Der Blaufränkische – die Rebsorte zur Bildungsreform

Vielleicht ist es mit dem Blaufränkischen so wie mit den Bildungsexperten, den Bildungspolitikern und dem Winter. Vielleicht darf man das alles nicht so wörtlich nehmen. Wo steht geschrieben, dass ein Blaufränkischer blau oder aus Franken sein muss? Und wo steht geschrieben, dass ein Bildungspolitiker rechnen können oder sich für öffentliche Angelegenheiten interessieren muss? Da haben Geistesriesen endlich die segensreiche Entdeckung gemacht, dass das Ziel jeglicher Bildung darin zu bestehen hat, sich gut zu verkaufen – früher hat man das „Angeberei“ genannt – und dann kommen ein paar Modernisierungsverweigerer daher und stellen blöde Fragen, was irgendetwas heißt, warum irgendetwas so und nicht anders ist oder ob dies oder das so, wie es ist, auch gscheit ist.

Die Frage Warum? – eine Frage von Haltung und Aufklärung

Der Blaufränkische ist auf alle Fälle nicht blau und er kommt nicht aus Franken. Aber einer Sage nach hat er auf die Frage, warum er „Blaufränkischer“ heißt, eine passable Antwort. Anders als die Bildungspolitiker und Bildungsexperten, die Fragen meistens mit einem geistlosen Grinser quittieren.

Rote Francs, blaue Francs und der Müll

Napoleon soll, als er mit seinen Truppen in Ungarn unterwegs war, diese mit roten Francs bezahlt haben, während in Frankreich der blaue Franc die offizielle Währung war. So ähnlich wie bei den Liverpooler Fußballmannschaften, waren die roten nicht viel wert. Heute wäre so etwas undenkbar. Da regieren auch nicht mehr die Napoleone, sondern Boulevardzeitungen und Marionetten. Soldaten braucht es auch kaum mehr, weil die Börsen deren Agenden in den meisten Fällen viel effizienter erledigen. Und statt Menschen mit einer wertlosen Währung abzuspeisen, gibt man ihnen reguläres Geld und schaut darauf, dass sie es verlässlich vor Regalen mit flüssigem und festem Müll oder bei Glücksspielgesellschaften wieder abliefern.

Zurück nach Ungarn

Die ungarischen Winzer waren keine Trotteln und als sie erkannten, wie gerne die französischen Besatzer sich mit ihrem Rotwein befassten, haben sie diesen nur mehr für blaue Francs abgegeben. Den Wein haben sie dann „Kékfrankos“ genannt. „Kék“ für „blau“ und „frankos“ für Francs. Das berichtet die Sage.

Trotzdem gilt der Blaufränkische als autochthone österreichische Rotweinsorte. Wenn die in Deutschland geläufige Bezeichnung „Limberger“ (auch „Lemberger“) wirklich auf das niederösterreichische Limberg zurückzuführen ist, spricht viel für die Österreichautochthonizität des Blaufränkischen, wenngleich das Weinviertler Limberg heute nicht als Zentrum dieser Rebsorte betrachtet wird.
Genealogisch ist der Blaufränkische das Kind von Heunisch und einer fränkischen Rebsorte, möglich ist der „Blaue Grobe“ oder „Grobschwarze“.
Da der Blaufränkische zwar keine gröberen Animositäten gegenüber Kalk oder Winterfrost hat, aber weder Spätfrost noch Wetterverhaltensoriginalitäten während der Blüte verputzen kann und anfällig für Mehltaue und Stielfäule ist, können Beschaffenheit und Menge des Ertrags von Jahr zu Jahr sehr variantenreich ausfallen. Der Blaufränkische neigt zu soliden Tanninen, was jetzt aber nicht heißt, dass man aus ihm nicht vermittels Umkehrsomose auch Marmelade machen kann. Haltbarer sind auf alle Fälle die tanninreichen Weine, sehr sogar. Waldbeeren- und Kirscharomen werden bei der Beschreibung von gelungenen Blaufränkischen oft zuerst genannt.

Speisebegleiter und Speisen als Begleiter

Empfohlen wird der Blaufränkische immer wieder zu allem, was viel Kräuter verträgt und reifem Käse. Das nimmt Caviste Rudolf zum Anlass, Sie wieder einmal daran zu erinnern, dass es willkommen ist, wenn Sie sich und die von Ihnen konsumierten Getränke in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils von selbst mitgebrachten Speisen begleiten lassen.

An den folgenden sieben Exemplaren, ausgewogen verteilt über Nord-, Mittel- und Südburgenland mit einem sterischen Gast, kann man oben Dargelegtes verifizieren oder auch nicht:

1979 Blaufränkisch Vinification Spéciale, Wachter-Wiesler, Eisenberg

2010 Blaufränkisch Hochegg, Eva und Karl Schnabel, Gleinstätten im Sausal

2011 Blaufränkisch Weinberg, Helga und Alfred Weber, Eisenberg

Blaufränkisch Landwein aus dem Zwei-Liter-Gebinde, Helga und Alfred Weber, Eisenberg

2012 Blaufränkisch, Rudolf Beilschmidt, Rust

2013 Blaufränkisch Altes Weingebirge, Herrenhof Lamprecht (gewachsen im Mittelburgenland)

2010 Blaufränkisch Eiswein, Eva und Berthold Haider, Apetlon

Nicht ausschließlich diese Weine gibt es glasweise

am Donnerstag, den 19. Februar und am Freitag, den 20. Februar
von 16 bis 22 Uhr
in der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“, Reindorfgasse 22

Neuigkeiten aus dem Flaschensortiment

Der Rudl verträgt den Kalk offensichtlich nicht so gut wie der Blaufränkische. Drum hat er letzte Woche vergessen, dass es ab sofort eine kleine Menge einer Rarität von Gottfried Lamprecht gibt: Ein Blaufränkischer aus seinem Hause, gewachsen auf einer der ältesten Lagen im Mittelburgenland. Ab sofort kann man diesen Wein in der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“ erstehen, was freilich nicht bedeutet, dass man ihn auch gleich trinken muss.

Erratum

Es war nicht Absicht. Es wurde dem Rudl zugetragen, dass eine Begleiterin eines Opernball-Stammgastes wirklich auf den Namen „Spatzi“ hört. Das hätte Oenologierat Polifka nie für möglich gehalten, aber es stützt seine Arbeitshypothese, dass man in Österreich über nichts einen Witz machen darf. Es könnte längst Realität geworden sein. Wenn „Spatzi“ als Bezeichnung für eine Dame nicht das Ende der Satire ist, dann ist die Satire ziemlich sicher unsterblich.
Herr Rudolf wünscht Ihnen zwei närrische Tage und eine Woche ohne Ernüchterungen!

Der Höhepunkt des Wiener Faschings: gefiederte Freunde und Würstel

Am Donnerstag ist es wieder so weit. Alles Walzer und F.F.!, wie Helmut Zenker in der Kottan-Folge „Räuber und Gendarm“ den Posträuber Albert Zartl sich von einem Zeitgenossen, den er bis dahin irrtümlicherweise für seinen Kollegen gehalten hat, verabschieden lässt.
Monsieur Polifka verbindet den Wiener Opernball mit Dopplern, Knackern, Silberwzieberln und Wein-Chaudeau. Abgesehen vom Zwei-Liter-Gebinde erinnert ihn das alles an seine Kindheit.

Zementln fast alle Länder vereinigt Euch!

In einem Lied der Lungauer Band „Querschläger“ gibt es einen „Zementl“. Manche finden den lächerlich und peinlich. Die Qualitätspresse nicht. Für die ist er ein gefundenes Fressen. Und so mancher, der sich um ein Äutzerl weniger peinlich wie der Zementl benimmt,wenn er einer Kamera gewahr wird, steht dann schnell einmal gleich als nicht-peinlich da. Denn peinlich ist ja der Zementl. Das erinnert den Rudl an den dings. Wenn der was sagt, sind zum Glück meistens immer noch viele entsetzt. Ein paar veritable Vollkoffer sagen dann zwar: „Aber gut reden kann er schon.“ Vielleicht weil sie keinen Unterschied zwischen laut und gut kennen. Oder weil sie nicht mitbekommen haben, dass das jetzt nicht mehr der Oberösterreicher mit dem Kärntner Akzent, sondern dem sein Stimmenimitator aus Wien ist. However. Wenn wer anderer dann etwas Unappetitliches von sich gibt, das um ein Äutzerl weniger unappetitlich ist wie das, was der dings krakeelt hat, dann kommt das einigen gar nicht mehr so unappetitlich vor, weil unappetitlich ja der dings ist, was zwar stimmt, aber vielleicht gar keine ganz so fundamentale Erkenntnis ist. Und die eine oder andere weniger unappetitliche Gestalt gilt dann schnell einmal auch in der großformatigen Presse als gemäßigt, als liberale Hoffnung oder als ministrabel. Auf diese Art ist in Österreich schon einmal eine Regierung gebildet worden. Die Folgen erledigen hoffentlich die Gerichte und bedauerlicherweise die Steuerzahler.

Pelztier, wirbellose Tiere und gefiederte Freunde

Der Zementl tritt gerne in Gesellschaft von Pelztieren auf, besonders von kleinen Pelztieren. Sprachlich hängt er denen dann immer ein Diminutivsuffix -i an. Das findet Rudolf Polifka nicht sonderlich originell und es stört auch sein Empfinden für Ausgewogenheit. Warum immer nur Pelztiere? Darum widmet der Rudl das Glasweinprogramm dieser Woche demonstrativ dem Federvieh, wobei man bei der Übertragung des Wiener Opernballs natürlich auch an wirbellose Tiere denken könnte. Aber außer der raren Weinbergschnecke von Andreas Tscheppe und ein paar Weinen mit Fossilien am Etikett fällt Monsieur Rudolf dazu nicht viel ein.
Diese Woche also

Eulen
Riesling Rabenstein 2013, Josef Salomon, Falkenstein (neues Etikett) und Uhu-Frizzi vom Gästehaus Sammt, Klöch

Falken
Grüner Sylvaner 2009, Josef Salomon (altes Etikett) und Sauvignon Blanc 2012 vom Weingut Falk, Bockfließ

Tauben
Grüner Veltliner Tenn 1997, Weingut Taubenschuss, Poysdorf

Enten
Sauvignon Blanc Kräften 2007, Weingut Schönberger, Mörbisch

ein vermutlicher Kleiber
Grüner Veltliner Kalvarienberg 2013, Weingut Deim, Schönberg am Kamp

ein Fink
Muskat Ottonel 2013, Günter Fink aus Wallern

ein Geier
Grüner Veltliner Steinleithn 2007, Geyerhof in Oberfucha – aus Blindverkostungen immer wieder als der Lieblingsveltliner vom Rudl hervorgegangen

eine Elster
La pie Colette rouge 2012, Domaine Mouthes le Bihan, Côtes de Duras

eine Feder
Zweigelt 2012, Josef Lentsch, Podersdorf

zwei Schnäbel
Zweigelt Kreuzegg, 2010, Weingut Karl Schnabel, Gleinstätten und Blaufränkisch Hochegg 2010 vom selben Winzer. Auf die legendären weißen, gelben und roten Störche verzichtet Rudolf Polifka.

Vielleicht kommt der Adabei der Herzen ja irgendwann einmal auf die Idee, seine Dame nach einer gefiederten Freundin zu cosenennen. Wobei da ein paar Singvögel eher nicht in Frage kommen dürften. Der Spatz mit einem Diminutivsuffix -i ist bedeutungsmäßig schon besetzt. Und der Gimpel würde sich beim Opernball ja förmlich als Wappentier aufdrängen, zumal er ja auch „Dompfaff“ heißt. Ein solcher tritt ja auch ganz gerne vor Seitenblicke-Kameras. Aber ein Gimpel mit i-Suffix, das wäre eine Herausforderung für das Artikulationsorgan. Schauen wir einmal.

Ausnahmsweise ausschließlich Weine mit Federviehbezug

diese Woche am Donnerstag, den 12. Februar und am Freitag, den 13. Februar
von 16 bis 22 Uhr
in der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“, Reindorfgasse 22

Nachrichten aus dem Flaschensortiment
Gräfin und Erde 2012 von Maria und Sepp Muster sind ab sofort verfügbar.

Alles Knacker
Weil der Rudl heuer nicht zuhause vor dem Fernsehkastel sitzen und Wein aus dem Zwei-Liter-Gebinde seine Knacker und Silberzwieberl speisebegleiten lassen kann, ladet er die ersten sieben Gäste, die am Donnerstag, den 12. Februar sein Kaufgeschäft betreten, auf eine Bio-Knacker samt Silberzwieberl und ein gereiftes Achtel aus dem Doppler ein. Es wird sich um Zweigelt 1994 vom Bioweingut Frank aus Zurndorf handeln. Der Televiseur wird laufen, und um halb zehn wird der Rudl die letzte Bestellung entgegennehmen, damit er um Punkt zehn, wenn die Opernball-Übertragung von der ZiB 2 unterbrochen wird, die Lokalität absperren, sich auf den Nachhauseweg machen und sich in seinen eigenen vier Wänden dann ab halb elf die Nachbesprechung des Höhepunkts des Wiener Faschings anschauen kann.

Mit einem herzhaften „Fidirallalla“ wünscht Ihnen Herr Rudolf eine plaisante letzte Faschingswoche!

Energieferien: 1. bis 11. Februar geschlossen

Während der Ölkrise 1974 hat die österreichische Bundesregierung die Energieferien eingeführt, um in den Schulen Heizöl zu sparen. Es sollte sich ursprünglich um Energiesparferien handeln. Heute wird Öl weniger in Heizungen als in Kraftfahrzeugen verbrannt. Und Ölkrise gibt es schon lange keine mehr.
Trotzdem bleiben die Heizkörper der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“ während der Wiener Energieferien (1. bis 8. Februar) geschlossen.
Am Donnerstag, den 12. Februar ist dann nicht nur Opernball, sondern auch das Geschäft von Rudolf Polifka und seinem Fils ist dann wieder geöffnet.

Herr Rudolf wünscht Ihnen eine energische Woche!

 

Pelztierfreier Winterpelz: Tannine

Rudolf Polifka ist in einer Zeit oenoziaisiert worden, in der gar nicht so wenige Menschen die Zufuhr von Rotwein für einen Akt der Gesundheitsvorsorge gehalten haben. Aber er hat seine ersten Begegnungen mit Wein auch in einer Gegend erlebt, in der Muskat Ottonel die Leitrebsorte war, zumindest ist dem Rudl das damals dort so vorgekommen. Und justament zu dieser Zeit und ein bissl später scheinen einige Winzer im größeren Stil Weißweingärten durch Rotweingärten ersetzt zu haben.

Gesellschaftsspiele für Experten

Es gilt heute ja fast schon als Gesellschaftsspiel unter Weinfreunden, darauf hinzuweisen, dass man es war, der diesem oder jenem Winzer vor zwanzig oder dreißig Jahren diesen oder jenen bahnbrechenden Tipp gegeben habe. Irgendein Wichtigtuer hat immer irgendeinem Weinbauern geraten, genau dort oder genau da genau diese oder genau jene Rebsorte auszupflanzen. Vielleicht findet sich irgendwo sogar der Fachmann, der den Wachauern seinerzeit geraten hat, Terrassen anzulegen. Wie auch immer. Rudolf Polifka war es auf alle Fälle nicht, der irgendwem irgendwann einmal geraten hat, Zweigelt oder Syrah auszupflanzen. Erstens ist der Rudl  kein Experte und zweitens trinkt er Weißwein.

Irreale Konditionalsätze im Konjunktiv II

Aber würde er Rotwein trinken, dann täterte er sich ziemlich sicher der Mondeuse, dem Tannat und dem Blaufränkischen widmen. Darum öffnet er diese Woche von diesen drei Rebsorten jeweils zwei verschiedene Flaschen. Und obwohl er das jetzt nicht extra überprüft hat, dürfte das in all den Jahren, die Rudolf Polifka Wein ausschenkt, rotweinrekordverdächtig sein.

Deradikale Partizipien I und II: Tannat

Ganz drunten im Süd-Westen Frankreichs gibt es viel Tannat. Die Rotweinappellation Madiran war einmal ein Synonym für Gerbstoff, ein Madiran der alten Schule mit weniger als zwanzig Jahren Flaschenreifen eine gravierende Beeinträchtigung des Artikulations- und Essorgans. Trotzdem oder vielleicht auch deswegen gilt Tannat seit den Studien von Roger Corder als gesündester Rotwein. Dem Procyanidin sei es gedankt. Es soll vor allem Herz- und Kreislauferkrankungen vorbeugen und auch Radikale deradikalisieren. Vielleicht ist es aber auch so, dass man von einem Wein, dessen Gerbstoffe einem einen Persianer auf Zunge und Gaumen legen, nicht so viel trinkt wie von einem Wein, der wie eine Cuvée aus Marmelade und Himbeersaft hinunter rinnt. Heute ist beim Madiran manchmal Cabernet Sauvignon mit von der Partie. Da wirkt so ein Wein dann gleich gefälliger. Der Rudl wird ein Flascherl von beidem offerieren, einen deradikalisierenden reinsortigen Tannat und einen mit Cabernet deradikalisierten Tannat.

