Typische, angeblich typische und atypische Grüne Veltliner in der Weinhandlung. Typisch grüne Zustellung per Rad. Bitte weiterhin reservieren!

Danke!

Zuerst einmal ist es dem Rudl ein Anliegen, sich bei Ihnen, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, zu bedanken. Dass man beim Rudl jetzt indoor ausschließlich mit Reservierung Wein trinken kann, das funktioniert bis jetzt ausgezeichnet. Das erleichtert den Rudl sehr. Bitte beherzigen Sie diese Regel weiterhin so vorbildlich. Sie ist sinnvoll.

Systäm

Wenn sich ein System wirklich ausgiebigst als unbrauchbar erwiesen hat, dann muss es verändert werden, je früher desto besser. Andernfalls richtet es nur noch mehr Schaden an.

Es darf dann aber niemanden wundern, wenn nicht alles so bleibt, wie es vorher gewesen ist.

Wenn die sinnlose Herumfliegerei oder die Giftspritzerei in der Landwirtschaft vor allem Schaden anrichten, dann verlieren Piloten ihre Arbeitsplätze und Aktionäre von Chemiekonzernen Dividenden. Anders geht es nicht.

Nein. Nein. Und noch einmal Nein! Das ist nicht zynisch. Zynisch ist es viel mehr, den Eindruck zu erwecken, dass eine Welt ohne diese Blödheiten aufhören würde, sich zu drehen.

Die Welt braucht nicht so viele Flüge und so viel Ramsch. Darum braucht sie auch nicht so viele Piloten und multinationale Ramschketten. Die Welt braucht auch nicht so viele Fleischfabriken. Und die Welt braucht nicht so viel Industrienahrungsmittelgastronomie.

Was die Welt braucht, sind gerecht gehandelte, qualitativ wertvolle und das Leben fördernde Produkte, sinnvolle Beschäftigung und mündige Menschen, die selber entscheiden. Auf die Gefahr hin, dass Sie dem Rudl jetzt Trivialität vorwerfen.

Beschäftigung und was man braucht

Und Beschäftigung ist nicht um der Beschäftigung Willen zu retten, sondern dann, wenn sie sinnvoll ist, auch wenn sie dann auffallend oft viel zu schlecht bezahlt ist. Aber die schelchte Bezahlung kann man ändern. Dass eine Kindergartenpädagogin weniger verdient als ein Pilot oder ein Aktionär eines Steuerzahlverweigerungskonzerns ist ja kein Naturgesetz. Vielmehr ist es pervers.

Und es geht die Welt wahrscheinlich auch viel weniger weit unter, als manche glauben, wenn jetzt einmal diejenigen mehr verdienen, die sich bei der Berufswahl überlegt haben, was der Gesellschaft nützen könnte, als diejenigen, die ihre Ellbogen für den Rand der Welt halten.

Wenn Sie den Rudl im Jänner gefragt hätte, was zum Beispiel Salzburg jetzt am allerwenigsten brauchen kann, dann hätte er Ihnen vielleicht geantwortet: eine Billigfluglinie für noch mehr Leute, die ihre chronische Leere im Kopf und im Herz kompensieren möchten, indem sie wie wildgeworden hinter ihrem Handy durch die Stadt hetzen, um irgendwelchen digitalen Anweisungen zu folgen.

Und wenn Sie den Rudl jetzt fragen, was ihm in den letzten Wochen und Monaten gefehlt hat, dann fällt ihm noch viel weniger ein, als er sowieso vorher schon angenommen hat.

Markt

Herr Rudolf hat den Verdacht, dass es nicht nur ihm so geht. Möglichwerweise ist das der Grund, warum die Werbung jetzt noch aufdringlicher, noch perfider und noch primitiver über uns herein bricht.

Warum lassen wir jetzt nicht den Markt einmal zeigen, was er kann, und kaufen wirklich erst dann wieder ein, wenn Produkte angeboten werden, die fair und qualitativ hochwertig produziert worden sind? Wetten, dass Erntehelfer dann ganz schnell besser bezahlt und sozial wie gesundheitlich abgesichert werden!

