscadet Sèvre et Maine Gorges

Dann fahren sie einige Tage irgendwo herum, wo es keinen Wein gibt. No ja, zumindest fast keinen. Die Champagne hat schon auch ein bissl mit Wein zu tun. Aber entschieden wird die Tour de France da oben eher nicht.

Am 17. Juli befahren sie dann endlich savoyardisches Territorium. Und am nächsten Tag geht es von der Olympiastadt Albertville nach La Rosière hinauf. Das ist nicht weit weg vom kleinen Bernhardpass, über den man ins Aostatal fahren kann, im Sommer. Dort wird der Rudl im Ziel auf die Radlfahrer warten. Chapareillan ist nicht so weit weg, Frétrive auch nicht, Jacques Maillet ein bissl weiter, wenn auch nicht sehr viel. Michel Grisard von in Frétrive. Als er 2014 oder 2015 in die Rente gegangen ist, haben die Giachinos seinen Weingarten übernommen.

  • Monfarina 2015, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie

  • Le P’tit Canon 2015, Jacques Maillet, Motz, Chautagne, AOP

  • Prieuré Saint Christophe Blanc 2015, Domaine Giachino, AOP Roussette de Savoie

In Alpe d’Huez wächst kein Wein. Aber sie sind dann eh bald an der Rhône. Viel Roussanne, die förmlich nach einem Vergleich mit Roussanne aus den Alpen schreit.

Les Pitchounettes Blanc, Domaine Les 4 Vents, AOP Crozes-Hermitage, Vallée du Rhône

Chignin Bergeron „Symphonie d’Automne“ 2016, Les Fils de Charles Trosset, Arbin, AOP Vin de Savoie

Über Carcassonne fährt man dann in die Pyrenäen, wo die Bioweinbauernnachbarn Espil von der Domaine Ilarria und Riouspeyrous von der Domaine Arretxea zu Hause sind.

Irouléguy Blanc 2013, Domaine Ilarria, AOP Irouléguy, Sud Ouest

Irouléguy Rouge 2013, Domaine Arretxea, AOP Irouléguy, Sud Ouest

    • Le Haut des Clous 2010, Domaine Saint Nicolas, Brem-sur-Mer, Fiefs Vendéens (6/9)

    • Muscadet Cru Gorges 2013, Domaine Michel Brégeon. Fred Lailler, AOC Muscadet Sèvre et Maine Gorges (5/8)

    • Monfarina 2015, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (2,50/4)

    • Le P’tit Canon 2015, Jacques Maillet, Motz, AOP Vin de Savoie (4,50/7)

    • Prieuré Saint Christophe Blanc 2015, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Roussette de Savoie (6/9)

    • Les Pitchounettes Blanc, Domaine Les 4 Vents, AOP Crozes-Hermitage, Vallée du Rhône (4/6)

    • Chignin Bergeron „Symphonie d’Automne“ 2016, Les Fils de Charles Trosset, Arbin, AOP Vin de Savoie (4/6)

    • Irouléguy Blanc 2013, Domaine Ilarria, AOP Irouléguy, Sud Ouest (5/8)

    • Irouléguy Rouge 2013, Domaine Arretxea, AOP Irouléguy, Sud Ouest (4/6)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht ausschließlich diese Weine gibt es glasweise

am Mittwoch, den 27. Juni und am Freitag, den 29. Juni,

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Hinweis in eigener Sache

Am Mittwochnachmittag kann der Rudl keine Sitzplatzgarantie für sein Weinkaufsgeschäft abgeben.

Immer noch marktamtskonforme Ein€i-Cuisine

Sollte Ihnen die oder das Mangalitzawürstel als Tourbegleitung nicht konvenieren, gilt wie immer die ausdrückliche Einladung, sich das Papperl zum Wein selber mitzubringen.

Vorschau:

Bis 4. September bleibt die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils dann geschlossen.

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Allez & einen schönen Sommer!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Mittwoch und Freitag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57 Euro

Graf Sauvignon von Maria und Sepp Muster sowie das Eineiei. Nur diese Woche andere Öffnungszeiten: ausnahmsweise Dienstag und Mittwoch, jeweils von 19 bis 22 Uhr, sowie Freitag von 16 bis 22 Uhr


Diese Woche andere Öffnungszeiten

Wie bereits vor zwei Jahren hat der Fils beim Sommerfest seiner Bildungseinrichtung auch dieses Jahre eine zentrale Rolle zu geben. Damals ist es ein Stein gewesen. Der gibt oenologisch natürlich einiges her, vorausgesetzt die Wurzeln sind tief genug. Da lässt sich dann eine temporäre Schließung des Einkaufsgeschäfts auch ganz passabel rechtfertigen. Welche Rolle es dieses Jahr ist, wird von der Bildungseinrichtung und vom Fils beharrlich geheim gehalten. Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Rudl dieses Spektakel nicht versäumen will. Jetzt findet das Sommerfest am Mittwoch um vier Uhr statt. Damit kommt es wiederum der Geschäftsordnung der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils in die Quere. Caviste Rudolf löst das Dilemma, indem er am Mittwoch, den 20. Juni erst um 19 Uhr sein Geschäft aufsperrt. Damit seine Wochengeschäftsöffnungsgesamtzeit von lugneresken zwölf Stunden nicht gemindert wird, erlaubt er sich, ausnahmsweise auch am Tag davor, der ja schon morgen ist, am Dienstag, den 19. Juni von 19 bis 22 Uhr aufzusperren. Am Freitag ist dann wieder so wie jeden Freitag von 16 bis 22 Uhr geöffnet.

Verwandtschaften

Es gibt Winzer, bei denen hat der Rudl das Gefühl, dass sie einander irgendwie kennen müssen. Manchmal tun die das auch. Viel öfter aber nicht. Monsieur Rudolf versucht dann zu vermeiden, mit dem einen Weinbaumeister über den jeweils anderen zu sprechen, weil er das Gefühl hat, Winzer mit solchen Gesprächen zu langweilen, beziehungsweise davon abzuhalten, das zu machen, weswegen der Rudl gerade dort ist, nämlich guten Wein. Der entsteht bekanntlich nicht durchs Reden und noch viel weniger durch Angeberei des Konsumenten.

Ein Ausweg

Will man einen Winzer auf Wein eines Kollegen hinweisen, kann man ihm ja ein Flascherl davon hinstellen. Dazu muss der Weinbauer nicht einmal zu Hause sein, kann aber nachvollziehen, ob er sich gegebenenfalls mit der Urheberin oder dem Urheber des mitgebrachten Weines verwandt fühlt.

Bei der ersten Begegnung mit Jacques Maillet und dessen Weinen hat der Rudl an Sepp Muster und dem seine Weine denken müssen. Darum gibt es eine Woche nach den drei Jacquères von Jacques drei Grafen Sauvignon von Maria und Sepp Muster. Da können Sie dann kosten, ob Sie wie der Rudl eine Affinität zu den Weinen der vergangenen Woche schmecken.

Was den Zugang zu Wein über Sprache oder gar Sprechen betrifft, hat der Rudl sowieso massive Zweifel. Aber das ist eine andere Geschichte, die an dieser Stelle immer wieder angerissen, aber vermutlich nie erzählt werden wird.

Kaiser

Der Adel gilt in diesem Staat als abgeschafft. Das hält viele nicht davon ab, für die eine oder andere mehr oder weniger virtuos beherrschte Tätigkeit den Adelstitel „Kaiser“ mit vorangestellter Tätigkeitsbezeichnung zu äußern. Drum gibt es fast in allen Kategorien einen Kaiser. Und das ist dann auch wieder demokratisch in einer Weise.

Graf

Anders verhält es sich mit dem Adelstitel „Graf“. Die gibt es auch. Für manche von denen gilt nicht einmal mehr die Unschuldsvermutung. Trotzdem wären dem Rudl Fußball-, Ski- und Unterweltsgrafen sympathischer als deren Kaiserpendants, allein schon weil es da dann von jeder Sorte immer mehrere geben könnte. Das erschiene Citoyen Rudolf auch mehr den Prinzipien von Pluralismus und demokratischem Rechtsstaat zu entsprechen.

vlg.

Einen Bauernhof, der „Graf“ heißt, gibt es auch. Der hat von seiner Lage her etwas Erhabenes. In besonderem Maß trifft das für die Weingärten des „Graf“ zu. Die hängen zusammen und werden von keinen Fungiziden oder Herbiziden aus Nachbarweingärten angepöbelt. Das ist für den Demokraten Rudolf Polifka ein ausreichendes Motiv, Maria Muster, Sepp Muster und deren Weine zu Gräfinnen und Grafen zu adeln. Nur sind sie das sowieso schon.

Wein

Die Weine der Graf Linie vom Graf Hof wachsen in der Mitte des Hanges, unter dem Sgaminegg und über den Weinen der Opok Linie.

Die Reben sind alt, der Boden karg und der Wein außerordentlich gut. Um das zu erkennen, hat Caviste Rudolf ein paar Anläufe nehmen und ein paar Gewissheiten über den Haufen schmeißen müssen, wobei das auch ein bissl überzogen ist. Dass die Weine der Graf Linie ziemlich gut sind, ist nicht so schwer zu erkennen. Trotzdem ist der Rudl früher auf dem Standpunkt gestanden, dass ihm Wein der Opok Linie, ganz besonders der Sauvignon vom Opok besser schmeckt. Auf diesem Standpunkt ist der Rudl nicht ungern stehen geblieben, zumal er sich damit auch ein bissl gut vorgekommen ist, à la Alle glauben, dass teurere Weine besser schmecken, ich aber erkenne, dass der Sauvignon vom Opok der Spitzenwein ist. Dann ist der Jahrgang 2013 gekommen. Das ist der Jahrgang vom Fils. Darum hat Herr Rudolf von ausgewählten Weinen Magnums gekauft. Beim Sauvignon vom Opok ist das nicht möglich gewesen, weil der nicht in Großflaschen abgefüllt worden ist. Also hat der Rudl den Graf Sauvignon 2013 gekostet. Und mehr muss man dazu auch nicht schreiben.

Stein, Wetter und Erziehung

Opok“ ist ein regionaler Ausdruck für den kalkigen Mergel, der den Untergrund für gatschige Sedimente bildet. Graf Sauvignon wächst auch auf Opok, nur dass der dort in der Mitte des Hanges etwas karger ist als weiter unten.

Warm ist es im Sommer fast überall, auch am Schlossberg. Anders als auf der Gehsteigkante An der Ostbahn, wo bekanntlich laut Kurtl die Grenze zwischen Alpen und Pannonischer Tiefebene verläuft und es auch sehr heiß ist, weht auf den Schlossberg in der Nacht ein kühler Wind von der Koralpe herunter. Das mögen wiederum die Aromen in den kleinen Beeren.

Die Erziehung ist am Graf Hof an der Urrebe orientiert. Die hat sich seinerzeit an Bäumen hinauf gerankt, möglicherweise in geradem Gegensatz zu manch angesagtem Bildungsexperten von heute.

Ein Bildungsexperte von früher ist Jean-Jacques Rousseau. Der hat auch in Savoyen gewirkt. Möglicherweise ist das kein Zufall, auf alle Fälle aber wieder eine andere Geschichte.

  • Graf Sauvignon 2015, Maria und Sepp Muster, Schlossberg (5/8)
  • Graf Sauvignon 2011, Maria und Sepp Muster, Schlossberg (6/9)
  • Graf Sauvignon 2005, Maria und Sepp Muster, Schlossberg (6,50/10)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht ausschließlich diese Weine gibt es glasweise

am Dienstag, den 19. Juni und am Mittwoch, den 20. Juni

jeweils von 19 bis 22 Uhr,

sowie am Freitag, den 22. Juni von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Erneut marktamtskonforme Küche. Das Eineiei

Dem Rudl seine Gastrolizenz will es, dass er lediglich abgepackte Speisen kredenzt. Die sind ziemlich gut, zumindest wenn es nach Thomas Bernhard geht (Mannerschnitten). Die Mangalitzatrockenwürstel von der Metzgerei Karlo in Pamhagen sind sowieso großartig. Dass der Rudl diese Würstel nur eingeschweißt offerieren darf, mindert zwar die Qualität der Würstel kaum, charmanter wird das Angebot dadurch aber nicht.

Jetzt ist dem Rudl aber ein von der Natur abgepacktes Lebensmittel eingefallen. Es ist nämlich so, dass Herr Rudolf im März dieses Jahres einen Bericht über industrielle Hendlzüchter gesehen hat. Auch über industrielle Biohendlzüchter. Einer von denen hat die Tatsache, dass man die Hendl rationell auf den Geschmack der Konsumentinnen und Konsumenten hinzüchtet und nicht auf alte Hendlrassen setzt, damit gerechtfertigt, dass man auch keine Automobilmodelle aus den siebziger Jahren mehr produziere.

Der Rudl kann auf die gezüchteten Turbohendlbrüste auf Haxerln gerade so verzichten, wie er auf die neueste SUV-Schüssel verzichten kann. Darum fährt er zum Hendleierkaufen lieber mit der Badner Bahn nach Sankt Gabriel bei Mödling, wo es beim Klosterbauer Eier von alten Hühnerrassen gibt. Keines schaut aus wie das andere. Und der Dotter schmeckt wie keiner aus dem Supermarkt. Abgepackt sind die Dotter auch. Nichts spricht also dagegen, einmal im kleinen Stil diese Woche weiche Eier um einen Euro anzubieten. Über die Kochdauer entscheiden Sie je nach Geschmack und Größe des Eis. Um 1 i.

Sollte Ihnen diese Grafenbegleitung nicht konvenieren, bietet sich diese Woche Comté, die käsegewordene Grafschaft, an. Die müssten Sie sich halt selber mitbringen.

Vorschau auf die letzte Woche des Studienjahres 2017/18, am 27. und 29. Juni:

Tour de France 2018 … what else?

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

De la comté au comté!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Mittwoch und Freitag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57 Euro

Autrement! Jacquère von Jacques Maillet 2011 – 2013 – 2015 … und Neues aus der Küche der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils

Jacquère und Welschriesling

haben etwas gemeinsam. Caviste Rudolf hält sie für außerordentlich interessante Rebsorten, vor allem wenn die Rebstöcke alt sind. Theoretisch.

In einem Punkt unterscheiden sich Jacquère und Welschriesling ganz maßgeblich.

Jacquère wächst quasi so gut wie nirgends, gute tausend Hektar weltweit, mehr sind da nicht. Und fast jeder einzelne Stock davon steht in Savoyen.

Welschriesling gibt es mehr, nicht viel mehr, aber mehr. In Österreich stehen über dreitausend Hektar Welschriesling. Darüber hinaus wächst er in Ungarn als Olász Rizling, in Slowenien als Laski Riesling, in Kroatien als Graševina, in Tschechien, der Slowakei, vor allem aber in Norditalien, wo er her sein soll.

Ein zweiter, wesentlicherer Unterschied

Während aus der wenigen Jacquère, was ist, wenigstens etwa zwei Hände voll Weinbaumeister wirklich großartige Weine keltern, muss man guten Welschriesling fast wie die Nadel im Heuhaufen suchen. Einige hat der Rudl schon gefunden und erstanden, andere hat er gefunden, von wieder anderen hat er gehört oder gelesen. Zufrieden geben tut sich Caviste Rudolf damit nicht. Das können Sie ihm glauben. Er wird die Suche nach den außergewöhnlichen Welschrieslingen im Herbst intensivieren und Ihnen noch in diesem Jahr einen Zwischenbericht seiner Forschungsergebnisse in Flaschen- und Glasform anbieten. Einen Platz reservieren werden Sie in der Welschrieslingwoche beim Rudl ziemlich sicher nicht müssen. Mindern wird das dem Rudl seine Anstrengungen bei der Suche aber nicht.

Zurück zur Jacquère

Crumäßig ist Jacquère Apremont und Abymes. Nicht dass der Rudl alle Abymes und Apremonts so herausragend finderte, aber die herausragendsten wachsen dort, fast.

Weinbauernmäßig ist Jacquère Giachino und Masson. Die wohne in (der Nähe von) Apremont.

Und dann gibt es eine Jacquère, die ziemlich aus der Rolle fällt, geographisch, geologisch, meteorologisch und also geschmacklich:

Auf Sandstein, näher an der Rhône als an der Isère, in der Provence Savoyens, wie die Chautagne nördlich des Lac du Bourget bezeichnet wird. Mit einem „ … und so schmeckt er auch“ werden derlei Besonderheiten ganz gerne concludiert. Im gegenständlichen Fall trifft das ziemlich sicher auch zu, weil die Jacquère von Jacques Maillet wirklich ganz besonders schmeckt.

Besonders schon …

, aber nicht besonders nach Provence. So schmeckt es zumindest der Rudl. Der hat zu den Weinen der Provence bis jetzt keinen Zugang gefunden. Es ist nicht so, dass es der Rudl nicht probieren würde. Auch am Sonntag wieder, auf der Return to Terroir. Bis jetzt ist die Provence nicht dem Rudl sein Terrain, wobei man sich natürlich vergegenwärtigen muss, dass es wahnsinnig viele Weine dort gibt. Da ist es allein schon vom Gesetz der Wahrscheinlichkeit naheliegend, dass der eine oder andere auch Herrn Rudolf schmeckt. Nur gefunden hat der diese Weine noch nicht.

Chautagne

Aber die Provence de la Savoie ist nicht die Provence von Frankreich. Viel weniger Rosé, ganz andere Rebsorten, keine nennenswerten Lavendelfelder und auch kein Meer nicht, von den Wichtigtuerinnen und Wichtigtuern an der Côte d’Azur ganz zu schweigen. Die gibt’s in der Gegend wahrscheinlich auch, aber hundert Kilometer nordöstlich, am Nordufer des Genfer Sees, in Montreux oder Lausanne.

Wenn Sie einmal die Gelegenheit haben, die Chautagne zu besuchen, dann sollten Sie die beim Schopf packen. Zum Weingut von Jacques Maillet finden tendenziell nur die hinauf, die sonst im Urlaub nicht viel vorhaben und auch kein Navigationsgerät in der Kraxn einschalten. Außerdem hätte es nicht viel Sinn, weil Monsieur Jacques seit Anfang des Siebzehner Jahres in der Rente ist. Der Keller der Curtets, die das Weingut übernommen haben, befindet sich weiter unten im Tal. Das ist wahrscheinlich praktisch, aber lange nicht so schön zum Indieluft- und Hinunterschauen. Das könnte der Rudl oben bei Jacques stundenlang. Eine Vegetation, die ihresgleichen sucht und entsprechend riecht. Unten die Rhône und ein breites Tal, von dem Gewerbe und Industrie Besitz ergriffen haben, mittlerweile aber draufgekommen zu sein scheinen, dass sie dort keinen großen Auftrag haben, zumindest die Industrie nicht.

Jacquère Autrement (grünes Etikett), Jacques Maillet, Motz, AOP Vin de Savoie

Herr Rudolf erachtet es hoch an der Zeit, die Jacquère von Monsieur Jacques wieder einmal in den Mittelpunkt zu stellen.

Vieles kann man über diesen Wein lesen. Nicht alles davon vollzieht der Rudl nach, den Vergleich mit Dagueneau zum Beispiel. Dabei hat es Monsieur Rudolf unlängst in gelehrter Gesellschaft einmal auf diesen Vergleich, im Speziellen mit Mont Damné ankommen lassen. Die Ähnlichkeiten wollten sich ihm dabei zaghaft bis nicht erschließen.

Selber Wein zu beschreiben ist jetzt auch nicht das, was der Rudl besonders passioniert macht. Ingwer kommt ihm oft in den Sinn, so auch vor ein paar Tagen bei Vorbereitungsarbeiten auf das Thema dieser Woche. Ganz anders als die meisten Jacquères halt, auch ziemlich anders als die besonders guten und trotzdem selber auch extraordinaire. „Autrement“ halt, aber das stehe eh am Etikett.

Jacques Maillet. Ein Rückblick

Das Weingut von Jacques kann man nicht gerade als Traditionsweingut bezeichnen. Anfang der Neunziger ist es gewesen. Da hat Jacques Maillet beschlossen, Wein zu machen. Schon damals war er begeistert von biologischer und biodynamischer Arbeitsweise. Aber er ist nicht gerade in Marie geschwommen. Die Banken haben ihm Kredite nur unter der Voraussetzungen, dass er konventionell mit dem ganzen chemischen Zauberkasten arbeitet, angeboten. Jacques hat die Krot geschluckt, sich der örtlichen Genossenschaft angeschlossen und ist dabei krank geworden. 2003 hat er davon dann genug gehabt, seinen Weingarten umgestellt und zur Genossenschaft „Auf Wiederschaun!“ gesagt, nicht ohne sich das Nutzungsrecht von genossenschaftlicher Presse und Tank herauszuverhandlen. Jacques erster eigener Wein, ein Verschnitt aus Pinot Noir, Gamay und Mondeuse war zum Glück gleich ein Erfolg. Autrement!

Dieser Erfolg hat es ihm ermöglicht, eine Parzelle mit bis zu über hundert Jahre alten Jacquère-, Altesse- und Mondeuse-Rebstöcken zu kaufen.

Herbizide und Pestizide kommen ihm seither keine in den Garten, filtriert wird nicht, gereinzuchtheferlt auch nicht, geschwefelt höchstens minimal bei der Füllung und da nicht immer.

  • Jacquère. Autrement 2011, Jacques Maillet, Motz, AOP Vin de Savoie (4,50/7)

  • Jacquère. Autrement 2013, Jacques Maillet, Motz, AOP Vin de Savoie (4,50/7)
  • Jacquère. Autrement 2015, Jacques Maillet, Motz, AOP Vin de Savoie (4/6)

und als Referenz

  • Apremont «Lisa» 2016, Jean-Claude Masson, Apremont, AOP Vin de Savoie (4/6)

  • Welschriesling 2016, Weingut Roland Minkowitsch, Südliches Weinviertel, (2,50/4)
  • Sandperle 2017, Josef Lentsch. Dankbarkeit, Neusiedlersee (2/3)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

, wie fast immer nicht ausschließlich diese Weine gibt es glasweise

am Mittwoch, den 13. und am Freitag, den 15. Juni

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Marktamtskonforme Küche

Dem Rudl seine Gastrolizenz will es, dass er lediglich abgepackte Speisen kredenzt. Die sind ziemlich gut, zumindest wenn es nach Thomas Bernhard geht (Mannerschnitten). Die Mangalitzatrockenwürstel von der Metzgerei Karlo in Pamhagen sind sowieso großartig. Dass der Rudl diese Würstel nur eingeschweißt offerieren darf, mindert zwar die Qualität der Würstel kaum, charmanter wird das Angebot dadurch aber nicht. Im Großen und Ganzen ist Caviste Rudolf aber nicht böse ob der Einschränkung des kulinarischen Angebots. Seinem Selbstverständnis nach ist er ein guter Weinhändler, er dilettiert als Wirt und er kocht zwar sehr gerne, ist wahrscheinlich aber vieles eher als ein Koch. Das alles sieht man ihm hoffentlich an. Zusätzlich zur Einschenkerei ein Schmalzbrot streichen zu müssen, würde die Koordinierungskapazitäten von Herrn Rudolf ziemlich sicher weit über ihre Grenzen strapazieren. Drum ist der Rudl gar nicht traurig ob der marktamtlichen Restriktionen. Dazu kommt, dass der Rudl ja selber gerne irgendwo ein Gast ist. Und wenn die Behörden in der Gastronomie ganz generell ambitionierter auf die Einhaltung von Regeln achten, als sie das im Bildungswesen tun, dann ist das sicher auch kein Schaden für den Gast.

Schlippertipix, ein Ei!

Jetzt ist dem Rudl ein von der Natur abgepacktes Lebensmittel eingefallen. Es ist nämlich so, dass Herr Rudolf im März dieses Jahres einen Bericht über industrielle Hendlzüchter gesehen hat. Auch über industrielle Biohendlzüchter. Die Hendln werden dort rationell auf die Wünsche der Konsumentinnen und Konsumenten sowie auf das, was letztere nach Selbsteinschätzung für Geschmack halten, hingezüchtet. Auf alte Hendlrassen zu setzen, wäre laut Aussage von so einem Hendlbaron genauso abwegig, wie ein Golfmodell aus den Siebziger Jahren serienmäßig zu produzieren.

Der Rudl kann auf gezüchtete Turbohendlbrüste mit Haxerln gerade so verzichten, wie er auf die neueste SUV-Schüssel verzichten kann. Darum fährt er zum Hendleierkaufen lieber mit der Badner Bahn nach Sankt Gabriel bei Mödling, wo es beim Klosterbauer Eier von alten Hühnerrassen gibt. Keines schaut aus wie das andere, Hendl nicht und Ei auch nicht. Die Dotter schmecken anders als die aus dem Supermarkt. Abgepackt sind die Dotter auch. Nichts spricht also dagegen, einmal im kleinen Stil diese Woche weiche Eier anzubieten. Über die Kochdauer entscheiden Sie je nach Geschmack und Größe des Eis. Salzen und Pfeffern delegiert der Rudl an Gästin und Gast. Um einen Euro können Sie so ein abgepacktes Ei erwerben und auch gleich verputzen. So bekommt die umgangsprachliche Bezeichnung „Ei“ für die europäische Währungseinheit auch einen Sinn.

Vorschau auf das Studienangebot vom 19., 20. und 22. Juni:

vermutlich Graf Sauvignon von Maria und Sepp Muster 2005 – 2011 – 2015

Bon Appétit, autrement!

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Mittwoch und Freitag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57 Euro

Kein Thema, aber neun Weine, mindestens

Eine Woche muss Sie der Rudl noch auf seine Aus-, Um- und Abschweifungen warten lassen, beziehungsweise verschont er Sie noch mit diesen, je nachdem wie Sie das halt sehen.

Weine macht er zum Zwecke der glasweisen Kredenzung selbstverständlich trotzdem auf:

  • Sauvignon Blanc Classic 2013, Karl Renner, Leutschach (2,50/4)

Steirische „Classic“ der guten Art. Vielleicht nicht zufällig mit „C“ geschrieben.

  • Neuburger 2017, Nikolaihof, Wachau (4/6)

Manche Fragen, die sich der Rudl selber stellt, beantwortet er sich irgendwann. Die Frage, ob der beste Neuburger der von Sepp Mantler, der vom Nikolaihof oder der vom Wirt und Winzer seines Vertrauens ist, beantwortet der Rudl nicht, weil er das nicht kann.

  • Weißer Traminer Sandberg 2015, Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Westliches Weinviertel (3/5)

Wenn Monsieur Gallet Recht hat, dann stammen der Weiße Traminer Sandberg von Fidesser, Le Feu von Belluard und der Vin Jaune von Jacques Puffeney von ein und derselben Rebsorte. Schmecken tun sie schon recht unterschiedlich, aber alle drei extraordinairement gut.

  • Pamhogna Weiß 2016, Andert, Pamhagen (3/5)

Wenn in einem Ort biomäßig etwas weiter geht, dann geht meistens ordentlich etwas weiter, in Pamhagen. Wenn nicht, bedauerlicherweise auch ordentlich nicht.

  • Numen Fumé Blanc 2015, Johannes Zillinger, Südliches Weinviertel (6/9)

Es gibt Weine, da passen Name, Etikett und Flascheninhalt zusammen, solche, wo das im positiven Sinn der Fall ist, auch solche, wo das im negativen Sinn der Fall ist.

Es wird auch Weine geben, die ein gelungenes Etikett beziehungsweise einen solchen Namen haben, aber dem Rudl nicht schmecken.

Und es gibt gar nicht so wenige Weine, deren Name und respektive oder Etikett beim Rudl ein eher horizontal ausgerichtetes Kopfschütteln auslösen, der Schluck des Inhalts aber dafür ein umso anerkennenderes und heftigeres vertikales Nicken als Gestifizierung des Ohjos zur Folge haben. Auffällig häufig ist Caviste Rudolf bei biologischen oder biodynamischen Weinen mit diesem Phänomen konfrontiert.

  • Mondeuse „Harmonie“ 2016, Les Fils de Charles Trosset, Arbin, AOP Vin de Savoie (4,50/7)

  • Mondeuse „Marie Clotilde“ 2014, Adrien Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (4,50/7)

  • Persan „Octavie“ 2014, Adrien Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (5/8)

  • Prieuré Saint Christophe Rouge 2015, Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (5/8)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

, wie fast immer nicht ausschließlich diese Weine gibt es glasweise

am Mittwoch, den 6. und am Freitag, den 8. Juni

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf das Studienangebot vom 13. Und 15. Juni:

vermutlich Sommerwein weiß, Jacquère 2011 – 2013 – 2015 von Jacques Maillet

Mehr auf die Reife als auf die Zeugnisse, die der Kurtl „gnumma und vabrennt“ hat!

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Mittwoch und Freitag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57 Euro

Mondeuse und Persan. Rotweine, die man auch im Sommer trinken kann. Dialektisch

Konjunktiv zwei

 

Der Rudl würde Ihnen diese Woche gerne viel schreiben, vor allem über Adrien Berlioz, den Neffen von Gilles Berlioz und die Prieuré Saint Christophe, das ehemalige Weingut von Renaissancedesappellationsmitbegründers und Biodynamiepionier Michel Grisard, der eh noch im rentenberechtigten Alter gemeinsam mit Brice Omont den Weinberg von Cevins wiederbepflanzt und die Domaine des Ardoisières gegründet hat, irgendwann dann aber doch in den Ruhestand getreten ist und seine Weingärten den Giachinos übergeben hat.

 

Indikativ

 

In den nächsten Wochen hebt die mündliche Einheizmatura an. Auf die will das Alter Ego vom Rudl seine Kandidaten bestmöglich vorbereiten. Das kostet Zeit, Zeit, die dann für das Beschreiben der dieswöchigen Lehrveranstaltung an der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils fehlt. Drum kurz.

 

Rotweindialektik. Rötliche Wasserl – Marmelade – Wein

 

Monsieur Rudolf kann sich noch gut erinnern: 1994 muss es gewesen sein. Da hat ihm ein Illmitzer Winzer 1994 erklärt, dass in den Achtziger Jahren im Seewinkel abgesehen von Josef Umathum „niemand einen Rotwein zusammen gebracht hat“. Das seien damals alles rötliche Wasserl gewesen.

Ganz gestimmt haben kann das nicht. Der Wirt und Winzer des Vertrauens vom Rudl, zum Beispiel, ist auch in den Achtziger Jahren schon kompetent seinem Handwerk nachgegangen.

Nicht so lange nach den Achtziger Jahren hat die Umkehrosmose in einigen Kellern Einzug gehalten. Der Unterschied zwischen Marmelade und Rotwein ist dadurch nicht größer geworden.

Manche dürften ihren Konzentrierer dann im Internet versteigert haben. Unter den Käufern findet sich keiner der weiter unten genannten Weinbauern. Das sollte beim ersten Schluck aus den diese Woche zur Öffnung gelangenden Flascherln klar werden. Rotweine mit Struktur und Charakter, die man auch immer Sommer trinken kann.

 

Persan

 

Vor der Reblaus ist Persan als Rebsorte ziemlich erfolgreich gewesen, dann ganz lange nicht mehr. Jetzt wächst die mit Persan bestockte Rebfläche wieder langsam.

Die Trauben sind violett bis schwarz, nicht besonders saftig und im Aroma eher neutral. Bei knappem Ertrag sind eigenständige Weine mit kräftigen Tanninen das Ergebnis. Zu früh sollte man sie nicht trinken.

 

Mondeuse Noire

 

Etliche Ampelographen und Altphilologen vermuten Mondeuse hinter der von Plinius dem Älteren genannten „Allobrogicae“, wobei das nicht ganz unumstritten ist. Dass sie zur selben Familie wie Syrah gehört, ist dagegen gesichert. Mit dem friulanischen Refosco ist sie nicht verwandt, obwohl sie in Kalifornien so geheißen wird.

In der Schweiz und in Australien gibt es sie auch.

 

  • Mondeuse 2013, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOP Vin de Savoie (3/5)
  • Mondeuse „Marie Clotilde“ 2014, Adrien Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (4,50/7)
  • Mondeuse 2015, Cellier des Pauvres, Jacques Maillet, Motz, AOP Vin de Savoie (5/8)
  • Mondeuse „Prieuré Saint Christophe Rouge“ 2015, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (5/8)
  • Mondeuse „Harmonie“ 2016, Les Fils de Charles Trosset, Arbin, AOP Vin de Savoie (4,50/7)
  • Persan 2015, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (4/6)
  • Persan „Octavie“ 2014, Adrien Berlioz, (5/8)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

, selbstverständlich nicht ausschließlich diese Weine, sondern auch etliche von Dupasquier gibt es glasweise

am Mittwoch, den 30. Mai und am Freitag, den 1. Juni

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Nachrichten aus dem Sortiment

Ab sofort kann der Rudl ein paar Mangalitzawürstel offerieren. Ganz besonders freut er sich über den Neuburger Hommage 2017 vom Mantlerhof in seinem Sortiment.

Auf den Sommer und seine Weine!

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Felsbrocken- und Kellnerweine. Ein Understatement. Werkschau der Domaine Dupasquier in Aimavigne

Vom Altwienerhof …

 

Dem Rudl sein Weinfachgeschäft in disguise befindet sich an der Ecke Reindorfgasse Herklotzgasse, jener Herklotzgasse, in der vor ein paar Jahrzehnten Rudolf Kellner das erste Restaurant der Stadt, den Altwienerhof, geführt hat. Leider gibt es den als Restaurant heute nicht mehr.

 

zur Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils

 

Dem Rudl sein Weingeschäft hat mit dem Altwienerhof fast überhaupt gar nichts zu tun. Maximal den Vornamen, nur dass der im Fall vom Rudl angemaßt ist.

Aber dann ist da der Cru Marestel von der Domaine Dupasquier am Westhang der Montagne du Chat. Und weil der Rudl vor ein paar Tagen wieder einmal beim Altwienerhof von Herrn Kellner vorbei gegangen ist, muss die Geschichte des Namens vom Cru Marestel wieder einmal erzählt:

Der seinerzeitige Graf von Savoyen, Emmanuel-Philibert, lebte im sechzehnten Jahrhundert und hatte auf seinem Château de Lucy einen Oberkellner namens Claude Mareste. Der soll Monsieur le Duc den Floh ins Ohr gesetzt haben, rund um das Château Weinstöcke in den Felsen zu pflanzen, schaut man sich den Felsen an, nicht die allernaheliegendste Idee.

Trotzdem sollte sie sich als nicht ganz blöd erweisen. Drum hat man den Wein nach dem Kellner benannt. Marestel, der vom alten Mareste quasi.

 

Traditionell

 

ist das Adjektiv, das man im Zusammenhang mit der Domaine Dupasquier ziemlich sicher am öftesten liest.

Was zwischen den Reihen im Weingarten wächst, entscheidet die Natur, wobei es größere Herausforderungen, als diese Entscheidung zu treffen, gibt. Im oberen Teil von Marestel rankt sich da und dort irgendeine knorrige Staude aus den Felsbrocken. Kein Auftrag für ein Graserl oder ein Bleamerl.

Im Keller gibt es keine gezüchteten Heferln, wenig Schwefel. Die Weine dürfen sich mitsamt ihren Feinhefen bis zur Lese im Folgejahr von der Qualität der großen, alten Holzfässer überzeugen. Darauf folgen eineinhalb Jahre Flaschenreife. Beim Marestel dauert beides deutlich länger. Keine savoyardische Weinbaumeisterei bringt ihre Weine so spät in Verkauf wie die Dupasquiers. Die aktuellen Jahrgänge der trockenen Altesse sind 2013 und 2014. Rosé verkauft man den 2015er.

 

Rhône

 

So gern der Rudl die Rhône als Bach hat, so wenig hat er bis jetzt einen Zugang zu den allermeisten Weinen, die neben ihr wachsen, gefunden, ob das jetzt Condrieu, Hérmitage, Gigondas oder Châteauneuf-du-Pape ist.

In einer Weise wachsen aber auch die Weine von Dupasquier an der Rhône, nur dass die dort oben halt noch nicht ganz so spektakulär daher rinnt wie an der A6 ein Stückl weiter flussabwärts. Immerhin darf die Rhône dort droben aber schon die Grenze zwischen den Departements Savoie und Ain geben.

Genaugenommen wachsen auch die appellationsverweigernden Vignes de Paradis von Dominique Lucas an der Rhône. Man sieht die Rhône dort zwar nicht, weil sie durch den Genfer See durch rinnt, aber sie ist da, ähnlich der Träne im Ozean, über die Monsieur Holl nachgedacht hat, nur halt ein bissl größer.

 

Domaine Dupasquier. Ein Exkurs in die EU

 

Bei der Domaine Dupasquier muss man sich anstellen. Von außen schaut dort nicht viel nach einer extraordinairen Adresse für Wein aus. Nach innen auch nicht. Ausschauen nicht, schmecken schon.

Wer keine Geduld hat, ist bei anderen Winzern in Jongieux besser aufgehoben.

Im Sommer 2016 ist der Rudl beim Queing im Dupasquierkeller mit zwei älteren Damen aus Lyon ins Gespräch gekommen ist. Die haben ihm ihre Besorgnis ob eventueller Aussichten und Vorgänge um die damals anstehende Wiederholung der Wahl zum Bundespräsidenten der Republik Österreich geäußerst. Der Rudl hat ein bissl patschert mit einem Hinweis auf die damals auch nicht unbedingt vielversprechende Situation in Frankreich gekontert und später daheim bei der nicht so angesagten von den zwei U3-Endstationen wahlgekämpft.

Die Sorgen sollten sich als begründet und trotzdem überflüssig erweisen, die französischen gerade so als wie die österreichischen.

Tun statt Sorgen, die Soundsovielte.

 

  • Rosé 2013, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOP Vin de Savoie (2/3)
  • Jacquère 2014, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOP Vin de Savoie (2,50/4)
  • Chardonnay 2013, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOP Vin de Savoie (2,50/4)
  • Roussette de Savoie 2013 (Rebsorte Altesse), Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOP Roussette de Savoie (3/5)
  • Marestel 2012 (Rebsorte Altesse), Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOP Roussette de Savoie (4/6)
  • Pinot Noir 2013, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOP Vin de Savoie (3/5)
  • Mondeuse 2013, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOP Vin de Savoie (3/5)
  • Perles d’Aimavigne (méthode traditionelle), Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOP Vin de Savoie (3/5)
  • Fleur d’Altesse 2009 (Süßwein), Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOP Roussette de Savoie (6,50/10)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

, selbstverständlich nicht ausschließlich diese Weine gibt es glasweise

am Mittwoch, den 23. Mai und am Freitag, den 25. Mai

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf den 30. Mai und 1. Juni

autochthone Rotweinrebsorten aus Savoyen: Persan und Mondeuse

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Au Monsieur Macron, au Monsieur le Présidentprofesseur, au Sisto Sesto sowie alle Selberdenkerinnen und Selberdenker!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Mittwoch und Freitag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57 Euro

Rochus. Grüner Veltliner Roland Minkowitsch

Ein Wein, der Rochus heißt, legt nahe, sich mit dem Herrn Rochus eingehender auseinanderzusetzen. Machen Sie das! Den Rudl interessieren in der Historie Namen fast überhaupt nicht, wenn, dann eigentlich nur solche, die sich lustig anhören. Seinerzeit in der Schule hat er die Geschichts- und Literaturgeschichtsbücher nach kurios klingenden Namen abgesucht, sich dieselben angemaßt und mittels derartiger Anmaßungen das eine oder andere Schulbuch seiner Kollegen signiert. Das hat der Rudl seinerzeit lustig gefunden und, ganz ehrlich gesagt, er findet das heute noch lustig.

Der Unterschied zwischen Roland Minkowitsch dem Älteren und Heinrich Gross dem Verhandlungsunfähigen

Roland Minkowitsch hätte als Jurist Karriere machen sollen. Aber das ist nicht gegangen, weil er anstatt seines Bruders das elterliche Weingut übernehmen müssen hat. Die ältesten Weingärten des Weingutes stammen aus dieser Zeit.

Rheinriesling und Gewürztraminer. Roland Minkowitsch der Ältere sollte dann doch noch Karriere machen, als Zweiter Präsident des Nationalrates und Staatssekretär im Bundesministerium für Inneres. Das war zu einer Zeit, als Politiker ihre Studien noch abgeschlossen und nicht nach ein paar mehr oder weniger erfolgreichen Semestern Bildung durch einen Kommunikationscrashkurs beim Phrasenmantraflügelmeister ersetzt haben. Möglich wurde die politische Karriere von Roland Minkowtisch dem Älteren auch deshalb, weil dessen Sohn, Roland Minkowitsch der Jüngere, schon jünger als jung das Weingut übernommen und zu einem Leitbetrieb des südlichen Weinviertels geführt hat.

Traminerradwegexkurs. Eine Wiederholung

Im Weinviertel etwa gibt es Radlwege, die nach Rebsorten benannt sind. Von seinerzeit bis jetzt noch immer ist es eine Passion von Rudolf Polifka, diese Gegenden einer Befahrung zu unterziehen. Anfangs noch mit seinem ganglosen Waffenrad der Marke Puch, das ihm leider irgend so ein Weh gefladert hat.

 

Von der EG-Außengrenze zur EU-Binnengrenze

 

Den Rudl zieht es ja zu den Grenzen. Als Schulbub ist er fast jede Woche über die Saalach gefahren, weil in der BRD damals die meisten Schallplatten ein paar Tage früher erhältlich gewesen sind als diesseits der damaligen EG-Außengrenze. Aber was ist die Saalach im Vergleich zur March? Was ist Freilassing gegen Devínska Nová Ves? Und was eine neue LP von Depeche Mode gegen den Gewürztraminer von Roland Minkowitsch?

 

Traminer Radroute

 

Der südöstlichste Weinviertler Radweg ist nach dem Traminer benannt. Er führt von Angern an der March über Stillfried nach Ebenthal, wo im Weingut Zillinger schon in den Achtziger Jahren biologisch gearbeitet worden ist. Es gibt heute Naturweingüter, die seit dieser Zeit dreimal die Betriebsphilosophie gewechselt haben. Der Rudl fragt sich manchmal, was die in fünf Jahren machen werden. Aber das ist eine andere Geschichte.

Über Niedersulz geht es dann nach Hohenruppersdorf. Von dort kann man über Groß Schweinbarth, Matzen und Prottes wieder zurück nach Angern fahren, wobei das dann schon eher wie ein Erdölradweg als ein Traminerradweg ausschaut. Die Strecke ist 59,73 Kilometer lang. Der niedrigste Punkt befindet sich auf 145 Metern Meereshöhe, der höchste auf 258. Eine Tour de France Etappe ist das noch nicht. Dafür hat man einen wunderschönen Blick auf die Karpaten.

 

Ein Staatssekretär mit Courage und der Gewürztraminer

 

Dass es in dieser Gegend heute viel Traminer gibt, ist Roland Minkowitsch dem Älteren zu verdanken. Auf die Übernahme des elterlichen Weinguts ist der nicht vorbereitet gewesen. Darum hat er immer wieder die Weinbauern im Dorf um Rat gefragt. Hätte der Staatssekretär damals das getan, was gerade angesagt gewesen ist und alle anderen auch gemacht haben, dann hätte er vielleicht auf Massenträger wie den Braunen Veltliner gesetzt. Aber die alteingesessenen Gscheitln haben den Magister der Jurisprudenz sowieso „anrennen“ lassen. Daraufhin hat der Bücher über den Weinbau gelesen und Riesling sowie Gewürztraminer ausgepflanzt. Das hat ihm den nicht als Kompliment gedachten Titel „Biachlbauer“ eingetragen.

 

Grüner Veltliner Rochus 1979, Roland Minkowitsch, Mannersdorf an der March, Weinviertel

 

…, was die Jahrgangsbeschreibungen betrifft: Wiederholung

 

Im Frühling 1979 war es oft kalt und regnerisch. Der Frühsommer hat sich dann ins Zeug gelegt, um durch Wärme und Trockenheit zu kompensieren, was zu kompensieren war. Auch im September und im Oktober war es überdurchschnittlich warm und trocken. Viel mehr kann man sich von einem Weinjahrgang nicht erwarten.

Die österreichische Fußballnationalmannschaft ist damals in der Qualifikation für die Europameisterschaft 1980 in Italien am späteren Finalisten Belgien gescheitert.

Grüner Veltliner Rochus 2007, Roland Minkowitsch

Der Zweitausendsiebener gilt in Österreich als hervorragender Jahrgang, weniger Gradation und mehr Säure als der Vorgängerjahrgang, passable Menge.

Mild und wenig Schnee im Winter, kurz ein bissl eine Reminiszenz an die Winterheit „als solches“ im März, von der sich die Weingärten aber mäßig beeindrucken lassen haben. Früher Austrieb, fast schon Rekordwärme im April, Mai und Juni prolongieren das fast schon kitschig wachstumsfördernde Wetter, abgesehen von Spätfrost am 2. Mai. Der Junihagel im Kremstal ist eh schon ein Topos, der in der Thermenregion und am Leithagebirge nicht. Am Beginn der zweiten Julihälfte Rekordhitze. Dass es Anfang August 2013 noch heißer wird, hat der Sommer Zweitausendsieben nicht wissen können. Im August hat sich das Wetter dann wieder erfangen. September dann etwas kühler.

So oder so, der Oktober war dann ziemlich ideal, untertags trocken und warm, morgendlich und nächtlich trocken und frisch. Nicht die allerungünstigsten Konditionen für eine konvenierende Aromatik, wenn es nach dem Rudl seinem Geschmack geht. Der vergleichsweise geringere Ertrag ist auf den überproportional hohen Anteil an Prädikatsweinen zurückzuführen.

Grüner Veltliner Rochus 2008, Roland Minkowitsch

Gilt als nicht so grandioser Jahrgang. Für die Weinbaumeister war es vermutlich auch nicht einfach, weil Wasser in allen Aggregatszuständen die Gesundheit der Weinbeeren bedroht hat. Nur hat der Rudl ein bissl den Verdacht, dass in Österreich die Qualität eines Jahrgangs in erster Linie von einer möglichst hohen Zuckergradation abhängig gemacht wird. Für den Rudl seinen Geschmack geht es darum gerade nicht, weil der ja gerne wartet, bis die Weine ein bissl reifer sind. Damit sie dann auch noch halbwegs vif sind, ist ein bissl Säure kein Nachteil. Den Weinen des Jahrgangs 2008, deren Beeren und Trauben gesund gelesen worden sind, kann man diese Vifheit sicher nicht absprechen.

Und ganz offensichtlich ist es auch in einem wasserreichen Jahr wie 2008 möglich, einen Weingarten biologisch zu bewirtschaften. Es soll da ja immer noch Zeitgenossinnen und Zeitgenossen geben, die meinen, Bioweinbau sei etwas für Jahrgänge, in denen sich der Weine quasi von selber mache. Kulturwein.

Grüner Veltliner Rochus 2010, Roland Minkowitsch

 

Dem Rudl seiner Erinnerung nach ist es 2010 noch nasser als 2008 gewesen.

 

Grüner Veltliner Rochus 2013, Roland Minkowitsch

 

Dass es vom Grünen Veltliner aus diesem Jahr nicht so viel gibt, ist auf widrige Witterung und deswegen Verrieselung während der Blüte zurückzuführen. Dann kommt im Juni eh schon die erste Hitzewelle daher, gefolgt von ein paar Überschwemmungen und einer veritablen Affenhitze im Juli und im August. Anders als Herr Rudolf, der Anfang August 2013 Portal und Schaufenster seines Weinkaufmannsladens abschleift und streicht, stellen die Reben zu dieser Zeit die Arbeit ein. Hitzefrei! Zum Glück hat sich das Wasser vom schneereichen Winter und von den Niederschlägen in der ersten Jahreshälfte noch nicht zur Gänze über die Häuser gehaut, bis dann im September wohldosiert wieder etwas kommt. Dazu schienen die Temperaturen im Hochsommer ihr Pulver verschossen zu haben, was vor allem in kühleren Nächten resultiert. Lediglich die Süßweine haben einen Grund zur Klage. Drum besitzt der Fils bis jetzt einen ganzen Haufen Wein aus seinem Geburtsjahrgang, aber nicht ein Flascherl Trockenbeerenauslese.

 

Grüner Veltiner Rochus 2015, Roland Minkowitsch

Zweitausend gilt bei vielen als großer Jahrgang. Nach ein paar ziemlich verrückten Jahrgängen hat sich das Wetter in diesem Jahr etwas weniger extravagant aufgeführt. Die Menge war gut, was sich in Anbetracht der vorhergegangenen Ernten für manche Winzer als existenzrettend erwiesen hat. Die Qualität war gut. Viele Zweitausendfünfzehner sind heute zugänglicher als ihre um ein Jahr älteren Brüder, reife Frucht, gute Substanz, harmonisch.

Frühling optimal, Blüte detto, eher ungewöhnlicher, weil nächtlicher Hagel Anfang Mai im Kremstal, Kamptal und am Wagram. Der Sommer ist dann sehr heiß, Mitte August kommt rechtzeitig noch Wasser. Herbst wieder in der Tradition des Frühlings, im Unterschied zu 2006 oder 2011 aber wenigstens kühle Nächte.

Grüner Veltiner Rochus 2016, Roland Minkowitsch

 

Zu warm und zu trocken im Winter. Früher Austrieb und dann der Spätfrost Ende April. Verhältnismäßig viel Niederschlag bis zur letzten Augustwoche. Erst dann kommt das Wetter zur Raison.

 

Grüner Veltliner Rochus 2016, Roland Minkowitsch (2,50/4)

Grüner Veltliner Rochus 2015, Roland Minkowitsch (3/5)

Grüner Veltliner Rochus 2013, Roland Minkowitsch (3/5)

Grüner Veltliner Rochus 2010, Roland Minkowitsch (4/6)

Grüner Veltliner Rochus 2008, Roland Minkowitsch (4,50/7)

Grüner Veltliner Rochus 2007, Roland Minkowitsch (4,50/7)

Grüner Veltliner Rochus 1979, Roland Minkowitsch (6,50/10)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

, selbstverständlich nicht ausschließlich diese Weine gibt es glasweise

am Mittwoch, den 16. Mai und am Freitag, den 18. Mai

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf den 23. und 25. Mai

eventuell Werksschau Dupasquier

Nachrichten aus dem Flaschensortiment

Caviste Rudolf freut sich, zusätzlich zum Fünfzehner jetzt auch den Sechzehner Grünen Veltliner Steinleithn vom Geyerhof offerieren zu können.

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Auf die Forschung!

 

Riesling, Heinz Conrads und das Erdaltertum

Eine andere Zeit

 

Das Adjektiv „böhmisch“ lässt den Rudl Sonntagmorgen, Guglhupf, Radio, den großen Sendesaal des Wiener Funkhauses und Heinz Conrads erstassoziieren, ziemlich sicher nicht nur Herrn Rudolf.

Die böhmische Masse ist trotzdem guglhupffrei, zumindest geologisch. Das weiß der Rudl. Dieses Minimalwissen sicherzustellen ist dem Rudl seiner Mutter seinerzeit ein Anliegen gewesen, wobei dem Rudl der mehlspeisentechnischen Zugang über den Guglhupfteig zur böhmischen Masse durchaus fast sympathischer ist.

 

Guglhupf

 

Der war mehr oder weniger das Erste, was Monsieur Rudolf als Kind zubereiten können hat, aus Eigennutz quasi. Vom sonntagmorgendlichen Guglhupf hat der Rudl immer möglichst viel zu derglengen getrachtet. Ist sein Anteil gefühlt kleiner als der ihm zustehende ausgefallen, dann ist Monsieur Rudolf alles andere als amused gewesen. Darum hat er eines Tages beschlossen hat, die Kompetenz des Guglhupfbackens zu erwerben. Den selbstgebackenen gedachte er mit niemandem zu teilen, noch mehr als den selbsgebackenen Guglhupf gedachte er, den Teige für denselben mit niemandem zu teilen. Alleine eine ganz Schüssel Guglhupfölkuchenteig verdrücken zu dürfen, das ist dem Rudl lange Zeit ein Inbegriff kulinarischen Hochgenusses gewesen. Heute denkt der Rudl in diesem Zusammenhang natürlich an „Das Schlaraffenland“ von Pieter Brueghel dem Älteren, wo sich ein Patron rechts im Bildhintergrund durch einen Kuchenteig frisst und ein Baum den Zutritt zu der Teigmasse eifrig erleichtert, indem er für den Gierschlund eine Räuberleiter macht. Räuber hat es damals im sechzehnten Jahrhundert etliche gegeben, den Herzog von Alba zum Beispiel. Der hat die Menschen ziemlich grauslig unterdrückt. Die haben es sich gefallen lassen und vom Fressen geträumt. Derlei hat man in den Achtziger Jahren im Religionsunterricht gelernt (Die Welt mitgestalten, Religion BHS 4). Heute lernt man so etwas auch noch, aber das ist nicht mehr zeitgemäß. Heute ist das ganz anders. Heute benötigt man zum Ruhigstellen von Massen kaum mehr Brot, zumindest kein richtiges Brot. Da genügen ein paar Billigflüge nach Barcelona und Brüssel, Markenfetzen, die nichts kosten, und gratis W-LAN in jedem Münzklosett. Als Gegenleistung liefern die sowieso bereits Geneppten auch noch dankbar ihre Daten ab. Stellt sich dann doch ein Gefühl des Untervorteilswordenseins heraus, dann steht für solche Menschen irgendein Radikalisierungswurschtel bereit. Der krakeelt dann irgendetwas von Esdenendadrobeneinmalrichtigzeigenwerden und kassiert dafür noch einmal kräftig ab.

 

Zurück zur böhmischen Masse

 

Versteht man unter dieser nicht die Rohmasse für eine Mehlspeise, die am Sonntagmorgen verzehrt wird, dann gilt sie als Bezeichnung für das Wald- und Mühlviertel, das heißt für Steine aus dem Proteiozoikum aus der Zeit vor zweitausendfünfhundert bis fünfhundertneunzig Millionen Jahren. Die liegen natürlich auch auf der anderen Seite der Staatsgrenze drüben. Damals sind noch nicht einmal die Saurier gewesen. Riesling hat es ziemlich sicher auch noch keinen gegeben. Trotzdem wächst der ganz vortrefflich auf den Böden aus dem Proteiozoikum. Das hat das Proteiozoikum damals freilich nicht wissen können, aber darauf hinweisen darf man heute.

 

Drei Rieslinge von der böhmischen Masse

 

Dürnstein gehört nicht zu den Lieblingsortschaften vom Rudl. Hat es dort unter null Grad Celsius, dann ist alles zugesperrt, hat es über null Grad Celsius, rollen einem ständig E-Biker, Tretroller oder englische Touristen über die Zehen. Trotzdem verweist Dürnstein auf zwei Besonderheiten, die es sonst in der Wachau kaum gibt: eine formidable Bäckerei und eine Bioweinbaumeisterin. Die gehören eh zusammen.

Caviste Rudolf freut sich, fast seit Eröffnung seines Weinkaufgeschäfts Weine vom Weingut Schmidl in Dürnstein offerieren zu können, diese Woche macht er das sogar glasweise.

 

Riesling Smaragd Kellerberg 2001, Weingut Schmidl, Dürnstein, Wachau

 

Riesling Smaragd Kellerberg 2013, Weingut Schmidl, Dürnstein, Wachau

 

Riesling Smaragd Achleiten 2016, Weingut Schmidl, Dürnstein, Wachau

 

Nick Setford ist in Stoke-on-Trent aufgewachsen, als Sohn eines Braumeisters. Ob deswegen oder trotzdem … oder deswegen und trotzdem entzieht sich der Kenntnis des Rudls, aber Nick Setford trinkt gerne Wein und hat in eine Wachauer Familie mit Weingarten in der Lage Achleiten eingeheiratet. Den Weingarten hat er auf biologische Bewirtschaftung umgestellt und Wein gemacht. Zweitausendvierzehn oder Zweitausendfünfzehn muss ihm bewusst geworden sein, dass er lieber im Weingarten als im Keller arbeitet. Darum hat er die Trauben Theresia Harm vom Weingut Schmidl in Dürnstein zur Vinifizierung angeboten. Etwas Besseres hätte Herrn Nick, dem Weingut Schmidl und den Trauben nicht passieren können, findet der Rudl.

 

Zum Vergleich Rieslinge, die nicht auf der böhmischen Masse gewachsen sind

 

Riesling de vite 2016, Weingut Roland Minkowitsch, Mannersdorf an der March, Weinviertel

Der hat auch ein Stammleiberl im Sortiment vom Rudl. Löss

 

Riesling 2016, Leo Uibel, Ziersdorf, Weinviertel

Konglomeratsschotter von der Urdonau

 

Riesling ab Avo 2015, Weingut Steiner, Klöchberg, Südoststeiermark

Basaltverwitterungsboden. Ein Blick in alte Weinbücher zeigt, dass Klöch und Umgebung früher auch für Riesling ziemlich bekannt gewesen sind.

 

  • Riesling 2016, Leo Uibel, Ziersdorf, Weinviertel (2,50/4)
  • Riesling de vite 2016, Weingut Roland Minkowitsch, Mannersdorf an der March, Weinviertel (3/5)
  • Riesling ab Ove 2015, Weingut Steiner, Klöchberg, Südoststeiermark (4,50/7)
  • Riesling 1977, Weingut Klinglhuber, Langenlois, Kamptal (3/5, sofern noch vivant)
  • Riesling Smaragd Achleiten 2016, Weingut Schmidl, Dürnstein, Wachau (5/8)
  • Riesling Smaragd Kellerberg 2013, Weingut Schmidl, Dürnstein, Wachau (5/8)
  • Riesling Smaragd Kellerberg 2001, Weingut Schmidl, Dürnstein, Wachau (6,50/10)

 

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

 

, selbstverständlich nicht ausschließlich diese Weine gibt es glasweise

 

am Mittwoch, den 9. Mai und am Freitag, den 11. Mai

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

 

Vorschau auf den 16. und 18. Mai

voraussichtlich neue Weine zur Bildungsreform: Kreide und Schiefer

 

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

 

Schönen Sonntag die Madln, seawas die Buam!

So rettet Rudl den Superlativ! Exclusiv! Heiß! Scharf! Die ultimative Chance für die dritte Steigerungsstufe, die allerallerallerletzte. Sensationell extreme Weine!

Antithese – These – Synthese

Es gibt Attribute, von denen sich Monsieur Rudolf treffender beschrieben fühlt als „extrem“. Trotzdem hört er das immer wieder. Anfangen kann er damit nicht viel.

Ein bissl kommt ihm gelegentlich auch vor, dass mit „extrem“ heruntergemacht werden soll, was argumentativ schwer herunterzumachen ist, vor allem wenn es um Konsequenz im Zusammenhang mit moralischen oder ethischen Grundsätzen geht.

Dass etwas ganz fürchterlich ist, darauf kann man sich mit manchen Menschen oft sehr schnell einigen, vor allem wenn gerade eine Dokumentation über das
Fürchterliche auf arte zu sehen gewesen ist. Dass man den Dreck, um dessen Produktion es in der arte-Dokumentation gegangen ist, dann auch nicht kauft, sondern fünfhundert Meter Umweg in Kauf nimmt, um keinen Dreck aus menschen- oder viecherfeindlicher Produktion zu kaufen, das erachten manche dann als „extrem“, manchmal auch Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, die etwas gegen menschen- und viecherverachtende Produktion haben. Aber das ist eh eine andere Geschichte, zumindest fast.

 

Superlativ

 

Und es gibt grammatikalische Formen, die es dem Rudl mehr angetan haben als der Superlativ, die dritte Steigerungsstufe des Adjektivs. Der erinnert ihn an die Edelfedern der kleinformatigen Wiener Qualitätspresse. Grundsätzlich betrachtet Monsieur Rudolf Sprache analytisch, drum hat er an der Grammatik einen Narren gefressen, aber eben nicht an allen Formen. Den Superlativ könnten sie, wenn es nach dem Rudl geht, gerne auf dem Komposthaufen des Sprachwandels entsorgen, gerade so wie den Imperativ und den Konjunktiv II der Vergangenheit.

 

Trotzdem

 

… erlaubt sich Caviste Rudolf, diese Woche Weine zu kredenzen, mit denen in irgendeiner Hinsicht andere nicht oder nur schwer mithalten können. Und weil solche Weine dann gelegentlich ziemlich à part bleiben, passen sie oft nicht zu einem Wochenthema, außer zu einem Wochenthema, bei dem es gerade um solche Weine geht.

 

Kategorie: „höchster Weingarten in den Alpen“

 

Blanc de Morgex „Piagne“ 2010, Cave du Vin Blanc de Morgex, Aostatal, Italien

 

Am Etikett steht “La plus haute vigne de l‘Europe prosperant au pied du Mont Blanc au grès des avalanches à Morgex“. Tausenfünfhundertmeter Seehöhe am Fuß des Mont Blanc, aber auf der italienischen Seite. Hundert Percent Prié Blanc.

 

Kategorie: „Verweilen sur lie“

 

Muscadet 2004, Michel Brégeon, Gorges, Loire

 

Achtundneunzig Monate auf der Feinhefe und gemeinsam mit Breg Rosso von Gravner sowie Pinot Gris Spätlese von der Dankbarkeit der älteste Wein im Sortiment vom Rudl

 

Kategorie „geringster Hektarertrag“

 

Bianco 2015, Miani. Enzo Pontoni, Buttrio, Friaul

 

Achttausend Flaschen auf dreizehn Hektar. Nicht nur dass Signore Pontoni damit die Wertung des geringsten Hektarertrags gewinnt, auch in der Kategorie „geringster Wörterausstoß“ ist er vorne. Der Kurtl beschreibt in seinem Standardwerk der Kriminologie zwei Kommunikationstypen: den einen, der sich vergewissert, dass er noch schnauft, indem er spricht. Den anderen, der fast gar nicht spricht. Enzo Pontoni gehört nicht zu Ersteren.

Dazu kommt, dass dem Rudl noch kein Wein aus Italien besser geschmeckt hat, als ein Sauvignon 2010 von Enzo Pontoni. Drei Superlative.

 

Kategorie: „letzter abgefüllter und selbst in Verkauf gebrachter Jahrgang vor der Rente“

 

Mondeuse 2015, Jacques Maillet, Cellier des Pauvres, Motz, Chautagne

 

Auch vom Alter der Rebstöcke dürfe es nicht viel älter gehen.

 

Kategorie „Steilster Weingarten, den der Rudl exploriert hat“

 

Marestel 2011, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Roussette de Savoie

 

Auch in der Kategorie Kargheit wird der Boden, auf dem dieser Wein gewachsen ist, schwer zu überbieten sein. Sehen tut man auf alle Fälle nur Felsen.

 

Kategorie: „dunkelster Schaumwein“

 

Črna , Branko und Vasja Čotar, Komen, Kras, Slowenien

 

Kategorie: „westlichstes Weingut auf österreichischem Staatsgebiet im Sortiment der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils

 

Salzburger Hochthron 2012, Reiterhaindl, Großgmain bei Salzburg, Bergland

 

Kategorien: „billigster Wein im Sortiment der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“ und vor allem „authentischstes Etikett im alten Stil“

 

Sandperle 2017, Dankbarkeit, Neusiedlersee

 

Retroetiketten erfreuen sich momentan einer gewissen Beliebtheit. Oft stellt sich dabei heraus, dass es dieses Etikett so nie gegeben hat. Dem Rudl seinem
Wirt und Winzer des Vertrauens würde so etwas nicht einfallen. Er hat einen Wein seines, wenn sich der Rudl nicht täuscht, Großvaters reaktiviert und auch das Etikett von früher übernommen.

Größtenteils Welschriesling mit ein bissl Grünem Veltliner und Muskateller.

 

Und auch die Hégoxuri Vertikale gibt es noch glasweise, zumindest am Mittwoch um viere.

 

  • Sandperle 2017, Dankbarkeit, Neusiedlersee (2/3)
  • Salzburger Hochthron 2012, Reiterhaindl, Großgmain bei Salzburg, Bergland (2,50/4, sofern er noch geht)
  • Črna, Branko und Vasja Čotar, Komen, Kras, Slowenien (5/8)
  • Mondeuse 2015, Jacques Maillet, Cellier des Pauvres, Motz, Chautagne (5/8)
  • Marestel 2011, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Roussette de Savoie (4/6)
  • Friulano 2015, Miani. Enzo Pontoni, Buttrio, Friaul (8/12)
  • Muscadet 2004, Michel Brégeon, Gorges, Loire (5/8)
  • Blanc de Morgex „Piagne“ 2010, Cave du Vin Blanc de Morgex, Aostatal (4,50/7)

 

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

 

…, selbstverständlich nicht ausschließlich diese vier Weine gibt es glasweise

 

am Mittwoch, den 2. Mai und am Freitag, den 4. Mai

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

 

Vorschau auf den 9. und 11. Mai

Graf Sauvignon von Maria und Sepp Muster: 2005, 2011 und 2015

 

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

 

Herr Rudolf grüßt die Arbeit, das Lied und die Arbeit „ois soiches“!

 

 

Eigentlich keine Hégoxuri-Vertikale von der Domaine Arretxea aus dem französischen Teil des Baskenlandes

… hat sich Monsieur Rudolf vorgenommen. Nicht aus Missgunst.

Hégoxuri von Thérèse und Michel Riouspeyrous ist der Lieblingswein vom Rudl, seit August 2009, als die Femme und er in einer Weinbar in Biarritz ein Flascherl vom Siebener getrunken haben. Es gibt diese Schlüsselerlebnisse, wo man das Gefühl hat, es kann jetzt bestenfalls noch anders werden, aber nicht besser. Der Geburtstag. Das erste Mal Essen in der Dankbarkeit. Sir Gascoigne bei der Fußballweltmeisterschaft 1990. Der 4. Dezember 2016.

Hégoxuri 2007 ist für den Rudl damals so ein Wein gewesen. Besser wird ihm keiner schmecken.

Darum wäre eine Vertikale dieses Weines vom und für den Rudl nicht mehr zu überbieten und ein Grund, seine Entreprise zuzusperren. Eigentlich.

 

Beim Wein ist es anders.

 

Erstens hat der Rudl die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben, irgendwann irgendwie an Jahrgänge vor 2007 zu gelangen. Und zweitens ist ein Weinbauer wie Michel Riouspeyrous nicht der Mensch, der sich irgendwann hinsetzt und sagt: „Jetzt ist der Wein richtig. Jetzt mache ich den so, bis ich in Pension gehe“, halt auf Baskisch. Aber das sagt der eben nicht. Der hat irgendwann die Idee gehabt, zusätzlich zum Hégoxuri einen Teil seiner drei Terroirs separat abzufüllen. Darum gibt es seit dem Jahrgang 2011 einen Héguxuri Grès vom eisenhältigen Sandstein, einen Pantxuri Ophite vom Vulkanboden und einen Hégoxuri Schiste vom Schiefer. Das Problem ist nur, dass man die Weine noch schwieriger als den Hégoxuri kriegt. Den Jahrgang 2015 hat jetzt nicht einmal mehr dem Rudl seine Haus&Hof-Weinhandlung in Aix-les-Bains.

Trotzdem macht die Existenz dieser geologischen Cuvées sogar aus einer Hégoxuri-Vertikale ein überbietbares Wochenthema, rein theoretisch. Und wer weiß, vielleicht kugeln irgendwo noch Hégoxuris aus 2004, 2005 oder aus den Neunziger Jahren herum und suchen einen Interessenten.

Derweil einmal eine Vertikale von 2008 fast bis 2015.

 

Appellation Irouléguy Controllée. Eine Wiederholung aus dem Sommersemester 2016, weil’s wahr is.

 

Schafe, Trauben und Läuse

 

Weinbau ist in Irouléguy bis ins zwölfte Jahrhundert nachweisbar. Die Mönche von Roncevaux haben damals dort Wein angebaut. Seinerzeit ist in Roncevaux auch diese blöde Geschichte mit dem Roland passiert. Das können Sie beim phaffen Chunrat im Rolandslied nachlesen. Die Franzosen wollten später dort keinen Wein. Die Basken schon. Und Bergbewohner können ziemlich stur sein. Das ist im Baskenland nicht anders als in den Alpen. Bis ins neunzehnte Jahrhundert ist die Rebläche auf 1700 Hektar angewachsen. Um ein Haar hätte die Reblaus dann geschafft, woran die Franzosen vorher gescheitert waren, dem Weinberg von Irouléguy nämlich den Garaus gemacht. Jetzt wächst er wieder und hält bei 220 Hektar, größtenteils Terrassenlagen. Für die Appellation zugelassen wären viel mehr. Aber wo vielleicht Weingärten stehen sollten, rennen oft Schafe herum. Dass es sich selbst bei Schafen und Weintrauben nicht um eine Unvereinbarkeit handeln muss, zeigen die Weingärten von Thérèse und Michel Riouspeyrous. Dort bearbeiten und bereichern Schafe nach der Lese die Böden.

Früher sollen Bergbewohner mit robusten Kehlen das Zielpublikum der harten und säureintensiven Weine aus Irouléguy gewesen sein. Ab den Achtziger Jahren hat man dann begonnen, Reben zu selectionnieren und auf die einzelnen Terroirs abzustimmen, tendenziell mit eher fruchtigen Weinen auf Sandstein, weicheren auf Kalk und körperreicheren auf den Ton-Dolomit-Ophit-Verwitterungsböden. 1970 wurde Irouléguy der Status einer Appellation zuerkannt. Die Genossenschaft ist heute eine der renommiertesten Frankreichs und das, obwohl die Zahl der Winzer, die selber vinifizieren, Jahr für Jahr steigt. 2000 waren es fünf, heute sind es mindestens neun. Die Autoren der N° 4 von Les Feuilles du Pin á Crochet haben das vor über zehn Jahren gewusst. Sie beschreiben Irouléguy 2003 als „vignoble en pleine expansion“, „qui va sûrement progresser dans les décennies à venir“, ein aufstrebendes Weinbaugebiet, das in den kommenden Jahrzehnten von sich reden machen wird.

 

Domaine Arretxea

 

Thérèse und Michel Riouspeyrous haben etwas mit auffällig vielen Weinbauern, deren Weine Herr Rudolf verkaufen darf, gemeinsam. Ihre Vorfahren haben ein Weingut bewirtschaftet. Sie selber waren dann ein Zeitl weg. Dann sind sie wieder zurückgekommen und haben auch Wein gemacht. Zum Glück.

Riouspeyrous haben zu Beginn der Neunziger Jahre mit einem Schieferterroir begonnen, 2004 ist dann ein Weingarten auf Sandstein dazu gekommen. Und seit 2007 vinifizieren sie auch die Trauben von Pantxo Indart aus dessen biodynamisch bewirtschafteter Parzelle auf magmatischem Ophite.

Die acht Hektar von Thérèse und Michel Riouspeyrous sind südlich ausgerichtet und ziemlich steil, teilweise terrassiert.

 

Wetter

 

Die paar Hügeln vor den Pyrenäen, auf die sich die Appellation Irouléguy erstreckt, erheben sich etwa über tausend Meter. Die Westhänge dieser Hügel sind meistens sehr grün, weil der Wind die Wolken vom dreißig Kilometer entfernten Atlantik herein trägt, es diesen dann aber bald einmal zu blöd wird. Darum gibt es in Irouléguy auch in heißen Jahren kaum Trockenstress. So heiß wie auf der anderen Seite im Roussillion wird es sowieso nicht. Dafür sorgt kühler Wind vom Atlantik. Und im Herbst, wenn es dann zählt, trocknet der warme Südföhn von den höheren Bergen herunter die Trauben und schützt sie vor den Schwammerln.

 

Steine

 

Yves Hérody, Geologe aus dem Jura, bezeichnet Irouléguy als Mosaik von über vierzig unterschiedlichen Böden. Im Großen und Ganzen lassen sich aber vier Terroirs identifizieren:

 

Roter Sandstein

 

stammt aus dem unteren Trias, ist also knapp 230 Millionen Jahre alt. Die vom Sandstein dominierten Böden weisen einen hohen Eisengehalt auf, sind sauer, die Böden, und oft in Terrassen angelegt.

 

Kalk aus dem Jura

 

supportiert vor allem die Rebstöcke der Domaine Ilarria, ist gut fünfzig Millionen Jahre jünger, aber auch ganz schön alt.

 

Schiefer

 

ist älter als Sandstein und Kalk zusammen, trotzdem aber nur zufällig der Boden, auf dem die Domaine Arretxea begonnnen hat.

 

Vulkanischer Ophite

 

ist im Gegensatz um Sandstein basisch und liegt als Streusplitt in der Einfahrt zur Domaine Arretxea. Vielmehr weiß der Rudl darüber nicht, denn er ist gstudierter Theologe, nicht Geologe. Gerne wäre er beides.

 

Noch eine Lücken. Die weißen Rebsorten

 

Fast alle Weißweine bestehen aus Gros Manseng, Petit Manseng und Petit Courbu. Die ersten zwei sind eng verwandt, alle drei auch die Rebsorten des Jurançon.

 

Gros Manseng

 

Auf Baskisch heißt er „Izhiriota“. Er ist für die Quantität zuständig. Der falsche Mehltau ist nicht sein bester Freund. Zum Glück gibt es in Irouléguy Föhn.

 

Petit Manseng,

 

Izkiriota Itipia, ist ertragsschwach, kleinbeerig und dickschalig, kann deshalb lange am Stock hängen und viel Zucker bilden. Anklänge an Zimt, exotische Früchte, Honig und reifen Pfirsich gehen auf seine Rechnung.

 

Petit Courbu,

 

Xuri Zerratia, ist fast immer in der Minderheit, noch ertragsschwächer als der Petit Manseng, aromatisch dafür noch feiner.

 

Hégoxuri, Domaine Arretxea

 

Eisenhaltiger Sandstein, vulkanischer Ophite und Schiefer.

48 % Gros Manseng, 50 % Petit Manseng und 2 % Petit Courbu.

Selektive Handlese, in den steilen, teilweise terrassierten Weingärten gar nicht anders möglich. Knapp zwei Drittel werden direkt gepresst, ein gutes Drittel mazeriert 18 Stunden. Ein Teil darf dann ins große Holz aus Manhartsberger Eiche von Stockinger, einem Fassbinger, auf den der Rudl in Frankreich immer wieder angesprochen wird. Leichte Filtrierung, kein wie auch immer geartetes Herumzaubern, chemisch nicht und temperaturmäßig auch nicht.

Strohgelbe Farbe; in der Nase Quitten, Akazien, Ananas und Zitrusfrüchte; am Gaumen lang und lebendig.

Man sagt, die Trüffelaromen des Petit Manseng beginnen etwa nach fünf bis sechs Jahren mit der Entfaltung.

Für die empfohlene Speisenbegleitung in Gestalt von Fisch, Meerestieren, weißem Fleisch, Käse oder Foie gras – dem Rudl käme ausschließlich eine solche von nicht-gestopften Gänsen ins Haus – müsste Sie gegebenenfalls selber sorgen. Oder Sie trinken den Hégoxuri halt solitaire.

 

Hégoxuri 2008, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest

 

2008 war auch Süd-Westen entsetzlich nass. Man muss bis ins Einundneunziger Jahr zurückgehen, damit man ein Jahr findet, in dem sich noch weniger Weintrauben der unheiligen Schimmeldreifaltigkeit, Oïdium, Meltau und Graufäule entziehen können haben. Ungewöhnlich heiße Phasen im Frühling, Hagel und Frost komplettieren die Vorgabe von einem Jahrgang. Der Rudl kann sich trotzdem an keinen schlechten Zweitausendachter aus dem Süd-Westen erinnern. Und das können Sie, geneigte Oenologin, gewogner Oenologe, ihm gerne so oder so auslegen. Monsieur Rudolf mag den Jahrgang.

 

Hégoxuri 2009, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest

 

Kalter Jänner, wobei man in Sankt Michael im Lungau sicher etwas anderes unter einem kalten Jänner versteht als in Irouléguy.

Warmer Frühling mit mehr Niederschlag als notwendig gewesen wäre. Der Sommer ist dann heiß und trocken gewesen. Das kann der Rudl empirisch konfirmieren, weil er in diesem Jahr zum ersten Mal im Baskenland gewesen ist, zumindest zum ersten Mal in Sachen Wein.

 

Hégoxuri 2010, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest

 

… dort unten nicht so ein kühler Jahrgang wie in der Steiermark unten. Jetzt trinken.

 

Hégoxuri 2011, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest

 

Die Trockenheit wird in diesem Jahr keine mikroklimatische Angelegenheit gewesen sein. Der Rudl hat noch Martin Muthenthaler im Ohr, wie er über den Trockenstress im Spitzer Graben gejammert hat. Kleine Ernte. Eine Kiste Hégoxuri 2011 hat die Haus&Hof-Vinothek in Aix-les-Bains dem Rudl quasi als Trost dafür angeboten, dass sie keine geologischen Cuvées aus Zweitausendfünfzehn zu offerieren hat.

 

Hégoxuri 2012, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest

 

Geregnet hat es 2012 genug, vor allem im April, im Juni und im Juli. Weniger in Reindorf, da kann sich der Rudl noch gut erinnern, weil er da den Verputz in seiner angehenden Weinhandlung herunter geschlagen, in Bauschuttsäcken mit dem Auto zum Mistplatz gebracht und dann die Wände mit einem Drahtbürstel abgerieben hat, bei karibischen Temperaturen.

 

Irouléguy Rouge 2013, Domaine Ilarria, AOC Irouléguy, Sud Ouest

 

Aus 2013 kredenzt der Rudl den Roten, einen Stammspieler aus seinem Sortiment.

Quantitativ eine die kleinste Ernte der letzten zwanzig Jahre, qualitativ ein der besseren. Gerbstoff.

 

Hégoxuri 2014, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest

 

Nicht alles, aber schon ziemlich viel hat Monsieur Rudolf darüber geschrieben. Möglicherweise noch bessere Reifungsanlagen als der Achter.

 

Grüner Veltliner Hundsberg 2015, Leo Uibel, Ziersdorf, Weinviertel

 

Von der vielen angewandten Sprache, was ist, stört den Rudl viel, vor allem das Überflüssige. Da könnte er Ihnen jetzt aus seiner Schulmeistertätigkeit einen Haufen berichten. Was da über eh schon längst Entschiedenes palavert wird! Und über Sachen, von denen man sowieso nicht vorhat, sie ernsthaft zu tun.

Das Reden und vor allem Schreiben über Wein macht Caviste Rudolf oft sprachlos. Stünde er noch einmal vor der Situation, eine Diplomarbeit verfassen zu dürfen, würde der Rudl über das, was gemeinhin als „Weinsprache“ gilt, schreiben. Und er würde für diese Arbeit kein Stipendium einer Wein- oder Gourmetzeitschrift bekommen, von Österreichwein sowieso nicht.

In jüngerer Vergangenheit hat der Rudl über zwei unterschiedliche Welschrieslinge aus der Steiermark gehört, sie seien burgundisch. Und da kann sich so ein Welschriesling dann nicht einmal wehren.

Trotzdem hat sich dem Rudl vor gar nicht so langer Zeit beim Trinken eines Weines ein Vergleich nahegelegt. Da ist Herr Rudolf im Heurigen von Leo Uibel gesessen und hat den Hundsberg Zweitausendfünfzehn zum ersten Mal getrunken. Er war sich sicher, dass er diesen Wein noch nie getrunken hatte, seinen Geschmack aber kennt. Intensivere Gaumenerforschung hat den Rudl dann auf die Spur mancher Hégoxurijahrgänge gebracht.

Vielleicht preist Monsieur Leo den Fünfzehner Hundsberg fürderhin mit dem Attribut „baskisch“ an. Verkaufstechnisch würde das aller Voraussicht nach eher nicht so viel bringen, dem Cavisten Rudolf aber gefallen.

Ob dem Rudl sein Vergleich damals nachvollziehbar ist, kann man diese Woche ermitteln.

 

  • Grüner Veltliner Hundsberg 2015, Leo Uibel, Ziersdorf, Weinviertel (5/8)
  • Hégoxuri 2014, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (5/8)
  • Irouléguy Rouge 2013, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (4/6)
  • Hégoxuri 2012, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (6/9)
  • Hégoxuri 2011, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (6,50/10)
  • Hégoxuri 2010, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (6,50/10)
  • Hégoxuri 2009, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (7/11)
  • Hégoxuri 2008, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (7/11)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

 

…, selbstverständlich nicht ausschließlich diese vier Weine gibt es glasweise

 

am Mittwoch, den 25. April und am Freitag, den 27. April

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

 

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

 

Herr Rudolf begrüßt heuer Ende April ganz besonders die Celsiusplusgrade!