DONNERSTAG, 27. Juni von 16 bis 20 Uhr: Pyrenäen von West nach Ost

Fußball

Am Dienstag ballern sich die österreichischen Kicker gegen die holländischen hoffentlich in das Achtelfinale der Fußballeuropameisterschaft. Um etwaige Kollisionen sportlicher und wissenschaftlicher Termine zu verhindern, sperrt Caviste Rudolf Polifka deshalb kommende Woche nicht am Dienstag, sondern am Donnerstag sein Geschäft auf.

 

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Letzte Woche ist der Rudl, einem Imperativ der Pet Shop Boys folgend, oenologisch von Ost nach West quer durch Frankreich geradelt. Er hat das für seine Verhältnisse ungewöhnlich weit im Norden gemacht. Viel nördlicher geht dann eh nicht mehr viel, sieht man von Schaumwein ab. Kommende Woche wird sich Caviste Rudolf wieder in die vertrauteren Bergetappen zurückziehen. Er wird dabei in seiner Lieblingsappellation Irouléguy im Baskenland starten, dann seine quasi dritte oenologische Heimat verlassen und den Pyrenäen entlang Richtung Osten radeln, zumal ihm beim Lesen eines Buches über französische Weine vom pyrenäischen Piemont eine Unausgewogenheit zwischen Atlantik und Mittelmeer in seinem Sortiment aufgefallen ist. Wenn es sich ergibt und wenn vor allem die avisierten Weine halten, was die Literatur verspricht, dann könnte sich am Ende des Sommers durchaus der eine oder andere Wein mit Blick auf das mediterrane Ende der Pyrenäen im Sortiment der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils wiederfinden. Was weiß man?

  • Irouléguy rouge Tradition 2021, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (4,50/7)

Klassischer Rotwein von der Domaine Arretxea, siebzig Pecent Tannat, zwanzig Cabernet franc, zehn Cabernet Sauvignon – im Betonei vergoren und ebendort zehn Monate ausgebaut – ein für die Pyrenäen eher ungewöhnlich leichter Rotwein, den man im Sommer gekühlt trinken kann

  • Sabari 2023, Domaine Balansa, Villeneuve-les-Corbières, Vin de France (5/8)

Xarel-Lo und Rolle acht Tage mit der ganzen Traube vergoren, dann gepresst und sechs Monate in der Tonamphore ausgebaut, aus der Appellation Corbières; Nur sieht diese Appellation keinen Xarel-Lo vor. Der ist im gar nicht so weit entfernten catalanischen Penedès und dort wiederum ganz gern im Schaumwein Cava daheim.

 

  • La Vinota 2023, Domaine Balansa, Villeneuve-les-Corbières, Vin de France (4,50/7)

selbes Weingut, aber Grenache noir und Lledoner Pelut, eine Mutation von Grenache

  • Aux amis de ma sœur 2023, Jean-Baptiste Senat, IGP Aude, Languedoc
  • Château de Canterrane 1977, AOC Côtes du Roussillon, Castelnou (5/8)

reifer Rotwein aus einer Weinbauregion, die in den siebziger Jahren aufgrund einsetzender Weinimport aus Nordafrika in wirklich prekäre soziale Spannungen geraten ist

  • Garnatxa 2019, Domaine Traginier, AOC Collioure, Banyuls sur Mer, Roussillon (5/8)

Neunzig Percent Grenache, zehn Mourvèdre; Jean-François Deu hat 1997 sein Weingut auf biologische Bewirtschaftung umgestellt. Im Weingarten arbeitet er mit einem der letzten Maultiere von Banyuls. Darum hat er seine Domaine gleich nach diesem benannt: Traginier

 DONNERSTAG, 27. Juni von 16 bis 20 Uhr

Reindorfgasse 22

Im Übrigen ist der Rudl der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Konzentrationslager Auschwitz, zu einem gesamteuropäischen Feiertag erklärt werden muss.

 

Caviste Rudolf Polifka grüßt die Pyrenäen!

 

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien