Zierfandler – Cirfandli – Gumpoldskirchner und ein Gewinnspiel

Lieblingsrebsorten und Lieblingsrebsortennamen

Vergangene Woche hat Herr Rudolf versucht, fast ein bissl nach der Devise „nomen es omen“ mit der Rebsorte Altesse Einfluss auf den Wahlkampf zur österreichischen Nationalratswahl zu nehmen. Der Erfolg ist überschaubar gewesen. Aber entmutigen lässt sich der Rudl davon nicht. Und was weiß man, wie es ohne diese Intervention vom Rudl ausgeschaut hätte?

So oder so handelt es sich bei Altesse um eine der zwei oder drei Lieblingsrebsorten vom Rudl. Davon unterscheidet Caviste Rudolf seinen Lieblingsrebsortennamen. Dist unangefochten Zierfandler.

 

Erstassoziation

 

Friedrich Kuczera als dem Rudl seine Erstassoziation zu Zierfandler zu bezeichnen wäre ein Understatement. Vielmehr ist Friedrich Kuczera für den Rudl quasi ein Synonym für Zierfandler. Nicht dass es keine anderen Vertreter dieser Rebsorte gibt, die der Herr Rudolf schätzt, viele sind das aber nicht. Der Rudl hat sowieso lange Zeit das Weinbaugebiet Thermenregion eher großräumig umfahren. Zu fett und zu holzig sind ihm zu viele Weine dort gewesen. Aber gerade wenn der Rudl mit einer Weinbauregion oder mit einem Weinbaugebiet so überhaupt nicht auf Du und Du kommt, dann fordert ihn das heraus. Fast wie im richtigen Leben.

 

Thermenregion

 

Als Weinbaugebiet ist die Thermenregion dem Rudl zum ersten Mal im Dreiundneunziger oder Vierundneunziger Jahr zu Bewusstsein gekommen. Der Rudl Fils hat damals in einer Wohngemeinschaft mit Schwerpunkt Medienkritik gelebt. In den Zeiten, in denen man seinen Forschungen nicht in universitären Räumlichkeiten nachgegangen ist, sind die beiden Röhrenfernsehgeräte, eines in Farbe, das andere in Schwarz-Weiß, gelaufen. Und da hat es eines Abends einen Club 2 über das Thema Alkohol oder Alkohol am Steuer gegeben. Was dort gesprochen worden ist, vermag Herr Rudolf nach so langer Zeit nicht mehr zu sagen, aber ein Diskutant ist ihm in lebhafter Erinnerung. Man hatte ihm den Führerschein nicht erst einmal entzogen und er wollte partout nicht einsehen, was jemand dagegen haben könnte, wenn er mit dem Auto zu seinen „Heurigen in der Thermenregion“ und anschließend von dort wieder zurück nach Wien fahre.

Das Weinbaugebiet Thermenregion umfasst knapp zweitausendzweihundert Hektar. Damit ist seine Rebfläche größer als die vom Rudl seiner Referenzeinheit, der Weinbauregion Savoyen. Geographisch ist die Thermenregion als östliches Ende der Alpen quasi das Gegenstück zu Savoyen am westlichen Ende, auch wenn der Herr Kurt das anders sieht.

 

Friedrich Kuczera. Gumpoldskirchen

Ermittelt hat der Fils Rudl Friedrich Kuczera in einem Heftl über die Mitglieder des Biobauernverbandes „Ernte für das Leben“. Das muss in etwa zur Zeit dieses Club 2 gewesen sein. Bioweinbauern sind damals in Österreich noch nicht einmal nicht ernst genommen worden und entsprechend überschaubar in ihrer Zahl gewesen. Darüber hinaus war das die Zeit, in der Bub Rudolf sein Interesse für reife Weine entdeckt hat. Darum hat er nicht nur allen Bioweinbauern aus den Ernteverband-Heftln eine Korrespondenzkarte geschickt, auf der er handschriftlich angefragt hat, ob man bei Ihnen auch noch reife Weine erwerben könne. Manche haben zurück geschrieben. Friedrich Kuczera, zum Beispiel.

Mittlerweile ist der in die Rente gegangen. Weinbauer ist er geblieben, freilich auf einer sehr eingeschränkten Fläche. Der schlechteste Zierfandler-Weingarten war es nicht, den sich Monsieur Kuczera behalten hat. Viel Kalk, steiniger Boden, steil, teilweise terrassiert.

Im Keller war „weing Intervention“ auch schon vor dem Pensionsantritt ein Arbeitsprinzip von Friedrich Kuczera. „Lowtech Weine“ nennt Herr Kuczera seine Weine deshalb. Großes Holz, ganz minimaler Schwefel und maximale Sauberkeit. Weder Zauberkasten noch Dogmen. Kulturwein ohne Kult und ohne flüchtige Säure, genau nach dem Rudl seiner Façon.

 

Heuriger

 

Und in jeder Jahreszeit haben Frau und Herr K ihren Heurigen in der Wiener Straße 51, Gumpoldskirchen ein Wochenende lang ausg’steckt, im schönsten Salettl, das der Rudl kennt.

Diesen Herbst vom 18. bis 20. Oktober jeweils ab 15 Uhr

 

Zierfandler

 

Es stimmt nicht einmal, dass Zierfandler „ausschließilich“ in der Thermenregion rund um Gumpoldskirchen angebaut wird, wie einer auf Wikipedia meint. Uwe Schiefer hat einen. Der wächst in Ungarn. Und wenn den Rudl nicht alles täuscht, dann ist Zierfandler auch im G’mischten Satz von Gottfried Lamprecht drinnen.

Zierfandler soll eine Kreuzung aus Rotem Veltliner und einer Traminerart sein.

Späte Reife, Vorliebe für Kalk, fruchtige Säure und zartes Aroma – vier Gründe, nicht nur den Namen des Zierfandlers zu mögen.

Wenn Sie den Rudl fragen, können dem Zierfandler drei Sachen etwas anhaben: Zu viel Botrytis, aromatisierende Reinzuchthefen und vor allem zu viel neues Holz.

 

  • Zierfandler 2018, Weingut Friedrich Kuczera, Gumpoldskirchen, Thermenregion (2/3)
  • Zierfandler 2017, Weingut Friedrich Kuczera, Gumpoldskirchen, Thermenregion (2,50/4)
  • Zierfandler 2016, Weingut Friedrich Kuczera, Gumpoldskirchen, Thermenregion(2,50/4)
  • Zierfandler 2015, Weingut Friedrich Kuczera, Gumpoldskirchen, Thermenregion (2,50/4)
  • Zierfandler Mandel-Höh 2015, Weingut Johann Stadlmann, Traiskirchen (6,50/10)
  • Zierfandler 2013, Weingut Friedrich Kuczera, Gumpoldskirchen, Thermenregion (3/5)
  • Zierfandler Igeln 2013, Weingut Johann Stadlmann, Traiskirchen (4,50/7)
  • Pala Edes Cirfandli 2015, Uwe Schiefer, Ungarn (5/8)
  • Welschriesling Auslese „Schrammel“, Josef Lentsch, Dankbarkeit (4/6) Wer einen Verdacht hat, warum der Rudl diesen Wein da dazu reiht, der kann diesen Verdacht dem Herrn Rudolf per Mail oder wie zukommen lassen. Und wenn der Verdacht richtig ist, gibt es für die Betreffende, respektive den Betreffenden das Achtel „Schrammel“ auf Haus, solange der Vorrat reicht.

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

 

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

 

am Dienstag, den 1. Oktober und am Donnerstag, den 3. Oktober

von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

 

 

Vorschau auf die Lehrveranstaltung vom 8. und 10. Oktober

Der Rudl sinniert noch.

 

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag der Menschenwürde erklärt!

 

Herr Rudolf grüßt alle, die das Haus wieder aufbauen, ohne es zu verschandeln!

 

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

 

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57

Altesse! Hoheit in einer Zeit fokussierter Tiefheit

Vergangene Woche hat Oberoenologierat Rudolf Wein von der höchsten Erhebung des Seewinkels zum Gegenstand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung gemacht. Der Eindruck, den die Höhe der Riede Hallebühl auf die wahlwerbenden Parteien, Bewegungen und Stammtische gemacht hat, dürfte überschaubar gewesen sein. Aber der Rudl ist keiner, der schnell kapituliert. Darum legt er diese Woche nach. Altesse! Und der Rudl, sonst nicht unbedingt ein Freund von Befehlen und Rufzeichen, meint das in diesem Fall ausnahmsweise als Imperativ.

Tiefe

Herr Rudolf ist auch keiner, dem schnell etwas zu tief ist. Einer gewissen Tiefe vermag er durchaus heitere Seiten abzugewinnen. Bemerkbar ist das immer dann, wenn er etwas lustig findet, worüber andere nur den Kopf schütteln. Als Kind und Jugendlicher kann so ein Hang schnell einmal zur Schmach werden. Auf dem Papier erwachsen geworden erachtet es Fils Rudolf nicht mehr als Beleidigung, leicht zu unterhalten zu sein, egal ob Tiefe als Kalauer oder Anzüglichkeit daher kommt. Der Fils kann sich noch gut erinnern, welche Heiterkeitsausbrüche das Duchblättern des Lesebuches bei ihm auslöste. Über Namen wie Oswald von Wolkenstein oder Johannes Schlaf hat er sich trefflichst amüsieren und lachen können. Heute ist das nicht viel anders.

Solange nicht von oben nach und auf Kosten von unten gelacht wird, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Rudl es lustig findet, tendenziell eher hoch.

Tiefheit

steht auf einem anderen Blatt. Der Inbegriff von Primitivität ist durchaus geeignet, beim Rudl, wie man so sagt, das Geimpfte aufgehen zu lassen. Und dabei ist es ihm, respektive dem Geimpften ganz egal, ob die Tiefheit als üble Musik auf der sogenannten Wiener Wiesn, als Unterhaltung auf Kosten Schwächerer oder als abgeschleckte, kommunikationsgecoachte Angeberei in einem Fernsehstudio daher kommt.

Fragen nicht beantworten, chronisch nicht zu dem stehen, was man gestern gesagt hat, weil im Zweifelsfall alles anders gemeint gewesen ist und permanent dieselben Leerformeln herunter schnattern. Bildung, Entlastung, Aufbruch, Sicherheit, Menschlichkeit, … Die Kanäle machen daraus ein Event, Hinz schleudert drei Sätze gegen Kunz und vice versa, dann die unvermeidliche Analyse der immer selben zwei Politexperten, es folgt das nächste beinharte Duell … Wenn der Rudl einschaltet, glaubt er im ersten Moment immer, sich in einem Programm von Alf Poier zu befinden.

Und in der Schule hat der Kommunikations- und Präsentationsfetischismus inzwischen die Lehrpläne ruiniert. Wenn einer nichts weiß, aber affenartig grinst und penetrant genug – statt der vom Prüfer erteilten – selbst erfundene Arbeitsaufträge erfüllt, heißt es: „Der hat sich aber gut verkauft.“ Und das ist dann etwas Positives.

Aus! Schluss! Basta!

Hoheit

Hoheit weckt vermutlich aristokratische Assoziationen. Und wenn dem Rudl etwas fernliegt, dann der Adel. Der angeborene Adel gerade so wie der Geldadel, der geweihte Adel als Klerus und auch der Trachtenjankeradel.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Rudl-Bub immer lieber Mühle als Schach gespielt hat und das auch heute noch tut.

Bei Wein schaut es anders aus, zumindest bei der Rebsorte Altesse. Dieser Name verpflichtet. Nicht dass in Savoyen alles, wo „Altesse“ drauf steht, gut schmecken würde. Aber von den gelungenen kennt der Caviste Rudolf inzwischen ein paar und kann von denen schwer genug kriegen.

Höhe

Außerhalb der alpinen Grafschaft Savoyen gibt es keine nennenswerte Altesse. Vielleicht wirft dieser Umstand ein aristokratisches Licht auf Savoyen. Eher hat es mit den Bergen zu tun. Einen Stock Altesse gibt es freilich außerhalb von Savoyen. Der steht in Wien Hasenleiten, macht aus Hasenleiten aber eher kein aristokratisches Pflaster.

Hoheit Altesse

Es ist zum dritten nicht so, dass Monsieur Rudolf nicht schon das eine oder andere über diese Rebsorte geschrieben hätte. Und es ist sicher auch nicht so, dass Ihnen der Rudl bis jetzt verheimlicht hätte, dass es sich bei Altesse und Petit Manseng um seine ziemlich unangefochtenen Lieblingsrebsorten handelt. Aber alles ist deshalb noch lange nicht über diese Rebsorte geschrieben.

Dass Michel Grisard, der savoyardische Biodynamiepionier und Mitstreiter von Nicolas Joly, bei der Wiederbepflanzung des Weinbergs von Cevins dort an den begünstigtesten Lagen Altesse gesetzt hat, obwohl rein theoretisch alles möglich gewesen wäre, ist ein kleiner Hinweis auf das Potential dieser Rebsorte. Caviste Rudolf hat heuer so lange wie noch nie zuvor beim früheren Compagnon und jetzigen Nachfolger von Michel Grisard, Brice Omont, zugehört, gefragt und verkostet. Im Zuge dessen ist dem Rudl noch klarer geworden, wie hoch die ganz kompetenten Weinbaumeister in Savoyen Altesse schätzen.

Dass Altesse mit der Appellation Roussette de Savoie die einzige Rebsortenappellation in der Weinbauregion Savoyen gewidmet ist, deutet in dieselbe Richtung.

Altesse 2013, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Roussette de Savoie

Wein vom ersten savoyardischen Weingut, das der Rudl bewusst angesteuert und nicht zufällig besucht hat. Aktuell verkauft das Weingut den Jahrgang 2014 und 2015 dieses Weines. Und ab Ende Oktober werden diese auch beim Rudl zu erwerben sein.

Wenn man einer Rebsorte nicht ein bestimmtes Potential zutraut, wird man den Wein eher nicht erst nach vier oder fünf Jahren in Verkauf bringen.

Altesse 2017, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Roussette de Savoie

Demeterzertifizierter Naturwein in einer Präzision und kristallinen Klarheit, wie man sie in diesem Genre nicht so leicht trifft.

Son Altesse 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, IGP Vin des Allobroges

Auch im Nachbardepartement Haute-Savoie wächst Altesse, wenn sie auch dort oben beim Genfer See nicht mehr für die Appellation zugelassen ist. Aber das ist Dominique Lucas sowieso Powidl, weil er mit „Les Vignes de Paradis“ aus der Appellation ausgestiegen ist.

Solar 2016, Domaine de l’Aitonnement, Aiton, IGP Vin des Allobroges

Dass ein „Bua“ wie Maxime Dancoine von einem Weinbauernrentner wie Jacques Maillet derart geschätzt wird, ist in den Augen vom Rudl eine Auszeichnung für beide.

Altesse 2015, Jacques Maillet, Motz, Chautagne, AOP Roussette de Savoie

Als Jacques vor gut zwei Jahren seinen Knien zuliebe in die Rente gegangen ist, war das eine gute Nachricht für seine Knie, aber eine hundsmiserable für alle Weinbegeisterten.

Der Rudl hat heuer im Sommer etwas ausführlicher mit dem Cavisten-Kollegen von der Rhônalia-Filiale in Aix-les-Bains gesprochen. Der ist ein bissl neidisch geworden, als ihn Herr Rudolf wissen lassen hat, dass er noch eine ganz passable Quantität von Jacques letztem Jahrgang 2015 im Sortiment hat.

Prieuré Saint Christophe Blanc 2016, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Roussette de Savoie

Als Basis der seit gut dreißig Jahren biodynamisch kultivierte Weingarten von Michel Grisard in Fréterive, als Überbau der Giachino Fils. Auch wieder ein Indiz dafür, dass das Beste aus dem konstruktiven Zusammenwirken von jungen und alten Menschen resultiert.

Marestel 2012, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Roussette de Savoie

Wein benannt nach dem Oberkellner und Grafenberater Claude de Mareste, darüber hinaus vom steilsten und felsigsten Weingarten, in dem der Rudl jemals herum gekraxelt ist

Fleur d’Altesse 2009, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Roussette de Savoie

Viele Weinbauern sind es nicht, die die gesündesten Trauben aus dem steilsten Teil der Lage Marestel hängen lassen. Und jedes Jahr macht das David Dupasquier auch nicht. Manchmal aber schon. Caviste Rudolf trinkt das nicht alle Tage.Wenn so ein Wein dann zehn Jahre alt ist, könnte es gerade passen.

  • Altesse 2013, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Roussette de Savoie (3/5)
  • Altesse 2017, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Roussette de Savoie (4/6)
  • Son Altesse 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, IGP Vin des Allobroges (5/8)
  • Solar 2016, Domaine de l’Aitonnement, Aiton, IGP Vin des Allobroges (6/9)
  • Altesse 2015, Jacques Maillet, Motz, Chautagne, AOP Roussette de Savoie (5/8)
  • Prieuré Saint Christophe Blanc 2016, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Roussette de Savoie (6,50/10)
  • Marestel 2012, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Roussette de Savoie (4/6)
  • Fleur d’Altesse 2009, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Roussette de Savoie (6/-)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

am Dienstag, den 24. September und am Donnerstag, den 26. September

von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf die Lehrveranstaltung vom 1. und 3. Oktober

eher Zierfandler als Roter Veltliner

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag der Menschenwürde erklärt!

Herr Rudolf grüßt hundert Percent ungecoacht, aber hoheitlich und egalitär. Möge es etwas helfen!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57

Quarz, Holler und auch noch etliche alte Rebsorten und neue Weine aus der Vorwoche

Zeit x Ort = Bedeutung

Um etwas als besonders wichtig zu kennzeichnen, werden gerne Tradition oder zentrale Lage ins Treffen geführt. Auf den Pinot Gris von Josef Umathum trifft beides zu.

Zeit

Die Rebsorte Pinot Gris, alias Grauburgunder, alias Ruländer, alias Grauer Mönch, alias Oststeirischer Traminer, alias Malvoisie, … ist alt. Und auch im Seewinkel ist sie schon lange daheim. Seit dem Mittelalter auf jeden Fall. Ob es damals überhaupt den Seewinkel schon gegeben hat?

Ort

Der Pinot Gris von Josef Umathum ist quasi das Herz des Seewinkels. Zumindest insofern, als er in der Riede Hallebühl wächst. Die befindet sich mehr oder weniger in der Mitte des Seewinkels, dort, wo man auf der Straße von Frauenkirchen nach Podersdorf durch diese fast z-artige Kurve fährt. Und links von der Verbindung der beiden Querbalken des Z liegt, wächst und ruht die Riede Hallebühl. Der Rotburger von dort ist ziemlich berühmt. Was manche möglicherweise nicht wissen werden, ist, dass der Rotburger rund um einen Grauburgunder-Weingarten wächst. Man könnte den Pinot Gris mitten in der Riede Hallebühl quasi als Herz der Riede Hallebühl und damit des Seewinkels bezeichnen. Claude Bourgignon, ein nicht ganz unwesentlicher Bodenforscher aus Frankreich, hat übrigens seinerzeit schon auf den Ausnahmecharakter der Lage Hallebühl hingewiesen, auch als Weißweinlage.

Ried Hallebühl – ein heiliger Hügel, hundertachtundzwanzig Meter über dem Meer, und andere Gebirge

 

Es ist, als wäre es gestern gewesen, aber der Rudl kann sich noch gut erinnern, als er im Alter von vierzehn Jahren zum ersten Mal ostösterreichischen Boden betreten hat. Der elterlichen Erklärung bei der Überquerung des Leithagebirges konnte er damals nicht viel mehr als ein ungläubiges Kopfschütteln abgewinnen. Dieser Hügel – ein Gebirge?

Analog dazu hat man früher im Seewinkel das, was heute als Weingarten neben der Z-Querbalkenverbindung in der Kurve zwischen Frauenkirchen und Podersdorf wächst, als Hügel, genauer als „heiliger Hügel“ oder „Hollerhügel“ bezeichnet. Seinerzeit, unter den Kelten, ist dort kein Wein, sondern Holler gewachsen. Der war den Kelten heilig. Herr Rudolf hat nichts gegen Holler, noch weniger gegen Hollerblüten, aber getränketechnisch stehen ihm die Römer wahrscheinlich näher als die Kelten.

Später hat man den Holler Hügel dann „Hallebühl“ genannt und Wein gepflanzt. Die Wasserbruchlinie darunter ist älter, circa fünf bis zehn Millionen Jahre.

128 Meter über dem Meer ist Hallebühl die höchste Erhebung im Seewinkel und damit fast so etwas wie das Gegenstück zur Riede Tiglat, die sich in der Nähe des tiefsten Punktes Österreichs befindet.

 

Pinot Gris aus der Riede Hallebühl

 

Der Herr Kurt hat dem Pinot Gris auf der „Trost & Rat“ ein Denkmal gesetzt.

Wie er, der Pinot Gris, das macht, dass er rabiat hohen Temperaturen trotzt und dabei formidable Weine statt müdes, brandiges Gschloder zusammenbringt, das müssen Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, schon den Ruländer selber fragen. Dem Rudl ist es auf alle Fälle ein Rätsel.

Wäre die Pinot Gris Reserve von Josef Umathum ein Tonträger, würde man im Abspann dem vielen Quarz und dem hohen Eisenanteil für die rauchigen Aromen danken, dem großen Holzfass für die harmonische Reife und dem Gansl oder der Ente für die charmante Begleitung.

Aufe und owe

Monsieur Rudolf fühlt sich jung. Meistens. Aber ein direkter Teenager ist er keiner mehr. Das muss er schon zugeben. Und mit jeder zusätzlichen Dekade der Entfernung vom Teenageralter wird der Zahl der Dinge, über die er sich wundert, kleiner. Ein paar Verwunderlichkeiten scheinen sich indes hartnäckig zu halten. So alt und grau kann der Rudl gar nicht werden.

Warum?

Warum werden bestimmte Männer heilig gesprochen? Von der katholischen Kirche. Warum andere nicht? Warum werden bestimmte Männer mit viel zu engen Anzügen, einem penetranten Dauergrinser und der ewig selben Häuslrhetorik zu politischen Genies erklärt? Von Blättern und Kanälen? Und warum wird diesen Blättern und Kanälen Förderungswürigkeit bescheinigt? Warum werden manche Weinproduzentinnen oder Weinproduzenten zu Popstars hochstilisiert? Von Wichtigtuern, die das, was ihnen an Wortschatz fehlt, durch Geltungsbedürfnis und Zeitgeist kompensieren.

Der Herr Kurt hat sich da seinerzeit auf der „A blede Gschicht … oba uns is Wuascht!“ Gedanken gemacht. Über Angesagt- oder Nichtangesagtsein entscheiden sehr oft die Experten. Und die können es sich offenbar auch ganz schnell wieder anders überlegen.

Manchmal kann die Klassifizierung ziemlich abrupt und für den Rudl überhaupt nicht nachvollziehbar umschlagen. Das denkt sich der Rudl ganz besonders immer dann, wenn er sich nach ein paar Jahren wieder einen Weinguide kauft. Da kann es vorkommen, dass eine „Découverte de l’année“ zwei Jahren später hinunter geschrieben wird, dass es nur so kracht.

Josef Umathum

Eigenständige, präzise und saubere Weine. Ökologisches und soziales Gewissen, das nicht bei der Kellertür oder an der Weingartengrenze endet. Und die Bereitschaft, sich nötigenfalls auch mit den Mächtigen anzulegen.

Das imponiert dem Rudl.

Josefe

Es gibt überhaupt auffallend viele Winzer, die Josef heißen, authentische Weine machen und sich dem aufgeregten Gezwitschere und Gegackere der Influenza entziehen. „Reschpekt!“ würde der Herr Kurt vermutlich sagen.

Sozialmedizinischer Exkurs: Influenza

Der Rudl kriegt ja vieles sehr spät mit. Dass Influenzer heute keine Krankheit mehr sein soll, zum Beispiel. Kann man bitte geschäftstüchtige, aber sozial schwer gestörte Schulabbrecher, die meinen, sie müssten einem erklären, wie man legospielt, jemanden anbrät oder sich die Schuhbandl bindet, wieder zum Psychologen oder vom Rudl aus zum praktischen Arzt schicken, anstatt sie zu einer Berufsgruppe, einem Geschäftsmodell und einem Vorbild zu erklären!

2017

Viel zu milder Winter und Spätfrost Ende April, beziehungsweise Anfang Mai sind in den letzten Jahren sowieso schon beinahe Geschwister geworden.

Fünf Hitzewellen im Sommer. Mitte August kommt das Wetter zumindest insofern zur Raison, als die Nächte kühler werden.

 

  • Pinot Gris Reserve 2017, Josef Umathum, Frauenkirchen, Seewinkel (4/6)
  • Grauburgunder Reserve 2016, Herrenhof Lamprecht, Pöllau bei Markt Hartmannsdorf, Oststeiermark (6/9)
  • Pinot Gris Reserve 2015, Josef Umathum, Frauenkirchen, Seewinkel (4,50/7)
  • Ruländer 2014, Weingut Dieter Dorner, Mureck (3/5)
  • Pinot Gris 2013, Josef Umathum, Frauenkirchen, Seewinkel (5/8)
  • Pinot Gris 2012, Josef Umathum, Frauenkirchen, Seewinkel (5/8)
  • Pinot Gris 2010, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedlersee (5/8)
  • Pinot Gris 2008, Josef Umathum, Frauenkirchen, Seewinkel (6/9)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur diese Weine, sondern auch noch etliche alte Rebsorten aus Savoyen und neue Weine aus Frankreich gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 17. September und am Donnerstag, den 19. September

von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf die Lehrveranstaltung vom 24. und 26. September

Hoheit (Altesse) als Gegenmittel zur Tiefheit

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag der Menschenwürde erklärt!

Herr Rudolf grüßt die Influenzafreien und wünscht allen anderen gute Besserung!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57

Alte Rebsorten, neue Weine und doppelte ECTS

Und dann. Freitag, 26. Juli 2019, 19. Etappe, Verdesse

Als der Rudl im Verlauf seiner Forschungsreise heuer zum ersten Mal französischen Boden betreten hat, ist seine Tschäsn auf dem Parkplatz vor einer veritablen Koryphäe seiner Branche gestanden. Nicht aus purem Zufall. Das Quecksilber vor der Hütte von Bruno Bozzer in Annecy hat ungefähr vierzig Grad indiziert. Bruno Bozzer war Chef-Sommelier bei Marc Veyrat und ist 2014 zum besten Cavisten Frankreichs gewählt worden.

Wenn der Schiste 2015 von der Domaine des Ardoisières glasweise angeboten wird, weiß man, dass man nicht in irgendeiner Weinbar ist. Ein Beginn, accompagniert von einem Brettl Rohschinken und Käse.

Und dann ist etwas geschehen, worauf der Rudl ohne falsche Bescheidenheit schon ein bissl stolz gewesen ist.

Er wollte etwas ihm Unbekanntes aus der Region trinken. Weiß, trocken und gut. Immerhin hat er sich im „La Java des Flaçons“ befunden. Das ist nicht direkt auf der Strecke nach Val Thorens gelegen.

Nach ungefähr zwölf bis fünfzehn Versuchen ist das Projekt abgebrochen worden. Die Vorschläge waren alle zusammen weiß, trocken und gut. Nur dem Rudl unbekannt waren sie nicht. Ein bissl Eindruck hat das schon gemacht.

Und dann hat sich der Rudl für eine Verdesse aus Chignin entschieden, moelleux. Kein Wein, von dem man bei vierzig Grad Celsius viel verlangen darf. Auch nicht direkt dem Rudl sein Goût. Darum hat sich Caviste Rudolf die Rebsorte gemerkt und den Namen des Weinbauern wieder vergessen.

Und dann hat der Schneepflug die Hagel- und Geröllmassen von der Straße von Val d’Isère nach Bourg-Saint-Maurice geräumt.

Verdesse

soll mit Savagnin verwandt sein, nur deutlich älter. Gegeben hat es sie lange Zeit so gut wie nicht mehr. Die Giachino-Brüder haben vor ein paar Jahren auf ihrer Suche nach dem alten Rebbestand Savoyens wieder ein paar Stöcke ausgepflanzt. Die Trauben davon kommen in die Monfarina. Solange ihr Anteil unter zehn Prozent liegt, ratzt das nicht einmal die gestrengen Hüter der Appellation. Im Nachbardepartement von Savoyen, Isère, wo Weinbau sowieso so gut wie erledigt gewesen ist, haben in den letzten zehn Jahren ein paar Unentwegte alte Pläne studiert, Weingärten revitalisiert, da und dort auch Verdesse ausgepflanzt.

Kleinbeerig, dickschalig, Kalk nicht abgeneigt. Nicht die allerschlechtesten Voraussetzung für die französischen Alpen, wo das Wetter in den letzten vier Jahren ziemlich alles gemacht hat, wozu es theoretisch in der Lage ist, und noch das eine oder andere Stückl mehr.

Verdesse 2018, Domaine des Rutissons, Le Touvet, IGP Isère

Cugnette und Galoppine. Keine Radlfahrerinnen

M. Leblanc ist eine Assemblage aus Cugnette und Galoppine. Doch was nach sehr seltenen Rebsorten klingt, ist zumindest für ostfranzösiche Verhältnisse eher gewöhnlich. Bei Cugnette handelt es sich um ein Synonym für Jacquère bei Galoppine um eines für Viognier.

M. Leblanc 2018, Domaine des Rutissons, Le Touvet, IGP Isère

G’mischter Satz

Zum G’mischten Satz hat der Rudl im Vorwort zu seiner letzten Lehrveranstaltung vor der vorlesungsfreien Zeit das eine oder andere angemerkt. In Savoyen ist der G’mischte Satz nicht ganz so populär wie in Wien. Geben tut es ihn aber. Zumindest hat der Rudl das so verstanden, auch wenn auf der Homepage etwas von Assemblage steht. „La Bête“, ganz alter Rebbestand von Gamay, Étraire de la d’Huy, Persan, Servanin, Joubertin und noch ein paar anderen.

G’mischter Satz „La Bête“, Domaine des Rutissons, Le Touvet, Vin de France

Douce noire

Auf die Weisheit, dass Douce noire, vulgo Bonarda, ursprünglich eine italienische Rebsorte ist, könnte man verzichten, zumindest insofern, als bis ins neunzehnte Jahrhundert auch savoyardische Erdäpfelschäler und Zustenzuckerl italienisch gewesen sind.

Die Etrusker haben Douce noire gepflanzt. Ende des neunzehnten Jahrhunderts ist sie dann die verbreitetste rote Rebsorte in Savoyen gewesen. Heute scheint sie in Argentinien eine größere Rolle zu spielen, die zweitgrößte nach Malbec. Italienische Einwanderer haben sie mitgebracht.

Übersetzen könnte man Douce noire mit „süße Schwarze“ oder „zarte Schwarze“. Sie reift spät und ist dickschalig. Damit ist der Rudl beim Kompetenzportfolie von Douce noire: Aufgrund ihrer Zartheit hat man sie gerne mit dem rustikalen, der Säure und dem Gerbstoff nicht immer abgeneigten Persan verschnitten, teilweise auch gemischt ausgesetzt. Persan ist dann immer mehr ausgestorben und Douce noire auch.

Irgendwann haben sich dann vor allem ein paar Pétavins des Persans angenommen und ihn wieder ausgepflanzt. Von daher ist es nicht so abwegig, dass man jetzt auch wieder öfter über Douce noire stolpert.

Angeblich gilt Douce noire in Californien als Kultwein, wobei Monsieur Rudolf eingesteht, dass er um alles mit der Vorsilbe Kult- tendenziell eher einen Bogen macht, allein schon um den Gleichschritt zu stören.

Douce noire „Cuvèe Sanguette“, Adrien Berlioz – ein Pétavin, Chignin, IGP Vin des Allobroges

Und weil der aus historischen Gründen da irgendwie dazu gehört …

Persan 2017, Domaine Giachino – ein anderer Pétavin, Chapareillan, AOP Vin de Savoie

Étraire de la Dhui

blickt auf ein ähnliches Schicksal zurück. Nur hat ihr die Reblaus noch ein Stückl mehr zugesetzt. Wirklich ganz kleine Bestände gibt es noch an der südlichen Rhône und in Savoyen.

Étraire de la Dhui 2018, Domaine des Rutissons, Le Touvet, IGP Isère

Die bisher beschriebenen Weine glänzen durch Rarheit. Die folgenden könnte man zumindest rebsortentechnisch zu drei Viertel als Gassenhauer unter den Rebsorten bezeichnen.

Trousseau „Les Gauthières“ 2017, Domaine Pignier, Montaigu, AOP Côtes du Jura

Sélection massale vom Trousseau „À la Dame“, zwölf Monate in Amphoren ausgebaut, ohne Schwefelzusatz, auch nicht bei der Füllung. Unfiltriert sowieso. Ein Pfefferl der anderen Art und noch ein paar andere Gewürze.

Chardonnay „Cellier des Chartreux“ 2015, Domaine Pignier, Montaigu, Jura

Das Griss um die Weine aus dem Jura ist auch so etwas, wofür der Rudl die nötige Nachvollziehung nicht und nicht aufzubringen vermag. Charakteristisch für das Jura sind oxydative Weine. Nur herrscht um die gar kein so großes Griss. Angesagt scheinen vor allem Weine von dort zu sein, die der Rudl blind verkostet hoffentlich eher auf der anderen Seite des Saône-Grabens lokalisieren würde, und alkoholhältige Kracherl.

Die Domaine Pignier ist ungefähr so fortschrittlich wie ihr Karthäuser-Keller, in dem man sich eher in einer Kathedrale als auf einem Weingut vorkommt. Nur die Devotionalien-Standln fehlen halt.

Der Chardonnay „Cellier des Chartreux“ aus der Lage „En Boivin“ ist drei Jahre oxydativ im Eichenfass ausgebaut. Jura.

Riesling Clos Liebenberg Monopole 2013, Domaine Valtentin Zusslin, Orschwhir, AOP Alsace

Monopole steht auf dem Etikett. Ausschließlich die Domaine Valentin Zusslin bewirtschaftet den Clos Liebenberg. Für einen seit zweiundzwanzig Jahren biodynamisch bewirtschafteten Weingarten ist das nicht ganz unwesentlich, weil sich sein Bewirtschafter dadurch die Giftspritzer auf Distanz halten kann. Seit der Rudl heuer beim Laufen durch die Weingärten von Apremont wieder den Unterschied zwischen gesunden und floureszierenden Weingärten gesehen und vor allem auch gerochen hat, ist ihm derlei doch wichtiger als früher.

Riesling Grand Cru Pfingstberg 2014, Domaine Valentin Zusslin, Orschwhir, AOP Alsace Grand Cru

Quasi fast der Gegenhang zum Bollenberg, eh gar nicht so weit weg vom Clos Liebenberg, Süd- und Südostausrichtung, steil, Mergel und Sandstein. Dass das eine Ausnahmelage ist, hat nicht vorgestern irgendwer herausgefunden, sondern bereits im dreizehnten Jahrhundert, fast so früh wie das beim Rangen in Thann der Fall gewesen ist.

  • M. Leblanc 2018, Domaine des Rutissons, Le Touvet, IGP Isère (2,50/4)
  • Verdesse 2018, Domaine des Rutissons, Le Touvet, IGP Isère (4,50/7)
  • G’mischter Satz „La Bête“, Domaine des Rutissons, Le Touvet, Vin de France (3/5)
  • Douce noire „Cuvèe Sanguette“, Adrien Berlioz – ein Pétavin, Chignin, IGP Vin des Allobroges (4,50/7)
  • Persan 2017, Domaine Giachino – ein anderer Pétavin, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (4,50/7)
  • Étraire de la Dhui 2018, Domaine des Rutissons, Le Touvet, IGP Isère (4/6)
  • Trousseau „Les Gauthières“ 2017, Domaine Pignier, Montaigu, AOP Côtes du Jura (6/9)
  • Chardonnay „Cellier des Chartreux“ 2015, Domaine Pignier, Montaigu, Jura (6/9)
  • Riesling Clos Liebenberg Monopole 2013, Domaine Valtentin Zusslin, Orschwhir, AOP Alsace (6/9)
  • Riesling Grand Cru Pfingstberg 2014, Domaine Valentin Zusslin, Orschwhir, AOP Alsace Grand Cru (6,50/10)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

, nicht einmal in der ersten Arbeitswoche ausschließlich diese Weine gibt es glasweise

am Dienstag, den 10. September und am Donnerstag, den 12. September

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf das Thema am 17. und 19. September:

Pinot Gris (Reserve) Umathum 2008 – 2012 – 2013 – 2015 – 2017

Caviste Rudolf grüßt dermaßen erleichtert und freut sich auf produktive Forschungen!

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Mittwoch und Freitag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57 Euro

während der Sommerferien, 1. Juli bis 5. September, geschlossen

Caviste Rudolf sperrt die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils jetzt zu. Es ist heiß, er ist hundsmüde und er will aus der Stadt hinaus.
Nächste reguläre Öffnung: Reindorfgassenfest am 6. und 7. September
Danke!, einen schönen Sommer und auf ein Wiederschauen auf der Kaiserwiese!
Bis etwa 24. Juli und ab etwa 19. August stellt Caviste Rudolf gerne Wein zu, in Wien, in Savoyen und nach Maßgabe der zeitlichen Ressourcen sogar in der Umgebung von Wien.

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag der Menschenwürde erklärt!

Très cordialement, Monsieur Rudolf!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien
Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen
kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57 Euro kostenlos

NOS OMNES IN VARIETATE CONCORDIA. Vor den Sommerferien noch schnell etwas über das wirkliche Leben … und den G’mischten Satz

 

Was den Rudl am Wein begeistert, ist Thema für sein Weinkaufsgeschäft. Und umgekehrt. Und was den Rudl am Wein nicht begeistert, das kommt ihm auch nicht ins Geschäft. In den letzten beiden Wochen vor den Sommerferien praktiziert Caviste Rudolf das noch ein bissl konsequenter und persönlicher.

Darum hat er letzte Woche das Reifen von Wein zum Thema gemacht. Diese Woche bezieht sich die persönliche Note weniger auf das Thema als auf Gesellschaftspolitisches sowie ein Erlebnis, das den Rudl im vergangenen Schul- und Studienjahr besonders gefreut hat und ihm wichtig gewesen ist.

Und dann sind sowieso Sommerferien. Weitergehen tut es mit den Forschungsarbeiten in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils dann in der ersten Septemberwoche.

G’mischter Satz

An und für sich macht man um den vor allem in Wien gerade ein Mordstrum Trara. Und an und für sich ist so ein Trara dem Rudl kein Motiv zu außerordentlicher Aktivität, ja nicht einmal zu ordentlicher Aktivität. Aber der G’mischte Satz ist schon ein schönes Symbol.

NOS OMNES IN VARIETATE CONCORDIA. Gott pflanzen?

Darum hat Weinschulrat Rudolf heuer geladen, vor einer seiner Dienststätten einen G’mischten Satz zu pflanzen. Als Symbol für Vielfalt, Lebendigkeit, Begeisterung und vor allem als eine Absage an die Grundrechnungsunart des Auseinanderdividierens. Die Doppeldeutigkeit des Operators pflanzen im Titel der Aktion möchte Rudolf Polifka als Hinweis auf die Notwendigkeit von Humor, Witz, Ironie und Selbstironie als Vorbeugung gegen fundamentalistische Verkrampfungen in jedweder Religion und Weltanschauung verstanden wissen. Ganz besonders fett möchte der Rudl das heute den Neoliberalisten ins digitale Stammbuch klopfen, weil die ihr Selbstironiedefizit ganz gern durch ein Übermaß an Spaß kaschieren.

Floridsdorfer G’mischter Satz

So haben Zubildende vor ein paar Wochen gemeinsam mit Prominenz aus Kultur, Politik und Weinbau sieben unterschiedliche Weinreben als Symbol für ein zivilisiertes Miteinander in Vielfalt eingesetzt. Sogar ein Bekannter vom Herrn Kurt ist dabei gewesen. Und als das alles gut hingehaut hat, ist der Herr Rudolf extraordinairement erleichtert und froh gewesen.

Der G’mischte Satz und das wirkliche Leben

Das wirkliche Leben besteht aus unterschiedlichen Menschen, so ähnlich wie ein „G’mischter Satz“ aus Trauben von unterschiedlichen Rebsorten.

Im wirklichen Leben ist man immer wieder aufeinander angewiesen. Miteinander geht es tendenziell eher besser als gegeneinander. Die Trauben für einen „G’mischten Satz“ werden auch miteinander gelesen.

Das wirkliche Leben muss mit einer Welt auskommen. Das würde des Rudls Erachtens Unzeitgemäßes wie Verantwortungsbewusstsein und gegebenenfalls auch Verzichtsbereitschaft nahelegen. Die diversen Rebstöcke des „G’mischten Satzes“ wachsen auf einer Parzelle. Deplacierung spielt es da nicht.

Im wirklichen Leben auf der analogen Welt sind die Menschen verschieden, schauen verschieden aus und auch ihre Begabungen sind verschieden. An Änderungen dieser Grundgegebenheiten wird heftigst und mit viel Einsatz von Steuergeld gearbeitet. Der Erfolg hält sich derweil in Grenzen. Da können sich die virtuellen Netzwerke, Alexa und die diversen Kerzlschlucker und Weihrauchfresser der artifiziellen – sogenannten – Intelligenz noch so auf den Kopf stellen.

Die Weintrauben der Rebstöcke von einem „G’mischten Satz“ schauen auf alle Fälle verschieden aus, schmecken verschieden und sind zum Zeitpunkt der Lese verschieden reif. Trotzdem ergeben diese Weintrauben einen Wein.

Sind in einem Jahr die Wetterbedingungen für eine Rebsorte besonders schlecht, dann kann eine andere Rebsorte, die zu einem anderen Zeitpunkt reift und für die die Wetterbedingungen deshalb günstiger waren, aushelfen.

Im wirklichen Leben kann jeder Mensch aufgrund seiner unterschiedlichen Begabungen, Eigenschaften und Begeisterungen einen anderen Beitrag zu einer besseren Welt leisten, nicht immer jede und jeder den gleichen, nicht immer jeder und jede gleich viel. Aber hinhauen tut es dann, wenn alle etwas beitragen und niemand sich auf die anderen verlässt, es sei denn, es geht nicht anders.

Das wirkliche Leben ist auch wie der „G’mischte Satz“ nicht berechenbar. Das auszuhalten erscheint dem Rudl als eine der Schlüsselqualifikationen des Lebens. Weinforscher können bei einem „G’mischten Satz“ vor dem Trinken kaum abschätzen, wie sich die Wetterbedingungen eines Jahres auf die diversen Rebsorten ausgewirkt haben.

Im wirklichen Leben ist es verlockend, nach dem äußeren Auftreten zu gehen. Aber man kann sich dadurch um Schönes, Interessantes und Gutes bringen. Auch beim „G’mischten Satz“ kann man böse enttäuscht werden, wenn man nach dem Titel geht. Dort steht in der Regel ja nicht am Etikett oder auf der Weinkarte, welche Rebsorten im entsprechenden Weingarten wachsen.

Und will man ein mit einem „G’mischten Satz“ gemachtes Geschmackserlebnis ein Jahr später wieder erzwingen, kann es einen ordentlich auf den Sprechapparat hauen, weil man ja kaum weiß, wie sich das Wetter in einem anderen Jahr auf die verschiedenen Rebsorten im entsprechenden Weingarten ausgewirkt hat.

  • Gemischter Satz 2018, Zahel, Mauer, Wien (2/3)

  • Altsteirischer Mischsatz 2014, Himbeerhof Renner, Glanz, Steirerland (2,50/4)

  • G’mischter Satz 2017, Josef Salomon, Falkenstein, Veltlinerland (2,50/4)

  • G’mischter Satz 2008, Josef Salomon, Falkenstein, Veltinerland (3/5)

  • Buchertberg Weiß 2014, Herrenhof Lamprecht, Markt Hartmannsdorf, Oststeiermark (4,50/7)

  • Schrammelberg 2013, Herrenhof Lamprecht, Markt Hartmannsdorf, Oststeiermark (6/9) – Wein aus dem möglicherweise ältesten Weingarten des österreichischen Teils der Steiermark

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

am Dienstag, den 25. Juni und am Donnerstag, den 27. Juni

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag der Menschenwürde erklärt!

Herr Rudolf dankt herzlich und wünscht einen schönen Sommer!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57 Euro kostenlos

Last ascent, Haute-Savoie. Dominique Belluard, Dominique Lucas und ein Dreiländereck. Ein bissl etwas auch über die dramaturgische Verlaufskurve eines Schuljahres. DIENSTAG, den 11. Juni, GEÖFFNET

Bevor die Radlfahrer am letzten Tag durch Paris gurken, müssen sie am 27. Juli nach Val Thorens hinauf. Unter der Voraussetzung, dass die zuständigen Damen und Herrn von den Offices de Tourisme in Les Menuieres und Val Thorens irgendwann kommunizieren, welche Straße hinauf nach Val Thorens, wann, wie weit und für wen gesperrt ist, wird der Rudl den Radläufern knapp vor dem Ziel der vorletzten Etappe beeindruckt zuschauen und sprachlos zujubeln.

Hochsavoyen

Weinbauregionen und politische Verwaltungseinheiten heißen manchmal gleich, müssen in diesem Fall aber geographisch nicht deckungsgleich sein. Im Fall von Savoyen handelt es sich politisch betrachtet um ein Departement südlich des Departements Haute-Savoie. Oenologisch umfasst die Weinbauregion Savoie die Weinbaugebiete der beiden vorher genannten Departements und relative kleine Teile der Departements Ain und Isère.

Von Savoie nach Haute-Savoie

Nach seiner Reverenz an den Cru Apremont fährt Caviste Rudolf mit seinem geistigen Radl circa hundert Kilometer nach Norden in das Departement Haute-Savoie. Dort ist nicht nur der Mont Blanc, sondern auch ein Dreiländereck, an dem Italien, Frankreich und die Schweiz aneinander grenzen. Auch drei Weinbaugebiete grenzen dort aneinander. Das Aostatal, das Wallis und Dominique Belluard.

In dieser internationalen Gegend beendet Caviste Rudolf quasi seine Rundreise, die Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, vom Jura und den Trousseaus von Jacques Puffeney, über Burgund, Michel Brégeon im Muscadet, von Westen nach Osten die Pyrenäen entlang nach Savoyen und schlussendlich beinahe den Kreis schließend nach Hochsavoyen geführt hat.

Und dann ist Notenschluss.

Nach diesem können Sie Ihre Noten nicht mehr verbessern, zumindest nicht auf dem Prüfungsweg. Am Rechtsweg schaut es anders aus. Ob Ihnen die Bildungsdirektion für Wien einen vom Rudl ausgestellten Bescheid aufhebt, müssten Sie ausprobieren. Mit einem Klischée betreffend die Zeit zwischen Notenschluss und Zeugnistag möchte Herr Rudolf in diesem Zusammenhang ganz gerne einmal abfahren.

eh nix mehr“

Immer wieder ist zu vernehmen, dass in diesen erwähnten zwei Wochen zwischen Notenschluss und Zeugnistag an Bildungseinrichtungen „eh nix mehr getan“ werde. Das Gegenteil ist der Fall. Das können Sie dem Rudl gerne glauben. Schulmeister Rudolf zum Beispiel verwendet gerade einen ganzen Haufen Zeit für das Herumtelefonieren und Accordieren mit den Österreichischen Bundesbahnen, der Gedenkstätte Schloss Hartheim, einem Biobauernhof und circa hundertzwanzig Schülerinnen und Schüler, die eine Teilnahme an allfälligen Aktivitäten nach Prüfungsschluss von circa hundertfünfundzwanzig gebratenen Extrawürste abhängig machen. Darüber ersucht bis verlangt der Dienstgeber jedes Jahr noch ein paar Berichterl mehr. Schlussendlich sind die Lehrausgänge dann auch durchzuführen, im Idealfall. Sich angestrengt wird in den erwähnten zwei Wochen sehr wohl, eher sogar über die Maßen, Sinnvolles getan auch, nur schaut halt oft nicht so viel wie erhofft dabei heraus, weil alles noch unverbindlicher als während des übrigen Schuljahres ist. Nicht so selten findet man sich nach umfangreichen Organisationstätigkeiten mit ein paar – verzeihen Sie dem Rudl diesen Ausdruck, der rein quantitativ zu verstehen ist – Hanseln und Hanselinnen am Dislocus des Unterrichts. Jucken tut das fast niemanden, abgesehen vom zuständigen Lehrer und manchmal den Betreibern des Objekts, dem „zwanzig Jugendliche im Alter zwischen fünfzehn und siebzehn Jahren“ angekündigt waren, der deren schlussendlich aber nur etwa fünf gewahr wird.

ändern

Zu ändern wäre das alles gar nicht so schwierig. Man könnte gesetzlich das eine oder andere anders regeln. Man könnte klarstellen, dass das Ziel eines Lehrausgangs in einer zumindest erahnbaren Verbindung zu den klassischen Aufgaben einer Bildungseinrichtung stehen sollte und dass das bei Zielen wie dem Designer Outlet in Parndorf, dem Monopolbetreiber des Printmediensektors oder einer Paintball-Funfactory eher nicht der Fall ist. Nur liefe man dadurch Gefahr, sich bei der einen Kundin oder beim anderen Kunden unbeliebt machen. Da ist es doch gleich viel smarter ein bissl ganz allgemein, ohne sich lange mit Differenzierungen aufzuhalten, auf den konfessionellen Religionsunterricht hinzuhauen, diesem die Legitimation abzusprechen und alles Unmögliche anzudichten.

Kundinnen- und Kundenzufriedenheit

Die neoliberalistischen Deregulierer haben in einem ersten Schritt Anfang der Neunziger Jahre einmal Bildung durch Ausbildung als Ziel der österreichischen Schule ersetzt. Nicht unbeträchtliche Teile der jetzt angetretenen Politikerinnen- und Politikergeneration sind das erste Resultat dieses ideologischen Umbaus. Spurenelemente von humanistischer Bildung? Fehlanzeige. Historisches Bewusstsein? Detto. Kulturelle Grundlagen. Zar wos? Dafür jede Menge Gewieftheit, Gewitztheit und Schein. Man könnte es auf die Kurzformel bringen: Heiligenschein statt Caritas.

 

Zurück zu den Bildungsexperten und zum Notenschluss

 

 

Immer noch wird von Bildungsexperten die Angst der Schülerinnen und Schüler „vor so manchem Lehrer“ beschworen. So eine Angst würde sich dem Rudl seiner Auffassung nach, nicht mit dem Tag des Notenschlusses terminieren, wäre sie eine Angst vor dem Lehrer und nicht eine vor dem Fünfer, respektive vor einem Leben ohne Maturazeugnis. Der Rudl meint sich an Angst vor einem Lehrer erinnern zu können. Die ist am Tag des Notenschlusses nicht schlagartig eine Wolke gewesen.

Nach dem Notenschluss ist vor dem Notenschluss, zumindest in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils

Dort wird nach der oenologischen Reise durch Hochsavoyen, Wallis und Aosta-Tal nicht das Owezahn Platz greifen, sondern gerade umso ambitionierter weiter geforscht, geprüft und getrunken, hundert Percent angst-, aber umso weniger ambitionsfrei. Da gibt es weder ein Erholungs-, noch ein Ausklingenlassen- und auch kein Schönwetterprogramm. Vielmehr wird Oenologierat Rudolf Polifka die wirklich entscheidenden Weinfragen stellen. Was ist es, was einen Wein im Innersten zusammenhält, schreib: ausschlaggebend dafür ist, ob ein Wein reift oder hin wird? Noch zwei volle Studienwochen. Dann sind sowieso Ferien, Dienstreisen und hochsubstanzielle enelpegesteuerte Sommergespräche, Duelle und Elefantenrunden.

  • Petite Arvine 2010, Maison Agricole D&D, Aostatal, Italien (3/5)
  • Marin „Clos de Pont“ 2009, Samuel Delalex, Marin, AOC Vin de Savoie (2,50/4)
  • Fendant Coteaux de Plamont 2015, Marie-Thérèse Chappaz, Fully, AOC Valais, Schweiz (7/11)
  • Marignan „Futs de Chêne“ 2003, Château d Tour de Marignan (4,50/7)
  • Marignan 1515 2016, Les Vignes de Paradis, Ballaison, IGP Vin des Allobroges (5/8)
  • Sauvignon Blanc 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, IGP Vin des Allobroges (5/8)
  • Pinot Gris 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, IGP Vin des Allobroges (5/8)
  • Le Feu 2017, Dominique Belluard, Ayse (6,50/10)
  • Mondeuse 2016, Dominique Belluard, Ayse (6,50/10)
  • Mont Blanc Brut zéro 2015, Dominique Belluard, Ayse (6,50/10)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 11. Juni und am Donnerstag, den 13. Juni

von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf die Lehrveranstaltung vom 18. und 19. Juni

Aktuelle Weine und ihre zehn- und zwanzig Jahre alten Vorgänger

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag der Menschenwürde erklärt!

Herr Rudolf grüßt klassisch herzlich und nlp-frei!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57 Euro kostenlos

Apremont, Grüner Veltliner aus dem Weinviertel und klassischer Sauvignon aus dem Steierinnen- und Steirerland

Apremont. Vorletzte Station vom Rudl seiner Weinreise durch Frankreich

Immer wieder liest man von den Crus Abymes und Apremont als Herz des savoyardischen Weins. Geographisch stimmt das nicht, weil südlich von Apremont die Weinbauregion Savoyen endet, also könnte man anatomieanalog bestenfalls von den Füßen, vielleicht von der Achillesferse des savoyardischen Weins sprechen. Quantitativ stellt Jacquère mit den Cru-Bezeichnungen Abymes und Apremont den Hauptanteil des Weines aus der Region Savoyen. Qualitativ stellt sich die Sachlage dem Rudl differenziert dar.

Apremont als solcher

Dem Apremont lassen sie gerne die Feinhefe. Dafür füllen sie ihn früher ab. Ganz dezentes Prickeln, Frische und ein blassgrüner Ton sind das Ziel. Alpenblumenaromen, Kräuter und eine appetitanregende Steinigkeit als Paradekombination mit allen Nahrungsmitteln, die aus dem Wasser kommen.
So hat André Combaz in seinem 1992 erschienenen Standardwerk über die Weine Savoyens Apremont beschrieben. Im Idealfall stimmt das auch heute. Sie treffen diesen Idealfall heute jedoch nicht so leicht. Wie sich das 1992 dargestellt hat, das weiß der Rudl nicht. Damals hat er sich schon für Wein aus Frankreich interessiert, die Weinbauregion Savoyen aber erst vier Jahre später für sich entdeckt.

lokaler Wein

Wenn Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, heute in Savoyen irgendwo einfach nur einen lokalen Wein bestellen, dann haben Sie gute Chancen, dass man Ihnen Apremont bringt. Und wenn man Ihnen Apremont bringt, dann haben Sie wiederum gute Chancen, dass der an Sauvignon Blanc Steirische Klassik oder Grüner Veltliner Weinviertel DAC erinnert, nur halt ein bissl mehr Säure und weniger Alkohol, weil Jacquère viel später reift und viele Winzer auch ganz ordentlich etwas oben hängen lassen.

aber

Dafür können natürlich weder die Rebsorte Jacquère noch die Lage Apremont etwas, gerade genauso wie es ja auch formidabelste Grüne Veltliner aus dem Weinviertel und extraordinaire klassische Sauvignons aus der Steiermark gibt.

Aromareinzuchthefen

Wir leben ja in einer Zeit, wo gerade in der sogenannten Nahrungsmittelindustrie mehr oder weniger fast alles explizit irgendwo auf die Verpackung gepinselt wird, nur damit der Angeschmierte nicht im Nachhinein irgendetwas einklagen kann; bei Zigaretten, dass im angezündeten Zustand Rauch heraus kommt; bei Bier, dass Alkohol drinnen ist; bei Wein, dass Sulfite nicht ausgeschlossen werden könne und bei Eis, dass man nicht erschrecken sollte, wenn es kalt ist.
Warum eigentlich nicht auf einem Weinetikett vermerken, wenn ein Wein mit einer ganz wilden Zuckerlhefe vergoren worden ist? Marketing- und Kommunikatonsexperten könnten das ja gerne euphemistisch behübschen, mit Slogans wie „Wie die sauren Drops von der Omama!“ oder „Trinkfreude mit den Aromen des Kindersielplatzes!“
Aber erstens verwenden Marketing- und Kommunikationsprofis keinen Genetiv und zweitens würden das die Heferlzüchter genauso wenig tolerieren wie die Vereinigte Internationale von Neoliberalisten ein ernsthaftes Parteispendengesetz.

So oder so

Der Apremont kann nichts dafür, die Jacquère auch nicht. Das nachzuweisen wird die Aufgabe von Caviste Rudolf auf seiner vorletzten Station durch Frankreich sein, hundertpercent gummibären- und brausepulverfrei.

Apremont 2013, Domaine Giachino, Chapareillan, AOC Vin de Savoie

Über die beiden Giachino Brüder hat der Rudl schon ziemlich oft geschrieben. Er setzt das als bekannt voraus. So direkt und resolut die mit den administrativen Agenden am Weingut betraute Frau Giachino agiert, so präzise und lebendig sind die Weine der Giachinos. Monsieur Rudolf freut sich zu zeigen, dass ein gelungener Apremont die auf seine Lese folgende Skisaison locker überlebt.

Matthieu Goury

Seine Rebläche verteilt sich auf eisenhältige Gletschermoränen am rechten Ufer der Isère um Saint Pierre d’Albigny und braunen Kalk am linken Ufer. Dort wächst sein Apremont, dem der Rudl eine Woche in den letzten Ferien fast jeden Abend beim Rennen den Servus herunter gerissen hat.
Herbicide sind Goury sowieso noch nie in den Weingarten gekommen. Das hat Herr Rudolf beim Laufen nicht nur optisch, sondern auch olofaktorisch rezipiert. Den Unterschied zwischen biologisch gepflegten Weingärten und solchen, in denen Turbomassenwein wächst, den kann man in Apremont ziemlich frappant anschauen und -riechen, sogar beim Vorbeilaufen.
Der Ausbau erfolgt sehr traditionell und endet, wenn in Savoyen ein Großteil der Ernte des Folgejahrgangs bereits verkauft ist. Seinem Credo nach muss ein Wein Abbild seines Platzes zu einer bestimmten Zeit sein.
Matthieu Goury ist einer der drei jungen Winzer, die der Rudl vergangenen Sommer kennengelernt hat. Der Apremont ist dem sein bester Wein, zumindest hat der Rudl das so beurteilt.

Jean-Claude Masson

Dass es einfachere Dinge im Leben gibt, als bei Jean-Claude Masson einen Termin zu bekommen, hat Ihnen der Rudl schon einmal geschrieben. Und die Nichtbeschilderung des Weges hinauf zu seinem Weingut ist ein dezenter Hinweis, dass Masson den Hauptakzent seines Schaffens auf die Arbeit im Weingarten und im Keller, nicht aber auf Gespräche mit Kunden legt. Wenn man aber einmal bei ihm im Keller sitzt, sollte man unmittelbar und auch mittelbar danach keinen wichtigen Termin haben. Man könnte in Anbetracht der so gut wie nicht gegebenen Beleuchtung kaum die Zeit vom Chronometer ablesen. Das würde sich aber sowieso nicht empfehlen. So unkompliziert Jean-Claude Masson wirkt und vermutlich auch ist, so großen Wert legt er auf Höflichkeit und Umgangsformen. Nicht unstolz erzählt er vom Besuch eines Parisers, auf die Angabe der Herkunft dieses Kunden legt Masson wert. Der sei mit seinem Kübel gerade nicht durch die Kellertür gefahren und habe den Grund seines Besuchs mit „Il me faut du vin!“ – Schulmeister Rudolf erlaubt sich zu übersetzen: „Ich brauche Weine!“ – bekannt gegeben. Daraufhin habe ihm Monsieur Masson erklärt, dass man dort, wo er zu Hause sei, anklopfe, grüße und dann seinen Wunsch, versehen mit der Wendung „s’il vous plaît“ kundtue.
Sitzt man dann auf dem Holzbankerl am nicht betonierten Kellerboden bei Masson, vergisst man sowieso bald einmal, dass es ein Universum außerhalb dieses Kellers gibt.

Apremont „Lisa“ 2017, Jean-Claude Masson, Apremont, AOP Vin de Savoie (3/5)
Apremont 2016, Domaine de Chevillard, Saint-Pierre-d’Albigny, AOP Vin de Savoie (4/6)
Apremont „La Déchirée“ 2017, Jean-Claude Masson, Apremont, AOP Vin de Savoie (4/6)
Apremont 2013, Domaine Giachino, Chapareillan, AOC Vin de Savoie (4/6)
Apremont „La Centenaire“ 2016, Jean-Claude Masson, Apremont, AOP Vin de Savoie (5/8)
Grüner Veltliner Rosenberg 2017, Josef Salomon, Falkenstein, Weinviertel (2,50/4)
Grüner Veltliner Retzer Stein 2017, Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Weinviertel (4/6)
Grüner Veltliner Katzensprung 2015, Leo Uibel, Ziersdorf, Weinviertel (4/6)
Sauvignon „Blaue Libelle“ 2017, Andreas und Elisabeth Tscheppe, Glanz, Steiererland (5/8)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

… nicht nur diese Weine, sondern auch noch einen ganzen Haufen Weine aus den Pyrenäen gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 4. Juni und am Donnerstag, den 6. Juni
von 16 bis 22 Uhr
in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf die Lehrveranstaltung vom 11. und 13. Juni
Hoch-Savoyen. Letzte Station der diesjährigen Tour

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag der Menschenwürde erklärt!

Herr Rudolf grüßt Heferln, den Hof und die Hofburg!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien
Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen
kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57

Pyrenäen. West nach Ost. Diese Woche feiertagsbedingt ausnahmsweise Dienstag und MITTWOCH geöffnet

Tour de France

In den letzten Jahren hat der Rudl versucht, die Strecke der jeweiligen Tour de France oenologisch nachzuvollziehen, einmal im Oktober, wenn die Strecke für das folgende Jahr offiziell verlautbart worden ist, und einmal Ende Juni, knapp vor Beginn des Rennens.

Das wird nicht fad, weil die Radläufer jedes Jahr auf anderen Straße durch Frankreich fahren und weil dieses Land sowieso von einem Abwechslungsreichtum an geologischen Formationen, klimatischen Verhältnissen, Weinbautraditionen, Reglementierungen, Freigeistern, die auf Reglementierungen pfeifen, genauso wie Virtuosen, die unter akkurater Einhaltung sämtlicher Reglementierungen extraordinaire Weine keltern oder ihren Wein zur Norm für eine Appellation machen, geprägt ist.

Anders

Trotzdem radelt Caviste Rudolf dieses Mal nicht einzelflascherlweise durch den Hexagone, sondern arbeitet sich wochenthemenmäßig vom Jura beginnend, via Burgund, den Muscadet und die Pyrenäen nach Savoyen sowie Hoch-Savoyen durch. Das hat auch den Vorteil, dass man sich am Exempel von mehreren Weinen ein seriöseres Bild von der entsprechenden Gegend machen kann. Dafür ertrinkt man sich Frankreich halt nicht in einer Stunde. Ob Zeit wirklich Geld ist, das kann der Rudl nicht sagen. Ziemlich gesichert erscheint ihm, dass Wein Zeit ist, zumindest guter Wein.

Diese Woche Pyrenäen, von West nach Ost. Irouléguy

Monsieur Rudolf fängt in seiner Lieblingsappellation Irouléguy an. Ein geologischer Fleckerlteppich, wie das Yves Hérody einmal festgestellt und der Rudl nicht erst einmal zitiert hat. Tendenziell Kalk bei Ilarria, Eisen, Sandstein, Schiefer und Ophite bei Arretxea, Sandstein und Kalk bei Ameztia und eh fast alles bei der Genossenschaft.

Domaine Ameztia

Die Costeras sind Schäfer gewesen, seit Jahr und Tag. Im siebzehnten Jahrhundert ist ihr Bauernhof errichtet worden, eh immer schon Schafe und Wein, nur dass in den letzten Jahren der Wein wichtiger geworden ist. 2001 hat Jean Louis Costera seinen ersten Jahrgang vinifiziert, 2013 an seinen Neffen übergeben. Heute haben sie acht Hektar, drei verschiedene Terroirs, die reinste Handarbeit. Im Herbst übernehmen dann nach der Lese wieder die Schafe, sogar auf den Terrassen. Roter, eisenhältiger Sandstein für Frische und Frucht, Ton und Kalk für die Struktur der Weißen.

Nach händischer Ernte im Oktober spielen zwei Charaktere die Hauptrollen im Ausbau: Geduld und Sanftheit. Wenn die vom Rudl geschätzten Weine einen gemeinsamen Nenner haben, dann den, dass sie das Gegenteil von „Zack-Zack-Zack“ sind. Rudolf Polifka erlaubt sich in diesem Zusammenhang wieder einmal einen Hinweis auf seine Haupt- und Lebensarbeitshypothese, derzufolge es einen eher schwer ergründbaren, aber umso sichereren Zusammenhang zwischen dem, was jemand isst und trinkt, wie er isst und trinkt und dem, was er spricht, denkt und fühlt, gibt.

Ausbau zu achtzig Percent im großen Holz aus französischer Eiche, zu zwanzig in Inoxtanks.

Jurançon

Fährt man von Irouléguy nach Ostnordosten, kommt man bald nach Pau und in die Appellation Jurançon. An sich war das immer eine Süßweinappellation und es gibt dort Menschen, die halten trockenen Jurançon heute noch für ein Sakrileg.

Und dann geht es weiter über Gaillac an das östliche Ende der Pyrenäen bei Banyuls-sur-Mer.

  • Mignaberry 2013, Cave d’Irouléguy, AOC Irouléguy, Sud Ouest (3/5)

Exotik, Zirtrusfrüchte, Blumen. 70 Percent Gros, 30 Petit Manseng

  • Ameztia Blanc 2013, Domaine Ameztia, AOC Irouléguy, Sud Ouest (4,50/7)
  • Irouléguy Blanc 2013, Domaine Ilarria, AOC Irouléguy, Sud Ouest, (5/8)
  • Irouléguy Blanc 2012, Domaine Ilarria, AOC Irouléguy, Sud Ouest, (5/8)
  • Hégoxuri 2014, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (6/9)
  • Irouléguy Rosé 2014, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy (3/5)
  • Haitza 2012, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy (6/9)
  • Jurançon 2010, Domaine Uroulat, AOC Jurançon, Sud Ouest (5/8)
  • Loin de l’Oeil 2010, Domaine Plageoles, AOC Gaillac, Sud Ouest (5/-)

Ton und Kalk, fünftausend Stöcke am Hektar und fünfzehn Hektoliter am Hektar, händisch gelesen, nachdem die Trauben vom Föhn aus den Pyrenäen am Stock eingetrocknet worden sind, spontanvergoren und im demi-muit ausgebaut. Süß.

  • Argile 2010, Domaine de la Rectorie, AOC Collioure Blanc, Banyuls-sur-Mer, Roussillion (6/9)
  • Banyuls Rimage 2004, Domaine du Traginier, AOC Banyuls, Roussillion (6/-) Grenache Noir, Grenache Gris und Carignan auf dem eher schon recht besonderen Schieferhügeln hinter Banyuls, frühzeitig abgestoppte Gärung mit einem geistlichen Getränk, wie der Herr Kurt sagt. Accompagniert Ziegenkäse, frische Feigen, Dessert aus roten Früchten.

Jean-François Deu hat sehr früh im Weinbau begonnen, mit einem der letzten Maultiere von Banyuls. Darum hat er seine Domaine gleich nach diesem benannt: Traginier.

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur, aber fast nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 28. Mai und am MITTWOCH, DEN 29. Mai

von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Neues aus dem Flaschensortiment

Ab sofort sind Grüner Veltliner Rosenberg 2018, Gemischter Satz 2008, Gemischter Satz 2017, Grüner Sylvaner Reserve 2017 und ein zehn Jahre im Akazienfass ausgebauter Blaufränkisch 2006 von Josef Salomon jeweils in einer kleinen Menge verfügbar.

Vorschau auf die Lehrveranstaltung vom 4. und 6. Juni

Savoyen. Vorletzte Station der diesjährigen Tour

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag der Menschenwürde erklärt!

Herr Rudolf grüßt so etwas von unzackig (mit) Zeit!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57

 

Ein Häusl weiter. Muscadet

 

Muscadet

 

Fred Lailler ist mehr oder weniger in einem Weingarten im Muscadet geboren und aufgewachsen. So steht es auf der Homepage der Domaine Michel Brégeon. Danach hat er Weinbau und Oenologie studiert, nicht so wie der Rudl, sondern in richtigen Klassenzimmern und Lehrsälen, später praktiziert, um anschließend wieder zurück zu seinen Wurzeln zu kehren und etwas aus Überzeugung zu machen. André Michel Brégeon wiederum musste vielmehr als er wollte in die Rente gehen. Irgendwann hat sein Rücken nicht mehr mitgespielt. Bei einem so konsequenten Verfechter der Handarbeit im Weingarten und im Keller ist das vermutlich auch gar nicht so verwunderlich. Möglicherweise ist es nicht die Regel, aber es kommt auch vor, dass die Übergabe eines Weingutes außerhalb der Familie hinhaut. Bei André Michel Brégeon und Fred Lailler zum Beispiel.

Fast alles, was Fred Laillers Überzeugungen ihm eingeflüstert haben, hat er in der Domaine Michel Brégeon vorgefunden. Diese zu biozertifizieren wäre in den Augen vom Rudl nicht mehr notwendig gewesen, Schaden war es aber auch keiner.

André Michel Brégeon

hat seit 1968 am elterlichen Weingut mitgearbeitet, 1975 seine ersten eigenen Rebstöcke gepflanzt und 1989 übernommen. Als Quereinsteiger wird man ihn eher nicht bezeichnen können. Mit der Disqualifizierung des Muscadets als billiges Gschloder hat sich Brégeon nie abfinden wollen, wobei sein Kampf eher dem Gschloder als dem Attribut „billig“ gegolten hat. Immer wieder liest man, Michel Brégeon kenne die Nuancen des Bodens. Der Rudl hält das für durchaus möglich.

Fred Laillers

Ziel ist es, die Region in Flaschen abzufüllen. Ab erst nachdem die Region mit dem Winzer alchemisch reagiert hat. 2011 hat er das Weingut Michel Brégeon übernommen, ein Jahr nachdem der Rudl zum ersten Mal dort gewesen war. Michel Brégeon hat ihm, Fred Lailler, sein Wissen über die Arbeit im Keller und vor allem über die ganz detaillierten Beschaffenheiten der Böden nicht vorenthalten.

Muscadet

gilt als frischer Wein, in der Regel, aber nicht um von Michel Brégeon als Regel unhinterfragt befolgt zu werden. Bis zu vinjauneverdächtigen sieben Jahren hat Brégeon Weine von seinen besten Lagen in unterirdischen, keramikverfliesten Tanks reifen lassen. Paradox frischer und weniger paradox tiefer Wein kommt dann aus diesen Tanks herauf.

Gabbro

ist alt, blau-grün, vulkanisch und der Grund, warum die Weine der Domaine Brégeon zumindest Cru-Status verdienen, letztendlich auch bekommen haben.

 

Château du Coing

 

heißt halbwegs favorabel übersetzt „Quittenschloss“. Wissen Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, woher dieses Anwesen seinen Namen hat? Das ist eine dieser Geschichten, die dem Rudl so gut gefallen. Das Anwesen liegt in dem Eck, wo Sèvre und Maine zusammen rinnen, genaugenommen schluckt die Sèvre die Maine einfach. Bei Fusionen ist das ja fast immer so. Der Winkel, in dem die beiden Bäche einander treffen, ist halbwegs spitz, quasi eine Ecke, „coin“, wie der Franzose sagt. Jetzt ist es aber so, dass nicht nur Deutschsprechende die Ambition des Toilettenbesuchs mit „um die Ecke gehen“ synonymisieren, sondern auch Französinnen und Franzosen unter „le coin“ ein „Häusl“, wie das der letzte wirkliche Staatsmann im Bundeskanzleramt einmal am Opernball salopp ausgedrückt hat, verstehen. Darum hieße das Anwesen in dem Eck „Château du Coin“. Direkt vorteilhaft ist so ein Name nicht. Darum haben sie irgendwann einfach ein „g“ angehängt, was dann so viel wie „Quittenanwesen“ bedeutet.

 

  • Muscadet Sèvre-et-Maine sur Lie „Les Laures“ 2013, Bonnet-Huteau, Loire (3/5) – wieder ein Wein vom Granit und vom geschätzten Kollegen am Bacherplatz
  • Muscadet Sèvre-et-Maine „Gorges“ 2013, 28 mois sur lie, Domaine Michel Brégeon, Gorges, Loire (5/8)
  • Muscadet 2005, 65 mois sur lie, Michel Brégeon, Gorges, Loire (6/9)
  • Muscadet 2004, 89 mois sur lie, Michel Brégeon, Gorges, Loire (6/9)
  • Muscadet 2002, Michel Brégeon, Gorges, Loire (6,50/10)
  • Comte de Saint Hubert Vieilles Vignes 1999, Château du Coing (7/11)

 

 

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur, aber fast nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 21. Mai und am Donnerstag, den 23. Mai

von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf die Lehrveranstaltung vom 28. und 30. Mai

noch ein Häusl weiter in Richtung Süden: Irouléguy und Jurançon

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag der Menschenwürde erklärt!

Herr Rudolf grüßt völlig unbesoffen, aber mit umso mehr Gschicht!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57