Wiener Energieferien (1. Februar bis 11. Februar) geschlossen … und was de wüde Hilde will respektive nicht will

Linguistisch betrachtet

 

handelt es sich bei den Energieferien um ein Kompositum, ein zusammengesetztes Wort aus Energie und Ferien. Letztere sind einmal geschäftsfreie Zeiten zum Zwecke religiöser Handlungen gewesen. Dass da einiges durcheinander gerät, wenn das Geschäftemachen zu einer religiösen Handlung wird, das kann man sich denken.

 

Volkswirtschaftlich betrachtet

 

ist die Einführung der Energieferien eine Maßnahme gegen die Ölpreiskrise 1973 und 1974 gewesen. Aber unter der kann man sich heute auch nur sehr schwer etwas vorstellen. An die Endverbraucher ist der reale Ölpreis damals schon nicht weitergegeben worden, zumindest nicht in vollem Umfang und nicht an der Zapfsäule, sondern über den Steuerumweg. Heute ist der Benzinpreis nicht zu hoch, sondern viel zu niedrig und politische Entscheidungsträger zerbrechen sich den Kopf darüber, welche Maßnahmen zum Klimaschutz sie der Bevölkerung leisten wollen und welche zu teuer seien, ob man gegebenenfalls vielleicht doch auch bei Rot ein bissl über eine Kreuzung oder auf der Autobahn über 140 fahren dürfen soll.

Dem Rudl sein Lieblingskanzler Bruno Kreisky hat vor fünfundvierzig Jahren während der Ölpreiskrise vorgeschlagen, man möge sich nicht elektrisch, sondern nass rasieren. Und für kurze Zeit hat man sogar von fast jedem Kraxenbesitzer verlangt, einen Tag in der Woche auf seine private motorisierte Grundversorgung zu verzichten. Worauf der Herr Kurt das eigenartige Verhältnis vor allem vieler männlicher Zeitgenossen zu ihrem stinkenden Fortbewegungsmittel zurückführt, das setzt der Polifka-Rudl eigentlich voraus. Sie können es im Intro von Wos wü de wüde Hilde? auf dem Tonträger Saft & Kraft nachhören.

Heute würde auf alle Fälle ziemlich sicher eher über irgendeine Routenschließung palavert, als von den Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern ein Minimum an Bequemlichkeitsverzicht zu verlangen.

Herr Rudolf nützt in diesem Zusammenhang die Gelegenheit der Bundesregierung auszurichten, dass er schon seit fast dreißig Jahren auf die Schließung der Katschbergroute zwischen Sankt Michael im Lungau und dem Maltatal wartet. Auch die Route zwischen Simmering und Favoriten über Gudrun- und Geiselbergstraße hält er für schließungswürdig. Und ob die Aufhebung der Demarkationslinie in Enns wirklich der Weisheit letzter Schluss gewesen ist, darüber kann man auch diskutieren. Schließlich darf es keine Tabus geben, wenn es um Ablenkungsmanöver oder den Schrebergarten geht.

 

Betriebswirtschaftlich betrachtet

 

handelt es sich beim Rudl seinen Energieferien auch um eine Gelegenheit, endlich wieder ein paar österreichische Weine, die seit längerer Zeit nicht verfügbar sind, zu beschaffen, zum Beispiel jene von Monsieur Weber vom Eisenberg, die seit empörenden drei Jahren, der Welschriesling noch viel länger, „aus“ sind.

 

Vorschau auf die Lehrveranstaltung vom 12. und 14. Februar

 

ziemlich sicher die Biopioniere im Weinbau

 

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass in Sachen gesamteuropäischer Feiertag der Menschenwürde am 27. Jänner, dem Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, viel zu wenig weiter geht.

 

Herr Rudolf wünscht Ihnen viel verbrennungsmotorfreie und der wüden Hilde nicht gefällige Energie, ob Sie Ferien haben oder nicht!

 

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

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