Baskenland rot, weiß und Amphore, AUSNAHMSWEISE DIENSTAG, 12. November von 17 bis 21 Uhr (Donnerstag, 14.11. geschlossen)

Integrationshaus

Geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, es ist dem Rudl ein Herzensanliegen: das Wiener Integrationshaus. Am Mittwoch, den 13. November findet ab 19 30 Uhr im Alten Rathaus in der Wipplinger Straße die alljährliche Weinauktion zugunsten Integrationshaus statt.

Warum?

Mag das Wort „Flüchtling“ auch noch so gerne und keifend im Zusammenhang mit Wörtern wie „Kontrollverlust“, „Festung“ oder dem unheiligen Gespann „Ängste und Sorgen“ verwendet werden: Eine Flucht ist eine Flucht ist eine Flucht … und bleibt auch eine. Ein Vergnügen, ein Abenteuerurlaub oder ein Computerspiel ist eine Flucht nicht und wird es auch nie sein. Denn bei einer Flucht geht es um viel, um das meiste, um das es gehen kann, um das Leben. Und nur unter diesen Umständen ist es auch eine Flucht.

 

Wenn es eine Einrichtung wie das Wiener Integrationshaus gibt, das auf professionellste Weise Schutz, Integration und Bildung gewährleistet, dann muss man diese Einrichtung unterstützen, als Staat, als Citoyenne und als denkender Aufrechtgeher auch. Das ist zumindest dem Rudl sein Standpunkt. Und am Mittwoch, den 13. November kann man das ab 19 30 Uhr im Alten Rathaus, Wipplinger Straße 8 bei der diesjährigen Weinauktion zugunsten des Integrationshauses tun.

Weinauktion

Neben einer ganzen Reihe anderer Weine gibt es bei der diesjährigen Auktion auch einen Querschnitt durch den Rudl seine Lieblingsappellation Irouléguy zu ersteigern. Wenn Sie diesen Querschnitt quasi vorab als Querschluck genauerer sensorischer Studien unterziehen möchten, dann können Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, das am kommenden Dienstag in der Weinhandlung Rudolf Polifka et fils zu Reindorf tun.

Irouléguy

… ist die südwestlichste französische Weinbauappellation. Das hat Ihnen der Rudl sicher schon das eine oder andere Mal mitgeteilt. Dass diese Appellation im Baskenland liegt, macht sie fremd. Auch die meistens der dort üblichen Rebsorten sind fremd. Tannat, Mansengs und Courbu gibt es mehr oder weniger nur dort. Und das Terroir ist ziemlich vielschichtig, wie auch die Sache mit den Flüchtlingen. Wahrscheinlich ist die Fremdheit eine Ursache für Unbehagen im Zusammenhang mit letzteren. Kommen diese aus einem nahegelegenen Land, scheint es signifikant weniger Vorbehalte zu geben.

  • 2022 Irouléguy blanc, Domaine Ilarria, AOC Irouléguy, Sud Ouest (6,50/10)

Der weiße Ilarria unterscheidet sich von den Weißweinen der Domaine Arretxea nicht nur geologisch. Er steht nämlich auf stark kalkhaltigem Boden. Etwa zu gleichen Teilen Petit Manseng und Petit Courbu bedeutet nicht nur eine Absenz des sonst in dieser Appellation üblichen Gros Mansengs, sondern in der Folge auch einen markant höheren Anteil an Courbu, den sie so in dieser Appellation nicht so schnell finden werden. Der Ausbau erfolgt im Siebenhundertliterfass und im Stahltank. Markant frischer Irouléguy, trotzdem malo-bedingt rund und kräftig.

  • 2021 Ardan Harri, Domaine Xubialdea, Lasse, AOC Irouléguy, Sud Ouest (7/11)

Wenn ein Baske bei Pierre Overnoy gelernt hat, sich für die Anerkennung süßer Weine als AOC Irouléguy einsetzt und ebendort Savagnin auspflanzen will, kann man davon ausgehen, dass man es mit keinem Konformisten zu tun hat, nicht einmal für baskische Verhältnisse. Dass Battit Ybargaray aus Lasse der einzige Winzer der Appellation mit einem Schwarzschieferterroir ist, passt ins Bild. Solange das Projekt mit dem Savagnin nicht umgesetzt ist, bleibt Ardan Harri der einzige Wein des Meisters. Dass der Rudl davon jeden Jahrgang eine Zuteilung bekommt, freut ihn ganz außerordentlich. Fünfzig Percent Gros Manseng und ebensoviele Petit Manseng.

  • 2021 Irouléguy rouge Tradition, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (4,50/7)

Rotwein ist momentan nicht angesagt. Aber zum Thema Weinmoden hat der Rudl im Zusammenhang mit Welschriesling ausführlicher Stellung genommen. Tradition 2021 von Arretxea ist so ziemlich in jeder Hinsicht das Gegenteil von dem, was man bei einem Rotwein aus Südwestfrankreich erwarten würde. Frischer Jahrgang, signifikante Tannine, auch in der Magnum erhältlich.

  • 2018 Irouléguy Rouge, Domaine Ilarria, AOC Irouléguy, Sud Ouest (5/8)

Nach alkoholischer und malolaktischer Gärung etwa fünfzehn Monate in gebrauchten französischen Barriques, Tannat, Cabernet franc und Cabernet Sauvignon – Trinkreife setzt jetzt ein, zwei Stunden vor Genuss öffnen.

  • 2021 Méthode naturelle, Domaine Ilarria, Irouléguy, Vin de France, Sud Ouest (6,50/10)

Im Normalfall reift dieser Wein achtzehn Monate ohne Schwefelzusatz, nicht einmal dann beim Füllen. 2021 war kein Normalfall. Da hat es nämlich viel geregnet, was in Irouléguy nichts Ungewöhnliches ist. Aber 2021 hat es den Regen von 2022 und von den ersten vier Monaten des Jahres 2023 gleich mit herunter gewaschelt. Und das ist dann sogar für Irouléguy etwas Ungewöhnliches. Weil auch für Peio Espil der Verzicht auf Schwefelzusatz kein Dogma darstellt, hat der Wein eine ganz minimale Schwefeldosis erhalten.

  • 2019 Dolia, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (7/11)

Aus baskische Tonamphoren von der Töpferei Goicoechea bekommt so ein Rotwein aus Irouléguy eine Eleganz, wie man sie selten trifft.

 

DIENSTAG, 12. November von 17 bis 21 Uhr

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils

Reindorfgasse 22

 

Im Übrigen ist der Rudl der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Konzentrationslager Auschwitz, zu einem gesamteuropäischen Feiertag erklärt werden muss.

Citoyen Rudolf Polifka grüßt das Wiener Integrationshaus, sowie alle anderen Menschen, die guten Willens sind!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien