Bis auf Weiteres geschlossen, aber Cycling Caviste Rudolf Polifka reitet wieder und bringt Ihnen gerne CO2- und zustellgebührfrei Wein an die Wohnungstür … und die Weinauktion zugunsten des Wiener Integrationshauses ist auch

In eigener Sache als Caviste Rudolf Polifka

Noch am Mittwoch ist der Rudl endlich wieder einmal zum biologisch arbeitenden Wein- und Schulmeister Müllner nach Bildein gefahren und hat Blaufränkischen vom Eisenberg gekauft, zum ersten Mal seit 2012 vor der Eröffnung seines Weingeschäfts. Am Freitag zu Mittag hat er noch frisches Bier vom Bräustübl in Salzburg geholt und ein paar Stunden später hat sich dann schon abgezeichnet, was passieren wird.

Sgaminegg 2017 und 2018 von Maria und Sepp Muster gibt es auch, Graf Sauvignon 2018 auch. Dem Schulmeister K. sei Dank!

So oder so, selbstverständlich freut sich Cycling Caviste Rudolf, Ihnen im Raum Wien und Umgebung CO2- und zustellgebührfrei Wein an die Wohnungstür zu liefern. Bitte um ein entsprechendes Mail an info@wein-polifka.at

Die verfügbaren Weine samt Preisen finden Sie unter:

http://wein-polifka.at/sortiment-2/

 

In eigener Sache als Citoyen Rudolf Polifka

Diese Falottinnen und Falotten habe es jetzt also wirklich geschafft. Hartnäckiges und demonstratives Verweigern des Masketragens, demonstratives Händeschütteln, Verlagerung der Vernichtung von trostloser Industriepleurre und Fertigfraß von Lokalen der Industriegastronomie in private Garagen und dergleichen, zuletzt auch noch öffentliches Demonstrieren unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit um des Auffallens willen.

Der Rudl fragt sich, wann diese Volltrotteln für den Schaden, den sie mit ihren Aufmerksamkeitsneurosen anrichten, aufkommen müssen. Von ihm aus sollen sie die geometrische Gestalt der Erde in Zweifel ziehen oder sich ein neoliberales Nudelsieb aufs Kopferl setzen. Aber wenn sie dabei jetzt keine Maske tragen und den Abstand nicht einhalten, ist der Spaß vorbei und die Polizei am Zug. Sonst haben wir diesen Krampf im Februar ein drittes Mal.

Und damit Sie den Rudl jetzt nicht falsch verstehen: Selbstverständlich wirft er das Zusperren von Oberstufe, Kultur und Gastronomie nicht den zuständigen Expertinnen und Experten vor. Er wirft es auch nicht den ausführenden Organen in der Regierung vor. Allenfalls wirft er manchen von denen einen Hang zu völlig überflüssiger Inszenierung vor.

Die Wiener Linien ersucht er, die Frequenz der Durchsagen zu reduzieren und die Anzahl der Geldstrafen drastisch zu erhöhen. 244 sanktionierte Vergehen in öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt Wien seit April erscheinen dem Rudl als etwas homöopathisch. So viele Verstöße hat Fahrgast Rudolf in diesem Zeitraum selber schon wahrgenommen und das, obwohl er innerstädtisch eh fast alles mit dem Radl fährt.

Gastronomie

Die allgemeine Sperre der Gastronomie ist halt wieder einmal eine vertane Chance. Wann wenn nicht jetzt ist der Zeitpunkt zu differenzieren zwischen jenen Gaststätten, in denen Lebensmittel angeboten werden und Verantwortung wahrgenommen wird, und der Turbogastronomie, in der in möglichst kurzer Zeit, auf möglichsten engem Raum, mit möglichst wenig Personal- und Materialkosten möglichst rabiat abkassiert wird und damit Verantwortungslosigkeit und erwiesenermaßen auch das Infektionsrisiko maximiert worden sind. Warum Gasthäuser wie die Dankbarkeit, der Floh, Csencsits in Harmisch oder das Gasthaus Bsteh in Wulzeshofen, das Quell oder Heunisch & Erben jetzt wieder zusperren müssen, vermag sich dem Rudl nicht und nicht zu erschließen. Dort hat sich ziemlich sicher noch niemand mit dem Corona-Virus infiziert. Warum kann man diese nachweislich mit Verantwortung geführten Betriebe nicht offenhalten und viele andere, wenn es nach dem Rudl geht, gerne auch für immer, zudrehen? Und nein, das hat nichts mit Elitarismus zu tun, sondern lediglich damit, ob man die vier Buchstaben G, A, S und T im Wort Gastronomie entweder im Sinne von Mensch oder im Sinn von Produktionsmittel versteht.

Vielleicht haben Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, es schon bemerkt: Citoyen Rudolf ist anders als bei der ersten überlangen Sperrstunde von März bis Mai jetzt ziemlich angefressen, und zwar nicht auf die Verantwortlichen in Wissenschaft und Regierung, sondern auf die …, die uns diese Sperren jetzt eingebrockt haben. Und an dieser Stelle verspürt der Rudl einen ziemlich unwiderstehlichen Drang, in Richtung Fäkalsprache abzuzweigen. Darum beendet er hier diese Durchschreibe, fast.

Ein ganz wichtiger Hinweis noch: Weinauktion zugunsten des Wiener Integrationshauses

Diese findet heuer online via Dorotheum statt. Von 9. bis 13. November können Sie für einen mehr als guten Zweck Weine erwerben. Vom Rudl sind auch ein paar dabei: Weinland Steirerland Ausland

https://www.integrationshaus.at/de/eventarchiv/24-weinversteigerung-zugunsten-des-integrationshauses

https://www.facebook.com/events/363100911784560/

Im Übrigen ist Rudolf Polifka jetzt ganz besonders heftig der Meinung,

dass es definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist

und man auch deshalb den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären soll.

Herr Rudolf grüßt zornig und herzlich. A votre santé!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

 

Sensationeller Durchbruch bei der Suche nach den Ursachen der Ausbreitung des Coronavirus und Weine als Gegenmittel – außertourlich geänderte Öffnungszeiten: Mittwoch und Donnerstag

Diese Woche geänderte Öffnungszeiten: Mittwoch und Donnerstag jeweils von 16 bis 21 Uhr. Herr Rudolf bittet um Verständnis und freut sich über Reservierungen.

Hirschen!

Der Rudl ist fuchsteufelswild und sprachlos zugleich. Es mag sich ihm nicht und nicht erschließen, warum die Corona-Infektionszahlen jetzt so stark steigen. Rudolf Polifka hält diese Entwicklung für alles andere als notwendig und für das Resultat des Verhaltens von viel zu vielen Zeitgenossen, denen Bequemlichkeit, vielleicht aber auch Aufmerksamkeit über alles geht.

Und der Rudl hält es für lächerlich, diese Häufung an Infektionen mit den Entwicklungen im März zu vergleichen. Damals hat kaum jemand halbwegs seriös abschätzen können, wie sich die Ausbreitung dieses Virus entwickeln würde und was man dagegen machen kann.

Jetzt sollte es sich bis zum letzten Rechen- und Alphabetisierungsverweigerer durchgesprochen haben, dass keine spektakulären Zauberkunststücke notwendig sind, um diesem Virus seine Grenzen zu zeigen.

Aber es scheint doch ziemlich viele Helden zu geben, denen Abstandhalten, korrektes Masketragen und Händewaschen zu banal sind. Darum demonstrieren und zelebrieren sie ihre Extravaganz in öffentlichen Lokalen, veranstalten Festivitäten in den eigenen vier Wänden, tragen die Maske unter der Nase und kommen jeden zweiten Tag mit irgendeiner ganz neuen Erkenntnis in Zusammenhang mit dem Corona-Virus daher, sei es dass sie die Existenz des Virus sowieso in Frage stellen, sei des dass es sich bei dieser oder jener Schutzmaßnahme um einen Unsinn handle. Und überhaupt sei ja sowieso alles ganz anders.

Möglicherweise gibt es ein in Anthropologie und Humangenetik bis jetzt zu wenig beachtetes Gen, das manche Menschen dazu bringt, der Aufmerksamkeit alles zu opfern. Vielleicht hat das verantwortungslose Gebaren so vieler Leute aber auch mit den Aufmerksamkeitsgeschäftsmodellen der Digitalisierungskonzerne und Boulevardmedien zu tun. Vielleicht ist es auch nur ADHS.

Darum müssen wir, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, der gesamten Armada an Wald- und Wiesenvirologen vermutlich noch etwas offensiver folgende Ratschläge zukommen lassen:

Sprechzentrum deaktivieren, Klugscheißerei einstellen, Maske aufsetzen, Abstand halten, Hände waschen und die vom Onkel Doktor verordnete Ritalin-Dosis gewissenhaft einnehmen. Ende der Durchsage

Abzweigung in Richtung Wein

Exkurs

Citoyen Rudolf ist sich sowieso zunehmend bewusst, dass er keine Lichtgestalten, Shooting Stars, Weltraumspringer, Schönlinge, exaltierten Baumumarmer, eloquenten Kasperln oder geschniegelten Dauergrinser braucht, in der Politik nicht, aber eigentlich eh überhaupt nirgends. Der Geniebegriff ist ihm wie so vieles aus dem neunzehnten Jahrhundert zuwider. Und eine Karikatur auf ein Genie, macht das Ganze auch nicht besser.

Quod erat demonstrandum: Wein

Vielleicht kann man mit Wein besonders schonungslos und deutlich zeigen, dass ein besonnener und unauffälliger Weinbauer bessere Ergebnisse hervorbringt als Stammgäste in den Seitenblicken und Influencer. Darum diese Woche Weine von besonders dezenten Weinmeisterinnen und Weinmeistern.

Rosé 2018, Domaine Dupasquier, Amavigne, IGP Vin des Allobroges (2,50/4)

Welchriesling 2016, Weingut Roland Minkowitsch, Mannersdorf an der March, Südliches Weinviertel (2,50/4)

Zierfandler 2019, Friedrich Kuczera, Gumpoldskirchen, Südbahn (2,50/4)

Welschriesling vom Opok 2018, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steirerland (4/6)

Riesling Kellerberg Federspiel 2018, Weingut Schmidl, Dürnstein, Wachau (4/6)

Muscadet Cru Gorges 2013, Domaine Michel Brégeon, Gorges, AOP Muscadet Sèvre et Maine, Loire (5/8)

Aus den Dörfern 2018, Hannes Schuster, Sankt Margarethen, Neusiedlersee Hügelland (4/6)

Blaufränkisch Weinberg 2017, Alfred Weber, Deutsch Schützen, Südburgenland (3/5)

… diese Weine und auch noch andere kredenzt Herr Rudolf glasweise ausnahmsweise

am Mittwoch, den 21. Oktober und am Donnerstag, den 22. Oktober

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Herr Rudolf freut sich über Reservierungen.

Vorschau

In den Herbstferien bleibt die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils geschlossen. Nächste Öffnungstag, sofern Ignorantinnen und Ignoranten nicht auch noch einen solchen verhindern: Dienstag, 3. November und Donnerstag, 5. November, Thema: die Online-Weinauktion zugunsten des Wiener Integrationshauses: Weinland Steirerland Ausland

https://www.integrationshaus.at/de/eventarchiv/24-weinversteigerung-zugunsten-des-integrationshauses

Im Übrigen ist Rudolf Polifka auch im Herbst der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist

und man auch deshalb den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären soll.

Herr Rudolf grüßt dezent, aber herzlich!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

 

Italien, trotzdem

Momentan gurken sie mit dem Radl durch Italien. Aber der Sportkanal, auf dem der Rudl sonst Radrennen anschaut, bringt Tennis. Trotzdem würdigt Monsieur Rudolf die Radläufer, indem er kommende Woche Weine (fast) aus Italien glasweise kredenzt, wiewohl der Rudl gleich hinzufügt, dass es in Sachen italienischer Wein Kompetentere gibt als ihn, etwa den Herrn Enrico oder den Herrn Dominik.

Dem Rudl seine Reserviertheit gegenüber dem südlichen Nachbarland ist vermutlich weniger auf dieses selbst zurückzuführen. Dort, wo der Rudl aufgewachsen ist, mögen fast alle und jede fast alles und jedes, was nur irgendwie nach langen, dünnen Nudeln oder Wein, der auf -i endet, klingt. Da muss der Rudl, obwohl schon im Alter von zwei Jahren in Italien auf Urlaub, sehr früh eine Trotzreaktion gegen seine italophilen Zeitgenossinnen und Zeitgenossen entwickelt haben.

Aber das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht ganz außerordentlich großartige Weine in Italien gibt. Emidio Pepe etwa soll solche machen. Das hat der Rudl zugegebenermaßen bis jetzt immer noch nicht überprüft. Die Weine von Enzo Pontoni hingegen schon. Nur bekommt man die nicht so einfach. Aber Sauvignons von diesem Weinbauern gehören zu den besten Weinen, die Caviste Rudolf bis jetzt getrunken hat. Für den Fall, dass Sie über so einen stolpern, legt Ihnen der Rudl ganz dringend einen Kauf nahe.

Und auch Joško Gravner ist so ein Weinmeister.

Eine Bemerkung erlaubt sich der Rudl in diesem Zusammenhang noch: In Frankreich bringen es primitive Hetzer vielleicht zum Amt eines Bezirksvorstehers im Hafenviertel von Marseille, aber ganz sicher nie in die Nähe eines Regierungsamtes auf Staatsebene. Da kann Huellebecq noch so geschäftstüchtig seine Visionen ausbreiten.

Herr Rudolf wird Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, diese Woche nicht mit viel Text beglücken. Das bedeutet nicht, dass es über die Weine von Joško Gravner und anderen grandiosen Weinbauern aus Italien und Umgebung nicht viel zu schreiben gäbe.

Galea 2014, i Clivi, Corno di Rosazzo, Friaul (5/8)

hundert Percent Friulano

Galea 2001, i Clivi, Corno di Rosazzo, Friaul (6/9)

die Herbstausgabe vom Vierzehner

Malvasia Selezione 2017, Marco Fon, Komen, Slowenien, Karst und fast schon Italien (6,50/10)

Da ist der Rudl wirklich neugierig.

Fabbrica di San Martino Bianco 2013, Lucca, Toskana (5/8)

In die Hügeln hinter Lucca, von wo dieser Wein kommt, ist der Rudl seinerzeit seiner Lieblingsfußballmannschaft Everton und Paul Gascoigne ins Trainingslager hinterhergefahren. Und er hat dort tatsächlich den Meister an der Hotelbar auf einen Orangensaft eingeladen.

Den jüngeren Bruder von diesem Wein können Sie bei Herrn Enrico erwerben.

Bianco Breg 2008, Joško Gravner, Oslavia, Italia (9/14)

Chardonnay, Sauvignon Blanc, Pinot Grigio und Riesling italico maischevergoren in georgischen Amphoren, dann fünf Monate Reifung, wieder in Amphoren, bevor der Wein für sechs Jahre in das große Holz gekommen ist keine Temperaturkontrolle, keine Schönung, kein Filtrieren, nix

Teran 2011, Branko und Vasja Čotar, Komen, Kras, fast schon Italien (4,50/7)

Rosso Breg 2004, Joško Gravner, Oslavia, Italia (13/20)

reiner Pignolo im Holz vergoren, dann in Amphoren, alles ohne Temperaturkontrolle, fünf Jahre wieder Holz, fünf Jahre Flasche, sowieso unfiltriert und ungeschönt Tannine sind jetzt gebändigt

… diese Weine und zumindest am Dienstag bei Geschäftsöffnung auch noch alle Chardonnays aus der Vorwoche gibt es glasweise

Dienstag, den 13. Oktober und am Donnerstag, den 15. Oktober

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Herr Rudolf freut sich über Reservierungen.

Vorschau auf den Unterrichtsstoff am 20. und 22.10.

vielleicht zehn Jahre reifer

Im Übrigen ist Rudolf Polifka auch im Herbst der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist

und man auch deshalb den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären soll.

Herr Rudolf grüßt den und dankt ganz besonders dem Trainer!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

 

Durchbruch des Institut Polifka bei der Suche nach einem Impfstoff gegen Influenzer: Chardonnay. Ein Beitrag zur Volksgesundheit

Nachdem hier jetzt doch das eine oder andere Mal von Corona die Schreibe gewesen ist, plärrt einem der Ausgewogenheit verpflichteten Zeitgenossen wie dem Rudl eine innere Stimme ins geistige Ohr und fordert ihn auf, auch anderen Bedrohungen für Herz, Hirn und Leib Aufmerksamkeit zu widmen. Irgendwann ist der Rudl dann weich oder derrisch und tut, was ihm geheißen.

So erlaubt sich Monsieur Rudolf diese Woche ein paar Bemerkungen zu Influenzern. Deren Saison hebt jetzt dann auch wieder an, hört man. Den Medien entnimmt Herr Rudolf, dass in dieser Influenzer-Saison sechzig Prozent mehr Impfstoff gegen diese Krankheitserreger zur Verfügung steht, es aber in den Apotheken sowie Arztpraxen bereits Wartelisten für das begehrte Serum gebe. So viele Menschen wollen neuerdings Abwehrstoffe gegen Influenzer. Für Citoyen Rudolf klingt das vielversprechend nach Aufklärung und Ende des postfaktischen Neoliberalismus.

Influenzer

… ist ein gefährliches Virus, das an Hirn- und Herzneuronen andockt, Fieberschübe auslöst, Sinnes- und Herzenswahrnehmung beeinträchtigt und in gravierendem Ausmaß die Abwehr schwächt.

Vor etwa dreißig bis vierzig Jahren sind viele Weinbauern von Influenzern angesteckt worden, haben daraufhin Rebsorten wie Welschriesling, Neuburger oder Muskat Ottonell ausgehackt und stattdessen Chardonnay gepflanzt.

Jetzt gibt es sowieso Weingärten, die Bodenspezifika besser in den Wein zu transferieren vermögen als Junganlagen. Aber Influenzer haben Weinbauern dann noch den Floh ins Ohr gesetzt, den Wein mit kleinen, stark getoasteten Holzfässern bekannt zu machen.

Wenige Jahre später haben die Influenzer Sauvignon Blanc durchs Dorf getrieben, wieder ein paar Jahre später Orangeweine und so weiter … Heute gibt es für Weinverkostungen einladendere Themen als Chardonnay Barrique. Zwar sind die teuersten Weißweine der Welt vermutlich immer noch Chardonnays, aber bei denen ist die Rebsorte schon früher nicht am Etikett gestanden. Und in der Steiermark gibt es eine Hand voll extraordinairer Repräsentanten dieser Rebsorte. Auf denen steht Morillon und das nur ganz klein.

Chardonnay als Anti-Influenzer-Impfung

Wie völlig sinnlos das Wirken der Trend-Heinis und Henrietten beim Wein, aber ganz abgesehen davon auch überhaupt ist, lässt sich an unzähligen Beispielen illustrieren. Die Prestige-Schwankungen der Rebsorte Chardonnay sind ein besonders überzeugendes Exempel, findet zumindest der Rudl. Monsieur Rudolf tendiert ja sowieso zur Ansicht, dass diese neoliberalen Kommunikationsgenies, Trendgurus, Berater und Geschäftsmodellspürnasen nach dem Muster manch klerikaler Spitzenfunktionäre aus den frühen Neunziger Jahren funktionieren: Hauptsache, man hört sich selber. Das erspart die Pulskontrolle.

Maria und Josef Salomon, Falkenstein

Des Ritalinbedarfs völlig unverdächtig ist der Weinbauer Josef Salomon aus Falkenstein. Er macht Wein. Das hat er quasi schon immer gemacht, zumindest seit 1988, nicht 1978, wie der Rudl irrtümlich einmal geschrieben hat. 1988 hat Josef Salomon das Weingut übernommen. Das hat aber nicht geheißen, dass sich sein Vater Heinrich damit zurück gezogen hätte. Der war mit seinen fünf Hektar so etwas wie ein Doyen unter den Weinviertler Weinbauern. Jahrgang, Boden und ausschließlich großes Holz. Das sind die Zutaten den Weine von Josef Salomon.

Vielleicht ist das der Grund, warum man im Fall seiner Weine seriös von terroirspezifischen Weinen schreiben kann.

Viel zu wenig beachtet ist der Heurige der Salomons, fast jeden Samstag in der Kellergasse in Falkenstein. Dort wird glasweise Wein bis zurück aus den frühen Neunziger Jahren kredenzt. Wenn Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, sonst noch einen Heurigen kennen, bei dem es derlei gibt, ersucht Sie der Rudl um entsprechende Hinweise.

Chardonnay 2019, Josef Salomon, Falkenstein, Veltlinerland (3/5)

Chardonnay 2012, Josef Salomon, Falkenstein, Veltlinerland (3/5)

Morillon Salamander 2018, Andreas und Elisabeth Tscheppe, Glanz, Steirerland (6/9)

Chardonnay Khéops“ 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, IGP Vin des Allobroges, Haute-Savoie (6,50/10)

Graf Morillon 2017, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steirerland (6/9)

Trauben, Liebe und Zeit Gelb N°5 2018, Christine und Franz Strohmeier, Lestein, Sankt Stefan ob Stainz, Schilcherland (6,50/10)

Chardonnay Cellier des Chartreux 2015, Domaine Pignier, Montaigu, AOP Côtes du Jura (6/9)

… nicht nur diese Weine gibt es glasweise

kommende Woche am Dienstag, den 6. Oktober und am Donnerstag, den 8. Oktober

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

erneut dieselbe Bitte

Herr Rudolf bittet in Anbetracht der immer noch völlig unnotwendigerweise wieder angespannten Lage auch diese Woche wieder um Reservierungen, per Mail bis 13 Uhr am Tag des Besuchs, danach bitte per sms.

Anstand und Abstand

… und er verspricht Ihnen auch wieder, dass er gerade auch im kommenden Wintersemester sein Kaufgeschäft erst gar nicht aufperrt, wenn er sich nicht hundert Percent fit fühlt, er ersucht Sie auch wieder um Nämliches und ist sowieso der Meinung, dass mit einem bissl Hirn, Anstand und Abstand zumindest in den privilegierten Teilen der Welt das Virus sehr schnell ans Ende seines Lateins zu bringen ist.

Vorschau auf den Unterrichtsstoff am 13. und 15.10.

vielleicht zehn Jahre reifer

Im Übrigen ist Rudolf Polifka auch im Herbst der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist

und man auch deshalb den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären soll.

Herr Rudolf wünscht viel Abwehrkräfte gegen Influenzer und allen Franziskas, Franzen und Brunos alles Gute zum Namenstag!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

 

Hoit! Woat! Do ned! Eine betriebsbedingte Änderung: Pinot Noir von Josef Lentsch und Lestoa von Franz Strohmeier

Letzte Woche hat der Rudl für die kommende eine Pinot Gris Vertikale von Josef Umathum plus ein paar andere Rebsortenkollegen annonciert. Und diese Woche hat der Rudl bei einer betriebsinternen Revision bemerkt, dass er dieses Lehrveranstaltungsthema ziemlich genau vor einem Jahr durchgenommen hatte. Da wären lediglich die Pinot Gris Reserve 2018, der Graue Burgunder 2019 und drei Kollegen aus Frankreich von einem Neuigkeitswert gewesen. So etwas würde zu einem Nachhilfeinstitut passen, für eine akademische Einrichtung gehört es sich nicht.

Darum hat Institutsvorstand Rudolf entschieden, kommende Woche jeweils drei Jahrgänge Lestoa respektive Karmin von Franz Stohmeier sowie Pinot Noir von Josef Lentsch glasweise zu kredenzen.

Herr Rudolf muss Sie darauf hinweisen, dass es sich bei Lestoa 1998 und 2007 sowie beim Pinot Noir 2010 um Einzelflaschen handelt. Je nach Frequenz kann es deshalb sein, dass diese Weine vor allem am Donnerstag gegen Ende der Lehrveranstaltung nicht mehr verfügbar sind. Aber der Rudl reserviert Ihnen gerne ein Sechzehntel oder ein Achtel davon, wenn Sie ihm rechtzeitig entsprechend per Mail Bescheid geben (spätestens bis Donnerstag, 13 Uhr), quasi damit die Lehrveranstaltung nicht zur Leerveranstaltung wird, wenn Sie dem Rudl diesen Kalauer erlauben.

Josef Lentsch, Pinot Noir

Sand & Schotter“ wäre vielleicht dem Trainer zu den Weingärten von Josef Lentsch eingefallen, alles andere als ein gefundenes Fressen für die Reblaus sind diese Böden.

Der Wein ist Teil des Sortiments vom Rudl, seit immer schon, zumindest aber seit Erscheinen der Ostbahn-Platte Antifrost Boogie.

Karmin, geborener Lestoa, Franz Strohmeier

Eisen und Silicium, um im Ton zu bleiben, Gneisverwitterungsböden halt. Des Rudls Wissens ist Franz Strohmeier der Erste gewesen, der Schilcher im kleinen Holzfass ausgebaut hat. Mit dem Jahrgang 1997 ist der Rudl auf diesen Ausnahmewein aufmerksam geworden. Den hat er nicht mehr, aber einen Achtundneunziger kann er aufwarten. Früher haben manche Silex der Weststeiermark zu diesem Wein gesagt. Jetzt heißt er Karmin.

Nachtrag aus der Vorwoche

Und auch sieben savoyardische Weine werden zumindest am Dienstag um 16 Uhr noch glasweise disponibel sein.

Karmin 2018, Franz Strohmeier, Lestein, Sankt Stefan ob Stainz, Weststeiermark (6/9)

Lestoa 2007, Franz Strohmeier, Lestein, Sankt Stefan ob Stainz, Weststeiermark (6,50/10)

Lestoa 1998, Franz Strohmeier, Lestein, Sankt Stefan ob Stainz, Weststeiermark (7/11)

Pinot Noir 2015, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedler See (4/6)

Pinot Noir 2011, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedler See (4,50/7)

Pinot Noir 2010, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedler See (4,50/7)

… gibt es glasweise

kommende Woche am Dienstag, den 29. September und am Donnerstag, den 1. Oktober

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Bitte

Herr Rudolf bittet in Anbetracht der immer noch völlig unnotwendigerweise wieder angespannten Lage auch diese Woche wieder um Reservierungen.

Anstand und Abstand

… und er verspricht Ihnen auch wieder, dass er gerade auch im kommenden Wintersemester sein Kaufgeschäft erst gar nicht aufperrt, wenn er sich nicht hundert Percent fit fühlt, er ersucht Sie auch wieder um Nämliches und ist sowieso der Meinung, dass mit einem bissl Hirn, Anstand und Abstand zumindest in den privilegierten Teilen der Welt das Virus sehr schnell ans Ende seines Lateins zu bringen ist.

Vorschau auf den Unterrichtsstoff am 6. und 8.10.

Bevor der Rudl wieder etwas ankündigt, was er dann zurücknehmen muss, schreibt er besser nix. Oder fast nix. Vielleicht Chardonnay

Im Übrigen ist Rudolf Polifka auch im Herbst der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist

und man auch deshalb den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären soll.

Herr Rudolf wünscht einen agreablen Start in den Herbst!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

 

Völlig subjektiv II. Dem Rudl seine französische Lieblingsweinbauregion. Bitte wieder reservieren!

Plädoyer

Eigentlich interessiert den Rudl das Thema Corona inzwischen ungefähr so sehr wie die Themen Wetter und Frühstückseikochdauer von Seitenblicke-Stammgästen“. Und eigentlich ist er der Meinung, dass Vorsicht und Rücksicht jetzt Selbstverständlichkeiten sind und das Thema damit erledigt wäre. Eigentlich.

Noch eigentlicher geht es dem Rudl schon die längste Zeit ziemlich auf den Zeiger, dass viel zu viele unbelehrbare oder oder und überhebliche Volltrotteln dieses Mindestmaß an Rücksicht, Anstand und Hygiene nicht aufzubringen vermögen. Und noch viel mehr geht es dem Rudl auf den Zeiger, dass gar nicht so wenige, die sonst zu den Ersten gehören, wenn es darum geht, Behörden, Institutionen und Körperschaften in Frage zu stellen, jetzt jedes Mindestmaß an Hirn und Eigenverantwortung ausschalten und erst dann aktiv zu werden gedenken, wenn die Polizei mit Strafen droht und auch der Verfassungsgerichtshof nichts mehr dagegen machen kann.

Was spricht denn dagegen, …

… Kontaktpersonen von Virusträgern nach Hause zu schicken, auch wenn diese von offenbar immer noch nicht entsprechend vorbereiteten Behörden nicht zeitgerecht getestet werden können? Was spricht dagegen, einem Kind in der Tramway eine Maske aufzusetzen, auch wenn dieses noch nicht sechs Jahre alt ist? Was spricht dagegen, wenn man hustet oder sich ein bissl marod fühlt, zuhause zu bleiben, obwohl man eh nicht Corona hat? Und was spricht dagegen, einen Aufmerksamkeitsneurotiker, der demonstrativ auf das Einhalten von Regeln pfeift, anzusprechen, obwohl man für das Wegschauen eh nicht bestraft wird?

Big Deal

In diesem Sinne verspricht Ihnen der Rudl, dass er gerade auch im kommenden Wintersemester sein Kaufgeschäft erst gar nicht aufperrt, wenn er sich nicht hundert Percent fit fühlt. Und der Rudl ersucht Sie, im Falle von Unwohlsein auch zuhause zu bleiben.

Sollten Sie gegebenenfalls Sorge haben, Unterrichtsstoff zu versäumen, verspricht Ihnen Caviste Rudolf, Sie zuhause in jedem gewünschten Ausmaß mit Lernmaterial zu versorgen.

Mit einem bissl Rücksicht, Abstand und Hygiene sollte das Ganze ja nicht so schwierig zu bewältigen sein, zumindest mit dem Gesundheitssystem, das uns trotz gegenläufiger neoliberalistischer Bemühungen immer noch zur Verfügung steht. Und damit hoffentlich jetzt wirklich Ende der Durchsage.

Weinbaugebiete und Weinbauregionen

Dass es dem Rudl nicht unbedingt leicht gefallen ist, er sein Vorhaben trotzdem durchgezogen und den kompletten Sommer über von einer Reise nach Savoyen Abstand genommen hat, ist vergangene Woche am Beginn seiner Ausführungen zu lesen gewesen.

Damit wäre Monsieur Rudolf mit den Ähnlichkeiten zwischen dem Lehrstoff der vergangenen Woche und jenem der aktuellen aber schon mehr oder weniger fertig.

Nicht ganz. Superlative

Viele weinbautreibende Länder sind zuerst einmal in Weinbauregionen eingeteilt. In Österreich heißen diese Weinland (Niederösterreich, Wien und Burgenland), Steirerland (Steiermark) und Bergland (die übrigen Bundesländer). Die Regionen sind ihrerseits in Weinbaugebiete gegliedert. Flächenmäßig ist das Weinviertel das mit Abstand größte österreichische Weinbaugebiet, möglicherweise auch das mit dem schlechtesten Ruf. Was der Herr Rudolf vom Ruf hält, deckt sich mit dem, was der Herr Kurt in zahlreichen Werken und Konferenzen zu diesem Thema publiziert hat, vom Profil eines Goiserers bis zum Joker.

Was die landesweite Nachred‘ betrifft, geht es der kleinsten französischen Weinbauregion Savoie ungefähr so wie dem größten österreichischen Weinbaugebiet Weinviertel, nur dass im Weinviertel seltener schigefahren wird.

Dabei sind wir bei dem, was man frankreichweit mit Wein aus Savoyen assoziiert: turbovergorene Jacquère in den Skistationen

Der Rudl würde nicht wetten, dass er bei einem blinden Vergleich zwischen Weinviertel DAC und konventionellen Apremonts die Weine korrekt zuordnen würde.

Gemeinsamkeit

Gott sei Dank, gibt es im Weinviertel gerade so wie in Savoyen Weinbäuerinnen und Weinbauern, die sowohl auf Quantität als auch auf Geschwindigkeit pfeifen und extraordinaire Weine machen. Und nachdem Caviste Rudolf in der vergangenen Woche überaus gelungene Weine aus dem Weinviertel kredenzt hat, gebietet es die Verpflichtung zur Ausgewogen- und Gewogenheit, kommende Woche mit zwei Ausnahmen schon länger nicht mehr geöffnete reüssierte Weine aus Savoyen glasweise zu kredenzen.

Quintessence de Chasselas 2016, Dominique Lucas, Ballaison, Haute-Savoie, AOP Vin de Savoie (3/5)

Marignan 1515, Les Vignes de Paradis, Ballaison, Haute-Savoie, IGP Vin des Allobroges (5/8)

Rouzan Blanc 2018, Mathieu Apffel, AOP Vin de Savoie (3/5)

Pinot Gris 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, Haute-Savoie, IGP Vin des Alloborges (5/8)

Le P‘tit Canon 2015, Jacques Maillet, Motz, AOP Vin de Savoie (4,50/7)

Apremont La Centenaire, Jean Masson et Fils, Apremont, AOP Vin de Savoie (6/9)

Prieuré Saint Christophe Blanc 2015, Fréterive, AOP Vin de Savoie (6/9)

Mondeuse Le Confidentiel, Les Fils de Charles Trosset, Arbin, AOP Vin de Savoie (5/8)

Mondeuse 2016, Dominique Belluard, Ayse, Haute-Savoie, AOP Vin de Savoie (6,50/10)

Mondeuse Vieilles Vignes“ 2005, Louis Magnin, Arbin, AOC Vin de Savoie (4,50/7)

Nicht nur diese Weine gibt es glasweise

kommende Woche am Dienstag, den 22. September und am Donnerstag, den 24. September

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Bitte

Herr Rudolf bittet in Anbetracht der momentan wirklich völlig unnotwendigerweise wieder angespannten Lage auch diese Woche wieder um Reservierungen.

Und der Herr Rudolf bittet Sie auch wieder inständigst, die Trotteln, die uns jetzt um alle Lockerungen bringen, zur Raison zu bringen … oder zumindest zu versuchen, sie zur Raison zu bringen. Die Hirnederln, die jetzt cool sein wollen, die Welt für eine Verschwörung halten oder beim Addieren von 1 und 1 partout Zahlen über siebzehn heraus bekommen, sollten sich in der ZiB 2 bei Armin Wolf rechtfertigen müssen, nicht die Beamten, die dann die unpopulären Konsequenzen ziehen dürfen. Wenn Sie den Rudl fragen, dann rächt es sich jetzt wieder einmal, dass man in einem völlig falschen Verständnis von Chancengleichheit denen, die sich weigern, das Einsundeinszusammenzählen und Herzensbildung zu lernen, lieber ein nichtssagendes Zeugnis in die Hand drückt, anstatt sie zum Einsundeinszusammenzählen- und zum Herzensbildunglernen zu verpflichten. Maria Theresia, schau obe!

ps Rudls nicht sehr gewagte Prognose: Am 11. Oktober wird sich genau das auch bei der Wienwahl wieder rächen. Wie gesagt.

Vorschau auf den Unterrichtsstoff am 29.9. und am 1.10.

Pinot Gris von Josef Umathum von 2008 bis 2019 (mit Löchern) sowie Kolleginnen und Kollegen aus dem Elsass, Savoyen und sogar Podersdorf

Im Übrigen ist Rudolf Polifka auch im Herbst der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist,

und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären soll.

Autrement! Oda es krocht. Rudolf Polifka

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

 

Völlig subjektiv I. Dem Rudl sein österreichisches Lieblingsweinbaugebiet. Bitte wieder reservieren!

Lernerträge (ein völlig vertrotteltes Wort)

Es ist dem Rudl nicht unbedingt leicht gefallen, aber er hat sein Vorhaben durchgezogen und den kompletten Sommer über von einer Reise nach Savoyen Abstand genommen. Stattdessen hat er die heimischen Weinbaugebiete von der Weststeiermark bis in die Wachau inspiziert. Einige der Weine, die er dabei erstanden und in sein Sortiment aufgenommen hat, haben die fleißigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Rudl seiner Sommerschule bereits studieren können.

Herr Rudolf hat bei diesen Forschungsfahrten und -aufenthalten selber aber auch etwas gelernt oder zumindest herausgefunden, nämlich sein Lieblingsweinbaugebiet. Die Frage danach hatte er sich ja schon oft und intensiv gestellt. Dass die Thermenregion oder das Mittelburgenland nicht als Sieger aus solchen Überlegungen hervor gehen würden, war ihm dabei stets klar gewesen, genauso wie die Erkenntnis, dass es nicht nur ein hochinteressantes Weinbaugebiet in diesem Land gibt. Wenn Monsieur Rudolf sein allerliebstes davon nennen muss, dann fällt die Wahl auf das größte Weinbaugebiet, das Weinviertel. Den Rudl fasziniert daran vor allem die kolossale Vielfalt an Landschaften, Böden, Weinbauernpersönlichkeiten und Weinen. Darum fällt es Caviste Rudolf in keinem anderen Weinbaugebiet so schwer, sich auf zwei oder drei Winzer zu beschränken, wie im Weinviertel. Das ist auch ein Grund, warum er da ein bissl abwechseln muss.

 

Arbeitshypothese

 

Manchmal hat der Rudl ja den Verdacht, dass die ganz besonders interessanten Weine tendenziell ganz gerne von dort kommen, wo der Mainstream eher alles andere als herausragend ist. Denken Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, an Muscadet. Die meisten Mudcadets können Sie an den Austern-Standln zwischen Marseille und Calais hinunter schütten. Wenn Sie Ihren Gaumen dabei verfehlen, ist es gewiss kein Nachteil. Aber ein paar Weinbäuerinnen und Weinbauern aus dem Muscadet machen dafür ganz grandiose Weine. Die sind wirklich ziemlich unverwechselbar gut.

Im Weinviertel scheint es ähnlich zu sein. Gehen Sie zur jährlichen DAC-Präsentation. Dort erhalten Sie Einblicke in die vielfältigen, letztendlich aber trostlos einfältigen Einsatzmöglichkeiten von Reinzuchthefen.

Aber lesen Sie sich etwas ein, Weinbücher aus den Siebziger, Achtziger und Neunziger Jahren können dabei ganz nützlich sein und kosten Sie dann Weine von Winzern, deren Väter es schon mit den besonderen Lagen und Böden ernst gemeint haben.

Immer schon

Da kann man zum Beispiel über Josef Zens sen. aus Mailberg lesen. Im Lösskeller von Josef Zens bewundert man versteinerte Seesterne und Muscheln an Wänden und Decke, Hinweise darauf, dass man sich im Mailberger Kessel auf besonderem Boden befindet. Und besonders dürfte auch die Kompromisslosigkeit gewesen sein, mit der Herr Zens ab 1958 sein Weingut quasi von Null aufgebaut hat.

Oder über Heinrich Salomon aus Falkenstein. Der hat schon 1978 keinen Aufstand gemacht, als sein Sohn Josef angefangen hat, den Weinbau auf biologische Arbeitsweise umzustellen, wobei es in den Siebziger Jahren Weinbauern gegeben hat, die weiter entfernt von Bio gewerkt haben als Heinrich Salomon.

Leo Uibel hat bei der Übernahme des Weinguts sicher einen sehr weiten Horizont eingebracht. Dass aber auch sein Vater schon keine Allerweltsweine gemacht hat, durfte der Rudl bei der einen oder anderen Vertikale im Rahmen einer Weintour Weinviertel schmecken.

Über die Biachlbauern Roland Minkowitsch sen. und jun. hat Ihnen Herr Rudolf schon einiges erzählt. Dass in Mannersdorf jetzt einer der besten Gewürztraminer des Landes wächst, ist darauf zurückzuführen, dass der ehemalige Staatssekretär im Innenministerium schon in den Sechziger Jahren diese Rebsorte und Riesling dem Braunen Veltliner vorgezogen hat.

Und Johann Zillinger war einer der allerersten zertifizierten Biowinzer des Landes.

Dann gibt es Rudolf Fidesser. Der hat sein Wissen zwei Brüder weitergegeben. Die führen außerordentlich interessante, aber im Grunde ziemlich verschiedene Weingüter, einer hauptberuflich, einer nebenberuflich als Rechtsanwalt, was in Anbetracht der gegenwärtigen Weinadministration eher kein Nachteil sein dürfte.

2017 Grüner Sylvaner, Josef Salomon, Falkenstein, Veltlinerland (3/5)

2017 Grüner Veltliner Retzer Stein, Weingut Rudolf Fidesser, Platt (4,50/7)

2008 Gemischter Satz 2008 Josef Salomon, Falkenstein, Veltlinerland (4/6)

2013 Obernalber Berglagen 2013, H&R Fidesser, Retz (5/8)

2013 Weißburgunder Reserve, Josef Zens, Mailberg (3/5)

n/v Solera White, Johannes Zillinger, Velm, Südliches Weinviertel (4,50/7)

Chardonnay Reserve 2014 und wenn der Rudl ihn findet auch 2011, Leopold Uibel, Ziersdorf, Retzer Land (5/8)

Pinot Noir Kapellenberg 2016, Weingut Rudolf Fidesser, Platt (5/8)

2006 Blaufränkisch, Josef Salomon, Falkenstein, Veltlinerland (3/5)

1979 Gewürztraminer Auslese Zwiefelhab, Mannesdorf an der March (8/12)

Diese Weine gibt es glasweise

kommende Woche am Dienstag, den 15. September und am Donnerstag, den 17. September

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Bitte

Herr Rudolf bittet in Anbetracht der momentan völlig unnotwendigerweise wieder angespannten Lage um Reservierungen.

Und der Herr Rudolf bittet Sie auch inständigst, die Trotteln, die das jetzt eingebrockt haben, zur Raison zu bringen … oder zumindest zu versuchen, sie zur Raison zu bringen. Die Hirnederln, die jetzt cool sein wollen, die ganze Welt für eine Verschwörung halten oder beim Addieren von 1 und 1 partout Zahlen über siebzehn heraus bekommen, sollten sich in der ZiB 2 bei Armin Wolf rechtfertigen müssen, nicht die Beamten, die dann die unpopulären Konsequenzen ziehen dürfen.

Wenn Sie den Rudl fragen, dann rächt es sich jetzt wieder einmal, dass man in einem völlig falschen Verständnis von Chancengleichheit denen, die sich weigern, das Einsundeinszusammenzählen und Herzensbildung zu lernen, lieber ein nichtssagendes Zeugnis in die Hand drückt, anstatt sie zum Einsundeinszusammenzählen- und zum Herzensbildunglernen zu verpflichten. Maria Theresia, schau obe!

ps Rudls nicht sehr gewagte Prognose: Am 11. Oktober wird sich genau das auch bei der Wienwahl wieder rächen.

Neuigkeiten aus dem Sortiment

Mangalitzawürstel von der Fleischhauerei Karlo in Pamhagen und Jiddische Hühnerleberpastete von der Dankbarkeit sind ab sofort wieder verfügbar.

Im Übrigen ist Rudolf Polifka auch im Herbst der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist,

und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Autrement & endlich einen permanenten Lockdown für dumme, die Menschenwürde untergrabende Handlungen! Rudolf Polifka

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

bis 15. September geschlossen

Herr Rudolf bedankt sich für die intensive Mitarbeit an seiner Sommersschule und öffnet sein Geschäft wieder am 15. September.

Gerne liefert der Rudl aber CO2- und zustellgebührfrei Wein innerhalb von und um Wien.

Autrement & à votre santé!

Monsieur Rudolf

Nachsitzen in der Sommerschule bei noch nie ausgeschenkten Weinen (but one) zur Tour de France 2020

Jetzt hätte der Rudl um ein Haar auf das Radlrennfahren vergessen. Das findet heuer im September statt, nicht im Juli. Jetzt ist der Rudl nicht mehr so jung, dass er so eine terminliche Außertourlichkeit mir nix Dir nix verkraften würde. Aber der September ist halt andererseits auch alles andere als eine Zeit, in der sich Schulmeister Rudolf entspannt zurücklehnt und den Radlfahrern zuschaut.

Umso mehr

ist es dem Rudl ein Anliegen, nicht auf diesen wunderschönen Wettbewerb zu vergessen und Weine zu kredenzen, die er in seinem Weinfachgeschäft noch nicht dargeboten hat, sechs Weine aus sechs Ecken Frankreichs.

L’Hexagone

Das kommt aus dem Griechischen, bedeutet Sechseck und ist der Spitzname von Frankreich. Jetzt fahren die Radlfahrer nicht in allen diesen sechs Ecken herum. Das würde sich in drei Wochen nie ausgehen. Da täten die nächsten Jahr im Juli immer noch fahren. Dann beginnt aber schon die nächste Tour de France, in der Bretagne übrigens. Aber das ist ein anderes Kapitel.

Aus sechs Ecken der diesjährigen Tour de France kommen die sechs Weine, die der Rudl

am Dienstag, den 25. August 2020 von 16 bis 21 Uhr

quasi als Einstimmung auf sein Lieblingsradrennen aufmacht, fast alle sechs zum ersten Mal im Geschäft.

Baron de G. 2006, Château de Bellet, AOC Bellet, Nice, Provence (6,50/10)

In Nizza fahren sie weg. Und Nizza ist so ähnlich wie Wien eine ziemlich große Stadt, in der Wein wächst. Direkt leicht hat es der Wein dort nicht. Pfiffige Immobilienentwickler sorgen dafür, dass in den Hügeln hinter Nizza immer mehr Hütten für Neureiche und immer weniger Weinstöcke für Weinbauern stehen. Die Weingärten vom Château de Bellet haben sie bis jetzt nicht derwischt. Der Rudl ist seinerzeit bei einer Affenhitze mit dem städtischen Bus hinauf gefahren und hat ein paar Flascherl gekauft. Bellet heißt die Appellation, Rolle die Rebsorte für den Weißen. Jetzt gehört das Weingut Crédit Mutuel. Den Zweitausendsechser hat aber noch Ghislain de Charnacé gemacht, so wie 46 andere Jahrgänge auch. Bio

Le Poids du Superflu 2017, Domaine Petit Août, IGP Hautes Alpes, Théüs (4,50/7)

Hautes-Alpes heißt die Indication, in der Yann de Agostini 2009 mit zwei Hektar begonnen hat. Jetzt hat er sechs. Alte Mollard-, Espanenc- und Clairette-Stöcke, denen das Klima zwischen sechshundert und tausend Meter über dem Meer conveniert. Spielen tut das Ganze im Tal der Durance. Gap ist in der Nähe. Da fahren sie dann auch vorbei.

Auf diesen Wein ist der Rudl selber neugierig. Er kennt ihn nicht, wird eine Flasche öffnen, aber nicht eine ganze ausschenken.

Irouléguy Blanc 2013, Domaine Ilarria, AOC Irouléguy, Sud Ouest (5/8)

But one. Es geht in die Pyrenäen.

Muscadet «Comte de Saint-Hubert» 2005, Château du Coing de Saint-Fiacre, AOC Muscadet Sèvre-et-Maine sur lie, Loire (6/9)

Und dann nicht ganz bis ins Muscadet, aber in Richtung Norden.

Der Rudl hat 2012 gewusst, dass er zu den französischen Bergweinen in seinem Sortiment einen Weinbauer aus dem Muscadet möchte. Joseph Landron, Château du Coing oder Michel A. Brégeon? ist die Frage gewesen. Der Rudl hat sich für Michel Brégeon entschieden, bereut diese Wahl nicht, aber die Weine der anderen zwei Weinbauern sind auch nicht schlecht. Ganz im Gegenteil. Und nach den Quitten (Coing) ist dieses Weingut benannt, weil es in der Ecke liegt, in der Ecke, wo Sèvre et Maine zusammen rinnen. Ecke heißt nicht nur «coin», sondern ist wie im Deutschen ein Euphemismus zur Umschreibung von «Häusl». Und weil der Gründer dieses Weingutes beim Gründen sein Weingut nicht nach einer Bedürfnisanstalt nennen wollte, hat er elegant ein -g dran gehängt. Darum heißt das Weingut übersetzt jetzt nicht «Schloss des Häusls», sondern «Schloss der Quitte». So schaut das aus.

Hundert Jahre alte Reben auf Gneiss.

Armenaz 2018, Domaines des Côtes Rousses, AOP Vin de Savoie (4,50/7)

Jacquère auf rotem Ton fünfhundertachtzig Meter über dem Meer. Alpen

Pinot Gris Grand Cru Brand Vendanges Tardives 1990, Josmeyer, Wintzenheim, AOC Alsace Grand Cru (8/12)

Vorletzter Tag. La Planche des Belles Filles. Vogesen.

Und dann geht es in die Stadt, die ihren Namen von der alten Hose Karl Valentins hat.

Diese Weine und ein paar andere kredenzt der Rudl quasi als Nachsitzen in der Sommerschule

diese Woche am Dienstag, den 25. August,

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Herr Rudolf freut sich über Reservierungen und stellt Weine aus seinem Sortiment innerhalb von und um Wien versandkosten- und co2-frei mit dem Radl zu. In diesem Fall ersucht Sie der Caviste cycliste Rudolf um ein kurzes Mail. Er meldet sich in der Folge, um einen Zustelltermin zu vereinbaren.

Vorschau

Zum Reindorfgassenfest am 11. und 12. September wird der Rudl heuer nicht öffnen und bittet dafür um Verständnis.

Voraussichtliche nächste Schultage: Dienstag, 15. und Donnerstag, 17. September

Im Übrigen bleibt Rudolf Polifka der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist

und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz endlich zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Bleiben wir vuasichtig und praktizieren wir räumliche, aber nicht soziale Distanz! Letztere ist sowieso ein Widerspruch in sich, weil soziale Distanz unsozial ist.

Autrement! Rudolf Polifka

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien

 

2. Woche Sommerschule – wochenübergreifend am Donnerstag, den 13. und am Dienstag, den 18. August – sowie ein Boykottaufruf. Neue Weine und Jahrgänge aus der Weinbauregion Weinland

Danke!

Herr Rudolf bedankt sich herzlich für die fleißige Mitarbeit und die hohe Anwesenheit bei seiner ersten Woche Sommerschule!

Er bedankt sich aber nicht nur, er ist auch fuchsteufelswild. Betreiber von Geschäften, die über die letzten dreißig Jahre nichts Besseres zu tun gehabt haben, als die Landschaft rund um Kreisverkehre zu versiegeln und in einem Aufwaschen dörfliche sowie innerstädtische Strukturen zu veröden, fordern jetzt eine Entschädigung, weil in den ersten Wochen nach der Corona-Sperrstunde die kleinen Geschäfte ein paar Tage früher aufsperren dürfen haben als sie.

Auf gut Österreichisch ist das die Forderung, dass der Steuerzahler fortan nicht nur die Folgen, sondern auch gleich das destruktive Treiben, das jene mit sich bringt, finanziert.

Dass auch noch Redakteure von Qualitätszeitungen für diese Betonkobeln Entschädigung fordern, setzt dem Fass den Boden auf, wird aber verständlich, wenn man sich manch ganzseitige Serieninserate in diesen an sich sonst eher erfreulichen Zeitungen anschaut. Dass mittlerweile nachweislich ausschließlich der Lehrplan des Religionsunterrichts vorsieht, Kinder und Jugendliche für derartige medienethische Mechanismen zu sensibilisieren, erfüllt Citoyen Rudolf Polifka mit Stolz, dieses Fach unterrichten zu dürfen.

Dabei wäre es das Gebot minimalster sportlicher Fairness, diese paar exklusiven Öffnungstage den letzten unentwegten Betreiberinnen und Betreibern von kleinen Geschäften in den Dorfkernen und innerstädtischen Einkaufsstraßen zu gönnen. Viele Kundinnen und Kunden sind es sowieso nicht gewesen, die sich damals gleich wieder hinaus auf die Straße getraut haben.

Boykott!

 

Zweite Woche Sommerschule

 

Jetzt wäre es natürlich aufgelegt zu behaupten, dass der Rudl deshalb trotz Schulferien eine zweite Woche aufsperrt, um Ihnen, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, eine zusätzliche Möglichkeit zum Weinkauf abseits der Riesenbetonkobeln in den sogenannten Gewerbegebieten zu ermöglicht. Eher schon hat es ehrlicherweise aber damit zu tun, dass Caviste Rudolf ein paar neue Weine beziehungsweise Jahrgänge in seinem Sortiment offeriert und auf Ihre Reaktionen neugierig ist.

Josef Umathum, am den Kreisverkehren entgegengesetzten Ortsende von Frauenkirchen

Wir schreiben das Jahr 2020 A.D. und Josef Umathum hat noch immer weder einen Orangewein noch einen Pétillant naturel gekeltert. Es ist nicht so, dass der Rudl gegen eines von beiden grundsätzlich Einwände hätte. Aber sich Trends derartig konsequent zu entziehen, wie Josef Umathum das macht, nötigt Caviste Rudolf einen ganzen Haufen Respekt ab. Und umfassendes Engagement in ökologischen und sozialen Belangen hat dieser Winzer schon praktiziert, als andere noch auf Umkehrosmose und ähnliche Zaubereien gesetzt haben. Der Rudl freut sich, ein paar neue, äußerst gelungene Jahrgänge und zum ersten Mal überhaupt den trockenen Traminer aus dem Haus Umathum kredenzen zu dürfen.

Sauvignon Blanc 2019, Josef Umathum, Frauenkirchen, Seewinkel (3/5)

Königlicher Wein MMXVII, Josef Umathum, Wein aus dem Weingarten und Weinkeller (4/6)

Gelber und Roter Traminer 2018, Josef Umathum, Frauenkirchen, Seewinkel (4/6)

Sankt Laurent 2018, Josef Umathum, Frauenkirchen, Seewinkel (3/5)

Josef Maier Geyerhof, Kremstal rive droite

Wir schreiben das Jahr 2020 und Josef Maier hat schon einige Jahrgänge Pétillant naturel gekeltert. Nicht dass der Rudl diesen Weinstil grundsätzlich bejubeln würde, vielen Pétillants naturels Weine zieht er ein gutes Mineralwasser mit Brennesseln, Salbei oder Pfefferminze vor. Aber dieser ancestrale Schaumwein von Josef Maier hat es ihm angetan. Da ist hinter der dezenten Kohlensäure und der Hefe ein formidabler vollreifer Grüner Veltliner Gaisberg 2017 erkennbar. Kräuter! Aber kein Almdudler mit Alkohol.

360° Methode ancestrale Grüner Veltliner Gaisberg 2017, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal (5/8)

Riesling Kirchensteig 2017, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal (5/8)

Die Rieslingentsprechung zum Grünen Veltliner Steinleithn, karger Granulituntergrund, erste ÖTW Lage, für wen das wichtig ist. Der Rudl hat beim Verkosten dieses Weins einmal gefragt, was denn das für ein ungewöhnlicher Grüner Veltliner sei. Dem Rudl ist das dann peinlich gewesen. Sie können das aber auch als Indiz dafür, dass Sie Mariandlmarillentöne in diesem Riesling vergeblich suchen werden, betrachten. Ende Oktober 2017 gelesen, im Mai 2019 abgefüllt.

Grüner Veltliner Stockwerk 2019, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal (3/5)

Martin Muthenthaler, Elsarn im Spitzer Graben, Wachau

2012 hat der Rudl sein Weingeschäft eröffnet und seit 2012 bemüht er sich, ein paar Weine von Martin Muthenthaler, dem unermüdlichen Terroirergründer aus dem Spitzer Graben, in sein Sortiment zu bekommen. Nicht zum ersten Mal in seiner Karriere als Caviste hat sich für den Rudl Hartnäckigkeit ausgezahlt.

Spitzer Graben

Die Donau ist für viele die Erstassoziation mit der Wachau. Martin Muthenthaler macht Wachauer Wein, wie es wachauerischer vermutlich gar nicht mehr geht. Und trotzdem ist die Donau für seine Weine viel weniger prägend als der Jauerling.

Höher kühler steiler

Die Weingärten im Spitzer Graben fußen etwa hundert Meter höher als die draußen an der Donau. Jene von Martin Muthenthaler sind so etwas wie der Abschluss der Wachau. Und so hat der Rudl die Weine von Martin Muthenthaler relativ bald, nachdem dieser die Genossenschaft verlassen hat, auch entdeckt. Cycliste Rudolf wollte seinerzeit bei einem Wachauer Weinfrühling herausfinden, wie die hintersten Weine der Wachau schmecken. Dahinter und darüber ist dann nur mehr Wald, vor allem aber Orthogneis und Glimmerschiefer der Böhmischen Masse. Kein Bröserl Kalk, Matamorphite vulkanischer Provenienz, alte Rebstöcke und den Moselsteillagen vergleichbare Konditionen. Manche Reben halten sich mit Humus gar nicht auf. Sie schlagen ihre Wurzeln direkt in den Felsen. Vordergründige Weine wachsen da hinten nicht, wenn Sie geneigte Oenologin, gewogener Oenologe – dem Rudl diesen Kalauer erlauben. Barocke Weine auch nicht. Streng, frisch, kristallin.

Riede Bruck

Sechzig Subrieden umfasst die Bruck. Ohne Steinmauern geht hier nicht mehr viel.

Riesling Bruck 2019, Martin Muthenthaler, Elsarn, Spitzer Graben, Wachau (6,50/10)

Viesslinger Stern

Oma und Opa von Martin Muthenthaler haben in der Bruck einen kleinen Weingarten angelegt, genauer am Viesslinger Stern.

Schwer zugänglich ist die gesamte Bruck immer schon gewesen, damals noch schwerer als heute. Dort Riesling zu pflanzen ist mühsam, dort ohne Bewässerung den durstigeren Grünen Veltliner zu pflanzen ist darüber hinaus aber auch riskant. Die Großeltern von Martin Muthenthaler haben es trotzdem getan und diese heute ältesten Reben des Weingutes das Risiko wiederum mit tiefen Wurzeln in den Felsen hinein gedankt. Überlegungen von Mineralität im Wein beginnen hier, einen Sinn zu haben.

Grüner Veltliner Viesslinger Stern 2018, Martin Muthenthaler, Elsarn, Spitzer Graben, Wachau (8/12)

Thomas Straka, Rechnitzer Fenster

Zuerst hat der Herr Graf den Rudl auf diesen Winzer aus Rechnitz aufmerksam gemacht. Das muss auf der VieVinum 2014 gewesen sein. Etwas später war Herr Rudolf dann einmal beim Heurigen der Familie Straka und sehr überzeugt von den Weinen, ganz besonders vom Engagement des Winzers für den Welschriesling. Bis es dann aber gepasst hat und Thomas Straka sowie der Rudl zeitgleich in Rechnitz gewesen sind, hat es noch zweieinhalb Jahre gedauert.

Das Rechnitzer Fenster am Geschriebenstein

Ende September 1992 ist der Rudl zum ersten Mal in seinem Leben über den Geschriebenstein gefahren. Viel hat für ihn da nicht mehr darauf hingedeutet, sich noch im Burgenland zu befinden. Der Geschriebenstein ist der höchste Berg des Burgenlandes. An seinen südlichen Abhängen liegt das sogenannte Rechnitzer Fenster, einer Schieferinsel am westlichen Ende der pannonischen Tiefebene.

Ein Teil der Rebstöcke der Familie Straka ist in den Dreißiger Jahren gepflanzt worden.

Welschriesling Rechnitz 2019 , Thomas Straka, Rechnitz, Südburgenland (3/5)

Blaufränkisch Eisenberg 2018, Thomas Straka, Rechnitz, Südburgenland (3/5)

Alte Reben 2017, Thomas Straka, Rechnitz, Südburgenland (4,50/7)

Friedrich Kuczera, Südbahn

Seit Zweitausenddreizehn hat Herr Rudolf von jedem Zierfandlerjahrgang des Biopioniers aus Gumpoldskirchen ein paar Flascherl in seinem Geschäft offerieren dürfen. Das freut ihn außerordentlich. Jetzt ist der Neunzehner da.

Zierfandler 2019, Friedrich Kuczera, Gumpoldskirchen, Südbahn (2,50/4)

Diese Weine und einen jetzt möglicherweise offenbarungsfreudigeren Rotwein von Sepp Muster gibt es wochenübergreifend glasweise

diese Woche am Donnerstag, den 13. August

und nächste Woche am Dienstag, den 18. August,

jeweils von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Herr Rudolf freut sich über Reservierungen.

Auch flaschenweise sind alle diese Weine und noch ein paar mehr ab sofort verfügbar.

Und über den Sommer stellt der Rudl diese und andere Weine aus seinem Sortiment auch außerhalb dieser beiden Sommerschulöffnungstage versandkosten- und co2-frei mit dem Radl zu. In diesem Fall ersucht Sie der Caviste cycliste Rudolf um ein kurzes Mail. Er meldet sich in der Folge, um einen Zustelltermin zu vereinbaren.

Vorschau

Zum Reindorfgassenfest wird der Rudl heuer nicht öffnen und bittet dafür um Verständnis.

Voraussichtliche nächste Schultage: Dienstag, 15. und Donnerstag, 17. September

Im Übrigen bleibt Rudolf Polifka immer noch der Meinung,

dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist,

dass viel zu viele Menschen am Corona-Virus sterben, aber noch viel mehr an neoliberalistisch krankgesparten Gesundheitssystemen

und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz endlich zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Bleiben Sie vuasichtig, wie der Herr Kurt sagt, und zeigen Sie unverschämten, strukturzerstörenden Handlungen an den Kreisverkehren die rote Karte!

Autrement! Rudolf Polifka

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kosten- und fast CO2-lose Zustellung innerhalb von und um Wien