Auch in den Rotweinen von Irouléguy ist der Tannat tonangebend. Ja bis nach Uruguay hinüber hat es der Pyrenäe geschafft. Ein gewisser Don Pascual Harriague, baskischer Frankreichemigrant, soll ihn hinüber gebracht haben. Vorläufig nur diese Woche gibt es den Tannat auch in Reindorf. 

Laut Plinius, dem Älteren Wein der Allobroger: Mondeuse

Über die Mondeuse muss der Rudl nicht so viele Worte verlieren. Dazu hat er immer wieder mehr oder weniger Wissenswertes von sich gegeben. Etwas weniger Gerbstoff und jede Menge schwarzer Pfeffer, tiefdunkel. Jacques Maillet und Noël Dupasquier sind mit ihren Mondeusen diese Woche nicht nur im Flaschensortiment von Rudolf Polifka vertreten.

Blaufränkisch

Ob im Kirschgarten von Jois oder im Mariental zwischen Rust und Oggau, im Mittelburgenland oder im Südburgenland, der Blaufränkische ist in der internationalen Weinfachwelt die beachtetste österreichische Rotweinrebsorte. Eine Blaufränkisch Reserve aus 1985 vom Weingut Iby in Horitschon sollte Aufschlüsse über das blaufränkische Reifeverhalten geben, der Centauros 2011 von Helga und Alfred Weber aus Deutsch-Schützen wird dem 85er den gebotenen Respekt vor dem Alter entgegenbringen.

Diese sechs Rotweine, aber nicht ausschließlich

am Donnerstag, den 29. Jänner und am Freitag, den 30. Jänner

von 16 bis 22 Uhr

in der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“, Reindorfgasse 22

 

Nachrichten aus dem Flaschensortiment

Monsieur Polifka freut sich ganz besonders, den weißen Fleck auf der Karte der traditionsreichsten österreichischen Weinbaugebiete in seinem Sortiment beseitigt zu haben. Ab sofort ist der Zierfandler vom Weingut Fritz Kuczera aus Gumpoldskirchen in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils verfügbar.

 

Herr Rudolf wünscht Ihnen ein formidables Jänner-Finale!

 

Vom 1. bis 8. Februar sind in Reindorf und im Rest von Wien Energieferien. Die „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“ bleibt in dieser Woche daher geschlossen.

22. Jänner 1977: Kottan feiert Geburtstag und Bruno Kreisky sagt ab

Tiefer Winter war es, und in der Tullner Au war es. Major Kottan feiert am Lagerfeuer seinen Fünfundvierziger, und der Kanzler geht nicht hin (Kottan ermittelt. Der Geburtstag). Damals war alles noch kompliziert. Da hat sich das Leben nicht in „Gefällt mir“ und „Gefällt mir nicht“ erschöpft. Andernfalls hätte sich Bruno Kreisky eines Shit-Storms sicher sein können. Und dann wäre er die längste Zeit Bundeskanzler gewesen.

Repräsentative und akklamative Demokratie

Aber im Siebenundsiebziger Jahr war die Staatsform noch eine repräsentative Demokratie, keine akklamative. Da hat ein Politiker auch einmal irgendwo abgesagt, zumal an seinem eigenen Geburtstag. Heute sagt ein Regierender eher seine Regierungsgeschäfte ab, als dass er zu einem runden Geburtstag von einer Parkbank nicht erscheint, vor allem wenn die Werkvertragsfuchtler der Qualitätsblätter vor Ort sind.

Die wahren Motive hinter dem Nein zum AKW Zwentendorf

Vielleicht war alles sowieso ganz anders. Vielleicht war das Nein zum AKW Zwentendorf in Wirklichkeit die Quittung der erbosten Kottan-Freunde für die oben erwähnte Absage des Bundeskanzlers. Bruno Kreisky ist am 22. Jänner 1977 übrigens 66 Jahre alt geworden, Major Kottan 45. Am kommenden Donnerstag wird der eine 104, der andere 83. Happy birthday!

Lernen Sie Geschichte, Herr Reporter!

Viel Wasser ist seit 1977 die inzwischen regulierte Donau hinunter geronnen. Wo Kottan und seine Kolleginnen und Kollegen gegrillt, getanzt und getrunken haben, gibt es heute keine Donaunebenarme mehr. Wo Erni Mangold und Michael Schottenberg Gäste nicht nur bewirtet haben, serviert man heute Pizza. Und während Kreisky der einen oder andern Edelfeder des Landes nahegelegt hat, Geschichte zu lernen, fragt heute die staatsmännische Farblosigkeit in der Muthgasse oder bei der Industriellenvereinigung nach, was die Welt im Innersten zusammenhält.

Major Kottan ist dem Dr. Kreisky nicht mehr böse, und Caviste Rudolf öffnet zum 22. Jänner wieder Weine von jenen Weinmeistern, von denen er seit allerweil zu diesem Datum welche öffnet, zumindest seit 2013, wie immer nicht ausschließlich.

eine Flasche Hégoxuri 2010, Domaine Arretxea

ein Flasche Blanc Fumé de Pouilly 2009, Domaine Didier Dagueneau

Pinot Gris Spätlese 2004, Dankbarkeit

Riesling De Vite, Jähe Lissen, 2012, Roland Minkowitsch

Schilcher 2010, Sepp Muster

Frühroter Veltliner 2013, Leo Uibel

Mondeuse 2013, Jacques Maillet

 

am Donnerstag, den 22. Jänner und am Freitag, den 23. Jänner
von 16 bis 22 Uhr
in der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“, Reindorfgasse 22

Nachrichten aus dem Sortiment

Ab sofort sind Roter Veltliner Reisenthal 2013, Neuburger Hommage 2013 (beide aus dem Hofe Mantler), sowie Grüner Veltliner Smaragd Kellerberg 2013 und Riesling Smaragd Küss den Pfennig 2013 vom Weingut Schmidl in Dürnstein (Wachau) wieder verfügbar.

Kulinarisch

Herr Rudolf hat kulinarisch aufgerüstet. Darum sind die Jiddische Hühnerleberpastete von der Dankbarkeit und die Weinbeißer vom Eisenhuthaus in Poysdorf wieder erhältlich. Der Verzehr selbst mitgebrachter Speisen ist in der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“ ausdrücklich erwünscht.

Rote Vorschau

Am 29. und 30. Jänner ist es dann definitiv soweit: Ein Rotweinthema, das vom Kalender her längst stattgefunden haben müsste. Von der Quecksilbersäule, die heute zum Glück schon lange kein Quecksilber mehr enthält, nicht. Unabhängig allfälliger Verhaltenskreativitäten des Föhns gibt Monsieur Rudolf in der letzten Jännerwoche dann Gerbstoff: zwei Blaufränkisch – zwei Tannat – zwei Mondeuse, zum Vergleich.

Alles Gute zum Geburtstag und eine schöne Woche! Rudolf Polifka

Die Hundsbergkante. Eine kontaminierte Einstimmung auf mögliche Skirennen

Kitzbüheler Horn und Lauberhorn haben mit der Weinberglage Hundsberg von Leo Uibel aus Ziersdorf nicht viel zu tun. Zum einen ist die Seitenblicke- Redaktion auf dem Ziersdorfer Köhlberg – dort befindet sich Hundsberg – viel weniger oft unterwegs als in Kitzbühel, was über die Seitenblicke- Redaktion und die von ihr hofierten Dauergrinser fast alles, über Hundsberg aber noch nicht viel sagt.

Schiefer und Kalk

Zum anderen liegen Lauberhorn wie Kitzbüheler Horn in Schiefer-Zonen. Hundsberg dagegen besteht aus Muschelkalk und einer Lehmauflage. Außerdem wäre sich auch das mit dem künstlichen See, den sie unterhalb der Lauberhorn Schulter zu Beschneiungszwecken angelegt haben, am Ziersdorfer Köhlberg nie ausgegangen. Da wäre der Köhlberg viel zu klein gewesen. Gebraucht hätte man den See dort auch nicht. Und außerdem wäre das ganze Wasser im Kalk sowieso gleich versickert.

Kontamination

Sprachlich schaut die Geschichte wie so oft ganz anders aus. Da wäre der Grüne Veltliner Hundsberg von Leo Uibel sozusagen der ideale Rennbegleiter für Lauberhorn und Streif, die weingewordene Synthese aus Hundsschopf und Hausbergkante, gewissermaßen. In der Linguistik heißt man so etwas Kontamination. Da wird von zwei Wörtern jeweils ein Teil abgezwickt, in weiterer Folge wird das Abgezwickte verknüpft und es kommt ein stattliches Wort dabei heraus. Der „Chunnel“, durch den man mit dem Zug unter dem Ärmelkanal von England nach Frankreich reisen kann. Oder das in den Ohren vom Rudl überflüssige „jein“.

Limitierung

Der Grüne Veltliner Hundsberg von Leo Uibel ist mengenmäßig immer ziemlich limitiert. Darum hätte es wenig Sinn, den in Kitzbühel und Wengen auszuschenken. Und so wie die Promis und Experten dort grinsen, konsumieren die keinen Grünen Veltliner, zumindest keinen guten.

Darüber hinaus ist der Hundsberg einer der wenigen Weine, von denen der Rudl nicht nur einen Jahrgang im Sortiment hat. Den gibt es aus dem 09er und aus dem 11er Jahr. Da könnte man sich zum Beispiel einen 2009er für Wengen und einen 2011er für Kitzbühel beschaffen, oder umgekehrt.
Und weil der Rudl viel auf Kontext und Rahmen hält, schenkt er diese Woche nicht nur diese beiden Jahrgänge Grünen Veltliner Hundsberg aus, sondern auch eine Flasche 2006er, einen 2008er und einen 2012er.

2006
Der 2006er war der Jahrgang, mit dem der Monsieur Polifka erst viel zu spät auf das Weingut Uibel aufmerksam geworden ist. Und das eigentlich aus einem Missverständnis heraus. Aber das ist eine andere Geschichte, wie der Ire sagt, sofern er Flann O’Brian gelesen hat.
Das Vegetationsjahr 2006 wurde nicht nur von einem äußerst heißen Herbst, seit dessen Ende der Rudl definitiv weiß, dass man Deutsch-Hausübungen seriös nicht an der Alten Donau korrigieren kann, abgeschlossen. Auch die Rebblüte hat in diesem Jahr schon mit hohen Temperaturen begonnen. Zu hohe und zu niedrige Temperaturen führen während der Rebblüte gerade so wie viel Niederschlag zu Verrieselung der Trauben. Dabei verkümmern einzelne Beeren an der Traube, die restlichen werden dafür umso besser belüftet und in einem trockenen Herbst wie 2006 mit Zuckergraden geradezu aufgebläht – ähnlich einem Fünfzehnjährigen, der den Nahrungsergänzungsmittelspezialhandel in der Simmeringer Hauptstraße entdeckt hat.

2007
Diesen Jahrgang hat Rudolf Polifka zwar besessen, sich die Ration desselben aber schlecht eingeteilt. Gerade so wie seinerzeit beim Bensdorp-Tschoklad.

2008
… war auch ein Jahr von eingeschränktem Ertrag. Der „Falsche Mehltau“ – dieses Hundsgfrast – hat die Winzerinnen und Winzer seckiert. Was sich dem ungeliebten Schwammerl entziehen konnte, ist genial. Einer der drei Lieblingsjahrgänge von Monsieur Polifka in den letzten zehn Jahren.

2009
Von diesem Jahrgang hat Caviste Rudolf Polifka vor Eröffnung seines Weinkaufszentrums einen Sechser-Karton gekauft. Weil man aus manchen Fehlern (2007er) lernt, manchmal sogar aus solchen, die anderen unterlaufen sind, hat von diesem Wein bis jetzt noch nie irgendjemand eine Flasche gekauft. Das nennt der Rudl Geduld, Trinkdisziplin und Kompetenz. Jetzt passt er aber.

2010
hat Leo Uibel keinen Hundsberg abgefüllt. Darum schenkt der Rudl auch keinen aus. Da ist er konsequent.

2011
Endlich wieder ein Hundsberg. Und obwohl der 2009er noch da ist, freut sich der Rudl über einen weiteren Karton im Keller.

2012
Der ist vor Weihnachten in den Verkauf gekommen. Die Österreichischen Bundesbahnen und ein Kinderwagen haben Rudolf Polifka und dem Fils nach Stärkung im Uibel-Heurigen den klimaschonenden Bezug einer Flasche Hundsberg 2012 sowie zwölf Flaschen Frühroten Veltliner ermöglicht.

Burgundisch oder ziersdorferisch? Egal!

Charakteristisch für den Grünen Veltliner Hundsberg sind die lange Lagerung auf der Feinhefe und der Ausbau im Eichenfass. Viele denken da zuerst einmal nicht an Grünen Veltliner und auch nicht an das Weinviertel. Da kommt immer wieder Burgund ins Spiel. Monsieur Polifka ist mit solchen Vergleichen ein bissl vorsichtig. Sagen die nicht oft mehr über die anderen Weine eines Weinbaugebietes als über den Wein selber?
Diese kleine Hundsberg-Vertikale findet – ergänzt und geadelt von ein paar anderen Weinen – anders als die Skirennen in Wengen und Kitzbühel unabhängig von den zweitäglichen Föhneinbrüchen sowie der Anwesenheit von Seitenblicke-Redakteurinnen und Redakteuren statt,

am Donnerstag, den 15. Jänner und am Freitag, den 16. Jänner
von 16 bis 22 Uhr
in der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“, Reindorfgasse 22

Herr Rudolf entschuldigt sich, dass seine Website momentan nicht aufrufbar ist und bedankt sich beim versiertesten Leberkäsekenners zwischen der Salzburger Moosstraße und Wien Hernals für die Arbeiten an der Überwindung dieses Problems.

Abgesehen davon freut er sich auf die Jänner-Klassiker, den Föhn fragt er, ob der sich nicht ein Beispiel an den Zugvögeln nehmen möchte, und Ihnen wünscht er eine plaisante Woche!

CO2 in und außerhalb der österreichischen Fußballbundesliga. Ein Rückblick auf die Steuerreform

Die Steuerreform vom 1. März 2014

Um es kurz zu machen: Zu Silvester ist die „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“ von 10 bis 16 Uhr geöffnet, dieses Jahr als besondere Reverenz an die große Schaumweinsteuerreform vom 1. März 2014. Seit diesem Tag ist für einen Liter Schaumwein, dessen Teilchen durch mindestens drei Bar Flaschendruck zu einer Drängerei sondergleichen gezwungen und, beziehungsweise oder mit Kork samt Drahtagraffe am Sichüberdiehäuserhauen gehindert werden, ein Euro Schaumweinsteuer abzuführen. Der Schaumweinimport aus anderen EU-Mitgliedsstaaten muss dadurch über ein paar zusätzliche bürokratische Hürderl hupfen. Ein Ansuchen um eine Bewilligung zum innergemeinschaftlichen Schaumweinerwerb im Einzelfall hier, eine Schaumweinsteurvorauszahlung dort. Nicht dass der Rudl etwas gegen Steuern hat. Die zahlt zwar niemand gerne, aber wer bis drei zählen kann, weiß, dass man sie braucht. Für den Citoyen ist halt die interessantere Angelegenheit, wohin gesteuert wird.

Triest ist eine schöne Stadt

In Deutschland ist die Schaumweinsteuer 1902 zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte eingeführt worden. Das wirft Fragen nach den außenpolitischen Plänen der Republik Österreich auf. Der Rudl fährt gerne nach Triest. Und die Weine aus dem Karst dahinter findet er, was die maischevergorenen betrifft, schon extraordinaire. Aber in Zeiten der innergemeinschaftlichen Reisefreiheit kann man ja sowieso ganz einfach nach Triest fahren und ein Achtel oder zwei trinken.

Auf alle Fälle offeriert Monsieur Rudolf am Silvestertag drei Schaumweine glasweise zum Anstoßen auf diesen Meilenstein der österreichischen Gesetzgebung.

Mont Blanc Brut zéro, Domaine Belluard, Ayze

100 % Gringet, gewachsen auf steilen Kalkgeröllhalden im Tal der Arve (Departement Haute-Savoie, wo die Schifahrer jetzt im Auto übernachten müssen), nach der traditionellen Champagnermethode ausgebaut, ohne Zuckerdosage in irgendeiner Form, drei Jahre am Rüttelpult in der Flasche, reife Quitten, Mirabellen, Hagebutten, Lindenblüten, mit einer Lebendigkeit, die den Bezug mittels Bewilligung als registrierter Empfänger im Einzelfall vom 29. Juli 2014 (erteilt durch das Zollamt Wien) auf alle Fälle rechtfertigt, wenn nicht vielleicht sogar ein bissl auf diesen zurückzuführen ist. Sie nennen ihn den „Champagner der Alpen“.

