Dienstag, 13. September, 17 bis 21 Uhr: Weine mit Format und weniger als zwölf Percent Alkohol

Oberoenologierat Rudolf Polifka freut sich, die erste Lehrveranstaltung des neuen Studienjahres ankündigen zu dürfen. Diese thematisiert das Lagerpotential von Wein und der Rudl kredenzt deshalb Weine von einem Alkoholgehalt, dem Aristoteles ziemlich sicher die Tugend der Besonnenheit attestiert hätte.

  • Lys-rød 2018, Franz und Christine Strohmeier, Lestein, Schilcherland (4/6)

    Vor einem halben Jahrhundert wäre das vermutlich ein klassischer Schilcher gewesen und vor dem Hintergrund anderer Weine von Franz Strohmeier ist er das auch heute. Konventionell ist er heute aber sicher nicht.

  • Marignan „1515“ 2016, Les Vignes de Paradis, Ballaison, IGP Vin des Allobroges (5/8)
  • Apremont 2020, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (4/6)
  • Jacquère 2018, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOP Vin de Savoie (3/5)
  • Jacquère „Genesis“ 2020, Domaine de l‘Aitonnement, Aiton, IGP Vin des Allobroges (6,50/10)

    Jacquère von einem hitzekrisen-, wenn auch leider nicht klimakristenfesten Terroir aus dem Tal der Maurienne

  • Marius & Simone 2020, Domaine Giachino, Chapareillan, Vin de France (4,50/7)

    um zu zeigen, dass auch ein Orangewein dieser Kategorie ziemlich gut schmecken kann.

  • Mondeuse „Mattäi“ 2021, Côteaux des Girondales, Villaz, Vin de France (4,50/7)

    Möglicherweise jene dem Rudl bekannte Mondeuse mit dem niedrigsten Alkoholwert, und trotzdem staubtrocken, von einem noch hitzekrisenfesteren Terroir in Hochsavoyen

  • Mondeuse „L‘Étoile de Gaspard“ 2020, Annick und Pascal Quenard, Chignin, AOP Vin de Savoie (6,50/10)

    Ein traditionelles Weingut aus dem Combe de Savoie, Freunde von Gilles Berlioz und eines der zahlreichen neuen Mitglieder der „Pétavins“. Im elfer Jahr ist der Rudl zum ersten Mal bewusst mit dieser Vereinigung von savoyardischen Biowinzerinnen und Biowinzern, die sich nicht damit begnügen wollten, dass man mit Jacquère einen Käseklumpen auflöst, in Kontakt gekommen. Seither hat sich die Zahl ihrer Mitglieder mehr als verdreifacht. In renommierten Weinbaugebieten und -regionen geht oft vergleichsweise sehr viel weniger weiter. Den Besuch am Weingut von Annick und Pascal Quenard verdankt der Rudl einerseits seiner Obstiniertheit, sich bei vierzig Grad im Schatten, wenn viele einen See aufsuchen, ins Automobil zu setzen und ein Weingut, das ihm vielversprechend erscheint, anzusteuern. Der Rudl verdankt diesen Besuch aber auch dem Herrn Grafen, der ihm vor ein paar Monaten eine Mondeuse aus dem 92er Jahr vom Vater von Pascal eingeschenkt hat. Bei diesem dreißigjährigen Wein hat Caviste Rudolf leicht den Kontakt zu seinen Pantoffeln verloren. Alkoholungetüme waren diese Mondeuses damals schon nicht und sie zeigen, wie lagerfähig ein guter Wein mit weniger als zwölf Prozent Alkohol sein kann.

Dienstag, den 13. September von 17 bis 21 Uhr

glasweise in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils,

Reindorfgasse 22

 

Rudolf Polifka denkt nicht daran, seine Hoffnung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Konzentrationslager Auschwitz, irgendwann einmal zu einem gesamteuropäischen Feiertag erklärt wird, aufzugeben.

 

Der Rudl grüßt die Sonne, den Regen und die niedrigen Grade!

 

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

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