Weine von vulkanischen Terroirs aus Frankreich, Ungarn und dem Indischen Ozean, Donnerstag, 7. August, 17 bis 21 Uhr

Wein und Mobilität

Citoyen Rudolf Polifka ist ein beherzter und überzeugter Verfechter von biologischer Landwirtschaft im ursprünglichen Sinn, seit über dreißig Jahren, also seit Beginn seiner Erwerbstätigkeit. Er ist das nicht aus zeitgeistigen und hoffentlich auch nicht aus elitären Motiven, sondern aus ganz bieder ethischen. Darum endet sein Einsatz nicht bei irgendeinem Zertifizierungssiegel oder bei trübem Flascheninhalt, sondern umfasst etwa auch beim An- und Verkauf von Wein verwendete Transport- beziehungsweise Fortbewegungsmittel. Und darum ist dem Rudl auch ein Milligramm Schwefel unter Umständen ein kleinerer Dorn im Auge als die x-te funky Naturweinverkostung, zu der die buntesten Hemden und coolsten Tattoos aus allen Himmelsrichtungen zusammen fliegen. Der Rudl bekommt regelmäßig Einladungen zu solchen Veranstaltungen und kommt diesen ebenso regelmäßig nicht nach. Vielleicht betrachten Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, den Rudl jetzt als Spaßbremse oder sonst etwas, aber so schaut es halt aus. Dass alle in Bequemlichkeit um jeden Preis leben können, geht sich nicht aus. Dafür ist das Erdkugerl zu klein, respektive wir Menschen darauf sind zu viele. Freilich können Sie jetzt einwenden, dass der Rudl seine Weine aus dem fremden Baskenland ja auch nicht mit dem Radl abholt. Diesen Kompromiss ist der Rudl bewusst eingegangen. Aber man kann ihn ganz sicher in Zweifel ziehen.

Île de la Réunion

Umso größer war die Überwindung, als sich Herr Rudolf unlängst in ein Aéroplan für den längsten Inlandsflug innerhalb der Europäischen Union begeben hat, Paris – Saint Denis (Réunion). Eine Reise ohne jegliches oenologischen Motiv, was nicht bedeutet, dass der Rudl dort nicht forscherisch aktiv geworden wäre. Die erste Flasche Wein, die Caviste Rudolf Polifka auf der Insel im Indischen Ozean aufgemacht hat, war von einem Naturweinmeister aus dem réunaisischen Hochtal von Cilaos.

 

Im Hochtal von Cilaos haben Unentwegte Weingärten angelegt, nicht weil sie ganz große Weine machen wollten, sondern weil sie nach der Schufterei in den Plantagen der Großgrundbesitzer auch einmal eine Gaudi haben wollten. Die vulkanische Geologie unterstützt ihr Projekt, das Wetter dort oben ganz sicher nicht. Die Luftfeuchtigkeit ist kolossal. Regnen tut es so gut wie jeden Tag.

Darum gibt es kommende Woche beim Rudl glasweise einen Wein von der Île de la Réunion, als wahrscheinlich größte Rarität in der Geschichte der Weinhandlung Rudolf Polifka et fils, und vier Weine, die in Kontinentaleuropa auf vulkanischen Böden gewachsen sind.

  • 2024 Roussanne de la Madone, Les Vins de la Madone, Champdieu, IGP Urfé, Massif Central (6/9)
  • 2019 Tokaji, Demeter Zoltan, Tokaj, Ungarn (6/9)

Trockene Assemblage aus Furmint und Hárslevelü, biodynamisch

  • 2018 Muscadet, Cru Gorges, Domaine Michel Brégeon, Les Guisseaux, AOC Muscadet, Loire (5/8)
  • 2020 Burdin Harria, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (7/11)
  • Vin blanc de Cilaos, M. Grondin, Cilaos, Île de la Réunion (4/6)

 

DONNERSTAG, 7. August von 17 bis 21 Uhr

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Im Übrigen ist der Rudl der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Konzentrationslager Auschwitz, zu einem gesamteuropäischen Feiertag erklärt werden muss.

CO2reduziert grüßt Rudolf Polifka!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien