Burgenland … der Ausgewogenheit verpflichtet, zumindest fast, am Dienstag, 17. Oktober von 16 bis 20 Uhr

Dankbarkeit

Nein, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, damit meint der Rudl ausnahmsweise nicht Weingut, Gasthaus und Pension der Familie seines hoch geschätzten Wirt und Winzers, obwohl diese zum Burgenland gehören wie das Gasthaus Quell zum Trainer.

Dem Rudl ist es ein ganz dringendes Anliegen, sich bei Ihnen zu bedanken, dass Sie die nicht ganz freiwillig geänderten Öffnungszeiten, inclusive Sperrstund‘ um acht Uhr akzeptieren. Der Rudl war wirklich ziemlich rat- und trostlos, als er vor der Situation dieses Lehr- und Lernjahres gestanden ist. Umso mehr weiß er es zu schätzen, dass Sie die aktuellen Öffnungszeiten inclusive der an einen Kinderfasching erinnernden Sperrstunde um 20 Uhr in Kauf nehmen. Danke! Anders ginge sich das heuer für den Rudl nicht aus.

 

Herkunft. Nein, nicht DAC!

Der Rudl ist einer von denen, die nicht in Wien auf die Welt gekommen sind. Davon gibt es in dieser Stadt ein paar. Manche kaschieren diesen Umstand und manche tragen ihn besonders deutlich erkennbar vor sich her. Die meisten assimilieren sich schleichend, ohne dass sie es selber merken. Wahrscheinlich gehört der Rudl zu denen. Auf seine Herkunft aus dem Salzburger Alpenvorland war er schon vor seiner Dislocierung nicht stolz. Ein Wiener ist er deswegen aber auch keiner.

 

Motive

Manche verschlägt es in die Hauptstadt, weil diese ihnen gefällt. Anderen ist es dort, wo sie herkommen, zu eng geworden. Und wieder andere kommen her, um etwas zu studieren oder zu arbeiten, was sie dort, wo sie herkommen, nicht studieren oder arbeiten können. Dann gibt es auch noch Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, um ihr Leben zu retten. In diesem Zusammenhang erlaubt sich der Rudl, Sie auf die diesjährige Weinauktion zugunsten des Integrationshauses am 9. November im altehrwürdigen Gemäuer des Alten Rathauses in der Wipplinger Straße aufmerksam zu machen:

https://www.integrationshaus.at/de/eventarchiv/27-weinversteigerung-zugunsten-des-integrationshauses-kopie

Dort gibt es nicht nur Weine zu ersteigern. Heuer verspricht das Angebot an Weinen, die man glasweise vor Ort zu sich nehmen kann, ganz besonders trinkenswert zu sein. Ein unentschuldigtes Fernbleiben von dieser Veranstaltung wird vom Rudl mit einem Anruf bei den Erziehungsberechtigten geahndet und kann Ihren Studienerfolg gefährden.

 

und noch ein Motiv zur Dislocierung

Der Rudl ist genau genommen aus keinem dieser Gründe in Wien. Seit er sich vor ziemlich genau vierzige Jahren zum ersten Mal dem Neusiedler See vorgestellt hat, ist er fasziniert von dieser Gegend. Und Salzburg war ihm vom Neusiedler See schlicht und einfach zu weit weg. Darum ist er nach Wien gezogen. Dort ist das Burgenland deutlich näher.

 

Südburgenland

Der oben geschilderte Umstand bringt es mit sich, dass es den Rudl zumindest einmal im Monat zum Neusiedler See zieht. Ziehen tut es ihn öfter dorthin, eigentlich immer, wenn er in Richtung Süd-Osten schaut, aber zumindest einmal im Monat ist dieser Zug so stark, dass es keinen Sinn hätte, sich ihm zu widersetzen.

Nur, für eine der Ausgewogenheit verpflichtete Bildungseinrichtung wie die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils ist das nicht ganz unbedenklich. Denn das Burgenland ist zwar beim See am schönsten. Aber das bedeutet nicht, dass es im Süden unten nicht auch schön wäre. Darum kredenzt Caviste Rudolf, der selbst ernannte Pannonier, am kommenden Mittwoch nur ein bissl der Ausgewogenheit verpflichtet fünf Weine aus der Weinidylle Südburgenland, die zugegebenermaßen seit den coronabedingt geänderten Ausflugsgewohnheiten vieler Menschen gar nicht mehr so idyllisch ist, wenn man idyllisch mit einem Mangel an Menschen assoziiert.

Aus dem Mittelburgenland gibt es einen Wein und aus dem Norden zwei.

  • Königlicher Wein MMXIX, Josef Umathum, Frauenkrichen, Neusiedler See (4,50/7)
  • Welschriesling 2021, Bioweinbau Familie Herist, Rechnitz, Südburgenland (4,50/7)
  • Sauvignon Blanc 2019 Spätfüllung, Herist, Rechnitz, Südburgenland (5/8)
  • Alte Reben 2018, Straka, Rechnitz, Südburgenland (4,50/7)

    achtzig Jahre alte Rebstöcke auf kristallinem Schiefer

  • Adaxl Welsch 2019, Familientraditionsweingut Weber, Deutsch Schützen, Südburgenland (4,50/7)
  • Pinot Gris 2021, Dankbarkeit, Podersdorf, Neusiedler See (5/8)
  • Blaufränkisch Weinberg 2018, Familientraditionsweingut Weber, Deutsch Schützen, Südburgenland (3/5)
  • Blaufränkisch Turmstüberl 1971, Klosterkeller Siegendorf, Rosalia (4/6 … sofern noch vivant)

Diese Weine, ein paar von der letzten Woche und den oxidativ ausgebauten weißen Banyuls aus der Solera von der Domaine du Traginier gibt es glasweise

am Dienstag, den 17. Oktober von 16 bis 20 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Im Übrigen wartet Rudolf Polkifka immer noch, bis endlich der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag erklärt wird.

Dankbar grüßt Caviste Rudolf!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien