Heute, Donnerstag, 23. Dezember von 17 bis 21 Uhr: Prieuré Saint Christophe Blanc. Das Erbe von Michel Grisard. Oder: letzte Tankstelle vor dem Christkindl

Die Vertikale von der Altesse Prieuré Saint Christophe Blanc 2015 – 2016 – 2017 – 2018 – 2019 von den Giachinos können Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe,

heute, am Donnerstag, den 23. Dezember

von 17(!) bis 21(!) Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils trinken.

Von der Mondeuse „Dark Side“ (Domaine de l‘Aitonnement) und von Prieuré Saint Christophe Rouge 2019 ist zumindest beim Öffnen des Lokals auch noch etwas da.

Und Flaschenverkauf gibt es sowieso.

  • Prieuré Saint Christophe Blanc 2019, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (6,50/10)
  • Prieuré Saint Christophe Blanc 2018, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (6,50/10)
  • Prieuré Saint Christophe Blanc 2017, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (7/11
  • Prieuré Saint Christophe Blanc 2016, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (7/11)
  • Prieuré Saint Christophe Blanc 2015, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (7/11)

Citoyen Rudolf freut sich über verbindliche Reservierungen. Er darf und wird in der momentanen Situation nicht mehr als acht Personen im Lokal bewirten.

Der 26. Dezember ist ein Feiertag, ein ziemlich missverständlicher obendrein. Warum erklären wir nicht endlich den 27. Jänner zu einem, zu einem gar nicht missverständlichen noch dazu?

Auf alle Menschen, die guten Willens sind!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Lieblingslieder. Dienstag, 21.12., Mittwoch, 22.12. und Donnerstag, 23.12., jeweils von 17 bis 21 Uhr auch zur Ausschank geöffnet … hoffentlich

Es werde Licht!

Lichtermeer, Sonntag, 19. Dezember, 18 Uhr 30 am Ring

Ka Idee“ und „Wia im Kino“

Wenn Sie den Rudl fragten, welches von den vielen sauguten Liedern vom Herrn Kurt ihm am besten gefalle, dann würde er Ihnen, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, „Ka Idee“ und „Wia im Kino“ antworten. Und der Rudl wüsste nicht, was die gegenwärtige Lage treffsicherer auf den Punkt brächte als diese beiden Liedtitel.

Von der Reindorf- in die Hasengasse

Brauchst eine Kompensation?“ lässt der unvergessene Ernst Hinterberger den Hausmeister Kurt Blahovec seinen Hawara Edmund Sackbauer bei ganz vielen Vierteln fragen, nachdem letzterer ihm eröffnet hat, dass er Hilfe aus Tirol angefordert habe, um eine sich anbahnende Liaison zwischen seinem Bruder Schani und der Mutter seines Schwiegersohnes non in spe zu unterbinden (Ein echter Wiener geht nicht unter. Der Besuch, Wien 1976).

und retour

Zu so einer Kompensation kommt es jetzt in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils. Die jüngste Sperrstunde in extenso ist vorbei. In Wien muss man präzisieren, dass sie am Montag vorbei sein wird. Hoffentlich.

Darum lässt es der Rudl jetzt sozusagen krachen und schenkt kommende Woche wenn möglich gleich drei Tage hintereinander aus, jeden Tag Weine zu einem anderen Thema, aber jeden Tag von 17 bis 21 Uhr.

Auftakt zu diesem vorweihnachtlichen Reigen bildet eine Gegenüberstellung von zwei Schaumweinarten, Pétillant naturel („Petnat“ genannt) und Méthode traditionelle (inkonsequenterweise nicht „Methtrad“ genannt), jeweils drei Schaumweine beider Macharten.

Und der Rudl hätte sich vorgenommen, am Tag darauf, am Mittwoch, den 22. Dezember mit Mondeuse fortzufahren, um die vorweihnachtlichen Wucht an geballter Oenologie am Donnerstag, den 23. Dezember mit einer Vertikale Prieuré Saint Christophe Blanc 2015 – 2016 – 2017 – 2018 – 2019 (Giachino), das ist der Weiße aus den Weingärten von Michel Grisard abzuschließen.

  • Giac‘ Bulles 2020, Domaine Giachino, Chapareillan, Vin de France mousseux (4,50/7)
  • Pétnat rosé „orbis“ 2020, Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, (5/8)
  • Chaboom 2020, Leo Uibel, Ziersdorf, Retzer Land (4,50/7)
  • Don Giachino 2018, Domaine Giachino, Chapareillan, Vin de France mousseux (4,50/7)
  • Bela 2016, Branko und Vasja Čotar, Komen, Kras, Slowenien (6/9)
  • Crna 2010, Branko und Vasja Čotar, Komen, Kras, Slowenien (6/9)

Diese Schaumweine kredenzt der Rudl glasweise am

Dienstag, den 21. Dezember

von 17 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

weiter geht es dann

mit Mondeuse von Giachino, Domaine de l‘Aitonnement und eventuell auch Côteaux des Girondales oder der Domaine des Ardoisières

am Mittwoch, den 22. Dezember

von 17 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

und als Finale 2021

Domaine des Saint Christophe Blanc 2015, 2016, 2017, 2018 und 2019 von den Giachinos

am Donnerstag, den 23. Dezember

von 17 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Monsieur Rudolf freut sich über Reservierungen.

Am Montag, den 20. Dezember und am Donnerstag, den 23. Dezember stellt der Rudl darüber hinaus auch noch gerne co2- und zustellgebührfrei Wein zu.

Was den 27. Jänner betrifft, so hat Citoyen Rudolf seine Meinung nicht geändert:

Feiertog!, um noch einen dritten Titel des Trainers ins Spiel zu bringen.

Auf alle Menschen, die guten Willens sind!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Flaschenweinverkauf am Donnerstag, den 16. Dezember von 16 bis 19 Uhr

Ois hod sei End, wie der Herr Kurt singt. Auch dem Rudl sein Latein. Er hat leider überhaupt keine Ahnung. Und er bemüht sich, so redlich es halt geht, keinen Ton der Ironie in diese Feststellung zu mischen.

Bis jetzt hat Citoyen Rudolf das Vorgehen der Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger im Zusammenhang mit der Seuche nachvollziehen können. Hinsichtlich des Verhaltens aller Zeitgenossinnen und Zeitgenossen könnte er das so nicht behaupten. Aber das ist eine andere Geschichte, die der Rudl in den letzten einundzwanzig Monaten das eine oder andere Mal erzählt hat.

Und wo der Rudl das Vorgehen der Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger nicht nachvollziehen können hat, da hat er sich dazu genötigt. Das ist bis jetzt ganz gut gegangen. Jetzt bringt er es nicht mehr zusammen. Und es wäre unehrlich, wenn er behauptete, dass ihm das leid täte.

Es bleibt also zu. Und wie lange das so bleiben wird, das traut sich der Rudl erst zu beantworten, wenn wieder offen ist.

Mehr lässt sich dazu mit Rücksicht auf Ludwig Wittgenstein nicht sagen.

Neue Weine

Was sich jedoch klar sagen lässt, ist dass letzten Montag eine Palette mit Weinen von den Giachinos und Maxime Dancoines Domaine de l‘Aitonnement am Gehsteig vor dem Rudl seinem Geschäft abgeladen worden ist. Mit dieser Lieferung gehört auch das leidige Problem manch unschöner Etiketten der Vergangenheit an. Der Rudl hat ein neues kaltes und trockenes Lager. In diesem können jetzt auch die Etiketten auf den Weinflaschen die nächsten soundsovielen Lockdowns unbeschadet überschlafen.

Domaine Giachino, Chapareillan Apremont (Jacquère) weiß 2020 16,50
Domaine Giachino, Chapareillan Marius et Simone (Jacquère) orange (dezent) 2020 21,50
Domaine Giachino, Chapareillan Altesse weiß 2017 und 2020 19,50
Domaine Giachino, Chapareillan Giac‘ Potes rot 2017 aus
Domaine Giachino, Chapareillan Mondeuse rot 2020 19,50
Domaine Giachino, Chapareillan Persan rot 2020 22,50
Domaine Giachino, Chapareillan Don Giachino (Jacquère, Méthode Traditionnelle) Schaum 2018 20,50
Domaine Giachino, Chapareillan Giach’ Bulles (Jacquère, Vin Pétillant Naturel) Schaum 2020 19,50
Domaine Giachino, Chapareillan Prieuré Saint-Christophe Blanc weiß 2015 28
Domaine Giachino, Chapareillan Prieuré Saint Christophe Blanc weiß 2016 und 2018 und 2019 33,50
Domaine Giachino, Chapareillan Prieuré Saint Christophe Rouge rot 2019 33,50

Domaine de l’Aitonnement (Maxime Dancoine), Aiton Big Bang (Altesse und Jacquère) weiß 2020 26,50
Domaine de l’Aitonnement (Maxime Dancoine), Aiton Genesis (Jacquère) weiß 2020 29
Domaine de l’Aitonnement (Maxime Dancoine), Aiton Vesta (Roussanne) weiß 2020 37
Domaine de l’Aitonnement (Maxime Dancoine), Aiton Nebula (alte savoyardische Rebsorten) rot 2020 26,50
Domaine de l’Aitonnement (Maxime Dancoine), Aiton Dark Side (Mondeuse) rot 2020 35

Diese neuen und selbstverständlich auch die übrigen verfügbaren Weine können Sie am

Donnerstag, den 16. Dezember von 16 bis 19 Uhr

flaschenweise erwerben.

Ganz aufgegeben hat der Rudl die Hoffnung noch nicht, dass er zumindest in der Woche vor dem Heiligen Abend noch ausschenken darf. Mehr ist dazu heute seriöserweise nicht zu schreiben.

Cycling Caviste Rudolf Polifka bleibt selbstverständlich der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag zu erklären ist.

Salve!

Monsieur Rudolf

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Wie es weiter geht …

Geneigte Oenologinnen, gewogene Oenologen,

bitte erlauben Sie dem Rudl zuerst einen Hinweis in eigener kaufmännischer Sache:

Caviste Rudolf stellt Ihnen auch heuer vor Weihnachten sehr gerne CO2- und zustellgebührfrei Wein zu. Ohne Mindestbestellmenge, ohne Hinterlegen der Ware in irgendwelchen Paketshops und ohne moderne(?) Sklaven als Zusteller.

Er ersucht Sie, ihm Ihre Wünsche, weihnachtsoenologischer oder anderer Art in den nächsten Tagen bis spätestens 5. Dezember zu übermitteln und verspricht, zeitnah einen Zustelltermin mit Ihnen zu vereinbaren.

Der Rudl hofft, ab 14. Dezember wieder ausschenken zu dürfen. Aber auch im Falle einer Verlängerung der überlangen Sperrstund‘ wird er dann den einen oder anderen Tag für den Flaschenverkauf aufsperren. Das bedeutet aber auch, dass Rudolf, the cycling caviste dann in den letzten zehn Tagen vor Weihnachten nicht mehr viel cyceln und zustellen können wird.

Darum freut sich Monsieur Rudolf ganz besonders über Bestellungen bis 5. Dezember und verspricht eine rasche Zustellung.

And now for something completely lunatic …

Kennen Sie den Monty Python Sketch „Election Night Special“? In diesem wähnt sich Citoyen Rudolf gerade. Es ist ja nicht so, dass man auf politischer oder gesellschaftlicher Ebene in den letzten Jahrzehnten nicht genug Gelegenheit gehabt hätte, sich mit Verrückt- und Bescheuertheiten auseinanderzusetzen. In einem Land, das es sich leistet, mit Steuerinseraten Boulevardzeitungen aufzupäppeln, ist das ja vielleicht auch gar nich so erstaunlich.

Ärgerlich

Der Rudl ist in den letzten Wochen am Eisenberg, im Retzer Land und mangalitzawürstelmäßig auch im Seewinkel geschäftsgereist. Die nächsten sechs Weinthemen waren fixiert, viel mehr als vor Weihnachten noch realistisch unterzubringen sein würden. Darüber hinaus hat Caviste Rudolf telekommunikativ Kontakte nach Savoyen gepflegt und strapaziert, um zwei Lieferungen zu ermöglichen, obwohl die beiden in der letzten überlangen Sperrstund‘ des Vorjahres gelieferten Paletten noch relativ jungfräulich im neuen Keller stehen.

Und jetz‘ is‘ wieda zua.

Oft hört und liest man, dieses Land sei gespalten. Obwohl zumindest eine Handvoll Falotten es ganz sicher auf so eine Spaltung anlegt, erscheint dem Rudl die Lage eher als verwirrt denn als gespalten. Und so fühlt er sich auch selber.

Eine kolossale Einigkeit scheint darüber hinaus darin zu bestehen, dass „die Politik“ oder „die Regierung“ schuld ist. Nicht dass der Rudl das, was da in den letzten sechs Monaten gelaufen ist, als große Staatskunst betrachten würde, aber eine Frage erlaubt er sich bei all dem schon: Ist es einer aufgeklärten, mündigen Gesellschaft würdig, sich bei der Bewältigung so einer Krise nur auf „die da oben“ zu verlassen? Wer hat es etwa den Betreibern öffentlicher Verkehrsmitteln verboten, die Einhaltung der Maskenpflicht ernsthaft zu kontrollieren oder gar die Fahrtintervalle zu verkürzen, um Gedränge zu vermeiden? Wer hat es den Schulen verboten, genauer hinzusehen, warum bestimmte Gruppen von Schülerinnen und Schülern sowie noch viel folgenschwerer deren Eltern und Verwandte signifikant Vorbehalte gegen die Impfung haben und entsprechend initiativ zu werden? Wo waren Medien, Schulen und Universitäten, als es darum gegangen wäre, einen wirklich breit angelegten gesellschaftlichen Diskurs darüber zu eröffnen, dass bürgerliche Freiheiten und Grundrechte nicht bedeuten, tun und lassen zu können, was man gerade will? Ganz besonders laut schreit der Rudl diese Frage auch den Neoliberalistinnen und Neoliberalisten entgegen. Die scheinen einen kategorischen Vorbehalt gegen jegliche Art staatlichen Agierens zu haben, im Nachhinein dann aber immer ganz besonders genau und vor allem laut zu wissen, wie man es machen hätte müssen.

Vielleicht ist es gar nicht so verwunderlich, dass in einer darartigen Mischung aus Lethargie und Obrigkeitsgeilheit ein Biotop für nach Aufmerksamkeit lechzende Gimpel entsteht. Die halten sich für besonders kritische Geister, weil sie Nachrichten im ORF hinterfragen oder auch nur nicht verstehen. Wenn irgendein rechter Hetzer oder ein lustiger Schoitel etwas auf Facebook oder Twitter schmiert, sehe sie aber keinen Grund, das zu hinterfragen. Sie erkennen auch nicht, dass das Problem am blinden Gehorsam weniger der Gehorsam als die Blindheit ist und beweisen, dass man auch mit blindem Ungehorsam recht viel Schaden anrichten kann.

Der Rudl schüttelt auch seinen Kopf über jene, die jetzt lamentieren, dass die Menschen zu wenig „an die Naturwissenschaft“ glauben. Kann es sein, dass sich in letzter Zeit Wuchteldrucker im Namen „der Naturwissenschaft“ wichtig gemacht haben, die Applaus, Ideologie und die eigene Eitelkeit über wissenschaftliche Redlichkeit und Sorgfalt in der Einhaltung biederer wissenschaftlicher Standards stellen?

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils

Für den Rudl sein Geschäft bedeutet das Folgendes: Er liefert bis 10. Dezember zustellgebühr-und CO2-frei höchstpersönlich Wein an die Türtackn. Wenn Sie auf Weihnachten das eine oder beziehungsweise und andere Flascherl Wein möchten, ersucht der Rudl Sie, ihn das in den nächsten zwei Wochen wissen zu lassen. Dann bringt er Ihnen den Wein alsbald vorbei, sodass dieser sich vor dem festlichen Öffnen sogar noch ein bissl ausrasten kann.

Ab sofort verfügbar:

  • Leo Uibel, Ziersdorf, Retzer Land, Pét nat „Chaboom“, 18,50 Euro

  • Leo Uibel, Ziersdorf, Retzer Land, Grüner Veltliner Granit (von der Riede Hundsberg) 2017, 35 Euro

  • Leo Uibel, Ziersdorf, Retzer Land, Roter Bruno (Pinot noir und Rotburger), 15 Euro

  • Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, Gelber Muskateller 2020, 12,50 Euro

  • Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, Grüner Veltliner Retzer Stein 2020, 20 Euro

  • Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, Grüner Veltliner Retzer Stein 2016, 22 Euro

  • Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, Weißer Traminer Sandberg 2017, 21,50 Euro

  • Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, Pinot noir Kapellenberg 2019, 22 Euro

  • Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, Pét nat rosé „orbis“ 2020, 22 Euro

  • Biomangalitzawürstel (Paarl) (getrocknet und vakuumiert, etwa 180 Gramm), Elena und Josef Göltl, Frauenkirchen, 7,50 Euro

grundsätzliche Neuerungen im Sortiment

Caviste Rudolf hat in letzter Zeit von ein paar Weinen, um die ein ziemliches Griss ist, ganz kleine Zuteilungen bekommen (Chambeyron-Manin, Domaine des Closiers, Jean-Paul et Charly Thévenet, Laroque d‘Antan). Er wird diese Weine nicht mehr auf seine Homepage stellen, weil es ihn nicht freut, diese Weine mühsamst zu beschaffen und dann auf die Post zu bringen, damit diese sie nach Frankreich versendet.

Dieser Weine wird man ausschließlich beim analogen Besuch in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils gewahr.

Selbstverständlich bleibt Cycling Caviste Rudolf Polifka der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag zu erklären ist. Und auch da versteht er die Lethargie nicht, zumal er niemanden kennt, der so einen Feiertag ablehnen würde. Wenn es nach dem Rudl geht, gerne auch im Tausch gegen den 8.12. oder den 15.8. oder den 26.12.

Sich schon ein bissl knocked down fühlend grüßt Herr Rudolf!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Pinot gris, umdisponiert für Donnerstag, den 4. November von 17 bis 21 Uhr

Es ist nicht so, dass sich der Rudl nach dem extravaganten Schiste-Thema nicht vorgenommen hätte, als nächstes ein von billigeren Weinen bestrittenes Weinthema folgen zu lassen. Und der Rudl hat auch schon ein Programm samt Newsletter mehr oder weniger beisammen gehabt. Aber jetzt ist es so gekommen, wie es mehr oder weniger häufig bei Mehroderweniger kommt. Das Programm mit den extraoridnairen Welschrieslingen ist nicht mehr und nicht einmal weniger zustande gekommen, weil der Rudl bei einem Winzer zwar fünf wirklich ausgesprochen gute Welschrieslinge kosten dürfen hat, der Wein aber noch nicht im Verkauf ist. Aber die Geduld zahlt sich aus. Das werden Sie sehen.

An fehlender Geduld oder auch Hartnäckigkeit ist beim Rudl in Sachen Wein bekanntlich noch selten etwas gescheitert. Das wissen Sie und darauf ist der Rudl auch ein bissl stolz. Darum gibt es kommende Woche keine Welschrieslinge, sondern Pinot gris, Grauburgunder, Ruländer, Graue Mönche oder auch oststeirische Traminer, je nachdem wie Sie dazu halt sagen möchten.

Darüber hinaus ist es dem Rudl ein Herzensanliegen, auf 2 (zwei!) Weinauktionen zugunsten des Wiener Integrationshauses hinzuweisen. Eine analoge findet am Donnerstag, den 11. November im Alten Rathaus in der Wipplinger Straße zu Wien statt. Und eine digitale tut es ersterer im wirklich paradoxen Internet vom 8. bis 12. November gleicht.

https://www.integrationshaus.at/de/eventarchiv/weinversteigerung-zugunsten-des-integrationshauses-106

Pinot gris

Vor etwas mehr als einem Jahr hat der Rudl geplant, Pinot gris zum Gegenstand seiner damals noch wöchentlichen Studien zu machen. Dazu ist es nicht gekommen, weil der Rudl zuerst eine andere Idee gehabt hat und dann Kockdown war, mit dem Kollateraleffekt, dass dem Rudl seine Ideen und Weine für das Pinot gris-Wochenstudienthema nicht weniger geworden sind.

Darum hat Oenologierat Rudolf nach dem Aufschieben des Welschriesling-Themas aus dem Pinot gris-Thema eine entsprechende Umathum-Vertikale ausgegliedert. Diese wird zu einem anderen Zeitpunkt geöffnet. Und die anderen Pinot gris gibt es diese Woche glasweise.

Die zu studierenden Weine sind in Österreich, Savoyen, dem Elsass und der Dankbarkeit gewachsen. Ein paar interessante gibt es auch in Friaul und Slowenien. Aber auch für diese heißt es wie für die Vertikale von Josef Umathum „Bitte warten!“

Und wenn jetzt von der Weinbauregion Savoie die Schreibe war: Dort sagen sie zum Pinot gris der Einfachheit halber Malvoisie. Mit dem Frühroten Veltliner haben diese Weine so wenig zu tun als mit Malvasia istriana.

  • Pinot gris 2017, Domaine Xavier Jacqueline, Aix-les-Bains, AOP Vin de Savoie (4/6)
  • Pinot gris „Les Jardins“ 2016, André Ostertag, Epfig, AOP Vin d‘Alsace (5/8)
  • Pinot Gris Reserve 2018, Josef Umathum, Frauenkirchen, Neusiedler See (4,50/7)
  • Pinot Gris 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, Haute-Savoie, IGP Vin des Alloborges (5/8)
  • Pinot gris 2018, Adrien Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (5/8)
  • Grauburgunder „r“ 2016, Herrenhof Lamprecht, Pöllau, Oststeiermark (6/9)
  • Pinot Gris 2017, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedler See (4/6)

… gibt es glasweise

am Donnerstag, den 4. November von 17(!) bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Cycling Caviste Rudolf Polifka freut sich über Reservierungen. Er hat nur acht Verabreichungsplätze), stellt in Wien zustellgebührfrei Wein zu und bleibt der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag zu erklären ist.

Caviste Rudolf grüßt umdisponiert habend, aber wohldisponiert!

Schiste-Vertikale 2008 – 2010 – 2013 – 2014 – 2015 – 2016 – 2017 – 2018 – 2019 von der Domaine des Ardoisières aus Cevins am Donnerstag, den 21. Oktober von 17 bis 21 Uhr

Jahrelang hat der Rudl auf eine passende Gelegenheit gewartet, eine Vertikal vom Schiste, einem seiner Lieblingsweine, zu öffnen. Einerseits hat er ein bissl Bröseln, weil ein Thema mit so teuren Weinen ja nicht unbedingt in Überbeschäftigung für die Eingangstür vom Rudl seinem Geschäft resultieren muss. Andererseits hat der Rudl sein Geschäft ja von Beginn an eh nicht unbedingt als Massenabfertigung geplant, wenn diese Verb im Zusammenhang mit der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils nicht an sich schon unangebracht ist. Und dann sollte so ein spektakuläres Thema ja auch zu einem besonderen Anlass passen.

Der Rudl freut sich über Reservierungen.

Das tut er sowieso. Bei diesem Thema fällt es ihm in Anbetracht einerseits des Niveaus der Weine, andererseits deren Preisen noch schwerer als sonst, das Interesse abzuschätzen. Da er nur über acht „Verabreichungsplätze“ verfügt, freut sich Caviste Rudolf umso mehr über Reservierungen, per e-Mail bis Mittwoch (einen Tag vorher), per Telefon auch danach.

Anlass

Dieser zumindest ist jetzt gekommen: die Weinauktion zugunsten des Wiener Integrationshauses, die dieses Jahr gleich doppelt stattfindet, einmal in einer analogen Variante am 11. November im Alten Wiener Rathaus und einmal in einer digitalen von 8. bis 12. November im Zwischennetz, wie das Internet wörtlich übersetzt eigentlich heißt. Und da stellen sich einem wie dem Rudl naturgemäß Fragen, sprachlicher, aber auch zwischenmenschlicher und nicht zuletzt philosophischer Art: Was kann man sich unter einem „Zwischennetz“ vorstellen? Wenn Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, den Rudl fragen: eigentlich nichts, denn ein Netz besteht wesentlich aus Löchern, also Nichtsen. Freilich ist es andererseits auch wieder fraglich, ob man ein Loch so mir nichts, Dir nichts mit einem Nichts identifizieren kann.

Dem Rudl seiner Wahrnehmung nach häufen sich in letzter Zeit Netzausfälle und -probleme, und zwar in auffälliger zeitliche Nähe zum fragwürdigen und alles andere als klimaneutralen Ausbau des 5G-Netzes. Wenn er sich jetzt vergegenwärtigt, dass ein Netz zum überwiegenden Teil aus Löchern besteht, darf er sich über Ausfälle nicht weiter wunder.

Aber zurück zum Wiener Integrationshaus: Dieses können Sie zwischen 8. und 12. November unterstützen. Und wenn Sie den Rudl fragen, dann sollten Sie das auch, auch wenn Monsieur Rudolf sonst kein so großer Freund von Empfehlungen ist. Neben vielen anderen Weinen wird es bei der Weinauktion zugunsten des Wiener Integrationshauses auch den großen Bruder vom Schiste, den Quartz von der Domaine des Ardoisières zu ersteigern geben.

Schiste

wächst auf südlich und südöstlich ausgerichteten Steilterrassen mit einem Gefälle von bis zu sechzig Percent. Die lehmige Auflage ist äußerst dünn, Schiefer und Glimmerschiefer. Steinmeister Rudolf hat eine Bodenprobe im Geschäft.

Der Ertrag ist mir dreißig Hektoliter am Hektar nicht als exorbitant zu bezeichnen. 40 % Jacquère, 30 % Roussanne, 20 % Pinot Gris und 10 % Mondeuse Blanche in Stockkultur.

Synchron

Achtzig Prozent der Qualität entsteht im Weingarten, wobei alle Maßnahmen ein einziges Ziel haben: die Charakteristik der jeweiligen Parzelle in die Weintraube zu transferieren.

8000 Rebstöcke am Hektar führen nicht nur zu einer Drängerei, sondern vor allem zu ziemlich tiefen Wurzeln und in weiterer Folge zu einer veritablen Steinigkeit dieser Weine.

Anders als bei sehr vielen Weingütern meint „spontanvergoren“ im Fall der Domaine des Ardoisières eine Tatsache und nicht einen Wunsch. Denn der Keller der Domaine des Ardoisières ist vor Einzug dieses Weinguts anderweitig genutzt worden. Drum können dort auch keine Reinzuchtheferln aus früheren Zeiten fröhliche Urständ feiern, wobei der Rudl ja nicht so sehr ein Problem mit Reinzuchthefen als solchen, sondern viel mehr eines mit Aromamodifikation durch Reinzuchthefen oder andere Zaubersalze hat.

Zwölf Monate reift der Schiste in gebrauchten Barriques, die irgendwann um den Jahrgang 2012 einen Mordsqualitätssprung gemacht haben müssen. Aber ein junges Weingut ist am Beginn halt sehr oft mit der Herausforderung konfrontiert, dass man in manchen Belangen versuchen muss, mit den zweitbesten Mitteln das Bestmögliche zu erreichen.

Jede Arbeit dort verfolgt ein Ziel: die aromatische Vielschichtigkeit der Trauben muss in die Flasche.

Wer sich Qualität und Länge der verwendeten Korken genauer anschaut, weiß noch vor dem ersten Schluck, dass er einen Wein im Glas hat, der nicht nach zehn Jahren über seinem Zenit ist.

Vor allem im gereiften Stadium ist der Wein strohgelb bis goldgelb. Seine Aromen tragen nicht so sehr dick auf, sondern beeindrucken eher in der Kategorie Vielschichtigkeit. Mandel, weiße und gelbe Früchte, Anis, sowie ein bissl Honig. So skeptisch der Rudl Weinattributen wie Spannung, Präzision oder Dichte gegenüber steht und so sehr er auch nicht in der Lage ist, diese zu definieren, so angebracht erscheinen sie ihm in diesem Fall.
Nasse Steine und eine kristalline Salzigkeit als Ausdruck dieses extraordinairen Terroirs am Oberlauf der Isère, das sicher eines der fünf beeindruckendsten ist, die der Rudl jemals gesehen hat.

Angeblich führt der Schiste Garnelen in Kokosmilch zur Symbiose. Verifiziert hat der Rudl das nicht.

Roussanne

ist an sich so sehr an der nördlichen Rhône in zuhause, dass sie im Wallis Ermitage genannt wird und eine eigene Appellation bekommen hat. Wenn die Trauben reif sind, was Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, im September am Andreasberg in Andau studieren können, nehmen sie eine rostrote Farbe an. Ziemlich sicher gehört Roussanne zur Rebsortenfamilie der Sérines und ist daher mit Syrah, Altesse, Viognier, Marsanne und den Mondeuses verwandt.

Dass aus dieser Rebsorte gekelterte Weine säurereich seien, liest man, nachvollziehen kann es der Rudl nicht ganz. Die aus Savoyen – dort heißen sie Chignin-Bergeron – eher noch, aber auch nie nur annähernd so frisch wie Jacquère. Als völlig unangebracht erscheint dem Rudl das Adjektiv „säurereich“ im Zusammenhang mit den renommierten Roussannes aus Hermitage oder Saint Joseph. Mit Ausnahme jener von Bernard Faurie hat Caviste Rudolf diese Weine als ziemlich vom Holz totgeprügelt in Erinnerung. Leider.

Die Rebsorte ist dichtbeerig, was Ihre Anfälligkeit für viele Arten von Pilzen erklärt.

Mondeuse Blanche

ist eine autochthone Rebsorte aus Savoyen, die ihre Wiederentdeckung dem Syrah verdankt. Sie war in den Neunziger Jahren nahezu vergessen. Dann hat man sie 1998 als Mutter des Syrah identifiziert und vermutlich nicht zuletzt deshalb wieder da und dort ausgepflanzt. Direkt viel gibt es davon immer noch nicht, nicht einmal verhältnismäßig. Reinsortige Mondeuse Blanche kennt der Rudl nur den von Dupasquier. Den kann man bis jetzt nur als Endverbraucher kaufen, was sich jedoch ändern wird, vielleicht schon bald. Man schreibt Mondeuse Blanche ein Reifepotential von gut dreißig Jahren zu. Die nur geringfügig bekanntere dunkelblaue Mondeuse Noire ist die Tochter von Mondeuse Blanche und also die Schwester von Syrah.

Noch wenigeren als den Wenigen, denen Mondeuse Blanche bekannt ist, ist sie auch als Aigre Blanc bekannt. Das bedeutet „weißer Essig“ und deutet nicht gerade auf besondere Zugänglichkeit in der Jugend hin.

Jacquère

könnte man als den Welschriesling Savoyens bezeichnen. Wie letzterer wäre auch Jacquère an sich eine mittelpät- bis spätreifende Rebsorte. Trotzdem wird sie oft in zu hohem Ertrag, grün gelesen und mit Zuckerlhefen verkitscht als Massenwein interpretiert.

In den letzten Jahren taucht Jacquère vor allem im Windschatten der Naturweinszene in allen möglichen und unmöglichaaen Ecken Frankreichs auf. Auch in Condrieu soll es ein paar Exemplare dieser Rebsorte geben, obwohl sie dort nicht für die Appellation zugelassen ist.

Heunisch ist der Vater von Jacquère. Von der Mutter fehlt bis jetzt jede Spur.

Darüber hinaus hat Monsieur Rudolf vor einiger Zeit ausführlicher zu dieser Rebsorte Stellung genommen. Er erlaubt sich, das in diesem Zusammenhang zu wiederholen:

Ganz präzise hat diese autochthon savoyardische Rebsorte ihren Ursprung, soweit man das rekonstruieren kann, in Abymes de Myans. Das liegt am nordöstlichen Rand des Chartreusegebirges, ungefähr dort, wo Jean Masson und die Giachinos ihre Weingärten haben.

Die dicken Beerenschalen erlauben eine späte Reife. Am kalkreichen, steinigen Fuß der französischen Alpen ist das nicht ganz unwesentlich. Und sie schützen die dichtbeerigen Trauben vor Oïdium und Meltau.

Möchte man mit Jacquère bei Blindverkostungen renommiertere Weißweine sekkieren, dann will der Ertrag begrenzt sein, sei es vom Weinmeister oder der Weinmeisterin, noch besser aber vom Alter der Rebstöcke.

Ähnlich dem Grünen Veltliner scheint die relativ weite Verbreitung der Jacquère in Savoyen auf den möglichen hohen Hektarertrag zurückzuführen sein. Ähnlich dem Grünen Veltliner scheint bei der Jacquère nur im Fall restriktiver Ertragsbegrenzung etwas Gscheites herauszukommen. Anders als der Grüne Veltliner dürfte die spät reifende Jacquère aufgrund der Klimaerwärmung nicht so schnell ins Schwitzen geraten. Wenn es einmal sehr heiß ist, wird sie halt ein bissl reif. Aber immer noch nach fast allen anderen Rebsorten. Trockenstress ist mit entsprechend tiefen Wurzeln und in entsprechend vorgerücktem Rebstockalter auch nicht angebracht. Im Fall von klimawandelbedingten Wetterextremen ist allerdings auch die gute Jacquère mit ihrem Latein irgendwann einmal am Ende, weniger bei Spätfrost als bei Hagel.

Als Wein ist Jacquère eher blass bis weißgold. Dem Rudl seinem Geschmack nach stehen Alpenkräuter, Grapefruit, Bergamotte, Weißdorn, in äußerst gelungenen Fällen aneinander geriebener Feuerstein im Vordergrund.

Fehlen noch das Fünftel Pinot Gris

Davon wird vermutlich noch vor Weihnachten ausführlicher die geschriebene Rede sein. Hier belässt es der Rudl derweil einmal mit dem seines Erachtens aber doch nicht ganz uninteressanten Hinweis, dass eines der wirklich äußerst zahlreichen Synonyme von Pinot Gris „Rothe Savoyertraube“ lautet.

Weinberg von Cevins

Von dem hat Ihnen der Rudl auch schon erzählt, nicht erst einmal. Darum lässt es der Rudl mit einer Wiederholung der Zeilen vom 20. Mai dieses Jahres gut sein.

Der Weinberg von Cevins wurde dann in den Fünfzigerjahren von Bauern an den Wald übergeben und war bald darauf kein Weinberg mehr.

Zusammensetzen

So wäre es ziemlich sicher auch geblieben, wenn sich im April 1997 nicht der Bürgermeister von Cevins, das ist ein Dorf an der Isère in der Tarentaise, vergleichbar vielleicht mit Tenneck, wer das kennt, und ein paar Verantwortliche der Vereinigung „Vivre en Tarentaise“ mit dem damals eher noch belächelten Biodynamiepionier Michel Grisard zusammengesetzt hätten. Michel Grisard wird man ohne große Übertreibung als den Pierre Overnoy von Savoyen bezeichnen können. Was damals im April 1997 geredet worden ist, weiß der Rudl nicht. Das steht nicht auf der Homepage der Domaine des Ardoisières, was auf dieses Treffen hinauf passiert ist aber schon, ziemlich exakt noch dazu.

Im Mai 1998 sind zwanzig Ar Altesse ausgepflanzt worden. Ende desselben Jahres haben die Grundbesitzer dem Wald die rote Karte gezeigt und Anfang 1999 ist es dann richtig losgegangen. Zuerst haben Sie die Wurzeln entfernt, dann den Weinberg terrassiert. Im Oktober 2002 hat Michel Grisard zweiundzwanzig Hektoliter vom Weinberg in Cevins vinifiziert.

Der Rudl würde viel dafür geben, diesen Wein einmal kosten zu dürfen. Ein 2005er Schiste ist bis jetzt das Älteste, was er von diesen damals extrem jungen Reben getrunken hat. Und das war alles andere als unbeeindruckend.

Davor, 2003, haben einander Michel Grisard und Brice Omont getroffen. Letzterer kommt von einem Getreidebauern aus der Champagne und wollte eigentlich ein besseres Bier brauen. Aber das hat er sich dann überlegt. Vielleicht war es auch Michel Grisard, der ihm das ausgeredet hat.

Und bei der Inauguration im selben Jahr war dann der damalige französische Landwirtschaftsminister Hervé Gaymard anwesend, was schon darauf hindeutet, dass es bei der Domaine des Ardoisières von Beginn an nicht um ein Projekt mit provinziellem Horizont gegangen ist.

2008 wurden dann Weingärten in Saint Pierre de Soucy, viel weiter isèreabwärts, übernommen. Auch kein uninteressantes Terroir, aber doch sehr verschieden von den ausgesetzten Terrassen in Cevins. Von diesen älteren Weingärten in Saint Pierre de Soucy kommen Argile blanc und Argile rouge. Heuer im Sommer hat der Rudl endlich einmal auch diese Weingärten studiert.

Seit 2010 trägt Brice Omont die Verantwortung für die Domaine des Ardoisières allein. Michel Grisard hat sein Stammweingut Prieuré Saint Christophe in Fréterive noch bis zum Jahrgang 2014 weitergeführt, bis er das gemacht hat, was andere Winzer gut zehn Jahre früher machen, nämlich in die Rente zu gehen. Aber auch die Weingärten von Michel Grisard in Fréterive sind in gute Hände geraten. Dort wachsen jetzt Prieuré Christophe rouge und Prieuré Christophe blanc von den Giachinos.

