Ein fast neues Weingut im Sortiment vom Rudl. Les Vignes de Paradis, Haute-Savoie

Die Königin von England und der DAC

1957 ist die Frau Königin Elisabeth von England nach Frankreich gefahren. Vielleicht ist sie auch geflogen. Das hat hat Geologe André Combaz in sein Buch über die savoyardischen Weine, das anlässlich der Olympiade 1992 in Albertville veröffentlicht worden ist, nicht genau hinein geschrieben.

Aber er hat hinein geschrieben, dass der englischen Königin seinerzeit Saiblingsfilet kredenzt worden ist, dazu ein Crépy 1948. Dem hatte ein Veuve Cliquot 1934 das Terrain bereitet, ein Cheval Blanc 1924 durfte den Crépy dann ablösen. Der Crépy soll in dieser illustren Gesellschaft ganz passabel dagestanden sein.

Crépy

Crépy ist neben Seyssel eine von insgesamt nur zwei Ortsappellationen in der Weinbauregion Savoyen. Die Gründe – weniger die für das Nur, sondern eher die für das Überhaupt – haben sich dem Rudl bis jetzt nicht erschlossen und könnten in der Vergangenheit liegen. Aktuelle Forschungen des Rudls in Seyssel haben ihn diesbezüglich keinem Verständnis näher gebracht.

Was Crépy, eine Ortsappellation ausschließlich für Chasselas, am Südufer des Genfer Sees, zu einer solchen prädestiniert, das ist dem Rudl noch viel mehr ein Mysterium geblieben.

Dominique Lucas wohnt mitten in der Appellation Crépy und kommt aus einer Winzerdynastie. Aus der Appellation ist er ausgestiegen, aus der Winzerdynastie nicht. Siebeneinhalb Hektar bewirtschaftet er im Departement Haute-Savoie. Chasselas, der Kern seines Weingutes, ist dort immer schon gewachsen und darf in und um vier Gemeinden sogar Cru-Status für sich beanspruchen. Marin, Ripaille, Marignan und Crépy. Welche Schlussfolgerungen Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, aus derlei Formalismen ziehen, überlässt Monsieur Rudolf Ihnen, zumindest fast. Den Hinweis, dass jetzt auch die Steiermark deaceisiert ist und sich damit in Österreich des Rudls Wissens lediglich die Wachau und die Weinbauregion Bergland der kontrolliert österreichischen Districtifizierung verweigern, müssen Sie ihm in diesem Zusammenhang gestatten.

Dominique Lucas hat der Ausstieg aus der Appellation nicht nur erlaubt, in Hochsavoyen Sauvignon Blanc, Pinot Gris, Altesse, Chenin Blanc sowie Chardonnay auszupflanzen und aus den geerneteten Trauben auch Wein zu keltern, sondern vor allem seinen Weinen aus der Chasselas-Rebe einen ziemlich besonderen Charakter eingetragen. Dass so etwas möglich ist, möchte man vielleicht gar nicht vermuten, wenn man in der einen oder anderen Orts- oder Gebietsvinothek rund um den Genfer See Chasselas verkostet. Dominique Lucas hat dem Rudl einmal geklagt, dass da mehr oder weniger alles verwüstet wird, geschmacklich und ökologisch. Dabei hat er über den ganzen See und damit auf nichts Geringeres als das Kernland von Chasselas gedeutet. Marie-Thérèse Chappaz sei die einzige, die seine Philosophie teile. Der ihr Weingut ist ein Hauseck weiter, im Wallis. Ganz so streng sieht es der Rudl nicht. Er hat schon den einen oder anderen ansprechenden Chasselas getrunken, drüben in der Schweiz wie herüben in Frankreich. Viele sind das aber nicht gewesen.

Les Vignes de Paradis. Dominique Lucas

Monsieur Lucas bewirtschaftet abgesehen von seinen Weingärten in Hochsavoyen auch zweieinhalb Hektar in Pommard. Darauf sollte man ihn nach den letzten Jahrgängen aber vielleicht nicht unbedingt ansprechen, zumindest wenn man auf eine passable Laune seinerseits angewiesen ist.

Theoretisch erntet Dominique Lucas in Pommard auf zweieinhalb Hektar Pinot Noir und Aligoté von über hundert Jahre alten Rebstöcken, dazu Chardonnay. Auch dieser Weingarten wird von Monsieur Lucas biodynamisch bewirtschaftet, inclusive Pferd. Paradoxerweise setzen ihm in Pommard Spätfrost und Hagel in den letzten Jahren noch mehr zu als in Hoch-Savoyen.

Der Sand von Chamonix

Die Böden bestehen fast ausschließlich aus dem, was über die letzten paar Millionen Jahre aus dem Chablais Gebirge herausgespült worden ist.

Wer heraus findet, welcher Wein nicht in den Rahmen passt, darf jemanden seiner oder ihrer Wahl auf ein Achtel invitieren. Das hat der Rudl vom Herrn Kurt.

  • Quintessence de Chasselas 2016, Dominique Lucas, AOP Vin de Savoie (3/5)
  • Un Matin face au Lac 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, Haute-Savoie, IGP Vin des Allobroges (5/8)
  • Marignan 1515 2016, Les Vignes de Paradis, Ballaison, Haute-Savoie, IGP Vin des Allobroges (5/8)
  • Sauvignon Blanc 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, Haute-Savoie, IGP Vin des Allobroges (5/8)
  • Pinot Gris 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, Haute-Savoie, IGP Vin des Allobroges (5/8)
  • Son Altesse 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, Haute-Savoie, IGP Vin des Allobroges (6/9)
  • Chardonnay Khéops 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, Haute-Savoie, IGP Vin des Allobroges (6,50/10)
  • Blaufränkisch 2015, Weinsteindl, Purbach, Neusiedlersee Hügelland (2,50/4)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 2. April und am Donnerstag, den 4. April

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf 9. und 11. April

Sauvignon Blanc. What else?

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man statt über den Karfreitag lieber über den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz als einen europäischen Feiertag nachdenken sollte!

Herr Rudolf grüßt gut & edel!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57

Riesling mit dem Fußabdruck der Kalkalpen. Johannisberg-Vertikale vom Geyerhof, Zehetnerin-Vertikalulum vom Mantlerhof, Kollegen, kein Pirat, aber Bärlauchbutterbrot

A guade Reklam

 

Wenn es für den Rudl ein Gegenstück zum Neuburger gibt, dann kann es nur Riesling sein: weltweit verbreitet und vielleicht die Weißweinrebsorte mit der besten Nachrede. Gesagt und geschrieben ist über Riesling ziemlich alles. Ziemlich. Darum erlaubt sich der Rudl einen Ausflug in die Sprache.

Im fünfzehnten Jahrhundert taucht am Mittelrhein ein „Rußling“ auf. Ein in derartiger Tiefe artikulierter Laut wie das u ist nicht die phonifizierte Stabilität. Dass es aber nicht zu einem mit deutlich weniger Aufwand zu artikulierenden sogenannten Schwalaut ə wird, sondern quasi in die Gegenrichtung ausbuhrt, vermag das Lautwandelphänomen der totalen, regressiven Fernassimilation zu erklären. Dabei übt das i in der zweiten Rieslingsilbe eine derartige Faszination auf den Vokal der ersten Silbe aus, dass ersteres von letzterem imitiert wird.

Regressiv ist die Lautangleichung, weil nicht das i zu einem u wird, sondern das i auf das u zurück wirkt. Fern ist die Assimilation, weil zwischen den beiden aufeinader wirkenden Lauten andere Laute stehen und total ist sie, weil das u nicht irgendwo auf halbem Weg zum i, etwa beim erwähnten Schwalaut stehen bleibt, sondern sich zu hundert Percent an das i anpasst.

Zur Bedeutung des Terminus Riesling gibt es etliche Arbeitshypothesen:

Das dunkel gefärbte Rebholz könnte dem Rußling seinen Namen eingetragen haben. Dass die „reißende“ Säure namensgebend aktiv geworden ist, hält Sprachmeister Rudolf Polifka für etwas an den Haaren herbeigezogen. Und dass seine Neigung zum Verrieseln derartig in den Vordergrund tritt, dass eine Rebsorte namentlich damit identifiziert wird, könnte, wenn Sie den Rudl fragen, eher dem Verrieseln den Namen vom Riesling gegeben haben als umgekehrt. Dann bleibt noch die rissige Rebsholzrinde. Gefühlsmäßig erscheint das dem Rudl am plausibelsten. Begründen kann er das freilich nicht.

Dass viele Ortsbezeichnungen zu Synonymen für den Riesling geworden sind, etwa Johannisberger, aber nicht das kremstalerische, deutet darauf hin, dass diese Rebsorte auch schon seinerzeit keinen ganz unguten Ruf gehabt hat. Bouvier, Blauburger oder Portugieser scheinen da vergleichsweise weniger gerne vereinnahmt worden zu sein.

Das Griss um den Riesling dürfte also eher keine ganz kurzfristige Modeerscheinung sein.

 

Johannisberg

 

Die Lage Johannisberg ist eine warme, südlich ausgerichtete Kessellage am rechten Kremstaler Donauufer. Den Untergrund bildet eine fünfzehn Millionen Jahre alte Konglomeratsplatte aus größeren und kleineren Steinderln, die eine Vorgängerin der Traisen aus den Kalkalpen an die Donau gespült hat.

 

Geschmack

 

Grüngelb. Honig, Pfirsich und Säure, aber in allen drei Fällen ohne Megaphon.

 

Höchste Eisenbahn für einen Exkurs: Megaphon

 

Das Megaphon ist, wenn Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenolege, so wollen, das Problem, das der Rudl mit dieser Rebsorte hat. Der Riesling ist einmal dem Rudl seine Lieblingsrebsorte gewesen, etwa zwei Jahrzehnte, bevor bevor Altesse und Petit Manseng das gewesen sind.

Heute schmeckt Caviste Rudolf dreimal hin, bevor er einen Riesling ersteht. Zu ausgeprägt sind ihm in sehr vielen Fällen die für Riesling vermutlich signifikanten Aromen. Und die oft beschworene Mineralität entzieht sich noch öfter dem Rudl seiner Wahrnehmung.

 

  • Riesling Johannisberg 2018, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal, rive droite (4/6)
  • Riesling Johannisberg 2016, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal, rive droite (4/6)

Zu warm und zu trocken im Winter. Früher Austrieb und dann der Spätfrost Ende April. Verhältnismäßig viel Niederschlag bis zur letzten Augustwoche. Erst dann kommt das Wetter zur Raison.

  • Riesling Johannisberg 2007, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal, rive droite (6/9)
  • Riesling Johannisberg 2001, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal, rive droite (6,50/10) (ohne Kosten im Voraus)
  • Riesling Zehetnerin 2017, Mantlerhof, Brunn im Felde, Kremstal. rive gauche (2,50/4)
  • Riesling Zehetnerin 1997, Mantlerhof, Brunn im Felde, Kremstal. rive gauche (5/8)
  • Riesling de vite 2016, Weingut Roland Minkowitsch, Mannersdorf an der March, Südliches Weinviertel (3/5)

Der Rudl hat vor zwanzig Jahren einmal zur Frau Minkowitsch gesagt, dass ihm der Riesling de vite, der damals noch Jähe Lissen geheißen hat, besser schmeckt als ein berühmter Vertreter derselben Rebsorte von diesem Bergrücken der Singenden. Das hat die Frau Minkowitsch damals nicht ganz ernst genommen. Aber der Rudl hat das seinerzeit ernst gemeint und daran hat sich bis heute nichts geändert.

  • Rheinriesling 2009, Karl Schnabel, Gleinstätten, Sausal, Südsteiermark (6/9)

Letzte Flasche vom ersten Besuch des Rudls beim Herrn Karl.

  • Riesling 2006, Mehofer, Neudegg, Wagram (5/8)

Lange Zeit ist das Weingut Mehofer links von der Donau dem Rudl so etwas wie das Pendant zum Geyerhof rechts von der Donau gewesen. Der Rudl ist auch oft genug in diese Richtung gefahren, um bei beiden Weingütern Wein zu kaufen. Irgendwann hat der Rudl den Zugang zu den Weinen vom Wagram verloren.

  • Riesling 1976, Klinglhuber, Langenlois, Kamptal (3/5)

In den Neunziger Jahren neu verkorkt. Das kann den Wein gerettet haben.

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

 

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

 

diese Woche am Dienstag, den 26. März und am Donnerstag, den 28. März

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

 

Neues

Frisches 1-i-Ei wieder verfügbar

 

Und außerdem

 

hat der Rudl gestern in der südoststeirischen Murau Bärlauch gesammelt. Wenn der bis Dienstag oder gar Donnerstag hält, dann stellt Ihnen der Rudl diese Woche quasi auf Haus eine Butter oder einen Topfen und Brot von der ältesten Bäckerei Salzburgs hin, und eben den Bärlauch. Sie können sich dann ein Bärlauchbrot machen. Wer halt möchte.

 

Vorschau auf 2. und 4. April

Les Vignes de Paradis. Monsieur Chasselas Dominique Lucas

 

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man statt über den Karfreitag lieber über den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz als einen europäischen Feiertag nachdenken sollte!

 

Herr Rudolf grüßt, ohne zu grieseln!

 

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57

Neiche Schoin von der Burg gegen die ewig gestrige Rindslederhose des Neoliberalismus. Und auch über den Unterschied zwischen vorbei und danaben

Lieber vorbei als daneben

Das Gebot der Ausgewogenheit gebietet dem Rudl, nach Oid & grau vom Ruländer diese Woche die neiche Schoin des Neuburgers gegen den institutionenzerstörenden und demokratiederegulierenden Effizienzfetischismus des Neoliberalismus in Position zu bringen.

Anders als es heute land- vor allem aber stadtläufig ganz gerne gesehen wird, hält Rudolf Polifka den Neoliberalismus nämlich nicht für eine Opposition zum Rechtspopulismus, sondern viel mehr für zumindest eine von dessen Ursachen.

Geistesgiganten

Als kolossale Erfolge kann man sie nicht bezeichnen, die zwei Versuche, die Caviste Rudolf im Laufe seiner siebenjährigen Betriebsgeschichte unternommen hat, um auf die Vorzüge der Rebsorte Neuburger aufmerksam zu machen, zumindest nicht als kolossale Erfolge in betriebswirtschaftlichem Sinn. Manch eine Ministerin würde vielleicht konstatieren, dass der Rudl „am Markt vorbei“ kredenze. „Na so was!“, wäre der Rudl geneigt zu erwidern. Der Herr Rudolf mag Menschen und Personen. Auf den Markt pfeift er.

Aber das hat eh keine Ministerin gesagt. Eine soll gesagt haben, dass die Gymnasien „oft am Markt vorbei“ produzierten. Kann sich die österreichische Schule ein größeres Kompliment wünschen?

Und ganz im Sinne seines selbst erteilten Bildungsauftrages kredenzt Monsieur Rudolf diese Woche bereits zum dritten Mal seit 2012 Neuburger am Markt vorbei.

Neuburger

Es gibt Rebsorten, die assoziiert der Rudl miteinander. Und er weiß nicht warum. Grauburgunder, Neuburger und Roter Veltliner sind solche Rebsorten. An und für sich haben die nicht wahnsinnig viel miteinander gemeinsam. Neuburger ist ein Fils vom Roten Veltliner und über den Heunisch sind sie weitschichtig miteinander verwandt. Aber welche Rebsorten sind das nicht?

Gemeinsam haben die drei Rebsorten, dass Herr Rudolf sie sehr schätzt. Er ist drauf gekommen, dass sich in seinem privaten Keller mehr Neuburger als Chardonnay befindet.

Ursprung

Es ist gut möglich, dass der Neuburger aus dem Spitzer Graben stammt. Karge und trockene Böden werden ihm als Vorliebe ganz gerne nachgesagt, rebstockmäßig. Weinmäßig könnte man ihn an den nussige Aromen erkennen. Den Konjunktiv zwei verwendet der Rudl hier einerseits, weil das mit den Aromen im Wein seines Erachtens oft eine etwas fragwürdige Angelegenheit ist, andererseits weil es kaum noch Neuburger gibt und die nussigen Aromen sich auch erst einstellen, wenn der Wein ein bissl reifer ist, was auch viel zu selten vorkommt.

Neuburger gilt als qualitativ hochwertige Rebsorte. Trotzdem wächst immer weniger davon in den österreichischen Weingärten. Das hat mit der Anfälligkeit des Neuburgers für Kurztriebigkeit zu tun. Möglicherweise aber auch ein bissl damit, dass dort, wo Neuburger wächst, der Grüne Veltliner auch wächst, rebstockmäßig, aber weinmäßig oft lauter schmeckt.

Der Legende nach hat Kristof Ferstl, ein Vorfahre von Margid Mantler, gemeinsam mit Franz Marchherndl in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts bei Oberarnsdorf am rechten Wachauer Donauufer ein Rebbündel Neuburger aus der Donau gefischt und eingesetzt.

Ganz unwahrscheinlich ist diese Geschichte mit dem Rebbündel gar nicht. Neuburger wächst nämlich stark. Deshalb soll man solche Rebbündel zur Sicherung von Schiffslasten verwendet haben. Und dabei kann eines ins Wasser gefallen sein.

Der Wein von diesen Reben habe schnell Anklang und darum an das andere Donauufer nach Spitz gefunden. Dort sei der Neuburger am Burgberg, der auch Tausendeimerberg geheißen wird, ausgepflanzt und Burgrebe, später der Neue von der Burg genannt worden.

Roter Veltliner und Sylvaner sind die Eltern des Neuburgers.

Die Traube ist klein bis mittelgroß, dichtbeerig, zylindrisch; mit gelbgrünen, punktierten, dickschaligen und fleischigen Beeren.

Der Ertrag ist durchschnittlich und unregelmäßig, auch kein direktes Atout gegenüber dem Grünen Veltliner.

Wenn es um glamouröse und prestigeträchtige Rebsorten geht, dann kommt der Neuburger wahrscheinlich nicht unter die ersten Fünf. Insofern könnte man ihn getränkemäßig fast als Gegenstück zum Energydrinkdoserl des neoliberalen Dauersprechsprudels in der gediegen legèren Schoin sehen.

Neuburger ist, wie erwähnt, keine Rebsorte, deren Anbaufläche wächst.

Zwischen 1999 und 2009 ist die Anbaufläche um über vierzig Percent zurück gegangen, ein Trend, der sich seither nicht umgekehrt hat. Etwa fünfhundert Hektar sind in Österreich noch mit Neuburger bestockt. Abgesehen davon gibt es ein bissl Neuburger in Tschechien, Rumänien und der Slowakei.

In Österreich spielt er in der Thermenregion, im nördlichen Burgenland und in der Wachau wenigstens eine untergeordnete Rolle, abgesehen davon fast keine.

Herr Rudolf kennt zudem kein Weingut, auf dessen Weinkarte ein Neuburger den teuersten Wein geben darf.

Denkmal

1935 hat man dem Neuburger in Arnsdorf am rechten Wachauer Donauufer ein Denkmal gesetzt. Unter dem Denkmal hat man dreihundert Flaschen Neuburger aus den besten Lagen gesammelt, um die Entwicklung der Weine zu beobachten. Die Nationalsozialisten haben im Einundvierziger Jahr das Denkmal gesprengt und fast alles ausgetrunken. Erst 1983 ist ein neues Denkmal eingeweiht und 1999 durch ein neues ersetzt worden

  • Neuburger 2015, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedler See (2,50/4)
  • Neuburger 2014, Nikolaihof, Mautern, Wachau (4/6)
  • Neuburger Hommage 2017, Mantlerhof, Brunn im Felde, Kremstal (3/5)
  • Neuburger Hommage 2013, Mantlerhof, Brunn im Felde, Kremstal (4/6)
  • Neuburger Hommage 2008, Mantlerhof, Brunn im Felde, Kremstal (4,50/7)
  • Neuburger Waldacker 2015, Schönberger, Mörbisch, Neusiedlersee Hügelland (4/6)
  • Neuburger (nv), Raubal, Gumpoldskirchen (kostenlos)
  • Neuburger 2013, Andert, Pamhagen, Neusiedler See (4/6)
  • Neuburger 2013, Weingut Graf, Kleinhöflein, Retzer Land (3/5)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 19. März und am Donnerstag, den 21. März

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf 26. und 28. März

ziemlich sicher etwas mit Riesling

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man statt über den Karfreitag lieber über den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz als einen europäischen Feiertag nachdenken sollte!

Herr Rudolf grüßt am Markt vorbei!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

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Oid & grau gegen die heilige Rindslederhose des Neoliberalismus. Pinot Gris Vertikale Josef Lentsch Dankbarkeit und Fastenbier

Tugenden, heilige Kühe und die Deregulierung

Dass der Rudl einen Hang zu Unzeitgemäßem hat, wird Ihnen, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, nicht verborgen geblieben sein.

So schätzt Herr Rudolf etwa Tugenden. Und die scheinen heute an sich nicht besonders angesagt zu sein. Wahrscheinlich schwingen zu sehr moralische Ansprüche mit. Kompetenzen etwa stehen da heute vergleichsweise viel höher im Kurs, oder auch Werte. Bei denen kann sich wenigstens jeder aussuchen, ob er darunter grenzenlose Freiheit für die sogenannten Produkte der Finanzindustrie, eine Lederhose oder beides zusammen versteht, zumindest wenn der Wertbegriff vorher ausreichend banalisiert, der Willkürlichkeit preisgegeben und also wertbefreit worden ist. Hundert Percent wertneutral, darauf legt der Neoliberalismus bekanntlich besonders großen Wert, gerade bei den Werten.

Tugend dagegen, das klingt immer ein bissl nach Verbindlichkeit, Pflicht und Verantwortung. Und derlei sind dem Neoliberalismus wahrscheinlich Pfaffenwerk, fast gerade so wie manch Klerikalisten der Sex ein Teufelswerk ist. Dem Rudl gehen sie beide ganz ordentlich auf den Zeiger, der Klerikalismus und der Neoliberalismus. Dabei ist es gar nicht einmal so, dass Monsieur Rudolf dem neoliberalen Ansinnen, heiligen Kühen den Kampf anzusagen, nicht etwas abgewinnen könnte. Nur halt ganz bestimmt nicht, um dann diesen Kampf oder die Deregulierung als solche zur heiligen Kuh zu erklären.

Eine fast hysterische Aversion dürfte der Neoliberalismus gegenüber den Tugenden Demut und Dankbarkeit haben. Da marschiert er drüber, der Neoliberalismus, forschen Schrittes, mit geistigen Springerstiefeln oder wenigstens mit polierten Milano-Böcken.

Demut und Dankbarkeit

Es auszuhalten, dass man nicht jederzeit über alles und jedes nach Belieben verfügen kann, beziehungsweise auch auf das eine oder andere angewiesen sein zu können, das gefällt dem Rudl ausgesprochen gut und das versteht er unter Demut. Rein gar nix hat das mit einem Missverständnis von Demut als Lethargie, Unterwürfigkeit und Rückgratlosigkeit zu tun.

Mehr oder weniger dasselbe scheint für die Dankbarkeit zu gelten. Das neoanbiedermeierliche, von unten nach oben Bittedankesagen ist zwar möglicherweise gerade wieder einmal im Vormarsch. Aber es hat etwas Berechnendes, Gutsherrenhofhaftes und Klerikales an sich.

Pinot Gris, Josef Lentsch, Dankbarkeit

Es ist ja nicht so, dass der Rudl nicht schon das eine oder andere über Pinot Gris, alias Grauburgunder, Ruländer, Grauen Mönch, Malvoisie oder oststeirischen Traminer geschrieben hätte.

Es ist auch nicht so, dass der Rudl nicht schon das eine oder andere über Josef Lentsch geschrieben hätte.

Und es ist auch nicht so, dass der Rudl nicht schon das eine oder andere über die Dankbarkeit geschrieben hätte.

Viel mehr als alle Schreiberei ist es dem Rudl ein Anliegen, festzustellen, wie froh er ist, dass es die Dankbarkeit gibt, froh und dankbar!

Froh über und dankbar für einen Wirt, Winzer, Kurtologen und vor allem Mensch wie Josef Lentsch.

Prolog

  • Ruländer 2014, Weingut Dieter Dorner, Mureck, Steirerland (3/5)
  • Pinot Gris 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, Haute-Savoie, IGP Vin des Allobroges (5/8)
  • Pinot Gris Bollenberg 2015, Domaine Valentin Zusslin, Orschwihr, AOP Vin d’Alsace (5/8)

1. Akt

  • Pinot Gris 2017, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedlersee (4/6)

2. Akt

  • Pinot Gris 2012, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedlersee (4,50/7)

3. Akt

  • Pinot Gris 2010, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedlersee (5/8)

4. Akt

  • Ruländer 1989, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedlersee (6/9) – der erste Barrique-Versuch von Monsieur Lentsch, wenn es der Rudl richtig verstanden hat

Epilog

  • Pinot Gris Spätlese 2009, lieblich, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedler See (3/5)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 12. März und am Donnerstag, den 14. März

von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf 19. und 21. März

Im Sinne der Ausgewogenheit: Neich! Dem Rudl sein Zugeständnis an Neues. Neuburger gegen die heiligen Rindslederhosen des Neoliberalismus

Neuigkeiten aus dem Flaschensortiment

Ab sofort sind von der Dankbarkeit

  • Sandperle 2017
  • Muskat3 2017
  • Pinot Gris 2017
  • Dankbarkeit Rot 2014
  • Pinot Noir 2013 und
  • Rosé Frizzante 2017 ohne Dosage
  • Welschriesling Auslese 2017

sowie vom Geyerhof

  • Grüner Veltliner Stockwerk 2018 und
  • Riesling Johannisberg 2018
  • und noch ein bissl mehr Grüner Veltliner Steinleithn 2016

verfügbar.

Außerdem gibt es ab sofort das Bräustübl Fastenbier, der Rudl nennt es „das beste Bier der Welt“, um 4,50 Euro für die Konsumation vor Ort und um 2,50 Euro zum Mitnachhausenehmen.

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man statt über den Karfreitag lieber über den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz als einen europäischen Feiertag nachdenken sollte!

Herr Rudolf grüßt (in) Dankbarkeit!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57

Weine zum internationalen Frauentag. „Les Filles“ Vertikale, Gilles Berlioz

Seinerzeit

Der Rudl Fils hat in den späten Achtziger und frühen Neunziger Jahren mit dem Forschen begonnen. Dafür dass er das dürfen hat, ist der Rudl ausgesprochen dankbar. Darüber dass er das in den späten Achtziger und frühen Neunziger Jahren dürfen hat, ist er froh. Das absichtslose Forschen, einfach nur aus Interesse und nicht einmal mit irgendwelchen ECTS-Punkterln belohnt, scheint heute nicht mehr ganz zeitgemäß zu sein. Ein akademischer Eid, der theoretisch zur Verantwortung gegenüber der gesamten Gesellschaft verpflichtet und praktisch aber möglicherweise damals schon oft nur herunter geplappert worden ist, noch viel weniger.

Aber wozu braucht man eine Gesellschaft, wenn man mit Kunden auch auskommt? Wozu braucht man eine freie öffentliche Auseinandersetzung, wenn man die Wiener Edelfedern und gratis WLAN hat? Und wozu braucht man soziale Gerechtigkeit, wenn man mit Häusldaten einen Batzen Marie machen kann?

Gerechtere Gesellschaft

Die hat viele Facetten. Fraglos ist die Gesellschaft, in der der Rudl zu leben das Glück hat, gerechter als viele andere Gesellschaften an anderen Orten und solche zu anderen Zeiten. Aber direkt wenig zu tun ist auch hier und heute nicht. Aus dem ideologischen Zugang, eine ideale Gesellschaft herbeiführen zu können, ist der Rudl ein bissl herausgewachsen. Eine Vergerechterung ist ihm aber nach wie vor ein Anliegen. Und denen, die an sozialen und humanistischen Errungenschaften herum schnippseln oder Gerechtigkeit als solche banalisieren, wird der Rudl Prügel vor die Füße schmeißen oder das Reimlexikon verstecken.

Geschlechtergerechtigkeit

Ein Aspekt des Ringens um mehr Gerechtigkeit ist jener der Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Da hat sich seit den späten Achtziger- und frühen Neunziger Jahren etliches verbessert. Aber direkt viele Bürgermeisterinnen und Volksschullehrer gibt es immer noch nicht. Dann ist da noch die Sache mit der gleichen Marie für die gleiche Hackn. Und auf den Aufschrei der kritischen Öffentlichkeit, weil das der Befehle harrende Haushaltsmittel zur Befreiung des Menschen aus seiner Restmündigkeit ausgerechnet Alexa heißen muss, wartet der Rudl auch noch. Aber für die Digistalisierung herrschen bekanntlich eigene Gesetze, nämlich das des Datendschungels, zumindest solange es „ja so praktisch“ ist.

Gilles Berlioz. Domaine Partagé. Wiederholung

Vor ziemlich genau drei Jahren haben Christine und Gilles Berlioz ihr Weingut umgetauft. Domaine Partagé. Direkt abwegig ist dieser Name nicht. 1990 hatten sie mit achtzig Ar begonnen. Bis heute haben sie die Fläche auf sechs Hektar ausgeweitet und biologisch umgestellt. Heute befinden sich vier Hektar im Ertrag. Fünfunddreißig Hektoliter am Hektar ist der Durchschnittsertrag. Gilles Berlioz ist vorher Arbeiter in der Landwirtschaft gewesen. Wirken tut er eher wie ein leidenschaftlicher Gärtner. Im Keller filtriert er selten, schwefelt kaum.

Gefragt nach dem Entscheidenden beim Weinmachen nennt Gilles Berlioz, sich immer wieder in Frage zu stellen und sich mit den richtigen Menschen zu umgeben. Der Rudl möchte dringend hinzufügen, dass das auch in anderen Berufen und Lebensbereichen nicht die allerblödesten Rezepte sind, und auch beim Forschen.

Chignin

liegt am Südwesthang im Combe de Savoie, das ist das Tal der Isère nach Albertville hinein. Direkt gegenüber von Chignin liegt Apremont. Und zwischen diesen beiden Weinorten besteht eine historische Rivalität. Die ist in früheren Zeiten nicht immer nur charmant ausgetragen worden. Dass die konventionell arbeitenden Winzer in Savoyen mehr gegeneinander als miteinander arbeiten, führen viele auch auf diesen Kelch zurück.

Die Rebstöcke in Chignin stehen auf Geröllhängen aus Jurakalk und Mergel. Sie schauen hinunter auf den „Boulevard des Alpes“. Dort fahren und vor allem stauen im Winter die Kraxen in die Skigebiete hinauf, im Sommer auf Turin hinunter. Gilles Berlioz ist in Chignin daheim.

Roussanne

ist auch in Chignin daheim, so daheim, dass sie in Savoyen Chignin-Bergeron genannt wird. Vom Prestige gehören diese Weine ziemlich sicher zu den renommiertesten in Savoyen, von den Preisen her auch. Dem Rudl seiner Meinung nach werden viele davon überbewertet. Ihre manchmal geringe Säure ist ihm in Verbindung mit für savoyardische Verhältnisse hohen Alkoholwerten ein bissl zu südlich. Ursprünglich herkommen tut Roussanne angeblich aus Tain l’Hermitage, wobei das mit den Ursprüngen dem Rudl seines Erachtens auch überbewertet wird. Einerseits findet es Herr Rudolf hoch interessant, nach Ursprüngen zu fragen. Andererseits geht ihm das dogmatische oder neurotische Getue um die Wurzeln, das jede noch so dezente Kritik oder jeden Vorschlag eines Äutzerls an Veränderung zum Verrat oder zur Verletzung der Ehre aufbläst, ganz außerordentlich auf den Zeiger. So oder so dürfte es die Roussanne schon ziemlich bald einmal von der Rhône nach Savoyen verschlagen haben, allerdings ausschließlich in die Gegend um Chignin. Zumindest ist sie in Savoyen aussschließlich dort appellationstauglich.

Geringe Erträge, relativ späte Reife, kleine, zylindrische Trauben, Beeren mit goldgelbem Taint und rostbraunen Einsprengseln. Haselnuss- und aubépinearomen sind nicht ungewöhnlich.

Sofern die Säure passt, und bei Gilles Berlioz passt sie, kann man Chignin-Bergerons gut aufheben.

Les Filles

Seit dem Jahrgang 2007 widmet Gilles Berlioz den Damen in seinem und um seinen Betrieb den besten Wein des Hauses und nennt ihn „Les Filles“. Das Etikett ziert seither auf jedem Jahrgang eine andere künstlerische Darstellung von Frauen, stets geschmackvoll, niemals plump, das gerade Gegenteil vom vielleicht lautesten und aufdringlichsten Weinetikett, das der Rudl kennt. Caviste Rudolf hat ja schon einmal darauf hingewiesen, dass sich ihm bei Ansicht der Rückseite eines Menschen auf einem Weinetikett die Frage aufdrängt, wovor die betreffende Person flüchtet.

Die Bilder auf den Etiketten von Gilles Berlioz sind frei von Effekthascherei. Trotzdem ist Weinmeister Berlioz immer wieder mit der Frage nach Unausgewogenheit seiner Weinbezeichnung konfrontiert worden. Darum hat er irgendwann einen anderen Chignin-Bergeron „Les Fripons“, auf gut Deutsch „Die Spitzbuben“ genannt. Da sich ein Spitzbube in mehr als nur biologischer Hinsicht

Ganz egalitär ist das dann aber auch wieder nicht gewesen, weil „Spitzbuben“ in der einen oder anderen Komponente seiner Bedeutung über eine schlichte Geschlechtsbezeichnung hinaus geht. Darum gibt es jetzt bei Gilles Berlioz auch noch einen Chignin-Bergeron „Les Friponnes“, die Spitzmadl oder Spitzbübinnen, wenn Sie so wollen.

  • Chignin-Bergeron „Les Friponnes“ 2016, Gilles Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (5/8)
  • Chignin-Bergeron „Les Filles“ 2017, Gilles Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (6/9)
  • Chignin-Bergeron „Les Filles“ 2016, Gilles Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (6/9)
  • Chignin-Bergeron „Les Filles“ 2015, Gilles Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (6/9)
  • Chignin-Bergeron „Les Filles“ 2011, Gilles Berlioz, Chignin, AOC Vin de Savoie (6,50/10)
  • Chignin-Bergeron „Les Filles“ 2008, Gilles Berlioz, Chignin, AOC Vin de Savoie (6,50/10)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur diese Weine, sondern auch billigere gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 5. März und am Donnerstag, den 7. März

von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man statt über den Karfreitag lieber über den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz als einen europäischen Feiertag nachdenken sollte!

Vorschau auf die Lehrveranstaltung vom 12. und 14. März:

Pinot Gris Vertikale von Josef Lentsch, Dankbarkeit

Alles Gute Josef Bauer zum 99. Geburtstag!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57