Grüner Veltliner

Wenn der Rudl eine Unterrichtseinheit über Altesse oder Tannat macht, ist der Originalitätsgehalt so eines Themas gewährleistet. Da braucht sich der Rudl keine großen Sorgen zu machen. Bei Grünem Veltliner ist das anders.

Grüner Veltliner, alias Weißgipfler

Der ist eine Zufallskreuzung aus Traminer und Sankt Georgen vom Leithagebirge. Trotzdem ist er in Niederösterreich besonders wichtig.

Die Traube ist groß, die Beeren auch. Sie sind relativ dicht nebeneinander. Entsprechend wichtig ist eine sorgfältige Rebselektion, relativ mittelspäte Reifung.

Lössböden mag der Grüne Veltliner, auf Kalk ist die Chlorosegefahr nicht zu unterschätzen. Leo Uibel hat sie im Griff.

Der Grüne Veltliner neigt zur Übertreibung. Ohne gewissenhafte Ertragsbegrenzung hängt da schnell einmal sehr viel auf dem Stock. Wenn dann auch noch bewässert wird, noch mehr. Der Weinqualität behagen solche Mengen dann nicht.

Typisch

Das Weinviertel ist nicht nur das Weinbaugebiet, wo der Grüne Veltliner mit Abstand am häufigsten angebaut wird, über sechstausendzweihundert Hektar Grüner Veltliner stehen im Weinviertel. Das zweitstärkste Veltlineranbaugebiet Kamptal kann vergleichweise mit läppischen tausendachthundert Hektar aufwarten.

Das Weinviertel ist vermutlich auch das Weinbaugebiet, das am stärksten mit dieser Rebsorte assoziiert wird. 2002 hat man für bestimmte Grüne Veltliner aus dem Weinviertel die Gebietesbezeichnung DAC geschaffen. Kaufmännisch betrachtet wird das einen Grund gehabt haben, vor allem für den Export, oenologisch würde es der Rudl auch ohne diese Art der Gebietstypizität aushalten, egal ob im Weinviertel oder in der Wachau.

Atypisch

In Carnuntum ist der Grüne Veltliner alles andere als ein Platzhirsch, weiter südlich bei Christian Tschida noch viel weniger. In der Steiermark spielt er keine Rolle.

  • Grüner Veltliner Stockwerk, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal (2,50/4)
  • Grüner Veltliner Federspiel Supperin, Weingut Schmidl, Dürnstein, Wachau (2,50/4)
  • Grüner Veltliner Rosenberg Reserve 2017, Josef Salomon, Falkenstein, Veltiner Land (2,50/4)

  • Grüner Veltliner „Katzensprung“ 2015, Leo Uibel, Ziersdorf, Westliches Weinviertel (4/6)

  • Grüner Veltliner Retzer Stein 2017, Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land (4,50/7)

  • Prellenkrichen 2017, Dorli Muhr, Prellenkrichen, Carnuntum (4,50/7)

  • Non Tradition 2014, Christian Tschida, Illmitz (8/12)

  • Grüner Veltliner Lössterrassen 1997, Mantlerhof, Gedersdorf, Kremstal (4,50/7)

(in Klammer zuerst der Preis für das Sechzehntel, dann der für das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 2. Juni und am Donnerstag, den 4. Juni

jeweils von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf 9. Juni

eventuell Améthyste 2010, 2013 und 2016 von der Domaine des Ardoisières

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbst verschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Autrement!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien

Autrement! Sauvignon vom Opok. Horizontal und vertikal. Indoorkonsumation ausschließlich mit bestätigter Reservierung

Der Öffnungstag am letzten Dienstag hat gut funktioniert. Darum wird Caviste Rudolf Polifka weiterhin Wein mit dem Radl zustellen, aber am Dienstag und am Donnerstag auch von 16 bis 21 Uhr aufsperren und ausschenken. In der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils ist eine Ausschank aber nur mit bestätigter Reservierung möglich. Der Rudl muss das sehr ernst nehmen und er tut es auch.

Rebsorte. Über weite Strecken eine Wiederholung

Irgendwann müssen einander irgendwo an der Loire Traminer und Chenin Blanc kennengelernt haben. Und was ist dabei herausgekommen? Der Sauvignon ist dabei herausgekommen. Kleine Beeren, dicke Schalen und späte Reife.

In Bordeaux ist es noch gar nicht so lange her, dass sich Sauvignon gegenüber

Ugni Blanc als meistangebaute Weißweinrebe etablieren können hat. In der Steiermark ist das deutlich früher klar gewesen. Vielleicht ist das ein Grund, warum der Rudl steirische Sauvignons viel lieber trinkt als solche aus Pessac-Leognan oder Graves. Vielleicht liegt das aber auch am Holz.

Sauvignons von der Loire hat der Rudl schon ein paar ziemlich gute getrunken. Edmond Vatan und Didier Dagueneau, beziehungsweise dessen Sohn Louis-Benjamin sind und bleiben für ihn die Referenz.

Der Sancerre Clos la Néore von Edmond Vatan zählt ganz sicher zu den besten zehn Weinen, die der Rudl jemals getrunken hat, nicht jeder Jahrgang, aber 2005, 2008 oder 2010 waren Weine, die der Rudl nicht so schnell vergisst. 2015 war weniger kolossal.

Alphonse Mellot, Vacheron, Alexandre Bain, Sebastien Riffault und die beiden Cotats sind des Rudls Erachtens die besten Sauvignon Winzer an der Loire nach den beiden erstgenannten.

Stellen Sie sich wieder den ehemaligen Ö3-Musicbox-Moderator Günter Brödl oder den ehemaligen Moderator des Ö3 Weckers Dieter Dorner vor. Und stellen Sie sich einen Ö3-Moderator … nein! Tun Sie das lieber nicht.

Das ist Sauvignon Blanc: vor allem beides: dezent und laut.

Rebsortensteckbrief

Rebsortenchrakteristisch werden Stachelbeere, Brennessel, Cassis und Paprika gerne mit Sauvignon Blanc in Verbindung gebracht. Auch eine gewisse Rauchigkeit gilt heute als ziemlich angesagt. Die kann von einem Feuersteinboden kommen, bei Weinbaumeistern, die gerne und viel schwefeln, aber auch von einer Überdosis Sulfite und vermutlich auch andere Ursachen haben.

Sauvignon wächst kräftig, neigt zu Verrieselung, weshalb man, selbst wenn man wollte, kaum mehr als sechzig bis siebzig Hektoliter pro Hektar herausbringt. Vom Sauvignon Graf von Sepp Muster gibt es zwanzig bis fünfundzwanzig Hektoliter pro Hektar.

Sauvignon vom Opok, Maria und Sepp Muster, Schlossberg

Opok ist ein lokaler Ausdruck für Kalkmergel. Der Sauvignon vom Opok wächst am unteren Drittel der steilen Weinhänge von Maria und Sepp Muster.

Ein Wein von Sepp Muster ist nicht filtriert und erst recht nicht mit irgendwelchem Schnickschnack angereichert. Auch in seinem Gärverhalten ist er autonom. Minimale Schwefelzugabe und zwei Jahre im großen Holzfass.

2006

Ein heißer Jahrgang, schon während der Blüte. Das kann das Ankeimen der Pollen verhindern. Verrieselung. Direkt erwünscht ist die nicht. Als Kollateralnutzen kann aber erhöhte Lockerheit in der Traube die Folge sein.

Heiß ist es dann weiter gegangen. Bis in den Herbst hinein.

2007

Der Zweitausendsiebener gilt in Österreich als hervorragender Jahrgang, in der Steiermark als Jahrhundertjahrgang, weniger Gradation und mehr Säure als der Vorgängerjahrgang, passable Menge.

Mild und wenig Schnee im Winter, kurz ein bissl eine Reminiszenz an die Winterheit „als solches“ im März, von der sich die Weingärten aber mäßig beeindrucken lassen haben. Früher Austrieb, fast schon Rekordwärme im April, Mai und Juni prolongieren das fast schon kitschig wachstumsfördernde Wetter. Am Beginn der zweiten Julihälfte Rekordhitze. Dass es Anfang August 2013 noch heißer wird, hat der Sommer Zweitausendsieben nicht wissen können. Im August hat sich das Wetter dann wieder erfangen. September dann etwas kühler. Die mancherorts erhoffte verfrühte Lese, allerdings ohne die mancherorts erhoffte überhöhte Gradation. Der Grund, warum der Jahrgang gerade in der Steiermark besonders gut ausgefallen ist, könnte der Regen im September sein. Der hat in der Steiermark nämlich nicht stattgefunden.

So oder so, der Oktober war dann ziemlich ideal, untertags trocken und warm, morgendlich und nächtlich trocken und frisch. Nicht die allerungünstigsten Konditionen für eine konvenierende Aromatik, wenn es nach dem Rudl seinem Geschmack geht. Der vergleichsweise geringere Ertrag ist auf den überproportional hohen Anteil an Prädikatsweinen zurückzuführen.

Sauvignon vom Opok 2013

Dem Rudl sein Lieblingsjahr war geprägt von Kontrasten. Jänner und Februar waren niederschlagsreich und kalt. Hundertneunzentimeter Schnee fallen in Bad Radkersburg nicht jeden Februar.

In Klöch hat es zu Ostern noch geschneit. Irgendwann hat aber das sturste Wetter ein Einsehen. 2013 war das Mitte April. Nur hat sich sehr bald gezeigt, dass die Niederschläge nur eine Pause gemacht hatten.

Ein Mai, an dem sich keiner ein Beispiel nehmen muss. Dafür dann eine Affenhitze Mitte Juni, und das obwohl in diesem Jahr überhaupt keine Fußballwelt- oder -europameisterschaft stattgefunden hat. Eine der vielen Arbeitshypothesen vom Rudl besagt ja, dass die Junis in geraden Jahren so affenartig heiß sind, damit man beim Fußballschauen zuhause mehr Bier trinkt. Aber vielleicht ist diese These in Zeiten des Publicviewing zu modifiziern, Dann eigentlich nur mehr Hitzewellen. Höhepunkt am 8. August. Dann zumindest eine Spur raisonabler.

 

2016

Sensationell gute Weine. Für den Rudl wahrscheinlich der Jahrgang des Jahrzehnts. Leider gibt es wenige.

Viel zu trockener und vor allem zu warmer Winter, massiver Frost Ende April. Manche haben besonderes Pech gehabt und sind dann im August noch vom Hagel derwischt worden.

 

2017

 

Extrem kalter Jänner, extrem warmer März und wieder Frost Ende April und Anfang Mai. Die Weinbauern waren gut vorbereitet. Der Frost ist auch nicht ganz so rabiat gewesen wie 2016. Darum haben sich die Schäden in Grenzen gehalten.

Dann ist es extremement trocken geworden. Wenn wir Jacques Maillet nicht folgen und es endlich Autrement! machen, wird die Trockenheit die Regel und nicht die Ausnahme werden und Corona ein Lercherl im Vergleich zur Klimakrise gewesen sein.

Letztlich hat es mehr Wein gegeben. Die Qualität ist durch kühle Nächte im September und im Oktober noch erstaunlich gut geworden.

  • Sauvignon vom Opok 2017, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steirerland (4/6)
  • Sauvignon Blanc vom Opok 2016, Alice und Roland Tauss, Leutschach, Steierland (4/6)
  • Sauvignon Vom Opok 2016, Werlitsch, Glanz, Steirerland (4/6)
  • Sauvignon vom Opok 2013, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steirerland (4,50/7)
  • Sauvignon Blanc 2007, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steirerland (4,50/7)
  • Sauvignon Blanc 2006, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steirerland (4,50/7)

(in Klammer zuerst der Preis für das Sechzehntel, dann der für das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 26. Mai und am Donnerstag, den 28. Mai

jeweils von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Vorschau auf 2. und 4. Juni

Baskenland oder Riesling

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbst verschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Rudolf Polifka grüßt rhetorisch fragend: Leiharbeitssklaven? Immer weniger Aufwand für immer noch mehr Gewinn? Optimierungsfaschismus? – Autrement!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung mit dem Fahrrad innerhalb von Wien

Ja, aber AUTREMENT! Ausschank AUSSCHLIEßLICH MIT BESTÄTIGTER RESERVIERUNG

Jo, mia san min Radl do!

Der Rudl liefert nach wie vor CO2- und kontaktlos Wein in Wien (und Umgebung) mit dem Radl. Sehr gerne sogar.

Jo, mia san a in Reindorf do!

Caviste Rudolf Polifka freut sich, Sie im Rahmen der Öffnungszeiten (Dienstag und Donnerstag an Schultagen von 16 bis 21 Uhr) in seinem Geschäft begrüßen und Ihnen dort Wein zum Mitnachhausenehmen verkaufen zu dürfen. Wenn Sie allfällige Weinwünsche im Voraus schicken, richtet der Rudl alles her. Selbstverständlich ist auch eine spontane Weinauswahl vor Ort möglich, mit Abstand.

Jo, mia san gegen bestätigte Reservierung sogar zum Trinken do!

Mit einer vom Rudl bestätigten Reservierung können Sie beim Rudl auch ein, zwei, drei oder so Glasl Wein trinken. Sie kennen die örtlichen Gegebenheiten beim Rudl.

BITTE HABEN SIE VERSTÄNDNIS DAFÜR, DASS WEIN- ODER BIERKONSUMATION IM LOKAL MOMENTAN AUSSCHLIESSLICH MIT EINER BESTÄTIGTEN RESERVIERUNG MÖGLICH IST.

Sie können, zumindest solange Sie von keinem Wachtmeister weggebeten werden, mit einem Glasl Wein auf dem Platz vor der Reindorfkirche stehen.

Sie können, wenn der Rudl einen Klappsessel frei hat, natürlich gerne auch dort sitzen, wenn es nach dem Rudl geht.

Und Sie können – da dankt der Rudl dem geschätzten Herrn H. für den einzigen Hinweis zu einer verantwortungsbewussten Öffnung – mit dem Glasl durch das schöne Reindorf, die Heimat des Trainers, spazieren.

Aber IN der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils können Sie momentan leider nur mit einer bestätigten Reservierung trinken. Charmant ist das nicht. Aber es geht jetzt nicht anders, auch wenn Sie mit dem Rudl gut bekannt, befreundet, verwandt oder sein Alter ego sind. Da kennt der Rudl keine Würschtl.

Sie sind herzlich eingeladen, Ihr eigenes Weinglasl mitzunehmen. Der Rudl hat selbstverständlich saubere Gläser zur Verfügung. Aber wenn Sie ein besseres Gefühl haben, aus einem eigenen Glas zu trinken, dann hat der Rudl vollstes Verständnis dafür und nimmt Ihnen das ganz sicher nicht übel.

Das Weinprogramm für den 19. Mai

  • Jacquère „Autrement“ 2015, Jacques Maillet, Motz, AOP Vin de Savoie (4/6)
  • Le P’tit Canon 2015, Jacques Maillet, Motz, AOP Vin de Savoie (4,50/7)
  • Altesse „Autrement“ 2015, Jacques Maillet, Motz, AOP Vin de Savoie (6/9)
  • Gamay „Autrement“ 2015, Jacques Maillet, Motz, AOP Vin de Savoie (4/6)
  • Mondeuse „Autrement“ 2015, Jacques Maillet, Motz, AOP Vin de Savoie (6,50/10)

Es wird dies als würdiger Abschluss die letzte systematische Werkschau des Winzerrentners Jacques Maillet sein.

  • dazu Hainfelder Spezial (Seidl), Hainfelder Herren Pils (Halbe), Hainfelder Lager (Halbe), Bräustübel Märzen (abgelaufen)
  • momentan keine Speisen, aber Sie können wie immer gerne selbst mitgebrachte Speisen vor Ort konsumieren, wenn Sie reserviert haben

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur, aber vor allem diese Weine gibt es glasweise

am Dienstag, den 19. Mai

von 16 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

(Christi Himmelfahrt ist nicht der Lieblingsfeiertag vom Rudl, trotzdem ist am Donnerstag geschlossen)

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbst verschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Österreich ist frei! Halten wir es frei von primitivem Populismus, verantwortungsloser Klugscheißerei und dem Boulevard.

Und dann machen WIR und nicht irgendwer es Autrement!

Vorschau auf die Lehrveranstaltung vom 26. und 28. Mai

Herr Rudolf probiert jetzt einmal eine vorsichtige Öffnung am 19. Mai. Je nach dem wie das klappt, schaut er dann weiter.

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien

Monsieur Rudolf Polifka – Neffe, cycling Caviste, akademisch geprüfter Fragensteller

Statt Radlwein zur Tour de France heuer Radweinlieferung als Tour de Vin

Der Rudl muss Ihnen, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, etwas gestehen. Er ist auf den Geschmack gekommen. Es ist ihm unter der momentan und hoffentlich für immer eingeschränkten Circulation auf den Straßen dieser Stadt eine veritable Freude, mit dem Radl Wein auszufahren. Allfälligen zu hohen Wachstumsraten ist dabei quasi ein natürlicher Kräfteriegel vorgeschoben. Unsympathisch ist das dem Rudl nicht.

Wenn Sie also einen Weinwunsch haben, lassen Sie den Rudl diesen wissen. Er vereinbart mit Ihnen einen akzeptablen Lieferzeitpunkt, hundertpercent irgendwoabholenmüssenfrei, hunderpercent zustellungskostenfrei und hunderpercent co2frei. Übergabe kontaktlos, mit Maske und Handschuhen. Marie per Überweisung oder im Kuvert.

Das nächste Lied. Adolf Holl, die Schmetterlinge und der Ausbruch aus der selbstverschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit

Wir haben zu lernen, die Dinge zu durchbrechen.“ So hat es Adolf Holl einmal formuliert. Vielleicht so, wie vor zweitausend Jahren einer die Dinge durchkreuzt hat. Das war zum Glück so nachhaltig, dass man heute nicht mehr am Kreuz endet, wenn man manche Dinge durchkreuzt, durchbricht, deinstalliert. Der Nachred‘ ist es halt nicht besonders zuträglich.

Aber dass einem die wurscht sein sollte, hat der Herr Kurt 1993 auf einem musikalischen Tonträger so bildhaft wie unmissverständlich dokumentiert.

Auf was warten wir?

Das nächste Lied werden wir jetzt selber singen!

Die Schmetterlinge haben vor über vierzig Jahren eine schöne Platte gemacht. Am Ende der Platte werden Hörerin und Hörer aufgefordert, das letzte Lied selber zu singen. Das gefällt dem Rudl. Das ist Aufklärung im klassischen Sinn. Das ist der aufrechte Gang.

Der Rudl hat bekanntlich ein Problem mit Empfehlungen, aktiv und passiv. Es ist gut, jemandem etwas beschreiben oder zu erklären. Es ist oft gut, etwas zu bewerten. Und es schadet nie, miteinander über etwas zu reden. Aber entscheiden tut ein erwachsener Mensch selber. Das ist in religiösen Angelegenheiten nicht anders als in oenologischen.

Und so wird es sich auch mit einer allfälligen Wiedereröffnung der Ausschank beim Rudl verhalten. Möglich ist diese ab 15. Mai. Aber nur weil die urbanen Deregulierer und die nationalen Deregulierer seit Wochen „Alles aufsperren!“ plärren, ist das für den Rudl nicht Grund genug, dem Imperativ Folge zu leisten.

Es darf ein bisserl weniger sein!

Wenn die Gesetze der Mathematik in der Betriebswirtschaft noch irgendeine Bedeutung haben, dann können die nützlichen und guten Sachen jetzt nicht billiger werden, sofern die entsprechenden Geschäfte und vor allem Produzentinnen und Produzenten derselben überleben sollen. Was das im Umkehrschluss für alles, was jetzt billiger wird, bedeutet, kann sich jede und jeder selber ausrechnen.

Wie wichtig etwa Erntehelfer sind, wird uns jetzt deutlich gemacht. Wie hundsmiserabel sie bezahlt werden, war schon früher bekannt. Und dass die Dumpingpreise von Obst, Gemüse und auch manchen Weinen in den Supermärkten menschenwürdige Bezahlung in diesen Beschäftigungsverhältnissen nicht erleichtern, ist auch keine Rechnung für einen Mathematiknobelpreisträger.

Es reicht nicht nur, es ist viel zu viel.

Viel zu viel Milch. Viel zu viel Industriefleisch. Viel zu viele Eier aus Legebatterien. Viel zu viele Autos. Viel zu viele Wetten, in den Wettbüros wie an den Börsen. Viel zu viel Industriewein. Viel zu viele Fetzen aus Sklavenfabriken. Viel zu viel Fertiggerichtegastronomie. Viel zu viel Banalität, die Speicherplatz in den Clouds beansprucht. Viel zu viel hirnlose Mobilität. Viel zu viele Vergünstigungen für die, die die Umwelt verdrecken. Und viel zu viele Auflagen und Kosten für die, die die Umwelt schonen. Viel zu viel!

Das Zuviel drückt auf den Preis. Der gedrückt Preis drückt auf die Qualität. Und die gedrückte Qualität drückt auf die Menschenwürde und das Klima. Die gedrückte Menschenwürde drückt dann gar nicht selten auf das Rückgrat und die Mitleidsfähigkeit.

Verantwortung

Solange der Rudl es nicht verantworten kann, wird er nicht aufsperren. Anders als manche Betreiber von Après Ski Lokalen verantwortet der Rudl selber und lässt nicht verantworten. By the way, werden behördliche Interventionen seit Jahrzehnten nicht stereotyp mit dem Hinweis auf die große Verantwortung, die seitens der Unternehmerinnen- und Unternehmerschaft zu schultern sei, zurückgewiesen?

Wenn die Verantwortung dann virulent wird, darf sie die Behörde tragen. Das kann ja nicht ernst gemeint sein.

Aber

mitten in seinem Zorn, seinen Ideen und seinen Fragen erwägt Citoyen Rudolf natürlich alle möglichen, weniger möglichen und, weil das seine Art ist, auch die unmöglichen Varianten eines allfälligen Wiederaufsperrens.

Woraus?

Dazu gehört zum Beispiel die forcierte Möglichkeit, sich Ihr eigenes Glasl mitzubringen. Für den Fall einer Wiederöffnung der Ausschank in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils werden natürlich saubere Weingläser zur Verfügung stehen. Aber wer ein besseres Gefühl hat, aus einem selbst mitgebrachten Glas zu trinken, die oder den möchte Herr Rudolf offensiv dazu einladen.

Viel mehr ist dem Rudl bis jetzt nicht eingefallen.

Ideenwettbewerb

Darum lädt Sie der Rudl ein, ihm allfällige Ideen zukommen zu lassen. Der Unkonventionalität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Entscheiden muss und wird der Rudl im Rahmen der gesetzlichen Regeln selber, aber je mehr Ideen er kennt, desto einfacher könnte eine verantwortbare Lösung zu finden sein.

Und noch eines in nicht eigener Sache

Der Rudl möchte dringend darauf hinweisen, dass Österreich mit einer personifizierten Gewissenhaftigkeit und Integrität als Gesundheits- und Sozialminister gesegnet ist. Wer jetzt eine Befriedigung dabei verspürt, mit diesem besonders hart ins Gericht zu gehen, der möge schon realisieren, dass die Partei des Gesundheitsministers von 15 Prozentinnen und Prozenten gewählt worden ist und nicht von 50.

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass es jetzt definitiv Zeit für den Ausbruch des Menschen aus seiner selbst verschuldeten, neoliberalen Unmündigkeit ist und man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag erklären sollte!

Bleiben wir vuasichtig, wie der Herr Kurt sagt, jetzt noch mehr! Halten wie Sicherheitsabstand, vor allem zu Schleuderpreisen, Verantwortungsauslagerern und Geldverteilern und machen wir das jetzt Autrement!

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