Giac’ Bulles, Domaine Giachino, Chapareillan

100 % Jacquère aus dem Isère-Tal (Departement Savoie, wo noch viel mehr Schifahrer jetzt im Auto übernachten müssen), am Fuß des Mont Granier. Vinifiziert nach der „méthode ancestrale“, auch „méthode rurale“ genannt – einmalige Flaschengärung. Darum nennt man den auch nicht den „Champagner der Alpen“, weil der Champagner, der der Alpen genauso wie der von außerhalb der Alpen nach der traditionellen Methode ein zweites Mal vergoren wird. 7,5 % Alkohol, „tendrement enivrante“ – zart bespitzend, laut Domaine die Antwort der Gebrüder Giachino auf dieses eine koffeinhältige Kracherl in der Dose, das geschmacklich um einiges leichter in den Schatten zu stellen ist als am Fußballfeld, bezogen mittels Bewilligung als registrierter Empfänger von Schaumwein nicht im Einzelfall vom 6. Juli 2012 (erteilt durch das Zollamt Wien).

Rosé Sekt, Christine und Franz Strohmeier, Sankt Stephan ob Stainz

100 % Blauer Wildbacher, auf lehmigem Opok-Boden, zehn Stunden Maischestandzeit, Spontangärung, feine Perlage, die motiviert von fünf Bar Flaschendruck versucht, ihren Weg zu gehen, was sie, die Perlage verzagt macht, weil von Kork und Agraffe an der Selbstverwirklichung gehindert, Bundesfinanzminister Schelling aber freut. Auch kein Champagner der Alpen, obwohl zweite Gärung nach der „méthode champenoise“. Aber die Weststeiermark liegt circa genau um das Äutzerl außerhalb der Alpen, um das Ayze innerhalb derselben liegt. Bezogen wurde der Strohmeier-Sekt einfach so, durch Hinfahren, Bezahlen und Steuernabführen.

Sämtliche Bewilligungen sind am 31. Dezember 2014 in der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“ von 10 bis 16 Uhr einzusehen. Die korresponierenden Flaschen auch, nicht ganz ausschließlich.

Mittwoch, den 31. Dezember 2014
von 10 bis 16 Uhr
in der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“, Reindorfgasse 22

Flaschenweise gibt es im Sortiment von Rudolf Polifka natürlich mehr als die oben erwähnten drei Schaumweine, unter anderem einen Isabella-Frizzante aus Klöch.

Rudolf Polifka, Femme et Fils wünschen einen guten Rosch ha-Schana!

Frohe Weihnachten!

23. Dezember bis 7. Jänner geschlossen – Silvester von 10 bis 16 Uhr geöffnet

Spätestens ab Dienstag, den 23. Dezember, haben dann alle Schulkinder Weihnachtsferien, die lernenden und die lehrenden. Darum ist auch die „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“ geschlossen.

Der Silvstertag hat aber nichts mit Weihnachten zu tun, einiges aber mit Schaumwein, respektive Schaumwein viel mit dem Silvestertag. Darum öffnet Monsieur Rudolf am 31. Dezember von 10 bis 16 Uhr

a)      seine Pforte und

b)      Schaumweinflaschen, in diesem Fall nicht ganz ausschließlich.

Rudolf Polifka, Femme et Fils bedanken sich und wünschen frohe Weihnachten!

Goldener Sonntag, 21. Dezember von 14 bis 18 geöffnet

Das ist ja gar nicht der Winter! Das ist ja ein lauwarmes Soachwetter.

Es gilt alles, was zum Silbernen Sonntag geschrieben worden ist, nur noch mehr (www.wein-polifka.at).

Und jetzt würde der Rudl gerne über goldene Weine schreiben. Über solche, die wirklich mit goldenen Reflexen funkeln oder von ihm aus auch über die mit den diversen Goidmedäun. Aber das Wetter macht dem Rudl einen Strich durch seine Weihnachtsrechnung. Bei so einem Irgendwas ist Rudolf Polifka nicht nach goldenen oder bernsteinfarbenen Essenzen. Da hört sich für ihn der Spaß nämlich auf.

Schleimig, laut und wertneutral

Und dann ist da ja auch noch das lächerliche vorweihnachtliche Gejohle, dem im Namen der Umsatzsteigerung gar keine Anbiederung an irgendwen zu blöd zu sein scheint, solange nur ja jeder Hinweis darauf, dass es sich bei Weihnachten irgendwo irgendwann einmal um etwas Christliches gehandelt hat, unterbleibt.

Goidana Harmur und das Wetter

Wäre der Rudl nicht die personifizierte Personalunion aus Humor und Ausgeglichenheit, dann wäre längst ein Unglück passiert und ein riesiger Krater dort, wo der Föhn einmal seinen Schrebergarten gehabt haben würde.

So aber versucht Monsieur Rudolf am Goldenen Sonntag durch mindestens zwei Rosés dem böigen Unfug ein paar heitere Seiten abzugewinnen:

Schilcher 2013 von Franz und Christine Strohmeier und dem Irouléguy Rosé 2011 von Arretxea

Einen Juranςon von der Domaine de Souch wird es am Goldenen Sonntag glasweise auch geben. Dazu etwas von Jacques Maillet und Alfred Weber. Und dann bleibt zu hoffen, dass sich irgendjemand von den zuständigen Damen und Herren die einschlägigen, ewigen Worte von Günter Brödl aus dem Neunundachtziger Jahr zum Programm macht: „Liagn & Lochn“, Seite B, viertes Lied. Gemma!

Der Polifka-Rudl bedankt sich, wünscht „Frohe Weihnachten & Prosit Nä-joa!“

Er freut sich in platonischer Hinsicht auf die Winterheit und praktisch auf das neue Jahr, vor Anheben desselben er am Silvestertag noch von 10 bis 16 Uhr sein Geschäft aufsperrt, um unter anderem Schaumweine glas- und flaschenweise zu offerieren.

 

 

 

Silberner Sonntag am 14. Dezember: 2 pm bis 6 pm geöffnet

Edelmetallsonntage und blecherne Interessensvertretung

Morgen, am vorletzten Sonntag vor Weihnachten, dem 14. Dezember, wird Rudolf Polifka wie in den vergangenen Jahren seinen Kaufmannsladen aufsperren, von 14 bis 18 Uhr. Silberner Sonntag.

Allergene in der Salamitaktik

Vor über fünfzig Jahren sind in Österreich der Silberne und der Goldene Einkaufssonntag vor Weihnachten abgeschafft und durch vier lange Einkaufssamstage im Advent ersetzt worden. In den Neunziger Jahren hat man dann alle 52,14 Samstage zu langen Einkaufssamstagen gemacht. Und jetzt mehren sich die Stimmen in der sogenannten Interessensvertretung vom Rudl, die das sogenannte „Shoppen“ auch am Sonntag ermöglichen wollen. Zuerst in Tourismuszonen in Wien oder während der Salzburger Festspiele, derweil noch nicht in Wien. Originellerweise möchte der Salzburger Altstadtverband auch im Advent am Sonntag aufsperren dürfen. Salamitaktik, wenn den Rudl nicht alles täuscht. Auf die ist Herr Polifka besonders allergisch. Und auf die Pfennigfuchser, die derlei aushecken und sich selber für die Intellektuellen des einundzwanzigsten Jahrhunderts halten, sowieso.

Alles hat seine Zeit

Herr Rudolf ist ein Freund der Jahres- und Wochenzyklen. Und die setzen halt einmal voraus, dass es unterschiedliche Jahreszeiten und Wochentage gibt. Das hat seinerzeit schon Professor Kohelet herausgearbeitet. Heute noch kann man seine diesbezüglichen Forschungsergebnisse im Alten Testament nachlesen (Buch Kohelet, Kapitel 3). Aber heute scheinen die Bemühungen immer mehr dahin zu gehen, die Zeit im Allgemeinen und die Zeiten im Speziellen zu liquidieren. Ein paar Lobbyisten machen sich daran, den Jahreszeiten den Garaus zu machen. Darum haben wir jetzt wieder einen Südwind, vor dem einen keine Allergeninformationsverordnung der Welt schützt und das Kriterium des „erschten Schnees“ kann in Val d’Isère nicht einmal mehr als Riesentorlauf stattfinden. Dass es dort vor gar nicht so vielen Jahren Anfang Dezember einen Abfahrtslauf der Herren gegeben hat, kommt einem heute so vor wie die Zwei-Punkte-Regel im Fußball. Aber wer weiß, vielleicht forschen kreative Köpfe schon an einer Schneekanone für den Rathausplatz. Und wenn die Umsätze während des Probebetriebs um drei Cents höher sind als jetzt, warum dann nicht das ganze Jahr über? Die Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien möchte bei all dem natürlich nicht zurückstehen und veranstaltet eine Mitgliederbefragung, hundertpercentig suggestivfragenfrei, wie das in Wien Tradition ist. Der Rudl weiß jetzt wenigstens, wozu er zwangsverpflichtet eine Kammerumlage blecht. Und Blech ist möglicherweise auch die geistige Basis dieser Bemühungen, Alles, immer und überall – gewöhnlich, alltäglich und zu hundert Percent wertfrei.

Edelmetallerne Anlassöffnungszeiten

Rudolf Polifka nimmt diese Befragung und ihre genauso willfährige wie primitive Rezeption in den Morgenfürgesternexklusivblättern zum Anlass, sich vom Ergebnis der Befragung zu distanzieren. Wenn es nach dem Rudl geht, dann sind ab Samstag Mittag, spätestens ab Samstag Abend die Krämerläden zu und die Menschen bringen die Wirtschaft nicht in den architektonischen Juwelen Vösendorfs, Gerasdorfs oder Kagrans vorwärts, sondern beim Heurigen, im Gasthaus, am Fußballplatz, in der Kirche, im Theater, im Kino, am Berg, am See, sie schlafen sich aus, besuchen einander, denken nach oder machen, was Gott will, respektive der Teufel verboten hat – oder umgekehrt. Aber die Geschäfte bleiben zu!

Stell’ Dir vor, jeden Tag ist Weihnachten und keinem fällt es mehr auf.

Weihnachten ist für Rudolf Polifka etwas Besonderes und die beiden letzten Sonntagen vor Weihnachten auch. Da sperrt er auf und steht mit Rat, Flasche und Weinglas parat. Auch für jene, die den Sonntag mit einem gepflegten Achtel adeln möchten.

Von den Weinen Savoyens mag Monsieur Rudolf ja den einen oder anderen. Müsste er sich für einen savoyardischen Lieblingswein entscheiden, wäre das ein gröberes Problem. Schaumweine gibt es ebendorten auch, ein paar sehr gute. Und einen ganz oben. Der heißt auch „Mont Blanc“, ist von der Domaine Belluard und aus der Rebsorte Gringet, auch „Savagnin“ und ziemlich sicher „Traminer“ genannt. Weil Besonderes manchmal mit Schaumwein begleitet wird, gibt es den am Silbernen Sonntag auch glasweise. Und wer weiß, vielleicht lässt sich die hohe Warte, oder wer halt immer das Wetter macht, vom Dach Europas ja etwas sagen und schickt ein bissl einen Schnee.

Das, aber nicht ausschließlich das

am Silbernen Sonntag, dem 14. Dezember

von 14 bis 18 Uhr

in der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“, Reindorfgasse 22

Herr Rudolf wünscht Ihnen eine besondere Zeit, nicht zu viel und nicht zu wenig, und sich selber endlich den „erschtn Schnee“!