bis 15. September geschlossen

Herr Rudolf bedankt sich für die intensive Mitarbeit an seiner Sommersschule und öffnet sein Geschäft wieder am 15. September.

Gerne liefert der Rudl aber CO2- und zustellgebührfrei Wein innerhalb von und um Wien.

Autrement & à votre santé!

Monsieur Rudolf

Nachsitzen in der Sommerschule bei noch nie ausgeschenkten Weinen (but one) zur Tour de France 2020

Jetzt hätte der Rudl um ein Haar auf das Radlrennfahren vergessen. Das findet heuer im September statt, nicht im Juli. Jetzt ist der Rudl nicht mehr so jung, dass er so eine terminliche Außertourlichkeit mir nix Dir nix verkraften würde. Aber der September ist halt andererseits auch alles andere als eine Zeit, in der sich Schulmeister Rudolf entspannt zurücklehnt und den Radlfahrern zuschaut.

Umso mehr

ist es dem Rudl ein Anliegen, nicht auf diesen wunderschönen Wettbewerb zu vergessen und Weine zu kredenzen, die er in seinem Weinfachgeschäft noch nicht dargeboten hat, sechs Weine aus sechs Ecken Frankreichs.

L’Hexagone

Das kommt aus dem Griechischen, bedeutet Sechseck und ist der Spitzname von Frankreich. Jetzt fahren die Radlfahrer nicht in allen diesen sechs Ecken herum. Das würde sich in drei Wochen nie ausgehen. Da täten die nächsten Jahr im Juli immer noch fahren. Dann beginnt aber schon die nächste Tour de France, in der Bretagne übrigens. Aber das ist ein anderes Kapitel.

Aus sechs Ecken der diesjährigen Tour de France kommen die sechs Weine, die der Rudl

am Dienstag, den 25. August 2020 von 16 bis 21 Uhr

quasi als Einstimmung auf sein Lieblingsradrennen aufmacht, fast alle sechs zum ersten Mal im Geschäft.

Baron de G. 2006, Château de Bellet, AOC Bellet, Nice, Provence (6,50/10)

In Nizza fahren sie weg. Und Nizza ist so ähnlich wie Wien eine ziemlich große Stadt, in der Wein wächst. Direkt leicht hat es der Wein dort nicht. Pfiffige Immobilienentwickler sorgen dafür, dass in den Hügeln hinter Nizza immer mehr Hütten für Neureiche und immer weniger Weinstöcke für Weinbauern stehen. Die Weingärten vom Château de Bellet haben sie bis jetzt nicht derwischt. Der Rudl ist seinerzeit bei einer Affenhitze mit dem städtischen Bus hinauf gefahren und hat ein paar Flascherl gekauft. Bellet heißt die Appellation, Rolle die Rebsorte für den Weißen. Jetzt gehört das Weingut Crédit Mutuel. Den Zweitausendsechser hat aber noch Ghislain de Charnacé gemacht, so wie 46 andere Jahrgänge auch. Bio

Le Poids du Superflu 2017, Domaine Petit Août, IGP Hautes Alpes, Théüs (4,50/7)

Hautes-Alpes heißt die Indication, in der Yann de Agostini 2009 mit zwei Hektar begonnen hat. Jetzt hat er sechs. Alte Mollard-, Espanenc- und Clairette-Stöcke, denen das Klima zwischen sechshundert und tausend Meter über dem Meer conveniert. Spielen tut das Ganze im Tal der Durance. Gap ist in der Nähe. Da fahren sie dann auch vorbei.

Auf diesen Wein ist der Rudl selber neugierig. Er kennt ihn nicht, wird eine Flasche öffnen, aber nicht eine ganze ausschenken.

Irouléguy Blanc 2013, Domaine Ilarria, AOC Irouléguy, Sud Ouest (5/8)

But one. Es geht in die Pyrenäen.

Muscadet «Comte de Saint-Hubert» 2005, Château du Coing de Saint-Fiacre, AOC Muscadet Sèvre-et-Maine sur lie, Loire (6/9)

Und dann nicht ganz bis ins Muscadet, aber in Richtung Norden.

Der Rudl hat 2012 gewusst, dass er zu den französischen Bergweinen in seinem Sortiment einen Weinbauer aus dem Muscadet möchte. Joseph Landron, Château du Coing oder Michel A. Brégeon? ist die Frage gewesen. Der Rudl hat sich für Michel Brégeon entschieden, bereut diese Wahl nicht, aber die Weine der anderen zwei Weinbauern sind auch nicht schlecht. Ganz im Gegenteil. Und nach den Quitten (Coing) ist dieses Weingut benannt, weil es in der Ecke liegt, in der Ecke, wo Sèvre et Maine zusammen rinnen. Ecke heißt nicht nur «coin», sondern ist wie im Deutschen ein Euphemismus zur Umschreibung von «Häusl». Und weil der Gründer dieses Weingutes beim Gründen sein Weingut nicht nach einer Bedürfnisanstalt nennen wollte, hat er elegant ein -g dran gehängt. Darum heißt das Weingut übersetzt jetzt nicht «Schloss des Häusls», sondern «Schloss der Quitte». So schaut das aus.

Hundert Jahre alte Reben auf Gneiss.

Armenaz 2018, Domaines des Côtes Rousses, AOP Vin de Savoie (4,50/7)

Jacquère auf rotem Ton fünfhundertachtzig Meter über dem Meer. Alpen

Pinot Gris Grand Cru Brand Vendanges Tardives 1990, Josmeyer, Wintzenheim, AOC Alsace Grand Cru (8/12)

Vorletzter Tag. La Planche des Belles Filles. Vogesen.

Und dann geht es in die Stadt, die ihren Namen von der alten Hose Karl Valentins hat.

Diese Weine und ein paar andere kredenzt der Rudl quasi als Nachsitzen in der Sommerschule

diese Woche am Dienstag, den 25. August,

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Herr Rudolf freut sich über Reservierungen und stellt Weine aus seinem Sortiment innerhalb von und um Wien versandkosten- und co2-frei mit dem Radl zu. In diesem Fall ersucht Sie der Caviste cycliste Rudolf um ein kurzes Mail. Er meldet sich in der Folge, um einen Zustelltermin zu vereinbaren.

Vorschau

Zum Reindorfgassenfest am 11. und 12. September wird der Rudl heuer nicht öffnen und bittet dafür um Verständnis.

Voraussichtliche nächste Schultage: Dienstag, 15. und Donnerstag, 17. September

Im Übrigen bleibt Rudolf Polifka der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist

und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz endlich zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Bleiben wir vuasichtig und praktizieren wir räumliche, aber nicht soziale Distanz! Letztere ist sowieso ein Widerspruch in sich, weil soziale Distanz unsozial ist.

Autrement! Rudolf Polifka

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

 

2. Woche Sommerschule – wochenübergreifend am Donnerstag, den 13. und am Dienstag, den 18. August – sowie ein Boykottaufruf. Neue Weine und Jahrgänge aus der Weinbauregion Weinland

Danke!

Herr Rudolf bedankt sich herzlich für die fleißige Mitarbeit und die hohe Anwesenheit bei seiner ersten Woche Sommerschule!

Er bedankt sich aber nicht nur, er ist auch fuchsteufelswild. Betreiber von Geschäften, die über die letzten dreißig Jahre nichts Besseres zu tun gehabt haben, als die Landschaft rund um Kreisverkehre zu versiegeln und in einem Aufwaschen dörfliche sowie innerstädtische Strukturen zu veröden, fordern jetzt eine Entschädigung, weil in den ersten Wochen nach der Corona-Sperrstunde die kleinen Geschäfte ein paar Tage früher aufsperren dürfen haben als sie.

Auf gut Österreichisch ist das die Forderung, dass der Steuerzahler fortan nicht nur die Folgen, sondern auch gleich das destruktive Treiben, das jene mit sich bringt, finanziert.

Dass auch noch Redakteure von Qualitätszeitungen für diese Betonkobeln Entschädigung fordern, setzt dem Fass den Boden auf, wird aber verständlich, wenn man sich manch ganzseitige Serieninserate in diesen an sich sonst eher erfreulichen Zeitungen anschaut. Dass mittlerweile nachweislich ausschließlich der Lehrplan des Religionsunterrichts vorsieht, Kinder und Jugendliche für derartige medienethische Mechanismen zu sensibilisieren, erfüllt Citoyen Rudolf Polifka mit Stolz, dieses Fach unterrichten zu dürfen.

Dabei wäre es das Gebot minimalster sportlicher Fairness, diese paar exklusiven Öffnungstage den letzten unentwegten Betreiberinnen und Betreibern von kleinen Geschäften in den Dorfkernen und innerstädtischen Einkaufsstraßen zu gönnen. Viele Kundinnen und Kunden sind es sowieso nicht gewesen, die sich damals gleich wieder hinaus auf die Straße getraut haben.

Boykott!

 

Zweite Woche Sommerschule

 

Jetzt wäre es natürlich aufgelegt zu behaupten, dass der Rudl deshalb trotz Schulferien eine zweite Woche aufsperrt, um Ihnen, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, eine zusätzliche Möglichkeit zum Weinkauf abseits der Riesenbetonkobeln in den sogenannten Gewerbegebieten zu ermöglicht. Eher schon hat es ehrlicherweise aber damit zu tun, dass Caviste Rudolf ein paar neue Weine beziehungsweise Jahrgänge in seinem Sortiment offeriert und auf Ihre Reaktionen neugierig ist.

Josef Umathum, am den Kreisverkehren entgegengesetzten Ortsende von Frauenkirchen

Wir schreiben das Jahr 2020 A.D. und Josef Umathum hat noch immer weder einen Orangewein noch einen Pétillant naturel gekeltert. Es ist nicht so, dass der Rudl gegen eines von beiden grundsätzlich Einwände hätte. Aber sich Trends derartig konsequent zu entziehen, wie Josef Umathum das macht, nötigt Caviste Rudolf einen ganzen Haufen Respekt ab. Und umfassendes Engagement in ökologischen und sozialen Belangen hat dieser Winzer schon praktiziert, als andere noch auf Umkehrosmose und ähnliche Zaubereien gesetzt haben. Der Rudl freut sich, ein paar neue, äußerst gelungene Jahrgänge und zum ersten Mal überhaupt den trockenen Traminer aus dem Haus Umathum kredenzen zu dürfen.

Sauvignon Blanc 2019, Josef Umathum, Frauenkirchen, Seewinkel (3/5)

Königlicher Wein MMXVII, Josef Umathum, Wein aus dem Weingarten und Weinkeller (4/6)

Gelber und Roter Traminer 2018, Josef Umathum, Frauenkirchen, Seewinkel (4/6)

Sankt Laurent 2018, Josef Umathum, Frauenkirchen, Seewinkel (3/5)

Josef Maier Geyerhof, Kremstal rive droite

Wir schreiben das Jahr 2020 und Josef Maier hat schon einige Jahrgänge Pétillant naturel gekeltert. Nicht dass der Rudl diesen Weinstil grundsätzlich bejubeln würde, vielen Pétillants naturels Weine zieht er ein gutes Mineralwasser mit Brennesseln, Salbei oder Pfefferminze vor. Aber dieser ancestrale Schaumwein von Josef Maier hat es ihm angetan. Da ist hinter der dezenten Kohlensäure und der Hefe ein formidabler vollreifer Grüner Veltliner Gaisberg 2017 erkennbar. Kräuter! Aber kein Almdudler mit Alkohol.

360° Methode ancestrale Grüner Veltliner Gaisberg 2017, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal (5/8)

Riesling Kirchensteig 2017, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal (5/8)

Die Rieslingentsprechung zum Grünen Veltliner Steinleithn, karger Granulituntergrund, erste ÖTW Lage, für wen das wichtig ist. Der Rudl hat beim Verkosten dieses Weins einmal gefragt, was denn das für ein ungewöhnlicher Grüner Veltliner sei. Dem Rudl ist das dann peinlich gewesen. Sie können das aber auch als Indiz dafür, dass Sie Mariandlmarillentöne in diesem Riesling vergeblich suchen werden, betrachten. Ende Oktober 2017 gelesen, im Mai 2019 abgefüllt.

Grüner Veltliner Stockwerk 2019, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal (3/5)

Martin Muthenthaler, Elsarn im Spitzer Graben, Wachau

2012 hat der Rudl sein Weingeschäft eröffnet und seit 2012 bemüht er sich, ein paar Weine von Martin Muthenthaler, dem unermüdlichen Terroirergründer aus dem Spitzer Graben, in sein Sortiment zu bekommen. Nicht zum ersten Mal in seiner Karriere als Caviste hat sich für den Rudl Hartnäckigkeit ausgezahlt.

Spitzer Graben

Die Donau ist für viele die Erstassoziation mit der Wachau. Martin Muthenthaler macht Wachauer Wein, wie es wachauerischer vermutlich gar nicht mehr geht. Und trotzdem ist die Donau für seine Weine viel weniger prägend als der Jauerling.

Höher kühler steiler

Die Weingärten im Spitzer Graben fußen etwa hundert Meter höher als die draußen an der Donau. Jene von Martin Muthenthaler sind so etwas wie der Abschluss der Wachau. Und so hat der Rudl die Weine von Martin Muthenthaler relativ bald, nachdem dieser die Genossenschaft verlassen hat, auch entdeckt. Cycliste Rudolf wollte seinerzeit bei einem Wachauer Weinfrühling herausfinden, wie die hintersten Weine der Wachau schmecken. Dahinter und darüber ist dann nur mehr Wald, vor allem aber Orthogneis und Glimmerschiefer der Böhmischen Masse. Kein Bröserl Kalk, Matamorphite vulkanischer Provenienz, alte Rebstöcke und den Moselsteillagen vergleichbare Konditionen. Manche Reben halten sich mit Humus gar nicht auf. Sie schlagen ihre Wurzeln direkt in den Felsen. Vordergründige Weine wachsen da hinten nicht, wenn Sie geneigte Oenologin, gewogener Oenologe – dem Rudl diesen Kalauer erlauben. Barocke Weine auch nicht. Streng, frisch, kristallin.

Riede Bruck

Sechzig Subrieden umfasst die Bruck. Ohne Steinmauern geht hier nicht mehr viel.

Riesling Bruck 2019, Martin Muthenthaler, Elsarn, Spitzer Graben, Wachau (6,50/10)

Viesslinger Stern

Oma und Opa von Martin Muthenthaler haben in der Bruck einen kleinen Weingarten angelegt, genauer am Viesslinger Stern.

Schwer zugänglich ist die gesamte Bruck immer schon gewesen, damals noch schwerer als heute. Dort Riesling zu pflanzen ist mühsam, dort ohne Bewässerung den durstigeren Grünen Veltliner zu pflanzen ist darüber hinaus aber auch riskant. Die Großeltern von Martin Muthenthaler haben es trotzdem getan und diese heute ältesten Reben des Weingutes das Risiko wiederum mit tiefen Wurzeln in den Felsen hinein gedankt. Überlegungen von Mineralität im Wein beginnen hier, einen Sinn zu haben.

Grüner Veltliner Viesslinger Stern 2018, Martin Muthenthaler, Elsarn, Spitzer Graben, Wachau (8/12)

Thomas Straka, Rechnitzer Fenster

Zuerst hat der Herr Graf den Rudl auf diesen Winzer aus Rechnitz aufmerksam gemacht. Das muss auf der VieVinum 2014 gewesen sein. Etwas später war Herr Rudolf dann einmal beim Heurigen der Familie Straka und sehr überzeugt von den Weinen, ganz besonders vom Engagement des Winzers für den Welschriesling. Bis es dann aber gepasst hat und Thomas Straka sowie der Rudl zeitgleich in Rechnitz gewesen sind, hat es noch zweieinhalb Jahre gedauert.

Das Rechnitzer Fenster am Geschriebenstein

Ende September 1992 ist der Rudl zum ersten Mal in seinem Leben über den Geschriebenstein gefahren. Viel hat für ihn da nicht mehr darauf hingedeutet, sich noch im Burgenland zu befinden. Der Geschriebenstein ist der höchste Berg des Burgenlandes. An seinen südlichen Abhängen liegt das sogenannte Rechnitzer Fenster, einer Schieferinsel am westlichen Ende der pannonischen Tiefebene.

Ein Teil der Rebstöcke der Familie Straka ist in den Dreißiger Jahren gepflanzt worden.

Welschriesling Rechnitz 2019 , Thomas Straka, Rechnitz, Südburgenland (3/5)

Blaufränkisch Eisenberg 2018, Thomas Straka, Rechnitz, Südburgenland (3/5)

Alte Reben 2017, Thomas Straka, Rechnitz, Südburgenland (4,50/7)

Friedrich Kuczera, Südbahn

Seit Zweitausenddreizehn hat Herr Rudolf von jedem Zierfandlerjahrgang des Biopioniers aus Gumpoldskirchen ein paar Flascherl in seinem Geschäft offerieren dürfen. Das freut ihn außerordentlich. Jetzt ist der Neunzehner da.

Zierfandler 2019, Friedrich Kuczera, Gumpoldskirchen, Südbahn (2,50/4)

Diese Weine und einen jetzt möglicherweise offenbarungsfreudigeren Rotwein von Sepp Muster gibt es wochenübergreifend glasweise

diese Woche am Donnerstag, den 13. August

und nächste Woche am Dienstag, den 18. August,

jeweils von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Herr Rudolf freut sich über Reservierungen.

Auch flaschenweise sind alle diese Weine und noch ein paar mehr ab sofort verfügbar.

Und über den Sommer stellt der Rudl diese und andere Weine aus seinem Sortiment auch außerhalb dieser beiden Sommerschulöffnungstage versandkosten- und co2-frei mit dem Radl zu. In diesem Fall ersucht Sie der Caviste cycliste Rudolf um ein kurzes Mail. Er meldet sich in der Folge, um einen Zustelltermin zu vereinbaren.

Vorschau

Zum Reindorfgassenfest wird der Rudl heuer nicht öffnen und bittet dafür um Verständnis.

Voraussichtliche nächste Schultage: Dienstag, 15. und Donnerstag, 17. September

Im Übrigen bleibt Rudolf Polifka immer noch der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist,

dass viel zu viele Menschen am Corona-Virus sterben, aber noch viel mehr an neoliberalistisch krankgesparten Gesundheitssystemen

und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz endlich zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Bleiben Sie vuasichtig, wie der Herr Kurt sagt, und zeigen Sie unverschämten, strukturzerstörenden Handlungen an den Kreisverkehren die rote Karte!

Autrement! Rudolf Polifka

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

Sommerschule am Dienstag, den 21. Juli und am Donnerstag, den 23. Juli zum Thema „steir-er-isches Irouléguy“ – neue Weine von Andreas Tscheppe, Elias Dorner, Franz Strohmeier, Karl Schnabel, Sepp Muster und dem Weingut Kåarriegel glasweise und im Sortiment

Weinsommerschulmeister Rudolf Polifka sperrt kommende Woche am Dienstag, den 21. Juli und am Donnerstag, den 23. Juli auf. Thema der Sommerschule: steir-er-isches Irouléguy Der Rudl bittet und empfiehlt zu reservieren.

Vergleichen und Hinken

Schulmeister Rudolf hat sich die erste Wiener Ferienwochen in der Süd- und Südoststeiermark herumgeschlagen und dabei in fünf Tagen wahrscheinlich alle Buschenschankbesuche, deren er während des zweimonatigen Lockdowns entraten müssen hat, nachgeholt.

Als steirische Toskana wird die Südsteiermark gerne bezeichnet und noch lieber vermarktet. Das ist natürlich ein Unfug, weiß Oberlehrer Rudolf. Viel treffender ist für ihn der Vergleich der Weinbauregion Steirerland mit der südwestlichsten französischen Appellation Irouléguy. Gut, vom Werbewert können Sie so einen Vergleich wahrscheinlich vergessen. Hinsichtlich des Terroirs liegen die Parallelen zwischen dem geologischen Mosaik“, wie Yves Hérody die südwestlichste Appellation Irouléguy bezeichnet, und der südöstlichsten Weinbauregion Österreichs aber auf der Hand. Kalk, Sandstein, Eisen, Vulkanlava, Schiefer und noch ein paar andere Gesteine prägen die Weingärten Irouléguys. In der Steiermark findet man diese Böden mehr oder weniger auch. Nur dass die Steiermark diese Diversität an Steinderln auf knapp fünftausend Hektar verstreut hat, wohingegen Irouléguy mit zweihundert Hektar auskommt.

I am from Austria

Etwas vom Unangenehmsten während der zweimonatigen Sperrstunde war für den Rudl, dass justament dieser Schlager die abgesehen davon erfreuliche tägliche Dankbarkeitsbekundung untermalt hat. Ganz unabhängig davon, wie der Verfasser dieser Verse seinerzeit gemeint gehabt hat, klingen sie in den Ohren vom Rudl wie ein riesiges nationales Missverständnis. Viel treffsicherer bringen Werke des Trainers wie Kumm ham oder natürlich I brauch kan Dokta die Lage auf den Punkt. Aber bitte.

Wenig später ist dann angeordnet worden, heuer in Österreich Urlaub zu machen, am besten auch ganz viele Deutsche. Und der Rudl macht in Österreich Urlaub. Aber nicht weil es angeordnet worden ist. Der Rudl hat auch früher schon gerne in Österreich Urlaub gemacht. Und der Rudl fährt seit 1984 auch extraordinairement gerne nach Frankreich. Aber er hält es aus, das einen Sommer lang nicht zu können. Und er muss auch nicht immer alles bis ans Limit ausreizen. Wenn es jetzt auch nur vielleicht problematisch sein könnte, dort- oder dahin zu fahren, dann geht für den Rudl die Welt nicht unter. Dabei ist der Rudl keiner, der irgendwohin fährt, um dort vielleicht noch mit Animation möglichst alle Annehmlichkeiten, die die Simmeringer Systemgastronomie bietet, in Anspruch zu nehmen. Trotzdem hält er es problemlos einen Sommer im, wie gesagt wird, eigenen Land aus.

Steirerland

Mit irgendeiner Novellierung des Weingesetzes, vielleicht war es die von 2009, ist der österreichischen Weinadministration der Neologismus Steirerland eingefallen, vielleicht um die Analogie zu den anderen zwei Weinbauregionen Bergland und dem noch absurderen Weinland zu verdeutlichen. Ungefähr zeitgleich haben die ersten Weinbaugebiete mit der noch irreführenderen DACerei begonnen und jenen Weinbauern, die wirklich gebietstypische Weine machen, alles Mögliche verboten. Jetzt dürfen die Wein aus Österreich“ drauf schreiben und sich als Abfüller“ am Etikett verewigen. Auch das völlig irreführend. Abgefüllt wird mit anderen Weinen. Fragen Sie die Wirte in den Turbo-Bars der Wintersportindustrie.

Da Dummheit und Boshaftigkeit oft keine Grenzen kennen, befürchtet der Rudl, dass man den guten Weinbauern irgendwann auch noch die Verwendung von Wörtern wie Reben, Fass oder Wein untersagt. Für diesen Fall erlaubt sich der Rudl, etwas weiter unten gleich präventiv einen Vorschlag zu unterbreiten.

Sommerschule

Der Rudl macht sich keine Sorgen, dass Sie, geneigte Oeonologin, gewogener Oenologe, im März und im April abgehängt worden sind. Er öffnet kommende Woche seine Pforten weniger aus hehren pädagogischen denn aus betriebswirtschaftlichen Gründen, aber er öffnet sie.

Die Bildungsexpertinnen und Bildungsexperten, vor allem die neoliberalistischen, schreien sich die Kehlen heiser, dass abgehängt“ würde, nicht beim Schifahren und nicht die Wäsche, sondern während der Schul- und Geschäftsschließungen. Und sie haben recht. Was sie nicht dazu sagen, die neoliberalistischen Bildungsexpertinnen und Bildungsexperten, ist dass die Abhängerei quasi die USP ihres neoliberalistischen Bildungssystems und Weltbildes ist. Der quasireligiöse Finanzzauber lebt davon, dass es genug Abgehängte gibt, die an den übersinnlichen Hokuspokus der Finanzmärkte glauben. Die Abgehängten müssen daran glauben, dass diese Form der Ökonomie nur für eine eingeweihte Elite von angeblich hochintelligenten Rechenwunderwuzzis zu durchschauen ist. So etwas nennt man klerikal. Und dass auf so primitive Weise jetzt wieder einmal deutlich wird, dass irgendjemand brennen muss, wenn Fleisch, Fetzten, Rohöl, aber auch Wein für quasi nichts verklopft werden, Handelsspannen, Dividenden und Erlöse (Kann ein Begriff verräterischer sein?) aus Finanzprodukten aber trotzdem lukrativ sein müssen, das geht den Neoliberalistinnen und Neoliberalisten halt stark gegen den Strich.

 

Schilcher Lys-rød“ N°29 2018, Franz Strohmeier, Lestein, Aus Garten und Keller (4/6)

Schilcher Kamin, geborener Lestoa, Franz Strohmeier, Lestein, Aus Garten und Keller (6/9)

Die Weststeiermark ist mit ihren fünfhundert Hektar Weingärten vermutlich zu klein, um so etwas wie einen common sense in Sachen Weinstil aufweisen zu können. Freilich gibt es die sehr nach roten Ribiseln schmeckenden Schilcher, Schilcherfrizzantes und vor allem Schilcherstürme. Aber Caviste Rudolf hat von Wein geschrieben. Auf den Weinen von Franz Strohmeier werden Sie die Buchstabenfolge DAC nicht finden.

Sauvignon Blanc 2014, Weingut Kåarriegel, geborenes Weingut Franz Hirschmugl (nicht zu verwechseln mit einem anderen Weingut Hirschmugl), Sankt Andrä Höch, Sausal, Aus Garten und Keller (4/6)

In vielen alten Weinbüchern können Sie über ein paar wirklich wichtige Qualitätspioniere des steirischen Weinbaus lesen: Simmerl und Stürkh in Klöch, Prünte am Grassnitzberg und Franz Hirschmugl im Sausal. Abgesehen vom Graflich Stürkh‘schen Weingut in Klöch hat der Rudl bei allen davon noch selber Wein gekauft. Heute finden Sie diese Namen aus unterschiedlichen Gründen in keinem Weinführer mehr. Caviste Rudolf Polifka interessiert sich umso mehr dafür, was aus diesen Weingütern und vor allem ihren Weingärten geworden ist. In einigen Fällen kommt dem Rudl dabei ein Titel des Trainers in den Sinn: Rotz und Wasser. Das für den Rudl auch vor zwanzig Jahren schon etwas geheimnisvolle Weingut Franz Hirschmugl mit seinen sehr spezifischen Etiketten gibt es so nicht mehr und Herr Hirschmugl wird nicht, wie einmal angekündigt, nach Sichtung seiner Bestände dem Rudl ein paar Flaschen aus den Siebziger und Achtziger Jahren verkaufen. Aber das Weingut ist ganz offensichtlich in die richtigen Hände, vor allem in solche, die sich seiner Geschichte bewusst sind, geraten. Selbstverständlich ist das nicht.

Sauvignon Blanc Alte Reben 2015, Weingut Kåarriegel, geborenes Weingut Franz Hirschmugl (nicht zu verwechseln mit einem anderen Weingut Hirschmugl), Sankt Andrä Höch, Sausal, Aus Garten und Keller (6/9)

Urgestein 2018, Eva und Karl Schnabel, Kreuz-, Kor- und Hoch-, Aus Garten und Keller (4,50/7)

Grundsätzlich ist Herr Rudolf kein Freund von langen Aufenthalten bei Weinbauern. Erstens weil der Fils kein solcher ist und zweitens weil der Rudl ein schlechtes Gewissen hat, wenn er einem Weinbauern die Zeit fladert. So wie Herr Rudolf den Beruf des Weinbauern im klassischen Sinn versteht, findet der im Weingarten und im Keller statt, und nicht als Animateur von Weinhändlern im Verkostungsraum. Aber vor ein paar Tagen hat es sich ergeben, dass der Rudl bei Karl Schnabel im Sausal Wein gekauft hat. Und da der Winzer gerade im Weingarten zu tun gehabt hat, hat er dem Rudl seine Weingärten gezeigt. Es ist ja nicht so, dass der Rudl noch nie einen Weingarten gesehen hat. Es ist auch nicht so, dass der Rudl noch nie einen biodynamisch bewirtschafteten Weingarten gesehen hat. Das eine oder andere hat der Rudl schon über den Zugang von Karl Schnabel gewusst. Aber die paar Schritte durch dessen Weingarten haben ihn ähnlich beeindruckt wie der letzte Besuch bei den Mondeuse-Rebstöcken von Jacques Maillet. Wenn nicht mannshohe, so doch filshohe Vegetation zwischen den Reihen, kein Traktor und nicht die kleinste Spur von einer Pilzkrankheit auf den Rebstöcken. Man sollte alle Weinbauvereine des Landes zu einem Pflichtbetriebsausflug in die Weingärten von Karl Schnabel verdonnern.

Rotwein 2015, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Aus Garten und Keller (4,50/7)

Es ist ja nicht bei jedem Weingut klar, was die letzten drei Buchstaben in seiner Betriebsbezeichnung zu suchen haben. Bei diesem könnte man treffender sogar von einem Weinimmerbesser schreiben. Ein anderes Mal wieder mehr darüber.

Sauvignon Blanc Grüne Libelle“ 2018, Andreas Tscheppe, Glanz, Aus Garten und Keller (6/9)

Gelber Muskateller Segelfalter 2018, Andreas Tscheppe, Glanz, Aus Garten und Keller (6/9)

Andreas Tscheppe sucht. Das wäre an und für sich nicht erwähnenswert, weil heute, wer auf sich hält, sich als Suchende respektive Suchender bezeichnet. Andreas Tscheppe wird ganz offensichtlich auch fündig, was nicht heißt, dass er sich bequem zurück lehnt. Der Rudl verfolgt die Weine von Andreas Tscheppe jetzt seit dem Jahrgang 1999. Joe Cocker hat seinerzeit zum Auflassen des Hutes aufgefordert. Caviste Rudolf widersetzt sich in Anbetracht der 2018er Weine von Andreas Tscheppe dieser Anweisung.

Sauvignon Blanc 2017, Weingut Dieter Dorner, Novi Vrh und Mureck, Aus Garten und Keller (3/5)

Eine Freude, dass dieses Weingut des steirischen Bioweinbaupioniers so weiter betrieben wird.

Gewürztraminer 2017, Weingut Dieter Dorner, Novi Vrh und Mureck, Aus Garten und Keller (3/5)

Schrammelberg 2013, Herrenhof Lamprecht, Markt Hartmannsdorf, Oststeiermark, Weingarten (6/9)

kein neuer Wein, aber in einem schönen Stadium und schon über ein Jahr nicht mehr glasweise beim Rudl

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

… nicht nur diese Weine gibt es glasweise

kommende Woche am Dienstag, den 21. Juli und am Donnerstag, den 23. Juli

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Flaschenweise sind folgende Weine ab sofort wieder verfügbar:

Schilcher Lys-rød“ N°29 2018, Franz Strohmeier, Lestein, Aus Garten und Keller (19 Euro)

Schilcher Kamin, geborener Lestoa, Franz Strohmeier, Lestein, Aus Garten und Keller (26 Euro)

Sauvignon Blanc 2014, Weingut Kåarriegel, geborenes Weingut Franz Hirschmugl (nicht zu verwechseln mit einem anderen Weingut Hirschmugl), Sankt Andrä Höch, Sausal (tba)

Sauvignon Blanc 2016, Weingut Kåarriegel, geborenes Weingut Franz Hirschmugl (nicht zu verwechseln mit einem anderen Weingut Hirschmugl), Sankt Andrä Höch, Sausal (tba)

Sauvignon Blanc 2017, Weingut Kåarriegel, geborenes Weingut Franz Hirschmugl (nicht zu verwechseln mit einem anderen Weingut Hirschmugl), Sankt Andrä Höch, Sausal (tba)

Sauvignon Blanc 2018, Weingut Kåarriegel, geborenes Weingut Franz Hirschmugl (nicht zu verwechseln mit einem anderen Weingut Hirschmugl), Sankt Andrä Höch, Sausal (tba)

Urgestein 2018, Eva und Karl Schnabel, Kreuz-, Kor- und Hoch-, Aus Garten und Keller (20 Euro)

Sauvignon Blanc Blaue Libelle“ 2018, Andreas Tscheppe, Glanz, Aus Garten und Keller (28,50 Euro)

Sauvignon Blanc Grüne Libelle“ 2018, Andreas Tscheppe, Glanz, Aus Garten und Keller (30 Euro)

Morillon Salamander 2018, Andreas Tscheppe, Glanz, Aus Garten und Keller (30 Euro)

Hirschkäfer 2018, Andreas Tscheppe, Glanz, Aus Garten und Keller (40,50 Euro)

Gelber Muskateller Segelfalter 2018, Andreas Tscheppe, Glanz, Aus Garten und Keller (30 Euro)

Sauvignon vom Opok 2018, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Aus Garten und Keller (19 Euro)

Graf Sauvignon 2017, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Aus Garten und Keller (27 Euro)

auch Gräfin 2017 (29,-) und Erde 2017 (39,-) wieder verfügbar

Gewürztraminer 2017, Weingut Dieter Dorner, Novi Vrh und Mureck, Aus Garten und Keller (tba)

Diese und alle anderen Weine aus seinem Sortiment liefert Ihnen der Rudl auch über den Sommer versandkosten- und co2-frei mit dem Radl. In diesem Fall ersucht Sie der Caviste cycliste Rudolf um ein kurzes Mail. Er meldet sich in der Folge, um einen Zustelltermin zu vereinbaren.

Im Übrigen bleibt Rudolf Polifka der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist,

dass viel zu viele Menschen am Corona-Virus sterben, aber noch viel mehr an neoliberalistisch krankgesparten Gesundheitssystemen

und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz endlich zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

 

Bleiben Sie vuasichtig, wie der Herr Kurt sagt, und zeigen Sie dummen, die Menschenwürde untergrabenden Handlungen die rote Karte!

Autrement! Rudolf Polifka

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

 

Sommerferien – von 3. Juli bis mindestens 6. September geschlossen

In den Wiener Sommerferien bleibt die Alma Mater Rudolphina, Sektion Oenologie, Reindorf geschlossen.

Wenn Sie für das Studium zu Hause gerne das eine oder andere Flascherl Wein möchten, liefert Ihnen der Rudl das aber auch über den Sommer versandkosten- und co2-frei mit dem Radl. In diesem Fall ersucht Sie der Caviste cycliste Rudolf um ein kurzes Mail. Er meldet sich in der Folge, um einen Zustelltermin zu vereinbaren.

Im Übrigen bleibt Rudolf Polifka der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist,

dass schon auch die Corona-Krise, aber noch viel, viel mehr die neoliberalistische Deregulierung des Schulsystems Schülerinnen und Schüler zurücklässt, beziehungsweise in die Sackgasse manövriert

und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Der Rudl bedankt sich nach diesem Studienjahr noch ein bissl mehr für Ihre Treue und wünscht Ihnen einen schönen Sommer!

Bleiben Sie vorsichtig, wie der Herr Kurt sagt, und zeigen Sie dummen, die Menschenwürde untergrabenden Handlungen die rote Karte, egal ob es um Industriefleisch, Fetzen oder die Ramschzusteller geht.

Autrement & einen schönen Sommer! Rudolf Polifka

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen.

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

 

 

 

 

Im Namen der Ausgewogenheit und der Gewogenheit: Sommerweine, Winterweine, 1 Herbstwein – alles zusammen sowieso Weine, die sich einer Zuordnung entziehen

Der akademisch geprüfte cycling Caviste Rudolf Polifka öffnet diese Woche noch zweimal die Pforten seines Weinkaufsladens, ziemlich sicher zum letzten Mal vor September.

Zu diesem Anlass wird er sich seines selbst verordneten Gebotes der Ausgewogenheit besinnen und entgegen seiner ursprünglichen Absicht nicht nur Sommerweine glasweise kredenzen.

Sommerweine

Mit diesen ist es so eine Geschichte, meistens keine gute. Dem Rudl seine Erstassoziation mit Sommerweinen ist Rosé, wobei Herr Rudolf gerne hinzufügt, dass es äußerst kompetente Rosés gibt, aber nicht viele. Dem Rudl seine Zweitassoziation mit Sommerwein ist künstlich fruchtiger Weißwein, der das Kohlenaroma am Grill verbrannten Fettes überbrüllen soll. Horribel!

Industriezuckerl im Glas werden Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, kommende Woche beim Rudl keine bekommen, den einen oder anderen Rosé, von dem Caviste Rudolf überzeugt ist, schon, dazu ein paar Weiße, die sich alkoholmäßig in Dezenz üben, aber der Ausgewogenheit halber auch 1 Herbstwein und sogar drei Weine für den Winter, der, wie man behauptet, bestimmt kommt, was der Rudl wiederum zunehmend anzweifelt.

Und da sind wir beim Punkt.

Viele der Maßnahmen, die in den letzten drei bis vier Monaten ergriffen worden sind, hat der Rudl gut nachvollziehen können. Das halsbrecherische Tempo, in dem jetzt, wie man sagt, gelockert wird, versteht er nicht. Wer das Tragen von Mundnasenschutz in einem sogenannten Supermarkt als unzumutbar erachtet, macht sich in den Augen vom Rudl lächerlich. So eine Mordsgaudi ist der Aufenthalt dort ja sowieso nicht. Und wenn man so einen Fetzen vor dem Mund hat, ist das vielleicht auch ein Motiv, den Abgang zu beschleunigen.

Und was daran so schlimm sein soll, sich einen Sommer lang nicht in einem Club mit Industrieflüssigkeit abfüllen zu lassen, hat sich dem Rudl auch noch nicht eröffnet.

Rudolf Polifka wird Sie weiterhin mit Visier bedienen, er wird weiterhin die Tür offen lassen, Sie um Abstand ersuchen und Handschuhe tragen, letzteres übrigens nicht, weil er sich davon eine direkte Wirkung verspricht, sondern, weil er sich so die Hände öfter waschen kann, ohne dadurch rissige Pratzen zu bekommen oder sich mit Handcrème, die dann partiell auf Ihrem Glasl landet, einschmieren zu müssen.

Und noch etwas

Viel, viel weniger als viele Lockerungsmaßnahmen versteht Rudolf Polifka viele Fördermaßnahmen. Die Exzesswintertouristiker geloben jetzt, die Leere der Menschen in Zukunft moderater auszubeuten. Ha! Und wenn jemand einen Dreck unter die Leute bringt, Bauern unter Druck setzt, miese Qualität unter menschenunwürdigen Bedingungen zu produzieren, den Markt nach der Devise Viel, aber billig! ruiniert, dann gehört der bestraft und zum Teufel gejagt, nicht mit Steuersenkungen, Gutscheinaktionen und Förderungen in seiner Blödheit und Unverfrorenheit unterstützt. Viele von denen, die sich da jetzt bedienen, schaffen eben nicht Beschäftigung, sondern machen die Beschäftigung und à la longue vor allem die Beschäftigten kaputt. Wenn es da noch eines Beweises bedurft hätte, wäre er durch den zynischen Umgang mit dem Coronavirus beim Komasaufen, in der Fleischindustrie oder beim Ramschzusteller erbracht. Ende der Durchsage!

Und noch noch etwas

Cycling Caviste Rudolf Polifka fährt in der Stadt jetzt mit dem Radl. Darum sitzt er nicht mehr in der U-Bahn. Und wiederum darum kann er dort keinen Newsletter mehr schreiben. Darum werden die Ausführungen vom Rudl in Zukunft kürzer sein und auch den einen oder anderen Hinweise auf bereits von ihm selber Kundgetanes enthalten.

Rosa Pearls, Leo Uibel, Retzer Land (2,50/4)

Frizzante von Rotburger, weder süßliche oder künstliche Akzidentien

Rosé 2017, Dupasquier, Aimavgine, Vin de France (2,50/4)

Pinot Noir und Gamay

Rosatant 2017, Joiseph, Jois am Neusiedlersee (3/5) (am Dienstag erst ab etwa 19 Uhr verfügbar!)

Blaufränkisch zum Rosé bestimmt, Lage Neuberg, sieben Monate in gebrauchten Eichenfässern so stehts auf der Homepage

pink solera (nv), Johannes Zillinger, Weinviertel Süd (3/5) (am Dienstag erst ab etwa 19 Uhr verfügbar!)

Sankt Laurent, Syrah, Rösler so ungewöhnlich wie es geht, in Amphoren und im Solera-Prinzip ausgebaut

Quintessence de Chasselas 2016, Dominique Lucas, Ballaison, Haute-Savoie (3/5)

Muskat 3 2018, Dankbarkeit, Neusiedler See (2,50/4)

Chignin-Bergeron Symphonie dAutomne 2016, Les Fils de Charles Trosset, Arbin, AOP Vin de Savoie (5/8)

Roussanne von den Abhängen des Bauges Gebirges, wo der Rudl heuer keinen Tomme kaufen kann

Pinot Gris 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, IGP Vin des Allobroges (5/8)

Blaufränkisch 2006, Josef (und damals auch noch Heinrich) Salomon, Falkenstein, Weinviertel Ost (2,50/4)

Bei einem vierzehn Jahre alten Rotwein denken vermutlich nicht viele an Sommerwein, bei einem trockenen Blaufränkisch mit 10,5 Percent Alkohol vielleicht schon.

Črna 2010, Branko und Vasja Čotar, Komen, Kras, Slowenien (5/8)

der dunkelste Schaumwein, den der Rudl kennt

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

… nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 30. Juni und am Donnerstag, den 2. Juli

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist,

dass schon auch die Corona-Krise, aber noch viel, viel mehr die neoliberalistische Deregulierung des Schulsystems Schülerinnen und Schüler zurücklässt, beziehungsweise in die Sackgasse manövriert

und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Autrement & ein Aus für dumme, die Menschenwürde untergrabende Handlungen! Rudolf Polifka

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

 

Der Feinkostladen Europas. Das Baskenland und Pudding nach dreierlei Art

Domaine Arretxea

Die Geographie hat vier Himmelsrichtungen, die drum heißt sie Geographie genau genommen Erdrichtungen sind. Und das Haus von Thérèse und Michel Riouspeyrous, dem begnadeten Weinbauernehepaar aus Irouléguy, hat auch in alle vier Himmelsrichtungen zumindest ein Fenster. Und Monsieur Michel hat dem Rudl einmal nicht ohne Stolz erzählt, dass er auf jeder Seite seines Hauses aus einem Fenster und dabei auf zumindest einen biologisch bewirtschafteten Weingarten schauen kann. Auf zwei Seiten sieht er seine eigenen Rebstöcke, auf einer die von Nachbarn Peio Espil (Domaine Ilarria) und auf der vierten Seite stehen Reben von einem Kollegen, der seine biologischen Trauben an die Genossenschaft liefert.

Haitza. Der Rote von Arretxea

Tannat ist Gerbstoff. Er ist auch nach diesem benannt. Wer reinsortigen Tannat getrunken hat, zweifelt daran keinen Augenblick. Tannat aus Madiran oder Irouléguy hat man früher eine zwanzigjährige Unzugänglichkeit nachgesagt. So lange haben sich die Tannine bitten lassen, es billiger zu geben. Das war eine andere Zeit und das waren andere Weine. Heute versuchen Cabernet Franc oder oder und Cabernet Sauvignon dem Tannat das Wilde ein bissl herunter zu räumen. Auf die Idee, einen Irouléguy Primeur oder einen Tannat Junker zu keltern, wird so schnell trotzdem niemand kommen.

Santé!

Tannat soll die gesündeste Rotweinrebsorte der Welt sein. Dass es gesünder ist, Wein aufzuheben, als Wein zu trinken, das hat der Rudl in diesem Zusammenhang auch schon angemerkt. Ihm gefällt diese Überlegung auf alle Fälle. Und manchmal fragt er sich, was ihn massiver treffen würde: Wenn ihm jemand das Weintrinken untersagt, oder wenn ihm jemand das Weinsammeln untersagt? Medizinalräte nennen freilich andere Gründe für die positiven Auswirkungen von Tannat auf die Gesundheit. Kein anderer Wein entwickelt so einen Haufen an Procyanidin wie Tannat, viermal so viel wie jeder andere Rotwein, zumindest wenn er traditionell gekeltert wird und also drei bis vier Wochen auf der Maische steht – manchmal auch ungerebelt – und dann im alten Holz ausgebaut wird. Procyanidin beugt Herz- und Kreislauferkrankungen vor und fängt Radikale.

Heute versucht man die Typicität der Rebsorte zu erhalten, aber seine Trinkreife zu beschleunigen. Den besseren Weinbauern gelingt das. Deren Weine zeichnen sich durch reife Tannine und Brombeeraromen aus.

Irouléguy

Dass es sich beim Rudl seiner Lieblingsappellation Irouléguy um einen geologischen Fleckerlteppich (Yves Hérody) handelt, hat Caviste Rudolf nicht einmal erwähnt. Kalk, Eisen, Schiefer, Ophite sind die bedeutendsten Bestandteile der Böden dort unten.

Roter Sandstein

stammt aus dem unteren Trias, ist also knapp 230 Millionen Jahre alt. Die vom Sandstein dominierten Böden weisen einen hohen Eisengehalt auf, sind sauer, die Böden, und oft in Terrassen angelegt.

Kalk aus dem Jura

supportiert vor allem die Rebstöcke der Domaine Ilarria, ist gut fünfzig Millionen Jahre jünger, aber auch ganz schön alt.

Schiefer

ist älter als Sandstein und Kalk zusammen, trotzdem aber nur zufällig der Boden, auf dem die Domaine Arretxea begonnnen hat.

Vulkanischer Ophite

ist im Gegensatz zum Sandstein basisch und liegt als Streusplitt in der Einfahrt zur Domaine Arretxea. Vielmehr weiß der Rudl darüber nicht, denn er ist gstudierter Theologe, nicht Geologe. Gerne wäre er beides.

Jurançon

Fährt man von Irouléguy nach Ostnordosten, kommt man bald nach Pau und in die Appellation Jurançon. Genau genommen handelt es sich bei den Menschen dort nicht um Basken, sondern um Béarnesen. Aber We-an ist von Béarn weit genug entfernt, wenn Sie dem Rudl diesen Kalauer erlauben, dass der da ein oenologisches Auge zudrückt.

Poudingues

Charakteristisch für den Jurançon sind die Poudingues, Sedimentsgesteine, die der Gave de Pau aus den Pyrenäen heraus geschwemmt hat. Das Wort Poudingues haben sich die Franzosen im achtzehnten Jahrhundert von den Engländern ausgeliehen. Freilich bezeichnen diese damit ihre Kuchen. Bei uns ist ein Pudding wieder etwas anderes, aber in Sachen Härte sicher dem englischen Kuchen näher als dem béarnesischen Weingarten. Dafür ist in Sachen Größe wiederum der englische Kuchen den Steinen im Jurançon näher als dem Schokoladepudding, den etwa dem Meister Eder die Frau Eichinger macht.

