Sehr unterschiedliche Ereignisse jähren sich diese Woche: Geburtstage von Qualtinger, aber auch Putin. Eröffnung des 2. Vatikanischen Konzils, aber auch Ermordung Ernesto Ché Guevaras. Wer schon einmal das Weingut Didier Dagueneau in St. Andelain bei Pouilly sur Loire besucht hat, weiß, inwiefern Ché Guevara auch einen Bezug zum Weinbau hat. Aber dazu ein anderes Mal mehr.
Herr Rudolf stellt die kommende Woche in das Zeichen des Traminers. In Klöch, der Traminerhochburg Österreichs, wird der gerade gelesen. Laut Pierre Galet, einem der weltweit führenden Ampelographen (Wissenschaft von den Weinrebsorten), ist der Traminer identisch mit dem Savagnin. Der wiederum ist im stillen und moussierenden Cru Ayze (AOC Vin de Savoie), vor allem aber im Jura bedeutend und gilt neben dem Arvine, dem Nebbiolo und dem Lambrusco als eine der wenigen Rebsorten, die genetisch am nächsten mit dem wilden Wein verwandt sind. Sie werden als „cépages des origines“ oder „cépages primitifs“ bezeichnet. Grüner Veltliner, Sauvignon Blanc, Riesling und ziemlich sicher auch der baskische Petit Manseng sind Kinder des Traminers und Indizien dafür, dass die besten Rebsorten Migranten sind und dem Austausch mit Fremdem mehr abgewinnen können als talentlose Boulevardschmierer und der dings. Vielleicht sind sie deshalb auch der Gesundheit zuträglicher. Auf alle Fälle ist die heute so beliebte Rede von „autochthonen Rebsorten“ mit Vorsicht zu genießen, die daraus gewonnen Weine dafür oft mit umso kleinerer, wenn auch „avec modération“.
Auf alle Fälle kann man diese Woche mit Traminern, aber nicht ausschließlich mit solchen, anstoßen, zum Beispiel auf den 85. Geburtstag von Helmut Qualtinger und zum Beispiel
am Mittwoch und Freitag von 16 bis 22 Uhr
in der Weinhandlung Rudolf Polifka, Reindorf.
Dass der Herr Karl ein paar unfreiwillige Nachahmer weniger findet!
… wünscht Ihnen und sich selber der Herr Rudolf