  • Schiste 2019, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges, (7/11)

  • Schiste 2018, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges,(7/11)

  • Schiste 2017, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges,(7/11)

  • Schiste 2016, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges,(8/12)

  • Schiste 2015, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges,(8/12)

  • Schiste 2014, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges (8/12)

  • Schiste 2013, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges (8,50/13)

  • Schiste 2010, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges (9/14)

  • Schiste 2008, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges (9/14)

glasweise

am Donnerstag, den 21. Oktober von 17(!) bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Cycling Caviste Rudolf Polifka freut sich über Reservierungen. Er hat nur acht Verabreichungsplätze), stellt in Wien zustellgebührfrei Wein zu und bleibt der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag zu erklären ist.

Caviste Rudolf grüßt gespannt und konzentriert, aber nicht dicht!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

DIENSTAG, 5. Oktober, von 17 bis 21 Uhr geöffnet. Der hl. Franz gegen den Junker. Ein Rundumschlag gegen (Neo-)Feudalismus, Neosozialdarwinismus und daher auch Neoliberalismus

Junker und Lederhosen im Kopf

Jetzt hebt sie wieder an, die Jungweinzeit. Und ganz offengestanden kann sich auch der selbsternannte Oenologierat Rudolf Polifka nicht ganz der Faszination dieser Wandlung von der Beere über die Gärgase und Gatsch zum Wein entziehen. Zu keinem anderen Zeitpunkt des Weinjahres kann man den Einfluss von Zeit auf den Wein oder zumindest auf das, was zum Wein werden soll, so deutlich miterleben: vor wenigen Tagen noch eine Traube am Stock, heute eine brodelnde Lacke und wenn kein ungeduldiger Patron am Werk ist, in ein paar Jahren ein ansprechender Wein. Wenn. Wobei der Rudl ja weniger die Ungeduld an sich als vielmehr das Dogma der Optimierung für den Jungweinunfug im Speziellen und den Weltuntergang im Allgemeinen verantwortlich macht. Es muss halt alles schnell gehen und vor allem viel sein. Das Wie?, eine Frage, über die sich Naturwissenschaften einmal Gedanken gemacht haben, scheint nicht mehr so interessant zu sein. Neben dem Wie viel?, Wie schnell? und Wie laut? der betriebswirtschaftlichen Dogmatik ist es für Geisteswissenschaften längst und Naturwissenschaften jetzt auch zunehmend eng geworden.

Auf alle Fälle schmeckt das, was man als „Jungwein“ bezeichnet, nach allem Möglichen, aber halt oft nicht sehr nach Wein.

Das ist für sich schon ziemlich unerfreulich. Im Widerstand zu den Lederhosen an den Haxen, aber vor allem zu den Lederhosen in den Köpfen ist der Rudl aufgewachsen. Das war für ihn identitätsstiftend.

Heute bieten pfiffige Fetzentandler aus Fernost dieses irrdümmliche Heimattum zu Ramschpreisen an, während alteingesessene Trachtenschneidereien der Reihe nach zusperren. Wenn dann zur Zeit der Wiener Wiesn der Simmeringer Junker in seiner urigen Kluft das Bild in der U3-Endstation noch grausliger macht, dann sieht der Rudl wenig Veranlassung, darin irgendetwas anderes als den Untergang des Abendlandes zu sehen. Und Monsieur Rudolf sieht kein ausreichendes Motiv, an einem Wein gutzuheißen, was er an einem Simmeringer auszusetzen hat.

Neo- oder Uraltfeudalismus?

Dazu kommen feudale Assoziationen, die der „Junker“ beim Rudl auslöst. Und mit dem Feudalismus hat Citoyen Rudolf Polifka seine Probleme, vor allem weil er nicht glaubt, dass dieser überwunden ist. Womöglich hat er nur seine religiöse Legitimation verloren. Immerhin!

Aber zu häufig begegnet der Rudl feudalistischen Strukturen. Ob auf Ämtern, in Betrieben, Fußballvereinen, Familien oder anderen Körperschaften, die Gutsherren- und Gutsherrinnenattitude scheint nach wie vor en vogue. Manchmal beschleicht Herrn Rudolf der Verdacht, dass sich der antifeudalistische Kampf der Lehensweiber und Lehensmänner darin erschöpft hat, doch lieber Lehensherrinnen und Lehensherren sein zu wollen, anstatt mit dem ganzen Feudalsystem an sich dorthin zu fahren, wo es hingehört, nämlich zum Teufel. Möglicherweise haben auch Verhaltensforschung und Evolutionsbiologie feudalistischen Lebensentwürfen wieder Aufschwung verliehen, „Alphatiere“ und so weiter …. Das biblisch-humanistische Ideal einer egalitären Gesellschaft wird nach Strich und Faden desavouiert. Um dies zu kaschieren haut man auf das hin, was dieses System zwar vor Jahrhunderten einmal gestützt, im Jahr 2021 aber längst kein gesellschaftlicher Machtfaktor mehr ist, sich möglicherweise sogar eher als einer der letzten ernstzunehmenden Kritiker feudalistischer Diskriminierungen erweist.

Die Mitzi aus Wulkaprodersdorf und der Hiasi aus dem Bregenzerwald haben das katholische Jopperl in den Kasten gehängt, sich eine hippe Urbanität zugelegt und verschreiben sich mit Haut und Haar den Dogmen und Benimmregeln von irgendwelchen angesagten Kommunikationsgurus, Designern oder anderen Kerzlschluckern des Zeitgeistes. Der Rudl bezweifelt, dass sich da mehr als die Fassade geändert hat.

Er kennt ein paar Menschen, die seit mindestens fünfunddreißig Jahren gegen klerikale und säkulare Dogmatisierungen kämpfen, nachweisbar. Und er fragt sich immer öfter, wo die heute in Bezug auf Religion so kritischen Geister vor fünfzehn, vor zwanzig und vor dreißig Jahren waren, als man tatsächlich noch berufliche Nachteile befürchten konnte, wenn man diesbezüglich seine Pappalatur zur weit aufgerissen hat und noch nicht finanziell abgesichert war.

Se ham a poa offane Tian eingrennt“, hat der unvergessene Trainer einmal geschrieben.

Darum kredenzt Caviste Rudolf am Dienstag zu Ehren des Franz von Assisi keinen Junker, sondern ausschließlich Weine, die mindestens fünf Jahre reif sind.

  • Gemischter Satz 2008, Josef Salomon, Falkenstein, Weinviertel (3/5)

  • Jacquère 2016, Dupasquier, Aimavigne, AOP Vin de Savoie (3/5)

  • Marignan 1515 2016, Les Vignes de Paradis, Ballaison, IGP Vin des Allobroges (5/8)

  • Altesse 2014, Dupasquier, Aimavigne, AOP Vin de Savoie (3/5)

  • Neuberger 2016, Weingut Dieter Dorner, Novi Vrh und Mureck, Steirerland (6/9)

  • Irouléguy blanc 2013, Domaine Ilarria, AOC Irouléguy, Sud Ouest (5/8)

  • Breg Rosso Anfora 2004, Joško Gravner, Oslavia, Italien (13/20)

reiner Pignolo im Holz vergoren, dann in Amphoren, alles ohne Temperaturkontrolle, fünf Jahre wieder Holz, fünf Jahre Flasche, sowieso unfiltriert und ungeschönt – Tannine jetzt gebändigt, Wein auch bei der diesjährigen Versteigerung zugunsten des Wiener Integrationshauses (online von 8. bis 12. November UND analog im Alten Wiener Rathaus am 11. November – nicht vergessen!) ersteigerbar.

glasweise

am Dienstag, den 5. Oktober von 17(!) bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Cycling Caviste Rudolf Polifka freut sich über Reservierungen (er hat nur acht Verabreichungsplätze), stellt in Wien zustellgebührfrei Wein zu und bleibt der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag zu erklären ist.

Rudolf Polifka grüßt Franz, den Trainer, alle, die „liaba geng vasperrte Tian“ rennan, sowie den Wirt und Winzer mit dem weltbesten Musikgeschmack!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

diesen Donnerstag, 30. September, 17(!) bis 21 Uhr: Vitovska-Vertikale von Branko und Vasja Čotar, featuring Marko Fon und Edi Kante

Die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils hat außertourliche Öffnungszeiten. Der Rudl gibt so verbindlich wie zeitgerecht und auch wiederholt bekannt, wann er aufsperren und was er dabei kredenzen wird.

Darüber hinaus wird der Rudl sozusagen auch „on demand“ sein Geschäft öffnen, wenn er Zeit hat und Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, das wünschen.

Und wiederum darüber hinaus wird cycling Caviste Polifka natürlich gerne auch Wein per Radl oder Tramway zustellen.

Resümierend auf drei Punkte gebracht:

  • themenbezogene Weinverkostungen, bei denen man wie bisher glasweise konsumieren kann, in mehr oder weniger unregelmäßigen Abständen nach Ankündigung auf diesem Weg,
  • Bewirtung von Gruppen nach Vereinbarung und Maßgabe der zeitlichen Reserven des Rudls sowie
  • schadstoff- und zustellgebührfreie Lieferung von Wein in Wien und sogar Simmering

 

Vitovska
Ein bekannter Weinbaulehrer und Geistlicher aus Vipava soll zum ersten Mal Vitovska erwähnt haben. Ertrag reichlich, Ansprüche niedrig, Farbe strohgelb. Die Eltern sind womöglich Prosecco Tondo und Malvasia Bianca Rouge. Immer wieder werden die Aromen von Vitovska mit Salbei, Rauch, Birnen, Pflaumen, Steinobst und Äpfel assoziiert.

So weit, so wenig.

 

Branko und Vasja Čotar

 

Es gibt zwei oder drei Hände voll Weingüter, vielleicht sind es auch mehr, bei denen sich der Rudl noch genau erinnern kann, wie er auf sie aufmerksam geworden ist. Das Weingut von Branko und Vasja Čotar ist eines davon: fast genau, wenn das kein Widerspruch in sich ist. Der Rudl hat damals bei Benjamino Zidarich Wein gekauft. Zeitgleich mit dem Rudl war auch noch eine andere Kundschaft zugegen und diese hat mit Signore Zidarich über einen ganz extraordinairen Boden geredet. Soviel hat Monsieur Rudolf mit seinen Lateinkenntnissen dem Gespräch extrahieren können. Um seine Neugier anzuheizen, hat sein klassisches Latein genügt. Drum hat der Rudl recherchiert, wer dieser Weinbauer sein könnte, von dessen außergewöhnlichem Weingarten da die Rede gewesen war, und ist dabei bald einmal auf Branko Čotar gestoßen.

Ein Jahr später ist der Rudl dann bei Branko im Keller gestanden. Das hat ihm ziemlich imponiert. Mehr drüber zu schreiben hat nicht viel Sinn. Wer schon dort war, wird in Anbetracht des mehrgeschoßigen Kellers ähnlich beeindruckt gewesen sein. Und wer noch nicht dort war, muss fast unter den pršutisierenden Schweinshaxen durchgehen, um eine Vorstellung von diesem Keller zu bekommen. So schaut‘s aus, würde der Herr Kurt sagen.

  • Vitovska 2015, Edi Kante, Prepotto, Carso, Italien (4,50/7)
  • Vitovska 2018, Marko Fon, Komen, Kras, Slowenien (6,50/10)
  • Vitovska 2018, Branko und Vasja Čotar, Komen, Kras, Slowenien (6/9)
  • Vitovska 2015, Branko und Vasja Čotar, Komen, Kras, Slowenien (6/9)
  • Vitovska 2013, Branko und Vasja Čotar, Komen, Kras, Slowenien (7/11)
  • Vitovska 2007, Branko und Vasja Čotar, Komen, Kras, Slowenien (7/11)

… glasweise

am Donnerstag, den 30. September von 17(!) bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Monsieur Rudolf freut sich über Reservierungen und bleibt der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag zu erklären ist.

Monsieur Rudolf krüßt Kras!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien, auch von Einzelflaschen

Öffnungszeiten

Die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils hat unregelmäßige Öffnungszeiten. Caviste Rudolf Polifka ersucht Sie, unter info@wein-polifka.at seinen Newsletter zu abonnieren. Dann erfahren Sie jedes Mal zeitgerecht, wann offen ist.

Danke für Ihr Verständnis!