An sich war Jurançon immer eine Süßweinappellation und es gibt dort Menschen, die halten trockenen Jurançon heute noch für ein Sakrileg.

Irouléguy Rosé 2011, Domaine Ilarria, AOC Irouléguy, Sud Ouest, (3/5)

Irouléguy Blanc 2013, Domaine Ilarria, AOC Irouléguy, Sud Ouest, (5/8)

Hégoxuri 2014, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (6/9)

Hégoxuri 2009, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (6,50/10)

Haitza 2012, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (6/9)

Jurançon 2010, Domaine Uroulat, AOC Jurançon, Sud Ouest (5/8)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

… nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 23. Juni und am Donnerstag, den 25. Juni

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

 

Vorschau auf die Lehrveranstaltung von MITTWOCH, dem 1. und Donnerstag, dem 2. Juli

für den Verzehr geeignete Sommerweine

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist,

dass schon auch die Corona-Krise, aber noch viel, viel mehr der Neoliberalismus Schülerinnen und Schüler zurücklässt, beziehungsweise in die Sackgasse manövriert

und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Autrement & ein Aus für dumme, das heißt die Menschenwürde untergrabende Handlungen!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

Améthyste von der Domaine des Ardoisières, ein guter Rat von Adolf Holl und was der Rudl in Anbetracht der Notwendigkeit, eine analoge Studienreise durch den Postler zu ersetzten, lernt

Zuerst wieder Danke!, dass das mit dem Reservieren so gut hinhaut. Bitte halten Sie es weiterhin gewissenhaft! Und der Rudl stellt nach wie vor mit dem Radl nicht bis nach Rio, aber in Wien und Umgebung zustellgebühr- und CO2-frei Wein zu.

Privates

Der Rudl ist sich nach wie vor nicht sicher, ob und gegebenenfalls in welchem Ausmaß es in Ordnung ist, hier Privates auszubreiten. Solange das so ist, wird er es in dem Ausmaß, in dem er es als der Stadt und dem Erdkreis dienlich erachtet, tun.

Monsieur Rudolf wird heuer keine Studienreise nach Frankreich durchführen, weil er der Meinung ist, dass es in so einer Situation nicht g’scheit ist, alles was erlaubt ist, gleich auf’s Äußerste auszureizen. Angst müssen Sie aber sicher keine haben, wenn Sie heuer nach Frankreich fahren. Wovor Sie in Frankreich vielleicht Angst haben müssen ist, dass Sie dort bei einem Cavisten ein Flascherl, das Sie angegriffen haben, auch kaufen müssen. „Bouteille touchée – bouteille payée“ (Wer eine Flasche angreift, brennt.) heißt das zum Beispiel bei Bruno Bozzer in Annecy. Das nur als kleiner Hinweis darauf, wie genau man es in Frankreich mit den Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus nimmt. Darum sind Sie in Frankreich vermutlich sicherer als in den meisten anderen Ländern.

Postillion statt Dienstreise

So oder so, heuer spielt es das für Citoyen Rudolf nicht, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Und was man vor Ort im Restaurant, bei Cavisten und vor allem bei Weinbauern nicht studieren kann, lässt sich per Fernlernen teilweise ersetzen, zu hundert Percent ohne dabei steuerhinterziehende und hintennach großkotzig Spendenfonds einrichtende Datenbettlerbanden zu unterstützen. Was nötig ist, sind kompetente, analoge Cavisten und ein verlässlicher Briefträger. Mehr braucht der Rudl nicht.

Noch privater. Neobiedermeier II

Anhand des Postlers lässt sich zumindest dem Rudl seiner Meinung nach das Übel der Welt, aber auch der Ausweg aus der selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit sehr schön zeigen.

Der Rudl hat sich schon oft über originelle Arten der Weinzustellung, die letztendlich in einer Nicht-Zustellung resultiert haben, geärgert. Gerade wieder vergangene Woche. Ausnahmslos hat es sich dabei um private Zustelldienste gehandelt.

Darum versendet Herr Rudolf ausschließlich mit der Post.

Wenn Sie dem Rudl bis hierher folgen, dann können Sie aus dem eine gute, eine schlechte oder eine widerliche Konsequenz ziehen.

  • Sie können sich Aktien eines schwindligen Konzerns kaufen und von der menschenunwürdigen Ausbeutung profitieren.
  • Sie können sagen: „Da kann ich ja nix ändern. Das müsste die Politik oder der Markt ändern. Und irgendwann wird sowieso die Technologie soweit sein, dass keine Ausbeutung mehr nötig sein wird.“ Den Rudl erinnert dieser Zugang an das „Deus lo vult“ der Kreuzzüge im Mittelalter. Sauerreien geschehen zu lassen oder sich sogar daran zu beteiligen und zu behaupten, sie seien der Wille einer übergeordneten Macht, auf die man keinen Einfluss habe, (Jenseits-)Vertröstung inclusive. Kindisch.
  • Wenn der Rudl irgendetwas von Marktwirtschaft, parlamentarischer Demokratie, Aufklärung, dem kategorischen Imperativ oder Jesus verstanden hat, dann dass es auf jede Einzelne und jeden Einzelnen ankommt. Wenn der Sowieso ein Produkt verkauft und die Herstellung dieses Produktes einen Schaden anrichtet, dann darf ich dem Sowieso dieses Produkt auf gar keinen Fall abkaufen, und wenn er es mir umsonst nachschmeißt. Und wenn ein Betrieb für sein Produkt oder seine Dienstleistung fast nichts verlangt dafür Menschen, die für ihn arbeiten, ein Mindesmaß an menschenwürdigen Arbeitsbedingungen verweigert, dann ist es nicht smart, wenn ich mich für diesen Betrieb entscheide, sondern zum Speibm. Dann muss ich zumindest den Betrieb wählen, der eine menschenwürdige Behandlung noch am ehesten gewährleistet, auch wenn er für die Beförderung eines Packls vielleicht zwei oder drei Euro mehr verlangt.

Bitte ned!

Kommen Sie jetzt dem Rudl bitte nicht mit „Ich will doch nicht zurück in die Steinzeit! Die Technologie muss das Problem des CO2-Verbrauchs in der Mobilität und bei der Digitalisierung smart lösen.“ Die Technologie, das sind nicht idealistische Phantasten, die gleich legospielenden Kindern in ihren Werkstätten herumtüfteln und auf etwas draufkommen. Die Technologie lebt von Förderungen und findet dort Probleme, wo der Hut brennt, zum Beispiel für einen Tschäsnhersteller, der auf seinen Drecksschleudern trotz Schleuderpreisen, Verschrottungsprämien und weiß der Kuckuck was, sitzen bleibt. Eine andere Sprache verstehen weder der Markt noch die Technologie.

Und wenn jetzt Unternehmerverbände und Gewerkschaften in seltener Einstimmigkeit nach mehr Konsum japsen, dann müssen sie präzisiert werden. Mehr sinnvoller Konsum, unbedingt. Aber weniger von dem Konsum, der Menschenwürde, Natur und letztendlich dann im Namen der sogenannten Optimierung eh auch fast immer die Arbeitsplätze zerstört.

Die „Unterlassung einer dummen Handlung“ hat Adolf Holl als Ziel ausgegeben. Es gibt viele dumme Handlungen und Unternehmungen. Billigfluglinien zum Beispiel, oder Industriegastronomie. Unterlassen wir sie und lassen wir sie zusperren, anstatt sie mit Steuergeld zu retten.

In diesem Zusammenhang zitiert der Rudl einen Bewohner von Kleinhaugsdorf. Der Bewohner hat die Zeit der geschlossenen Grenze letzten Freitag im Europajournal auf Ö1 lapidar mit „Es war eine schöne Zeit“ quittiert.

Crossroads

Wir stehten an einer Kreuzung. An dieser Kreuzung brauchen wir nicht zu warten, bis irgendeine höhere Macht jetzt endlich etwas zum Besseren verändert und an dieser Kreuzung brauchen wir schon gar nicht gscheitln, dass wir genau wüssten, wie es ginge, sich aber leider eh wieder nix ändern wird.

Drei Wege

  • Nützen wir Unmenschlichkeit aus? Das Finanzssystem macht das ohne Schwert, ohne Bomben und vorderhand auch noch fast ohne Diktatur möglich.
  • Suchen und finden wir die Verantwortung in irgendeiner höheren Macht und bedauern kerzlschluckend, dass man da eh nichts ändern könne?
  • Oder kaufen und (unter)stützen wir die Schändung von Menschenwürde jetzt einfach endlich nicht mehr oder zumindest nur im absolut unumgänglichen Ausmaß?

An genau dieser Kreuzung steht der Ich jetzt. Und der Ich steht dort mit seinem Einkaufswagerl im Supermarkt oder im Internet. Und genau dort entscheidet der Ich jetzt, ob nach Corona etwas besser werden wird als vorher oder nicht. Und es entscheidet kein Gott und keine Regierung, auch keine Forschung und kein Markt. Das entscheidet der Ich und die Du und die Wir und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt und nicht irgendwo, sondern da.

Améthyste

Dass Michel Grisard, Brice Omont und ein paar wirklich dickschädlerte Phantasten in den Neunziger Jahren begonnen haben, das nicht nur aufgelassene und mit Wald überwachsene, sondern vor allem abseits aller Weinbauorte liegende Terroir von Cevins zu terrassieren, um es in der Folge mit Jacquère, Altesse, Mondeuse Blanche, Pinot Gris, aber auch Mondeuse Noire und Persan zu bestocken, hat Ihnen, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, der Rudl schon erzählt. Dass die quarz- und schieferträchtigen Böden steil, karg und nicht besonders tief sind und ein paar andere Details auch. All das steht auch auf der Homepage dieses Weingutes. Dort können Sie sich sogar ein kleines Video darüber anschauen. Und dass dieser Hügel bei Cevins das spektakulärste Terroir der Weinbauregion Savoie, zu deren Appellation er aber nicht zählt, ist, meint Dominique Belluard.

Risiko

Dass diese Geschichte gut ausgehen wird, haben die Protagonisten gehofft. Gewusst haben sie es nicht, obwohl Michel Grisard zu dieser Zeit vielleicht abgesehen von den Dupasquiers der einzige savoyardische Weinbauer war, von dem man außerhalb des Departements Notiz genommen hat. Dafür haben sie (mit Ausnahme von Marc Veyrat) ihn innerhalb von Savoyen für einen Narren gehalten. Und das ist er ja auch.

All das erzählen sie in dem Video. Im Grund genommen ist es jetzt noch nicht sicher, dass es mit dem Weingut der Schieferplatten gut gehen wird, weil die Wetterextreme gerade dort hinten im Isère-Tal mit einer ganz schönen Kraft aneinander geraten können, wenn Sie sich an die drittletzte Etappe der Tour de France 2019 erinnern. Das resultiert nicht immer in hundertprozentigen Ernteerträgen, meistens sogar nicht. Aber mittlerweile ist der Wein dieses Weinguts recht bekannt und wahrscheinlich auch too brilliant to fail.

Den Roten hat der Rudl bis jetzt eher stiefväterlich behandelt. Er heißt Améthyste und besteht im Idealfall zu sechzig Percent aus Persan und zu vierzig aus Mondeuse Noire.

Persan

kennen manche von Ihnen von den Giachinos. Die Rebsorte war fast schon ausgestorben. Acht Hektar hat es 1988 noch gegeben. Anfällig ist Persan so ziemlich für alles, was einem Winzer das Leben schwer machen kann, für Spätfrost ganz besonders. Aber auch für jede Art von Schwammerln. Dass gerade biodynamisch arbeitende Weinbauern Persan gerettet und in der Rebfläche wieder ausgeweitet haben, könnten man als Hinweis darauf sehen, dass man Oidium, Meltau und deren Freunde mit der Natur effizienter bekämpfen kann als mit dem Chemiekasten.

Mondeuse

kennen Sie mittlerweile eh.

  • Améthyste 2010, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges (10/15)
  • Améthyste 2013, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges (9/14)
  • Améthyste 2016, Domaine des Ardoisières, Cevins, IGP Vin des Allobroges (9/14)
  • Persan 2017, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (4,50/7)
  • Mondeuse „Confidentiel“ 2018, Les Fils de Charles Trosset, Arbin, AOP Vin de Savoie (5/8)

(in Klammer zuerst der Preis für das Sechzehntel, dann der für das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 9. Juni (am Donnerstag, den 11. Juni ist Fronleichnam und geschlossen)

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf 16. und 18. Juni

Riesling

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbst verschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Autrement & ein Aus für dumme, das heißt die Menschenwürde untergrabende Handlungen!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien

Typische, angeblich typische und atypische Grüne Veltliner in der Weinhandlung. Typisch grüne Zustellung per Rad. Bitte weiterhin reservieren!

Danke!

Zuerst einmal ist es dem Rudl ein Anliegen, sich bei Ihnen, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, zu bedanken. Dass man beim Rudl jetzt indoor ausschließlich mit Reservierung Wein trinken kann, das funktioniert bis jetzt ausgezeichnet. Das erleichtert den Rudl sehr. Bitte beherzigen Sie diese Regel weiterhin so vorbildlich. Sie ist sinnvoll.

Systäm

Wenn sich ein System wirklich ausgiebigst als unbrauchbar erwiesen hat, dann muss es verändert werden, je früher desto besser. Andernfalls richtet es nur noch mehr Schaden an.

Es darf dann aber niemanden wundern, wenn nicht alles so bleibt, wie es vorher gewesen ist.

Wenn die sinnlose Herumfliegerei oder die Giftspritzerei in der Landwirtschaft vor allem Schaden anrichten, dann verlieren Piloten ihre Arbeitsplätze und Aktionäre von Chemiekonzernen Dividenden. Anders geht es nicht.

Nein. Nein. Und noch einmal Nein! Das ist nicht zynisch. Zynisch ist es viel mehr, den Eindruck zu erwecken, dass eine Welt ohne diese Blödheiten aufhören würde, sich zu drehen.

Die Welt braucht nicht so viele Flüge und so viel Ramsch. Darum braucht sie auch nicht so viele Piloten und multinationale Ramschketten. Die Welt braucht auch nicht so viele Fleischfabriken. Und die Welt braucht nicht so viel Industrienahrungsmittelgastronomie.

Was die Welt braucht, sind gerecht gehandelte, qualitativ wertvolle und das Leben fördernde Produkte, sinnvolle Beschäftigung und mündige Menschen, die selber entscheiden. Auf die Gefahr hin, dass Sie dem Rudl jetzt Trivialität vorwerfen.

Beschäftigung und was man braucht

Und Beschäftigung ist nicht um der Beschäftigung Willen zu retten, sondern dann, wenn sie sinnvoll ist, auch wenn sie dann auffallend oft viel zu schlecht bezahlt ist. Aber die schelchte Bezahlung kann man ändern. Dass eine Kindergartenpädagogin weniger verdient als ein Pilot oder ein Aktionär eines Steuerzahlverweigerungskonzerns ist ja kein Naturgesetz. Vielmehr ist es pervers.

Und es geht die Welt wahrscheinlich auch viel weniger weit unter, als manche glauben, wenn jetzt einmal diejenigen mehr verdienen, die sich bei der Berufswahl überlegt haben, was der Gesellschaft nützen könnte, als diejenigen, die ihre Ellbogen für den Rand der Welt halten.

Wenn Sie den Rudl im Jänner gefragt hätte, was zum Beispiel Salzburg jetzt am allerwenigsten brauchen kann, dann hätte er Ihnen vielleicht geantwortet: eine Billigfluglinie für noch mehr Leute, die ihre chronische Leere im Kopf und im Herz kompensieren möchten, indem sie wie wildgeworden hinter ihrem Handy durch die Stadt hetzen, um irgendwelchen digitalen Anweisungen zu folgen.

Und wenn Sie den Rudl jetzt fragen, was ihm in den letzten Wochen und Monaten gefehlt hat, dann fällt ihm noch viel weniger ein, als er sowieso vorher schon angenommen hat.

Markt

Herr Rudolf hat den Verdacht, dass es nicht nur ihm so geht. Möglichwerweise ist das der Grund, warum die Werbung jetzt noch aufdringlicher, noch perfider und noch primitiver über uns herein bricht.

Warum lassen wir jetzt nicht den Markt einmal zeigen, was er kann, und kaufen wirklich erst dann wieder ein, wenn Produkte angeboten werden, die fair und qualitativ hochwertig produziert worden sind? Wetten, dass Erntehelfer dann ganz schnell besser bezahlt und sozial wie gesundheitlich abgesichert werden!

Grüner Veltliner

Wenn der Rudl eine Unterrichtseinheit über Altesse oder Tannat macht, ist der Originalitätsgehalt so eines Themas gewährleistet. Da braucht sich der Rudl keine großen Sorgen zu machen. Bei Grünem Veltliner ist das anders.

Grüner Veltliner, alias Weißgipfler

Der ist eine Zufallskreuzung aus Traminer und Sankt Georgen vom Leithagebirge. Trotzdem ist er in Niederösterreich besonders wichtig.

Die Traube ist groß, die Beeren auch. Sie sind relativ dicht nebeneinander. Entsprechend wichtig ist eine sorgfältige Rebselektion, relativ mittelspäte Reifung.

Lössböden mag der Grüne Veltliner, auf Kalk ist die Chlorosegefahr nicht zu unterschätzen. Leo Uibel hat sie im Griff.

Der Grüne Veltliner neigt zur Übertreibung. Ohne gewissenhafte Ertragsbegrenzung hängt da schnell einmal sehr viel auf dem Stock. Wenn dann auch noch bewässert wird, noch mehr. Der Weinqualität behagen solche Mengen dann nicht.

Typisch

Das Weinviertel ist nicht nur das Weinbaugebiet, wo der Grüne Veltliner mit Abstand am häufigsten angebaut wird, über sechstausendzweihundert Hektar Grüner Veltliner stehen im Weinviertel. Das zweitstärkste Veltlineranbaugebiet Kamptal kann vergleichweise mit läppischen tausendachthundert Hektar aufwarten.

Das Weinviertel ist vermutlich auch das Weinbaugebiet, das am stärksten mit dieser Rebsorte assoziiert wird. 2002 hat man für bestimmte Grüne Veltliner aus dem Weinviertel die Gebietesbezeichnung DAC geschaffen. Kaufmännisch betrachtet wird das einen Grund gehabt haben, vor allem für den Export, oenologisch würde es der Rudl auch ohne diese Art der Gebietstypizität aushalten, egal ob im Weinviertel oder in der Wachau.

Atypisch

In Carnuntum ist der Grüne Veltliner alles andere als ein Platzhirsch, weiter südlich bei Christian Tschida noch viel weniger. In der Steiermark spielt er keine Rolle.

  • Grüner Veltliner Stockwerk, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal (2,50/4)
  • Grüner Veltliner Federspiel Supperin, Weingut Schmidl, Dürnstein, Wachau (2,50/4)
  • Grüner Veltliner Rosenberg Reserve 2017, Josef Salomon, Falkenstein, Veltiner Land (2,50/4)

  • Grüner Veltliner „Katzensprung“ 2015, Leo Uibel, Ziersdorf, Westliches Weinviertel (4/6)

  • Grüner Veltliner Retzer Stein 2017, Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land (4,50/7)

  • Prellenkrichen 2017, Dorli Muhr, Prellenkrichen, Carnuntum (4,50/7)

  • Non Tradition 2014, Christian Tschida, Illmitz (8/12)

  • Grüner Veltliner Lössterrassen 1997, Mantlerhof, Gedersdorf, Kremstal (4,50/7)

(in Klammer zuerst der Preis für das Sechzehntel, dann der für das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 2. Juni und am Donnerstag, den 4. Juni

jeweils von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf 9. Juni

eventuell Améthyste 2010, 2013 und 2016 von der Domaine des Ardoisières

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbst verschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Autrement!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien

Autrement! Sauvignon vom Opok. Horizontal und vertikal. Indoorkonsumation ausschließlich mit bestätigter Reservierung

Der Öffnungstag am letzten Dienstag hat gut funktioniert. Darum wird Caviste Rudolf Polifka weiterhin Wein mit dem Radl zustellen, aber am Dienstag und am Donnerstag auch von 16 bis 21 Uhr aufsperren und ausschenken. In der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils ist eine Ausschank aber nur mit bestätigter Reservierung möglich. Der Rudl muss das sehr ernst nehmen und er tut es auch.

Rebsorte. Über weite Strecken eine Wiederholung

Irgendwann müssen einander irgendwo an der Loire Traminer und Chenin Blanc kennengelernt haben. Und was ist dabei herausgekommen? Der Sauvignon ist dabei herausgekommen. Kleine Beeren, dicke Schalen und späte Reife.

In Bordeaux ist es noch gar nicht so lange her, dass sich Sauvignon gegenüber

Ugni Blanc als meistangebaute Weißweinrebe etablieren können hat. In der Steiermark ist das deutlich früher klar gewesen. Vielleicht ist das ein Grund, warum der Rudl steirische Sauvignons viel lieber trinkt als solche aus Pessac-Leognan oder Graves. Vielleicht liegt das aber auch am Holz.

Sauvignons von der Loire hat der Rudl schon ein paar ziemlich gute getrunken. Edmond Vatan und Didier Dagueneau, beziehungsweise dessen Sohn Louis-Benjamin sind und bleiben für ihn die Referenz.

Der Sancerre Clos la Néore von Edmond Vatan zählt ganz sicher zu den besten zehn Weinen, die der Rudl jemals getrunken hat, nicht jeder Jahrgang, aber 2005, 2008 oder 2010 waren Weine, die der Rudl nicht so schnell vergisst. 2015 war weniger kolossal.

Alphonse Mellot, Vacheron, Alexandre Bain, Sebastien Riffault und die beiden Cotats sind des Rudls Erachtens die besten Sauvignon Winzer an der Loire nach den beiden erstgenannten.

Stellen Sie sich wieder den ehemaligen Ö3-Musicbox-Moderator Günter Brödl oder den ehemaligen Moderator des Ö3 Weckers Dieter Dorner vor. Und stellen Sie sich einen Ö3-Moderator … nein! Tun Sie das lieber nicht.

Das ist Sauvignon Blanc: vor allem beides: dezent und laut.

Rebsortensteckbrief

Rebsortenchrakteristisch werden Stachelbeere, Brennessel, Cassis und Paprika gerne mit Sauvignon Blanc in Verbindung gebracht. Auch eine gewisse Rauchigkeit gilt heute als ziemlich angesagt. Die kann von einem Feuersteinboden kommen, bei Weinbaumeistern, die gerne und viel schwefeln, aber auch von einer Überdosis Sulfite und vermutlich auch andere Ursachen haben.

Sauvignon wächst kräftig, neigt zu Verrieselung, weshalb man, selbst wenn man wollte, kaum mehr als sechzig bis siebzig Hektoliter pro Hektar herausbringt. Vom Sauvignon Graf von Sepp Muster gibt es zwanzig bis fünfundzwanzig Hektoliter pro Hektar.

Sauvignon vom Opok, Maria und Sepp Muster, Schlossberg

Opok ist ein lokaler Ausdruck für Kalkmergel. Der Sauvignon vom Opok wächst am unteren Drittel der steilen Weinhänge von Maria und Sepp Muster.

Ein Wein von Sepp Muster ist nicht filtriert und erst recht nicht mit irgendwelchem Schnickschnack angereichert. Auch in seinem Gärverhalten ist er autonom. Minimale Schwefelzugabe und zwei Jahre im großen Holzfass.

2006

Ein heißer Jahrgang, schon während der Blüte. Das kann das Ankeimen der Pollen verhindern. Verrieselung. Direkt erwünscht ist die nicht. Als Kollateralnutzen kann aber erhöhte Lockerheit in der Traube die Folge sein.

Heiß ist es dann weiter gegangen. Bis in den Herbst hinein.

2007

Der Zweitausendsiebener gilt in Österreich als hervorragender Jahrgang, in der Steiermark als Jahrhundertjahrgang, weniger Gradation und mehr Säure als der Vorgängerjahrgang, passable Menge.

Mild und wenig Schnee im Winter, kurz ein bissl eine Reminiszenz an die Winterheit „als solches“ im März, von der sich die Weingärten aber mäßig beeindrucken lassen haben. Früher Austrieb, fast schon Rekordwärme im April, Mai und Juni prolongieren das fast schon kitschig wachstumsfördernde Wetter. Am Beginn der zweiten Julihälfte Rekordhitze. Dass es Anfang August 2013 noch heißer wird, hat der Sommer Zweitausendsieben nicht wissen können. Im August hat sich das Wetter dann wieder erfangen. September dann etwas kühler. Die mancherorts erhoffte verfrühte Lese, allerdings ohne die mancherorts erhoffte überhöhte Gradation. Der Grund, warum der Jahrgang gerade in der Steiermark besonders gut ausgefallen ist, könnte der Regen im September sein. Der hat in der Steiermark nämlich nicht stattgefunden.

So oder so, der Oktober war dann ziemlich ideal, untertags trocken und warm, morgendlich und nächtlich trocken und frisch. Nicht die allerungünstigsten Konditionen für eine konvenierende Aromatik, wenn es nach dem Rudl seinem Geschmack geht. Der vergleichsweise geringere Ertrag ist auf den überproportional hohen Anteil an Prädikatsweinen zurückzuführen.

Sauvignon vom Opok 2013

Dem Rudl sein Lieblingsjahr war geprägt von Kontrasten. Jänner und Februar waren niederschlagsreich und kalt. Hundertneunzentimeter Schnee fallen in Bad Radkersburg nicht jeden Februar.

In Klöch hat es zu Ostern noch geschneit. Irgendwann hat aber das sturste Wetter ein Einsehen. 2013 war das Mitte April. Nur hat sich sehr bald gezeigt, dass die Niederschläge nur eine Pause gemacht hatten.

Ein Mai, an dem sich keiner ein Beispiel nehmen muss. Dafür dann eine Affenhitze Mitte Juni, und das obwohl in diesem Jahr überhaupt keine Fußballwelt- oder -europameisterschaft stattgefunden hat. Eine der vielen Arbeitshypothesen vom Rudl besagt ja, dass die Junis in geraden Jahren so affenartig heiß sind, damit man beim Fußballschauen zuhause mehr Bier trinkt. Aber vielleicht ist diese These in Zeiten des Publicviewing zu modifiziern, Dann eigentlich nur mehr Hitzewellen. Höhepunkt am 8. August. Dann zumindest eine Spur raisonabler.

 

2016

Sensationell gute Weine. Für den Rudl wahrscheinlich der Jahrgang des Jahrzehnts. Leider gibt es wenige.

Viel zu trockener und vor allem zu warmer Winter, massiver Frost Ende April. Manche haben besonderes Pech gehabt und sind dann im August noch vom Hagel derwischt worden.

 

2017

 

Extrem kalter Jänner, extrem warmer März und wieder Frost Ende April und Anfang Mai. Die Weinbauern waren gut vorbereitet. Der Frost ist auch nicht ganz so rabiat gewesen wie 2016. Darum haben sich die Schäden in Grenzen gehalten.

Dann ist es extremement trocken geworden. Wenn wir Jacques Maillet nicht folgen und es endlich Autrement! machen, wird die Trockenheit die Regel und nicht die Ausnahme werden und Corona ein Lercherl im Vergleich zur Klimakrise gewesen sein.

Letztlich hat es mehr Wein gegeben. Die Qualität ist durch kühle Nächte im September und im Oktober noch erstaunlich gut geworden.

  • Sauvignon vom Opok 2017, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steirerland (4/6)
  • Sauvignon Blanc vom Opok 2016, Alice und Roland Tauss, Leutschach, Steierland (4/6)
  • Sauvignon Vom Opok 2016, Werlitsch, Glanz, Steirerland (4/6)
  • Sauvignon vom Opok 2013, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steirerland (4,50/7)
  • Sauvignon Blanc 2007, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steirerland (4,50/7)
  • Sauvignon Blanc 2006, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steirerland (4,50/7)

(in Klammer zuerst der Preis für das Sechzehntel, dann der für das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 26. Mai und am Donnerstag, den 28. Mai

jeweils von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf 2. und 4. Juni

Baskenland oder Riesling

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbst verschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Rudolf Polifka grüßt rhetorisch fragend: Leiharbeitssklaven? Immer weniger Aufwand für immer noch mehr Gewinn? Optimierungsfaschismus? – Autrement!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

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