Verlängerung! Außertourlicher Sonderöffnungstag, FREITAG, 22. März, 17(!) bis 21 Uhr, Bacherlweine von der Rhône bis an die Isère: les Sérines

Früher war alles …

Manchmal erinnert sich der Rudl an früher. Da hat seine Woche damit geendet, dass er am Freitag am Abend, manchmal auch in der Nacht die Abrechnung gemacht, vor der Einführung der elektronischen Registrierkasse noch „zu Fuß“, sich dann auf den Heimweg nach Hasenleiten begeben, dort ein Achtel eingeschenkt hat und vor dem Austrinken eingeschlafen ist. Das war eine andere Zeit. Ein Weingeschäft wie das vom Rudl so betreiben zu können, dass man dafür auf eine halbe Lehrverpflichtung verzichten kann, hat sich leider als Irrtum erwiesen.

Jetzt ist der Rudl wieder Vollzeitschulmeister. Darum kann er nur mehr einmal in der Woche aufsperren.

Allerdings beginnen am Freitag Ferien. Danach ist Zeit zum Schlafen genug. Auch deshalb erlaubt sich Caviste Rudolf, diese Woche am Freitag von 17(!) bis 21(!) quasi als Nachspielzeit oder Verlängerung sein Geschäft aufzusperren.

Der Rudl freut sich, dass er ab sofort den Riesling de vite Lange Lissen 2022 vom Weingut Roland Minkowitsch flaschenweise anbieten kann.

Folgende Weine werden am kommenden Freitag zumindest beim Aufsperren um 17 Uhr glasweise verfügbar sein:

  • Mondeuse « Mattäi » 2021, Côteaux des Girondales, Villaz am Lac d’Annecy, Vin de France (5/8)
  • Mondeuse « Black Giac » 2020, Giachino, Chapareillan, AOV Vin de Savoie (4,50/7)
  • Mondeuse 2018, Dupasquier, Aimavigne, AOC Vin de Savoie (4/6)
  • Argile rouge 2018, Domaine des Ardoisières, Saint Pierre de Soucy, IGP Vin des Allobroges (6/9)
  • L’Écume des Jours 2021, Les Deplaude de Tartaras, IGP Collines Rhodaniennes (5/8)

Marsanne und Roussanne, aber so, wie Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, diese beiden Rebsorten wahrscheinlich seltener kennengelernt haben, eigentlich auch nicht mehr das Terrain von Bergetappen, aber immerhin Hügeln. 2021 war es. Da hat Fred Giachino dem Rudl, nachdem dieser in der hauseigenen Weinbar die hauseigenen Weine gekostet hatte, einen „Vin des Copains“ empfohlen. Wenige Tage davor waren bereits bei Mathieu Apffel lobende Töne über die Deplaude de Tartaras zu hören gewesen. Dass Fred jetzt genau mit einem Wein von diesem Weingut daherkommt, hat der Rudl für einen Zufall gehalten und die Flasche natürlich bestellt. Bereut hat er diese Entscheidung nicht. Viele Weißweine von der nördlichen Rhône sind dem Rudl oft zu plump. Die Déplaude de Tartaras sind von der nördlichen Rhône, sehen zwar nicht direkt auf den Bach hinunter, aber einige ihrer Weißweine erachtet der Rudl als überaus gelungene Kompositionen:  dezente Frucht, tonisch, frisch und würzig, eine Struktur, wo eins zum anderen passt und fast so etwas wie ein Rhythmus in der Abfolge der Geschmackseindrücke, die sich nacheinander einstellen. Caviste Rudolf wollte damals umgehend zu diesem Weingut fahren, musste sich aber zwischen Thévenet in Villié Morgon und Tartaras entscheiden, hat dem Granit im Beaujolais den Vorzug gegeben. Aus den oenologischen Augen hat er die Déplaude de Tartaras aber nicht verloren, zwei Jahre später dort sogar übernachtet und diese Entscheidung nicht bereut.

 

  • Roussette de Savoie 2017, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Roussette de Savoie (3/5)

Wie es die Dupasquiers schaffen, weitgehend ohne Chemiekasten regelmäßig Weine auf diesem Niveau zu machen und diese dann zu solchen Preisen anzubieten, entzieht sich der Kenntnis von Caviste Rudolf Polifka. Der Rudl hat den Verdacht, dass ein ausgeprägter Sinn für Tradition im Spiel ist. Das ist zumindest ein Eindruck, der sich dem Rudl beim Betreten des Weingutes immer wieder hinterlässt. Die klassisch trockene Roussette ist auf alle Fälle jener Wein, mit dem der Rudl seinerzeit, im Zweitausendsechser Jahr ist es gewesen, auf die Domaine Dupasquier aufmerksam geworden ist. Manchmal überlegt sich der Rudl, wie es wäre, wenn er nur mehr mit drei Weingütern arbeiten könnte. Die Dupasquiers wären dabei.

  • Altesse 2020, Domaine Giachino, Chapareillan, AOC Roussette de Savoie (4,50/7)

Viel größer kann ein Unterschied zwischen zwei Repräsentantinnen einer Rebsorte nicht sein. Quitten und Bergamotten, resolut und kantig.

  • Douce noire « Nebula » 2020, Domaine de l’Aitonnement, Aiton, IGP Vin des Allobroges (6,50/10)

Eine ursprünglich in Savoyen verbreitete Rebsorte, an der für Maxime Dancoine ein Weg vorbei führt, ist wahrscheinlich weder erfunden noch entdeckt worden. Dabei ist Maxime gar nicht ursprünglich aus Savoyen. In Anbetracht seiner oenologischen Beratertätigkeit für Weinmeister wie Adrian Berlioz und die Giachinos, aber auch seiner Kontakte zu Michel Grisard ist das nicht besonders verwunderlich.

  • Persan 2020, Domaine Giachino, AOC Vin de Savoie (5/8)

Wüsste der Rudl nur, dass irgendeine savoyardische Rotweinsorte die Mutter von Syrah ist, fiele sein Verdacht vermutlich ziemlich schnell auf Persan. Nur würde das nicht stimmen. Mondeuse noire ist die Mutter von Syrah. Und dass Kinder ihren Eltern ähneln müssen, steht nirgends geschrieben. Dem Persan täte der Rudl die direkte Vorfahrenschaft von Syrah viel eher abkaufen.

 

FREITAG, 22. März von 17(!) bis 21(!) Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils,

Reindorfgasse 22

In der Karwoche ist der Rudl auf Studien- und Geschäftsreise. Darum ist erst am 2. April wieder geöffnet.

 

Im Übrigen ist der Rudl der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Konzentrationslager Auschwitz, zu einem gesamteuropäischen Feiertag erklärt wird.

 

Vorösterlich grüßt Monsieur Rudolf!

 

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien