Alles Monfarina! Jacquère horizontal und vertikal

Drei unterschiedliche Kategorien von Meinungen und Meinungsfreiheit

Wenn es um Wein geht, gibt es zwei, drei verbreiteten Meinungen, die sich hartnäckig halten, obwohl sie einer Überprüfung nicht standhalten. Und wenn es nicht um Wein geht, gibt es noch ein paar Meinungen mehr, die sich gegebenenfalls ähnlich verhalten. Und dann gibt es noch Meinungen, die verbreitet werden, um Menschen zu manipulieren.
Adeins: Gar nicht so wenige Menschen glauben zum Beispiel, dass Weine mit niedrigem Alkoholgehalt nicht gut lagerfähig sind. Monsieur Rudolf nimmt es mit dem Wein ziemlich ernst, aber wenn jemand meint, dass Wein über dreizehn Volumsprozent Alkohol aufweisen muss, um lagerfähig zu sein, dann hält er das im Rahmen der Meinungsfreiheit gut aus.
Adzwei: Andere vertreten die Meinung, es handle sich bei den Machwerken der „So … & … exclusiv-Edelfedern“ um Presse. Diese Meinung findet der Rudl blöd. Ein Problem hat er damit aber eigentlich nur dann, wenn das Leute glauben, die Steuergeld in Form von Presseförderung und öffentlichen Inseraten verteilen.
Addrei: Und dann gibt es Leute, die sagen, dass sich das NS-Verbotsgesetz „ein bisschen mit der Meinungsfreiheit spießt“. Vor solchen Meinungen hat Rudolf Polifka Angst, so viel Kreide kann der, der sie vertritt, gar nicht gefressen haben.

Reifepotential

Den Versuch zu zeigen, dass Wein mit elf Prozent Alkohol unter Umständen nach ein paar Jahren Lagerung besser schmeckt als vorher, den erachtet der Rudl auf alle Fälle als höchst willkommene Herausforderung. Freilich ohne Garantie und alles eher als exclusiv.

Monfarina

Der Name „Monfarina“ hat nichts mit einer Überproduktion an gemahlenem Getreide zu tun. Er kommt von einem piemontesischen Tanz. Und an den haben die Brüder David und Frédéric Giachino gedacht, als sie einen ihrer sieben Jacquères nach ihm benannt haben.
Der Monfarina wächst auf einem Mergel- und Kalkgeröllhang. Litschi und Passionsfrucht sind an und für sich nicht die Aromen, die der Rudl ganz offensiv sucht, aber im Fall des Monfarina werden sie von steinigen Noten und Zitrusanklängen in Schach gehalten.
Monfarina gilt als idealer Begleiter von Fisch und Meeresfrüchten. Die Domaine Giachino gibt seine Haltbarkeit mit fünf bis zehn Jahren an. Will man das verifizieren, muss man eine Tugend aufbringen, der Herr Rudolf äußerst ambivalent gegenüber steht. In Bildungs-, Integrationsangelegenheiten und in der U3 kann es dem Rudl nicht schnell genug gehen, und zwar von beiden Seiten her. Da ist er ungeduldig wie ein kleines Kind.
Beim Wein und beim Chauffieren eines Kraftfahrzeuges schaut die Angelegenheit diametral entgegengesetzt aus. Wein ist nichts für kleine Kinder. Und wessen Stärke das Warten nicht ist, … na ja, wie soll man schreiben? … es gibt ja auch noch Dreh&Trink oder Ovomaltine. Oder Industriewein.
Will man Monfarina einer Reifeprüfung unterziehen, braucht man auf alle Fälle Geduld. Denn bei den Giachino Brüdern kann man immer nur den aktuellen Jahrgang kaufen und den nur bis etwa Mitte des Jahres nach der Lese. Wer reifere Jahrgänge vergleichen möchte, muss diese aufheben.
Das hat Monsieur Rudolf getan, wenn auch mit Aussetzern. Darum vermag er diese Woche eine kleine, ungerade Mikrovertikale zu offerieren: Monfarina 2009, 2011 und 2013. Und weil so eine kleine Vertikale vielleicht too small for se World in big Reindorf ist, ergänzt Caviste Rudolf die drei Monfarinas durch die drei anderen Jacquère-Stillweine des Jacquère-Kompetenzzentrums Giachino.

Jacquère

Postreblausesk ist Jacquère die Leitweißweinrebsorte in Savoyen. Mehr als etwa tausend Hektar benötigt sie dafür in einer insgesamt zweitausend Hektar umfassenden Weinregion auch nicht. Jacquère ist rebsortentechnisch der Deckel für die ton-kalkige Geologie des Topfes Savoyen. Die Weine sind leicht, sehr trocken und frisch, mit einer diskreten Frucht und Anklänge an Almblumen, exotische Früchte und Zitrusaromen. Immer wieder schreibt man Jacquère eine appetitanregende Wirkung zu. André Combaz, Autor des Werkes über die Weine Savoyens, nennt sie „pierreux“, steinig. Meeresfrüchete, sowie Süß- und Salzwasserfische gelten als kongeniale Hawara der Jacquère. Die Lagerung auf der Feinhefe lässt sie gegebenenfalls fein „perlant“ erscheinen.

Monfarina 2009, David et Fred Giachino, AOC Vin de Savoie
In Savoyen ein atypischer Jahrgang. Vor allem manchen Weißweinen fehlt die Säure. Einem Winter mit konstanten Temperaturen über dem sonst übliche Monatsdurchschnitt, nie unter minus zwei Grad, folgt ein sonniger, trockener Frühling und ein ausgesprochen heißer Sommer.

Monfarina 2011, David et Fred Giachino, AOC Vin de Savoie
Trockener Winter, gefolgt von einem ebensolchen Frühling. Achthundertfünfundfünfzig Sonnenstunden führen zu Frühreife. Knapp vor der setzen Niederschläge ein. Zum Glück ist Jacquère ziemlich resistent gegen beide Mehltaue.

Monfarina 2013, David et Fred Giachino, AOC Vin de Savoie
Erneut übermäßig kalt und feucht im Winter, scheußlicher Frühling. Nasser Juni. Das Wenige, was noch nicht verrottet ist, wird von einem heißen Juli gerettet, bevor ein Gutteil davon dem Hagel zum Opfer fällt. Eine lange Vegetationsperiode bringt qualitativ extraordinaire Weine, leider nicht viel davon.

Apremont 2013, David et Fred Giachino, AOC Vin de Savoie
Am kleinen Lac de Saint André. Hollunder, Bergamotten und Ananas.

Primitif 2010, David et Fred Giachino, AOC Vin de Savoie
Frühzeitige Lese im bislang letzten „grand millésime“ nicht nur Savoyens, spontan vergoren, biologischer Säurabbau, Batonnage und drei Monate auf der Feinhefe. Kristalline Klarheit, Gebirgsblumen und Weintrauben. 9 % Alkohol. Tagespolitische Assoziationen, die der Name dieses Weines nahelegt, unterdrückt der Rudl heute.

Marius et Simone 2013, David et Fred Giachino, Vin de France
Dezente Maischevergärung von gut zehn Tagen, eine Hommage an die Großeltern mütterlicherseits, von denen die Giachinos ihre ersten Reben bekommen haben.

Diese sechs Weine, aber nicht ausschließlich diese sechs Weine gibt es glasweise diese Woche

am Donnerstag, den 28. April und am Freitag, den 29. April
von 16 bis 22 Uhr
in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Nachrichten aus dem Flaschensortiment

Ab sofort ist eine andere Hommage – die an Kristof Ferstl, den Vorfahren von Frau Margit Mantler – der Neuburger vom Mantlerhof (Jahrgang 2015) verfügbar.

Herr Rudolf wünscht trotzdem eine passable Woche!

A Tribute to Traminer-Schurl

Ahistorisches Schmunzeln über sich selbst

Der Rudl ist an und für sich kein besonders großer Freund des Konzepts der Heiligen, zumindest nicht der Promiheiligen. Da hält er es – sonst dem Barock nicht unbedingt abgeneigt – eher mit Protestanten und Juden.
Am heiligen Georg fasziniert den Rudl aber ein Detail, für das ersterer gar nichts kann. Man hat ihn nämlich 1969 aus dem Heiligenkalender der römisch-katholischen Kirche herausgestrichen, zu Recht oder zu Unrecht wegen ungesicherter Historizität. Verstehen Sie Herrn Rudolf nicht falsch! Historizität ist für ihn kein allzu hohes Gut. Ihm ist ein guter Mythos hundertmal lieber als Historizität um der Historizität Willen. Aber der heilige Georg ist dem Rudolf Polifka ein Sinnbild für Selbstkritik- und Lernfähigkeit. Der Vatikan hat Sankt Georg nämlich nur sechs Jahre nach seiner Eliminierung aus dem Kader der Heiligen wieder einberufen. Und das nötigt dem Rudl schon ein bissl Respekt ab. Da könnte sich heute, in Zeiten fokussierter Pseudosouveränität und Pseudoautorität, die eine oder der andere dies- und jenseits des Bosporus ein Scheiberl herunter schneiden.
Und auch in den Lehrplänen könnte man die Kompetenz, über sich zu schmunzeln oder die eigenen Position auch einmal in Frage zu stellen, irgendwo unterbringen und die Stunden, in denen man lernt, mit uniformiertem Gegrinse oder Gefuchtel Souveränität vorzutäuschen, kürzen.

Zentren und Stadeln

Das unfreiwillige Sinnbild für Selbstkritik und Selbstironie wird, abgesehen von Bulgarien, fast überall am 23. April hochleben gelassen. Vor allem in England, Georgien und der Traminerhochburg Klöch. Traminerhochburg ist Klöch, geht es nach Wikipedia, „aufgrund einer geologischen Anomalie“. Manche sagen zu dieser „geologischen Anomalie“ auch Basalt. Es hat Zeiten gegeben, da war Klöch Zentrum des steirischen Weinbaus.
Noch in den 1970er Jahren hat das steirische Weinbaugebiet östlich des bedeutendsten Lungauer Flusses Klöch – Oststeiermark geheißen. Heute scheint sich das Hauptaugenmerk des steirischen Weines ein paar Zigkilometer weiter nach Westen, zumindest bis Gamlitz verschoben zu haben. Und wenn man den aktuellen Trend hochrechnet, wird es sich bald in Ligist befinden. Wer etwa das Steirerfest am Wiener Rathausplatz besucht, dem vermittelt sich dort das Bild der Steiermark als Schilcherfrizzante-Stadel. Nur dass Sie die interessanten Schilcher dort umsonst suchen. Das ist am Rathausplatz eh immer so gewesen. Jetzt ist eine Marketingoffensive für den Schilcher angekündigt. Und was wenn die aufgeht? Dehnt man dann das Anbaugebiet für Blauen Wildbacher bis Murau aus, oder bis Tamsweg?

Traminer

Nicht nur für die Steiermark, sondern vor allem für Klöch ist der Traminer eine Vistenkarte. Und das würdigt der Rudl diese Woche ein paar Tage vor dem Tag des Klöcher Patrons Georg.
Traminer kann mindestens Dreierlei sein: Roter Traminer, Gewürztraminer oder Weißer Traminer, der im Jura Savagnin und im Tal der Arve Gringet genannt wird. Der Traminer ist alt, eine der ältesten Rebsorten überhaupt. Riesling, Sauvignon Blanc und auch Grüner Veltliner sind Kinder des Traminers.
Die Rebsorte gilt als kalkkompatibel und nicht besonders frostempfindlich. Beides erklärt ihr Vorkommen im Tal der Arve, wo sie direkt auf den Mont Blanc hinauf schaut.

Herr Rudolf kredenzt diese Woche einen möglichst breiten arealen, diachronen, genetischen und vinifizierungstechnischen Querschnitt durch die Rebsorte Traminer.

Traminer 2013, Josef Wonisch, Klöch, Südoststeiermark
Traminer von dort, wo er eigentlich herkommen soll. Basalt, Rosen, und ein ganz kleiner Zuckerspitz

Gewürztraminer Reserve 2013, Roland Minkowitsch, Mannersdorf an der March, Weinviertel
Hätte er gemacht, was alle anderen damals auch gemacht haben, hätte Nationalratspräsident Roland Minkowitsch sen. ziemlich sicher keinen Gewürztraminer am Rochusberg angepflanzt. Auf den Eigensinn!

Traminer Kabinett 1991, Weingut Michlits-Stadlmann, Sankt Andrä am Zicksee, Neusiedlersee
Hoffentlich mehr als der Quotenreife

Weißer Traminer 2015, Norbert Fidesser, Platt, Weinviertel
Viele gibt es in Österreich nicht, die einen Weißen Traminer haben und reinsortig ausbauen.

Le Feu 2012, Domaine Belluard, Ayze, AOC Vin de Savoie
Einer der allerbemerkenswertesten Weine Savoyens. Sehr eisenhältige Gletschersedimente.
Vin Jaune 2007, Domaine Pignier, Montaigu, AOC Côtes du Jura
Sechs Jahre und fast vier Monate im Fass – ein weingewordenes Plädoyer gegen Lautheit und Schnelllebigkeit

Diese sechs Traminer, aber freilich nicht ausschließlich diese glasweise

am Donnerstag, den 21. April und am Freitag, den 22. April
von 16 bis 22 Uhr
in der Weinhanldung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Herr Rudolf grüßt und schmunzelt!

Districtus Austriae Non-Controllatus

Der Rudl ist keine Psychologe. Wäre er einer, würde er sich der Erforschung von Allmachts- und Kontrollphantasien widmen. Aber er ist keiner. Und für Sie ist das ziemlich sicher auch gut so. Wäre der Rudl nämlich ein Allmachts- und Kontrollphantasieforscher, hätten Sie jetzt vermutlich eine hundertachtzigseitige Diplomarbeit vor sich und so nur einen Newsletter, mit dem man bei der Deutscheinheizmatura durchfallen würde, weil er sich den Umfangkontrollkriterien verweigert.

Kein Psychologe

So kann sich der Bachelor Vinoris Causa darauf beschränken festzuhalten, dass ihm die permantente Dokumentiererei, Eintragerei in Excel-Dateien und Absprecherei, … vieles davon unter dem Vorwand der Digitalisierung, ordentlich auf den Zeiger gehen. Und jedes Jahr scheinen die Kontrollneurotiker ein paar Schäuferl nachzulegen. Längst vorbei die Zeiten der ewigen Worte des Trainers, als sich Kontrolle auf die Frage, ob man einen Fahrschein mit sich führe oder nicht, beschränkt hat. Im Fall einer negativen Resonanz des Kontrollierten ist der Diskurs seitens des Kontrollorgans mit den höflichen, aber unmissverständlichen Worten „Gemma, gemma, brenn!“ zu einem für alle Beteiligten vielleicht nicht erfreulichen, aber zumindest akzeptablen und vor allem klaren Abschluss gebracht worden (Ostbahn-Kurti & die Chefpartie). Heute appelliert der Schwarzkappler vermutlich an den guten Willen und lädt den Übeltäter ein, sich auf irgendeiner Seite registrieren zu lassen und umgehend Kontodaten und Einziehungsauftrag hochzuladen.

Ein Verdacht als Arbeitshypothese

Der Rudl hat überhaupt nichts gegen Kontrollen, vor allem dann, wenn sie von Menschen durchgeführt werden, die etwas von der betreffenden Sache verstehen, wie etwa der Schwarzkappler vom Fahrschein.
Aber derlei Kontrollen scheinen selten geworden. Stattdessen wird heute dokumentiert, berichtet, standardisiert, sprich: uniformiert und hochgeladen, nur damit die Menschen auf Trab gehalten werden und in dieser Zeit nicht irgendeine Eigeninitiative entfalten können. Dem Rudl seine dialektische Arbeitshypothese ist, dass das deswegen so ist, weil eben niemand mehr kontrolliert, der eine Ahnung von der jeweiligen Sache hat. Monsieur Rudolf hat manchmal geradezu den Verdacht, dass dort, wo Zeitgenossen ihr Handwerk nicht gelernt haben oder keine Lust haben, es auszuüben, aufgestiegen werden will. Da wird dann am Auftreten und an den Präsentationstechniken gearbeitet, so lange, bis man sich endlich auf einem Posten befindet, für den man ganz sicher unqualifiziert ist. Seinen Aufgaben nachgehen kann man dann nicht können. Kontrolle ausüben wäre auch riskant. Da könnte ja jemand bemerken, dass man eine Flasche ist. Darum lässt man kontrollieren, am besten jeden sich selber, indem er siebzig Prozent seiner Arbeitszeit dafür verwendet, zu dokumentieren und das Dokumentierte irgendwohin in pannenschwangere Systeme hochzuladen, wobei sich dem Citoyen Rudolf als egalitärem Zeitgenossen die Bedeutung des Begriffs „hochladen“ bis jetzt sowieso nicht ganz eröffnen will. Wohin denn da hinauf laden? Ist da oben jemand? Auf jeden Fall niemand von Microsoft, Facebook oder Apple, wenn es nach dem Rudl geht.

In allen Lebensbereichen

Der boulevardaffinste Bundeskanzler aller Zeiten und die ehemalige Sicherheitsministerin haben unlängst ein imposantes Exempel statuiert, aber nicht ganz konsequent weitergedacht. Als der Boulevard immer heftiger gegen Flüchtlinge Stimmung gemacht hat, wollte Entschlossenheit präsentiert sein. Darum hat man ein kleines Stückerl Zaun gebaut, diesen mit einer PR-Offensive für das Bundesheer verbunden und die Fotografen der drei Wiener Qualitätsblätter verständigt. Man soll ja man ironischen Vorschlägen vorsichtig sein, weil sie oft schneller, als man schauen kann, von der Wirklichkeit überholt werden. Aber effizienter wäre es im Sinne der Dichtmacher gewesen, an den Grenzen halbfunktionstüchtige Tabletts zu verteilen und die Einreisewilligen einmal so richtig hochladen zu lassen, alles, was sie wissen. Da wären sie beschäftigt gewesen, zumindest bis zum nächsten Wahltermin.
Vielleicht bedeutet die post-partizipative Gesellschaft ja Herrschaft der Eliten durch permanente e-Beschäftigung der Massen. Wenn Sie jetzt erwidern, dass das unproduktiv ist, dann haben Sie damit ziemlich sicher Recht. Aber dafür ist alles irgendwo hochgeladen und gespeichert, wo es gegebenenfalls niemand liest.

Im Keller und im Weingarten

Wie gesagt, das hat alles den Charakter einer Wald- und Weingartenpsychologie, aber es würde vielleicht erklären, warum heute so wenig weiter gebracht und so viel abgesprochen, dokumentiert, hochgeladen und bürokartisiert wird.

Kontrollierter Wein

Beim Wein heißt man die Kontrollen Prüfnummer, Appellation und in Österreich heute ganz besonders DAC, Distructus Austriae Controllatus. Und auch da hat der Rudl nicht grundsätzlich etwas gegen Kontrolle. Gäbe es etwa beim Biowein keine Kontrollen, würde heute vermutlich jeder Wein, der im Freien wächst, als Biowein etikettiert werden. Bei einigen anderen Kontrollen schaut die Geschichte dem Rudl seiner Meinung ganz anders aus. Vor allem ist dem Rudl da manchmal nicht ganz klar, wer diese Kontrollen wie und warum durchführt. Kann es sein, dass da manchmal Verkostungskommissionen ihren nicht immer ganz breiten Horizont zur Norm erklären? Was davon abweicht, ist Landwein, Vin de France oder Indication Géographique Protégée?
Darum öffnet Herr Rudolf diese Woche Weine, die sich dem einen oder anderen Korsett verweigern. In diesem Zusammenhang ist Rudolfen erst jetzt aufgefallen, dass mit einer Ausnahme sämtliche steirischen Weine in seinem Sortiment Landweine sind. Von jedem steirischen Landweinbauern wird es diese Woche einen glasweise geben. Die Ausnahme dann nächste Woche.

Franz und Christine Strohmeier, Rosésekt, Schilcherland
Jacques Maillet nennt diese Weine Ni-Ni-Ni-Weine. Keine Anreicherung, keine Schwefelzugabe, keine Filtration und keine Schönung. Blauer Wildbacher als Einstimmung auf das Schilcherfest am Rathausplatz. Aber halt einer, den Sie dort nicht finden.

Karl Schnabel, Blaufränkisch Hochegg 2012, Sausal
Schiefer, Rindviecher und eine Kompromisslosigkeit, die man selten findet, genauso wie einen steirischen Winzer, der sich auf Rotwein spezialisiert hat.

Maria und Sepp Muster, Josef, 2012, Opok
Alte Reben, karger Opokboden, kein bis fast kein zugesetzter Schwefel und zwei bis drei Jahre im großen Holzfass. Zieht Luft und Zeit der Prüfnummer vor.

Herrenhof Lamprecht, Crémant de Herrenhof, Oststeiermark
Der erste Schaumwein vom Herrenhof Lamprecht, Gemischter Satz vom Buchertberg, reife Apfelnoten, Birnen und Blumen vom kalkhaltigen Sandsteinverwitterungsboden.
Josef Umathum, Königlicher Wein MMXII, Österreich
Der Lindenblättrige, ungarisch Hárslevelű, war seinerzeit im Burgenland zuhause, als das Burgenland noch Westungarn war. Dann nicht mehr. Josef Umathum hat die Rebsorte zurück gebracht. Das Weingesetz hat das aber nicht vorgesehen. Der Wein erinnert mehr an Steinobst, Birnen und Kräuter als an Alkohol und Gummibären. Trotzdem darf seine Rebsorte am Etikett nicht namentlich erwähnt werden, der Jahrgang auch nicht und das Weinbaugebiet auch nicht.

Domaine Giachino, Marius et Simone, 2013, Vin de France
Kein zugesetzter Schwefel, interzelluläre Spontangärung, zehn Tage Maceration. Goldreflexe, intensive Nase, Menthol- und Zuckernoten. Eine Hommage an die Großeltern der Giachinos mütterlicherseits, weniger an die Sittenwächter der Appellation, darum Vin de France.

Domaine des Ardoisières, Schiste 2012, Indication Géographique Protégée Vin des Allobroges
Südlich ausgerichtete Terrassen auf kargem Schiefer. 40 Procent Jacquère, 30 Roussanne, 20 Malvasier und 10 Mondeuse Blanche. Spontangärung und Ausbau in drei- bis fünfmal gebrauchten Barriques. Nur findet das alles auf einem Boden statt, auf dem jetzt ein Zeitl kein Weinbau betrieben worden ist und der außerhalb der strengen Grenzen der Appellation Vin de Savoie Protégée liegt, nämlich im oberen Tal der Isère, südlich von Albertville. Michel Grisard und Brice Omont haben 1998 die Weinreben auf den Weinberg in Cevins zurück gebracht, aber eben ohne Einverständnis der Appellationswächter. Darum darf auf den teuersten Weinen Savoyens nicht „Vin de Savoie“ stehen.

Die folgenden sechs Unkotrollierbaren

Franz und Christine Strohmeier, Rosésekt, Schilcherland
Karl Schnabel, Blaufränkisch Hochegg 2012, Sausal
Maria und Sepp Muster, Josef, 2012, Opok

Herrenhof Lamprecht, Crémant de Herrenhof, Oststeiermark
Josef Umathum, Königlicher Wein MMXII, Österreich
Domaine Giachino, Marius et Simone, 2013, Vin de France
Domaine des Ardoisières, Schiste 2012, Indication Géographique Protégée Vin des Allobroges

…, aber selbstverständlich nicht ausschließlich diese, gibt es glasweise

am Donnerstag, den 14. April und am Freitag, den 15. April
von 16 bis 22 Uhr
in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Nachrichten aus dem Flaschensortiment

Ab sofort sind Blaufränkisch Weinberg 2013 von Helga und Alfred Weber in Deutsch-Schützen und Blaufränkisch special edition 2013 von Karl Schnabel verfügbar.

Herr Rudolf wünscht Ihnen eine produktive und kreative Woche!

Gumpoeds gegen Brinnaschdrassla, das ist Brutalität!

Weinnotstände

In Kana woas. Da soll es vor zweitausend Jahren bei einer Hochzeit zu einem Weinengpass gekommen sein. Ein Gast soll daraufhin angeordnet haben, man möge ihm Wasser bringen. The rest, as they say, is history.
Das berichtet zumindest das Johannesevangelium. Wolfgang Teuschl hat die Geschichte 1971 beim Bundesheer ins Wienerische übersetzt. Wer soll da noch am Sinn der allgemeinen Wehrpflicht zweifeln?

Im altgriechischen Originaltext wundert sich der Wirt nur, dass der aus Wasser gewonnene, später kredenzte Wein von höherer Qualität – oῖνον ἓωϛ – sei als der Aperitiv, wo doch „a jeda dea wos a bisl a Hian in Schä’l hod, (…) zeaschd amoe in Gumoeds auffoan“ losd und „daun, waun s ä scho ole in Öö san“, „in Brinnaschdrassla zuwe“ haud (Genehmigung Wolfgang Teuschl, Da Jesus und seine Hawara © Residenz Verlag Salzburg Wien, mit freundlicher Genehmigung des Residenz Verlags).

Sprachnotstand

Nur ist der altgriechische Text ja schon eine Verfremdung der gschertn Worte des Galliläers in eine Gelehrtensprache. Letzterer hat Aramäisch gesprochen, einen zu seiner Zeit nicht sonderlich prestigeträchtigen Dialekt. Alles andere wäre mit Fischern, Handwerkern und Bauern auch nicht sehr zielführend gewesen. „AdressatInnenadäquates Register“ nennen die für die Deutscheinheizmatura zuständigen Sprachkoryphäen das.
Irgendwann ist der sowieso schon gespreizte altgriechische Text in die deutsche Einheitsübersetzung verbannt worden. An Anschaulichkeit hat er dadurch nicht gewonnen.
Wolfgang Teuschl ist es zu danken, diese Texte wieder in eine Jesus angemessene Sprachvariante zurückgeführt zu haben, wenn man davon ausgehen darf, dass der Rabbi Jesus in Galiläa kein Freund des Nominalstils war. Kurt Sowinetz und Willi Resetarits haben daraus Sprechkunstwerke gemacht.

Weinviertel gegen Thermenregion

Zumindest zu der Zeit, als Wolfgang Teuschl das Neue Testament ins Wienerische übersetzt hat, Anfang der Siebziger Jahre, dürfte Wein aus der Thermenregion also einen deutlich besseren Ruf gehabt haben als der aus dem Weinviertel. Auf der Freyung waren in den Neunziger Jahren zwei Winzer aus der Thermenregion am Biobauernmakt, jetzt zwei aus dem Weinviertel. Ob das der Grund ist, warum die Weintour Weinviertel heuer nicht zum ersten Mal am selben Wochenende wie der Gumpoldskirchner Weinstieg stattgefunden hat? Was weiß man? Der besonnene Herr Rudolf ist natürlich um Deeskalation bemüht. Und solange sich nicht auch noch der Wiener Stadtmarathon in dasselbe Wochenende hineindrängt, wie vergangenes Jahr, kann man sowieso am Samstag die eine und am Sonntag die andere Weinveranstaltung besuchen. Das hat der Weineisenbahner Rudolf Polifka auch dieses Jahr gemacht. Und weil nicht nur das Weinsortiment seiner Weinhandlung dem Rudl seinem Geschmack entspricht, sondern auch meistens das Wochenthema seinem Gusto, rekonstruiert Monsieur Rudolf diese Woche die Hochzeit zu Kana in der Übersetzung von Wolfgang Teuschl und lässt Brinnaschdrassla, respektive Weinviertler gegen Thermenregion, vulgo Gumpoeds antreten.

Verkehrsmittel und Wein

Was das Verkehrsmittel betrifft, hat die Südbahn schon vor dem Anpfiff gewonnen, zumindest solange sie noch nicht durch das sinnlose Loch im Berg fährt. Weinmäßig ergibt sich ein anderes Bild, zumindest wenn man in das Sortiment der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils schaut. Caviste Rudolf hat drei Weinbaumeister aus dem Weinviertel im Sortiment und lediglich einen aus der Thermenregion.
Darum gibt es vom einzigen Südbahnweinmeister, dessen Weine der Rudl führt, eine kleine Zierfandler-Vertikale und von den drei Brinnaschdrasslan im weitesten Sinne eine Grüne Veltliner-Horizontale.

Gumpoeds

Friedrich Kuczera aus Gumpoldskirchen ist seit über dreißig Jahren zertifizierter Bioweinbauer. Schon in seinem Prospekt für den Jahrgang 1996 findet sich das Bekenntnis zum Verzicht auf synthetisierte Dünge-, Pflanzenschutz- und Unkrautbekämpfungsmittel im Weingarten, Aufbesserung und Schönung im Keller gibt es auch nicht. Ziele: widerstandskräftige Pflanzen, weitgehend geschlossener Produktionskreislauf und Förderung der Artenvielfalt. Der auf Kalk stehende Weingarten dankt Friedrich Kuczera offenbar dessen jahrzehntelangen Einsatz. Monsieur Rudolf hat in ganz Gumpoldskirchen keinen lebendigeren und präziseren Zierfandler getrunken.

Vorurteile

Auch um einem Klischée zu begegnen, sind die drei Zierfandler von Friedrich Kuczera schlanke und frische Weine, wohingegen die drei Weinviertler zumindest teilweise schon ein bissl kräftiger da stehen.
Und weil ja jede Woche zumindest ein Wein, der älter als zehn Jahre ist, auf der Tafel steht, ergänzt der Rudl die Südbahn um einen Pinot Noir 1993 aus Sooß. Das Etikett ist nicht mehr ganz vollständig. Darum weiß der Rudl auch nicht, von welchem Weingut.
Und für das Weinviertel geht ein 1997er Grüner Veltliner Rudolf von Habsburg aus der Marchregion ins Rennen. Sein Etikett ist noch lesbar, aber in dem Moment, in dem der Rudl diese Zeilen verfasst, gerade nicht zugänglich. Darum auch der hier ohne Name des Winzers.

Zierfandler 2013, Friedrich Kuczera, Gumpoldskrichen, Thermenregion
Zierfandler 2014, Friedrich Kuczera, Gumpoldskirchen, Thermenregion
Zierfandler 2015, Friedrich Kuczera, Gumpoldskirchen, Thermenregion
Pinot Noir 1993, N.N., Sooß, Thermenregion

gegen

Grüner Veltliner Katzensprung 2013, Leo Uibel, Ziersdorf, Weinviertel
Grüner Veltliner Rosenberg Reserve 2013, Josef Salomon, Falkenstein, Weinviertel
Grüner Veltliner Rochus 2013, Roland Minkowitsch, Mannersdorf, Weinviertel
Grüner Veltliner Rudolf von Habsburg 1997, N.N., o.O. an der March, Weinviertel
Diese acht Weine, aber nicht ausschließlich die

am Donnerstag, den 7. April und am Freitag, den 8. April
von 16 bis 22 Uhr
in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Nachrichten aus dem Flaschensortiment

Ab sofort sind Pinot Noir 2014 vom Weingut Karl Schnabel im Sausal und Zierfandler 2015 von Friedrich Kuczera in Gumpoldskirchen verfügbar.

Herr Rudolf wünscht Ihnen und sich eine Eisenbahn auf der Trasse der B7, anstatt eines Lochs auf der Südbahn. Im Sinne der infrastrukturellen Chancengleichheit von Gumpoeds und Brinnaschdrassla!

Irouléguy Blanc, ganz oder gar nicht

Lücke und Demut

Unterschiedlicher als die Wörter „Demut“ und „Lücke“ kann man heute nicht im Kurs stehen.

Lücken

Eine Lücke hat einmal darauf hingedeutet, dass irgendwo etwas fehlt, ein Stück Stoff in der Hose zum Beispiel oder eine Zahl in einer Zahlenreihe.
Könnte sein, dass so ein Begriff in einer Zeit quantitativen Überflusses keinen allzu großen Sinn mehr hat. Gibt es von allem und jederzeit viel zu viel, und zwar so zu viel, dass sie einem ein Kilo Hendlfleisch um zwei Euro und bunte Ostereier das ganze Jahr über nachschmeißen, scheinen die Ängste zu wachsen, dass jemand kommt und uns diese Unmengen an industriell hergestelltem Dreck wegnimmt. Den Rudl erinnert das ein bissl an diesen Sketch von Karl Valentin, in dem der Gefängniswärter Angst hat, dass jemand in den Häfm einbricht.

Bettlerbanden mit Papier und Druckerschwärze

Diejenigen, die die Angst vor den Lücken und Engpässen am rabiatesten schüren – in Österreich sind das vor allem die drei Wiener Qualitätsblätter -, sind selber die besten Beispiele für Überfluss und Verschwendung, zumindest wenn es um Steuergeld in Form von öffentlichen Inseraten und Presseförderung geht.

Qualitative Lücken

Qualitativ wiederum scheinen Lücken fast zu Statussymbolen geworden zu sein, über die hinweg gelächelt und gegrinst werden will, bis die Balken krachen und an dem vorbei geantwortet wird, bis das Gegenüber komatös ist. Der schönste und erfolgreichste Finanzminister aller Zeiten hat das nicht erfunden, aber er hat es zum Exzess getrieben. Und das scheint bei jenen auf den fruchtbarsten Boden gefallen zu sein, die damals eigentlich vorgegeben haben, die Antipolitik des Dauergrinsers und seiner Trüffelschweinchen zu bekämpfen. Darum grinsen heute Lücken aus höchsten Regierungsämtern. Und boulevardkompatible Opposition heißt heute, immer noch lauter und dämlicher zu grinsen, beziehungsweise auf seine Bildungslücken noch penetranter stolz zu sein.

Panier

Dass die Bekleidungsindustrie selber die Lücken in die angesagten Hosen machen lässt, passt ins Loch. Wehe nur, wenn einer wirklich eine geflickte Hose trägt. Outer geht es nicht.

Zurück zu den personifizierten Lücken

Dass solche Geistes- und Sprachgiganten dann in Grenzzäunen und Festungen Lösungen sehen, ist wahrscheinlich nur scheinbar ein Widerspruch. Denn wer unter seiner Lückenhaftigkeit leidet, sehnt sich nach Geschlossenheit. Und was schließt besser ab als Stacheldraht?

Herr Rudolf und die Lücken

Der Rudl sieht im Großen und Ganzen zwei Möglichkeiten im Umgang mit der Lücke: auf der einen Seite das dämliche Weglächeln. Das ist der Nährboden, auf dem plastische Chirurgie, Einheizmatura und Kleinformatregierungen wachsen und gedeihen. Auf der anderen Seite …

Demut.

Dieses Wort wird es in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach nicht unter die Top-Five der angesagtesten Wörter schaffen. Aber egal. Schulkind Rudolf staunt immer wieder, wie viel Interessantes es gibt. Ein paar Dingen davon kennt er ein bissl, bei anderen schlägt er gegebenenfalls nach und bei den meisten kennt er sich überhaupt nicht aus. Im Bildungsbereich wird dieser Zugang zum Wissen im Speziellen und zur Welt im Allgemeinen heute gerne als Fachtrottelei diskreditiert. Schul- und Weinmeister Rudolf hält sich aber für einen Fachidioten aus vollster Überzeugung und Leidenschaft. Darum kennt er sich bei den allermeisten Dingen nicht aus. Bei der Aviation zum Beispiel, beim Rebschnitt, in der Oper oder in Burgund und im Languedoc. Nicht dass ihn das alles zusammen nicht interessieren würde und er nicht in Demut davor stünde, aber er kennt sich halt nicht aus und denkt nicht im Entferntesten daran, diesen Umstand irgendwie durch Grinsen oder pseudosouveränes Klugscheißerei zu kaschieren.
Drei, vier Sachen gibt es, die ihn noch mehr interessieren. Der Weinbau in Savoyen, zum Beispiel, österreichische Biowinzer, die Wurzeln der Europäischen Union, österreichische Weißweine aus den Siebziger- und Achtzigerjahren, Lautwandelphänomene, „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus oder die Appellation Irouléguy. Da gibt der Rudl dann erst eine Ruhe, wenn er die letzte vergriffene Publikation irgendwo ausgegraben oder via Fernleihe entlehnt hat. Und ertappt er die Welt dabei, dass sie ihm in diesen Materien bislang etwas vorenthalten hat, wird er nervös und fühlt sich brüskiert. Ein bissl übertrieben hat Monsieur Rudolf da jetzt vielleicht, aber viel nicht.

Alle Weißweine Irouléguys. Stand 2011

In seinem Vollständigkeitstick hat Caviste Rudolf schon bei seinem vorletzten Besuch in Irouléguy von jedem Weißwein der Appellation mindestens einen unter seine Kontrolle gebracht. So wahnsinnig schwierig ist das aber nicht gewesen. Denn von den damals neun Betrieben
Domaine Abotia
Domaine Ameztia
Domaine Arretxea
Domaine Bordatto
Domaine Brana
Cave d’Irouléguy
Domaine Etxegaraya
Domaine Gutizia
Domaine Ilarria
Domaine Mourguy

haben ausschließlich Abotia, Ameztia, Arretxea, Brana, Ilarria und die Genossenschaft Weißwein gemacht, Brana und die Kooperative jeweils zwei. Seit dem Jahrgang 2013 gibt es darüber hinaus die Domaine Bordaxuria. Herr Rudolf hat denen ihren Weißen schon bei einer Vinothek in Aix-les-Bains bestellt, er hat dafür sogar schon die entsprechende Marie hinüber geschickt, damit der Wein dann auch noch da ist, wenn der Rudl kommt, aber holen kann er ihn erst im Sommer.

Appellation Irouléguy Controllée

Zu Geschichte, Wetter und Geologie der Appellation Irouléguy hat der luckerte Rudl zum 10. März unter dem Titel „Tannat! Irouléguy seid das Salz der Erde. (länger)“ ziemlich viel geschrieben.

http://wein-polifka.at/tannat-irouleguy-seid-das-salz-der-erde-laenger/

Darum beschränkt er sich hier auf die paar Zeilen über die Steine, weil die ihn noch ein bissl mehr als Wind, Wetter und Geschichte am Herzen liegen und – anders als Wind, Wetter und Geschichte – auch eigenhändig gesammelt in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils anwesend sind.

Steine

Yves Hérody, Geologe aus dem Jura, bezeichnet Irouléguy als Mosaik von über vierzig unterschiedlichen Böden. Im Großen und Ganzen lassen sich aber vier Terroirs identifizieren:

Roter Sandstein

stammt aus dem unteren Trias, ist also knapp 230 Millionen Jahre alt. Die vom Sandstein dominierten Weingärten weisen einen hohen Eisengehalt auf, sind sauer und oft in Terrassen angelegt.

Kalk aus dem Jura

supportiert vor allem die Rebstöcke der Domaine Ilarria, ist gut fünfzig Millionen Jahre jünger, aber auch ganz schön alt.

Schiefer

ist älter als Sandstein und Kalk, trotzdem aber nur zufällig der Boden, auf dem die Domaine Arretxea begonnnen hat.

Vulkanischer Ophite

ist im Gegensatz um Sandstein basisch und liegt als Streusplitt in der Einfahrt zur Domaine Arretxea. Vielmehr weiß der Rudl darüber nicht, denn er ist gstudierter Theologe, nicht Geologe.

Noch eine Lücken. Die weißen Rebsorten

Fast alle dargebotenen Weißweine bestehen aus Gros Manseng, Petit Manseng und Petit Courbu. Die ersten zwei sind eng verwandt, alle drei auch die Rebsorten des Jurançon.

Gros Manseng

Auf Baskisch heißt er „Izhiriota“. Er ist für die Quantität zuständig. Der falsche Mehltau ist nicht sein bester Freund.

Petit Manseng,

Izkiriota Itipia, ist ertragsschwach, kleinbeerig und dickschalig, kann deshalb lange am Stock hängen und viel Zucker bilden. Anklänge an Zimt, exotische Früchte, Honig und reifen Pfirsich gehen auf seine Rechnung.

Petit Courbu,

Xuri Zerratia, ist fast immer in der Minderheit, noch ertragsschwächer als der Petit Manseng, aromatisch dafür noch feiner.

Diese Woche folgende Weine, aber nicht ausschließlich folgende Weine glasweise in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils

Domaine Abotia, Irouléguy Blanc, 2009
Domaine Ameztia, Eztia 2011
Domaine Arretxea, Hégoxuri 2014
Domaine Brana, Irouléguy Blanc 2010
Domaine Brana, Ilori Blanc 2009
Cave d’Irouléguy, André d’Ansa 2010
Cave d’Irouléguy, Xuri 2010
Domaine Ilarria, Irouléguy Blanc 2013

am Donnerstag, den 31. März und am Freitag, den 1. April
von 16 bis 22 Uhr
in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Nachrichten aus dem Flaschensortiment

Ab sofort sind Blaufränkisch, Josef und Sausal vom Weingut Karl Schnabel wieder verfügbar.

Herr Rudolf wünscht Ihnen und sich grinsfreie Lücken!

 

Karwoche geschlossen

In der Karwoche haben die Schulkinder frei und Herr Rudolf auch. Darum bleibt die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils am 24. und 25. März geschlossen.

Nächster Öffnungstag: Donnerstag, der 31. März. Thema dann: Weiße Basken. Ein Vollständigkeitstick

Herr Rudolf wünscht Ihnen frohe Ostern und einen argreablen Start in den Frühling!

 

Genaugenommen eh fast kein Ostergras und Ostereier

Sauvignon Blanc

Dass der Herr Rudolf ein bissl ein ambivalentes Verhältnis zur Rebsorte Sauvignon Blanc hat, das hat er hier schon das eine oder andere Mal angedeutet. Da gibt es Sauvignons, wie den Opok von Maria und Sepp Muster, den Silex oder den geradlinigen von Josef Umathum. Da gibt es aber halt auch Sauvignons, wo der Fils hoffnungsfroh Gummibären wittert, obwohl sein Vater nur ein Glasl Wein trinkt. Und das ist kein Witz!

Der Geschmack ist eine Tochter der Zeit

Es gibt allerdings auch Zeiten, wo den Rudl grasige Aromen gar nicht einmal so massiv stören. Vor Ostern zum Beispiel. Da kommt es dem Rudl gelegentlich so vor, als funktelte hinter der einen oder anderen grünen Note eines Sauvignons ein buntes Osterei hervor.

Aber vor Ostern ist nicht nach Ostern

Und es gibt Zeiten, wo für den Rudl ausschließlich ein Sauvignon, den man fast nicht als Sauvignon erkennt, ein guter Sauvignon ist, zumindest wenn man die Kriterien derer heranzieht, die über die Zuerkennung von Prüfnummern entscheiden. Nach Ostern zum Beispiel.

Und vorige Woche ist nicht diese Woche, zumindest nicht ganz

Wenn Sie jetzt gerne noch länger weiter lesen möchten, muss Sie Herr Rudolf enttäuschen. Viel kommt da jetzt nämlich nicht mehr. Aber seien wir uns ehrlich! Haben Sie den hundselendig langen Text über Irouléguy letzte Woche wirklich zur Gänze gelesen? Der Rudl kann sich das beim besten Willen nicht vorstehen, obwohl er es natürlich gerne täte. Also gesetzt den Fall, dass Sie jetzt gerne etwas lesen würden, sei es über Wein, sei es über grüne Landschaften oder rote Basken, dann könnten Sie zum Beispiel die Ausführungen über Irouléguy, Tannat, sowie die Domainen Arretxea und Ilarria von der letzten Woche lesen, respektive fertig lesen. Und die meisten der vorige Woche beschriebenen Weine können Sie zumindest am Donnerstag noch trinken. Denn Herr Rudolf hat von allen vier roten Irouléguys, die letzte Woche Thema waren, eine zweite Flasche aufgemacht. So etwas ist ihm in seiner langen Zeit als Caviste auch noch nicht vorgekommen.

Oder

… Sie genießen es, dass Sie Herr Rudolf nicht schon wieder mit einem zwölfseitigen Traktat über die Korrelationen von Linguistik, Kurtologie und Oenologie beglückt.

Sauvignon Blanc 2015, Josef Umathum, Neusiedlersee
Am Etikett deutet nicht viel darauf hin, dass dieser Wein länger als drei Jahre hält, abgesehen vom Namen des Winzers. Präzision und Eleganz. So viel klassische Sauvignonaromatik wie gut und keinen Millimeter weiter.

Sauvignon Blanc vom Opok 2013, Maria und Sepp Muster, Steirerland
Es gibt von diesem Weingut vermutlich renommiertere Weine, aber dem Rudl schmeckt der Sauvignon vom Opok am besten, jedes Jahr anders. Und das würde man sogar dann merken, wenn man von jedem Jahrgang nur eine Flasche tränke. Zwei Jahre im großen Holz. Der Wein kommt in den Verkauf, wenn andere Sauvignon-Kollegen schon ziemlich alt ausschauen.

Sauvignon Blanc Gräfin 2012, Maria und Sepp Muster, Steirerland
Reinsortiger Orangewine, im Vergleich zur großen Schwester Erde aber mit an Abstinenz grenzender Maischestandzeit von zwei bis vier Wochen. Freilich ist das immer noch viel mehr als bei vielem anderen, was da jetzt auf der Orange- und Amphorenwelle daher schwimmt. Zweiundzwanzig Monate im großen Holz.

Sauvignon Blanc 2006, Branko und Vasja Čotar, Kras, Slowenien
Reife Früchte, getrocknete Blumen, getoastetes Brot. Wer einmal dort im Karst war, wird diesen Geschmack nicht mehr so leicht los.

Sauvignon Blanc Exzellenz 2006, Otto Riegelnegg, Südsteiermark
Extraausbau eines Teils der Paradelage Sernauberg, nur in besonderen Jahren

Les Romains 2007, Domaine Vacheron, AOC Sancerre
Demeterzertifizierter Silexboden, Zitrusfrüchte und karamelisierter Pfirsich. Sollten Ihnen in der Reindorfgasse gerade ein Schalentier aus dem Meer zulaufen, dann ist dieser Wein nicht die allerunpassendste Begleitung, aber auch sonst ziemlich gut.

Smith Haut Lafitte Blanc 1979, Château Smith Haut Lafitte, Pessac-Léognan
Die voriges Jahr etwa um diese Jahreszeit geöffnete Flasche war nicht mehr am Zenit. Eine zweite Chance. Der Rudl schaut amoi.

und der Pirat

Diese vorösterlichen, aber gar nicht ostergrasigen Sauvignons, aber nicht ausschließlich diese, sondern zumindest am Donnerstag ein paar rote Basken, einen Grünen Veltliner und einen Josef glasweise, sowie das eine oder andere Osterei vor oder hinter Ostergras

am Donnerstag, den 17. März und am Freitag, den 18. März
von 16 bis 22 Uhr
in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Am Gründonnerstag und am Karfreitag bleibt die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils geschlossen. Da macht der Rudl einen Betriebsausflug nach Kagran. Erster Öffnungstag nach Ostern: Donnerstag, 31. März

Herr Rudolf wünscht Ihnen frohe Ostern!

Tannat! Irouléguy seid das Salz der Erde. (länger)

Ça y est! Seit heute vermag Monsieur Rudolf etwas, worauf er sich schon vor der Eröffnung seines Kaufmannsladens gefreut hat: Von seinen beiden Lieblingsdomainen aus seiner Lieblingsappellation Irouléguy kann er fast alle Weine offerieren und das in Rot, Weiß und Rosé: Domaine Arretxea und Domaine Ilarria.

Zuerst rot

Flaschenweise gibt es die Weine ab sofort. Glasweise wird Caviste Rudolf diese Woche einmal die roten offerieren. Das bedeutet Tannat, ein bissl auch Cabernets, vor allem bedeutet das aber Gerbstoff, gleichsam als Kompensation für die Rebsorte der letzten Woche.

Tannat

Bezeichnenderweise versteht man unter Tannat nicht nur die Rebsorte, sondern auch die Salze im Tannin. Seinerzeit hat man viel mehr Tannat reinsortig ausgebaut. Vielleicht haben die Menschen früher mehr Geduld gehabt. Denn trinken hat man das meistens erst nach zwanzig Jahren können. Heute ist fast immer ein mehr oder weniger kleiner Anteil an Cabernet Franc oder oder und Cabernet Sauvignon dabei. Direkt jungweintauglich macht ihn das aber auch nicht.

Gesundheit!

Vielleicht gilt Tannat deshalb als gesündester Rotwein der Welt, weil er mehr zum Aufheben als zum Trinken da war.
Die Forscher sehen andere Gründe: Kein anderer Wein entwickelt so einen Haufen an Procyanidin wie Tannat, viermal so viel wie jeder andere Rotwein, zumindest wenn er traditionell gekeltert wird und also drei bis vier Wochen auf der Maische steht – manchmal auch ungerebelt – und dann im alten Holz ausgebaut. Die Tannats aus Uruguay tun das in der Regel nicht, die aus den Pyrenäen, vor allem die aus Madiran und Irouléguy schon. Procyanidin beugt Herz- und Kreislauferkrankungen vor und fängt Radikale.
Heute versucht man die Typicität der Rebsorte zu erhalten, aber seine Trinkreife zu beschleunigen. Dort wo das gelingt, hat man reife und runde Tannine und Aromen nach schwarzen Beeren, Mirabellen und Brombeeren.
Wie man zu Alain Brumont und seinem Madiran Château Montus steht: Wenn es heute um Tannat geht, darf sein Name nicht fehlen.
Und in der Tat ist Tannat natürlich in erster Linie Madiran. Aber den gibt es eh da und dort. Eine Flasche mit Tannat aus Irouléguy rennt einem in Wien aber nicht alle Tage über den Weg, außer man liest Michel Houellebecq.

Wetter

Die paar Hügeln vor den Pyrenäen, auf die sich die Appellation Irouléguy erstreckt, sind um die tausend Meter hoch. Die Westhänge dieser Hügel meistens sehr grün, weil der Wind die Wolken vom dreißig Kilometer entfernten Atlantik herein trägt, die Wolken es dann aber nicht ganz über die Berge derpacken und als Regen herunter fallen, in der Region um Espelette zum Beispiel, wo die berühmten Paprika wohnen. Der Wind tut sich nach dem Regen ohne Gepäck natürlich leichter, kraxelt dann noch ein kleines bissl hinauf und fällt an den Osthängen dieser Hügelketten trocken und heiß herunter. Auch die Südwinde fallen nördlich der Pyrenäen trocken und heiß herunter. Alles in allem kann man festhalten, dass die Piments eher im Nord-Westen von Irouléguy und die Weintrauben eher im Süd-Osten zuhause sind.
Die Weingärten von Irouléguy und auch die von Jurançon haben nämlich etwas mit Innsbruck gemeinsam. Den Föhn. Und wenn der Rudl nicht wüsste, dass dieser Traktat über seine Lieblingsappellation hinsichtlich des Umfangs sowieso alle Grenzen der Zumutbarkeit überschreiten wird, dann würde er jetzt einen Exkurs über die wunderbare Zeitschrift von Markus Wilhelm, dem Karl Kraus aus dem Ötztal, einschieben. Dem seine Zeitschrift heißt nämlich auch Foehn und die war für den heranwachsenden Rudl seinerzeit journalistisch das, was der Kurtl musikalisch-poetisch und Major Kottan televisionär war.

Wegen der Jausn zum Mitnehmen warads

Aber zurück auf die Hügeln: Bis circa sechshundert Meter hinauf kann man Weingartenterrassen finden. Auf den Wiesen dazwischen, nach der Lese auch in den Weingärten der Domaine Arretxea, rennen Schafe herum. Der Ossau-Iraty ist einer der berühmtesten Schafkäse Frankreichs. Und Herr Rudolf nimmt das wieder einmal zum Anlass, Sie daran zu erinnern, dass es ausdrücklich erwünscht ist, wenn Sie sich die Jause in die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils selber mitbringen. Diese Woche wäre so ein Iraty vielleicht gar nicht der unpassendste Tanninebegleiter.

Steine

Yves Hérody, Geologe aus dem Jura, bezeichnet Irouléguy als Mosaik von über vierzig unterschiedlichen Böden. Im Großen und Ganzen lassen sich aber vier Terroirs identifizieren:

Roter Sandstein

stammt aus dem unteren Trias, ist also knapp 230 Millionen Jahre alt. Die vom Sandstein dominierten Weingärten weisen einen hohen Eisengehalt auf, sind sauer und oft in Terrassen angelegt.

Kalk aus dem Jura

supportiert vor allem die Rebstöcke der Domaine Ilarria, ist gut fünfzig Millionen Jahre jünger, aber auch ganz schön alt.

Schiefer

ist älter als Sandstein und Kalk, trotzdem aber nur zufällig der Boden, auf dem die Domaine Arretxea begonnnen hat.

Vulkanischer Ophite

ist im Gegensatz um Sandstein basisch und liegt als Streusplitt in der Einfahrt zur Domaine Arretxea. Vielmehr weiß der Rudl darüber nicht, denn er ist gstudierter Theologe, nicht Geologe.

Rebsorten sind Geschichte

Weinbau ist in Irouléguy bis ins zwölfte Jahrhundert nachweisbar. Im fünfzehnten Jahrhundert ist Basse Navarre, sozusagen Niedernavarra, unter Heinrich IV. zum Königreich Frankreich gekommen. Das Letzte, was Frankreich von dieser Region wollte, war Wein. Darum ordnete man den Mönchen von Roncevaux an, die Weingärten stillzulegen. Haben die die neuen Machthaber nicht verstanden oder haben sie sich denen widersetzt? Die Weingärten stillgelegt haben sie auf alle Fälle nicht. Im Gegenteil. Bis ins neunzehnte Jahrhundert ist die Rebläche auf 1700 Hektar angewachsen. Um ein Haar hätte die Reblaus dem Weinberg den Garaus gemacht. Jetzt wächst er wieder und hält bei 220 Hektar, größtenteils Terrassenlagen.
Über die traditionellen Rebsorten von Irouléguy konnte man früher lesen, dass ihre Namen mehr singen würden als die Weine, die daraus gekeltert werden. Ihrer Säure und Härte seien nur die robusten Kehlen der Bergbewohner gewachsen gewesen. Die Reblaus hat dieses Problem, so es eines gewesen ist, erledigt. Der Weinbau ist in der Folge in Irouléguy nahezu zum Erliegen gekommen. 1954 haben sich dann die letzten Weinbauern zu einer Genossenschaft zusammen geschlossen. Viele Hektar waren das nicht mehr. Ab den Achtziger Jahren hat man dann begonnen, Reben zu selectionnieren und und auf die einzelnen Terroirs abzustimmen, tendenziell mit eher fruchtigen Weinen auf Sandstein, weicheren auf Kalk und körperreicheren auf den Ton-Dolomit-Ophit-Verwitterungsböden. 1970 wurde Irouléguy der Status einer Appellation zuerkannt. Die Genossenschaft ist heute eine der renommiertesten Frankreichs und das, obwohl die Zahl der Winzer, die selber vinifizieren, Jahr für Jahr steigt. 2000 waren es fünf, heute sind es mindestens neun. Die Autoren der N° 4 von Les Feuilles du Pin á Crochet haben das vor über zehn Jahren gewusst. Sie beschreiben Irouléguy 2003 als „vignoble en pleine expansion“, „qui va sûrement progresser dans les décennies à venir“.
Domaine Ilarria

Peio Espil bewirtschaftet zehn Hektar Weingärten auf sehr kargen kalkreichen Felsböden. Zwei Hektar mit den Weißweinreben Petit Manseng und Courbu. Auf den anderen acht wachsen Tannat, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon.
Die Stockdichte ist hoch, der Ertrag niedrig und die Bewirtschaftung biologisch.

Irouléguy Rouge 2012, Domaine Ilarria
Tannat und Cabernets auf Kalk

Cuvée sans soufre ajouté 2012, Domaine Ilarria
Dieselben Rebsorten, derselbe Boden, aber achtzehn Monate in Barriques und im großen Holz, ohne Schwefelzusatz

Domaine Arretxea

Thérèse und Michel Riouspeyrous haben etwas mit auffällig vielen Weinbuaern, deren Weine Herr Rudolf verkaufen darf, gemeinsam. Ihre Vorfahren haben ein Weingut bewirtschaftet. Sie selber waren dann ein Zeitl weg. Dann sind sie wieder zurück gekommen und haben auch Wein gemacht. Zum Glück.
Riouseyrous haben zu Beginn der Neunziger Jahre mit einem Schieferterroir begonnen, 2004 ist dann ein Weingarten auf Sandstein dazu gekommen. Und seit 2007 vinifizieren sie auch die Trauben von Pantxo Indart aus dessen biodynamisch bewirtschafteter Parzelle auf magmatischem Ophite.
Die acht Hektar von Thérèse und Michel Riouspeyrous sind südlich ausgerichtet und ziemlich steil, teilweise terrassiert. Wenn jemand das Wort „Terroir“ allzu leichtfertig verwendet, kann es passieren, dass Michel Riouspeyrous gereizt reagiert, nicht weil ihm das Terroir wurscht ist, sondern seines Erachtens allzu oft zu Unrecht strapaziert wird. Mit renommierten Geologen und Bodenforschern wie Yves Hérody, Dominique Massenot und Jacques Petit versucht er seinen Böden auf den Grund zu gehen, sie zu kartogarphieren und respektvoll wie penibel zu bewirtschaften.

Irouléguy Rouge Tradition 2013, Domaine Arretxea
Siebzig Percent Tannat, zwanzig Cabernet Franc, zehn Cabernet Sauvignon. Zwei bis drei Wochen auf der Maische spontan vergoren, dann dreißig Monate auf der Feinhefe im Naturbeton. Unfiltriert abgefüllt. Unbedingt ein paar Stunden vorher aufmachen. Zu weißem wie rotem Fleisch, vor allem aber zu Lammfleisch.

Haitza 2012, Domaine Arretxea
Siebzig Tannat, dreißig Cabernet Sauvignon. Ausbau ähnlich wie Tradition, nur dass der Ausbau teilweise in Manhartsberger Eiche von Stockinger, einem Fassbinger, auf den der Rudl in Frankreich immer wieder angesprochen wird, erfolgt. Vor allem zu allem, was auf dem Wasser schwimmt oder über das Wasser fliegt. Schwammerl tun weder das eine noch das andere, passen aber trotzdem ganz gut zum Haitza. Braucht auch unbedingt Luft.

Irouléguy Rouge Tradition 2013, Domaine Arretxea
Irouléguy Haitza 2012, Domaine Arretxea
Irouléguy Rouge 2012, Domaine Ilarria
Cuvée sans soufre ajouté 2012, Domaine Ilarria

Diese vier Rotweine, evidenterweise nicht ausschließlich diese

am Donnerstag, den 10. März und am Freitag, den 11. März
von 16 bis 22 Uhr
in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgsse 22

Nachrichten aus dem Flaschensortiment

Neben den roten, weißen und roséfarbenen Weinen aus Irouléguy sind ab sofort Grüner Veltliner Spiegel 2014 und Roter Veltliner Reisenthal 2014 vom Mantlerhof verfügbar.

Herr Rudolf freut sich!

2. März 1920 – alles Gute zum Geburtstag, Josef Bauer!

Die in Österreich mit Abstand am meisten verbreitete Rotweinrebsorte ist der Zweigelt. 1922 hat der Insektenforscher und Botaniker Friedrich Zweigelt Blaufränkisch und Sankt Laurent gekreuzt. Das Ergebnis war der Rotburger. 1975 hat man den dann posthum Blaue-Zweigelt-Rebe genannt, auf Betreiben eines Schülers von Friedrich Zweigelt, Lenz Moser. Neben dem Zweigelt gehen auch Blauburger und Goldburger auf das Rebenzüchterkonto von Zweigelt. Seine besondere Abneigung galt den Direktträgerweinen, dem Uhudler oder, wie er in der Steiermark genannt wird, dem „Heckenklescher“.

Motive

Jetzt gibt es Zeitgenossen, denen schmeckt der Zweigelt sehr gut und es gibt Zeitgenossen, denen schmeckt der Zweigelt nicht. Folgerichtig trinken die einen ihn und die anderen trinken ihn nicht. Manche finden im Zweigelt ein Übermaß an Gefälligkeit und einen Mangel an Gerbstoffen und Säure. Und dann gibt es noch Zeitgenossen, denen schmeckt der Zweigelt schon, aber der Genuss wird getrübt durch einen politischen Beigeschmack. Die Gründe dafür sind mittlerweile eh weitgehend bekannt. Damit sie Herrn Rudolf nicht falsch verstehen: Er ist erstens kein Richter und wünscht sich zweitens nichts viel mehr, als dass weder er noch sein Fils und auch sonst nie jemand beweisen muss, dass er oder sie sich im Fall der Fälle anders verhalten würde als viele Menschen in der NS-Zeit.

Trotzdem zwei Fragen

Muss man dreißig Jahre nach dem Ende des NS-Regimes unbedingt eine Rebsorte nach einem, der sich darin profiliert hat, benennen, zumal es ja alles andere als üblich zu sein scheint, dass eine Rebsorte so wie ihr Züchter heißt?
Und Herr Rudolf findet es auch schwierig, sich vorzustellen, dass einer ganz alleine eine Rebsorte züchtet. Vor seinem geistigen Auge sieht er da Mitarbeiter, Assistenten, Kollegen, vielleicht auch vifere Schüler. Vife Schüler wie Josef Bauer zum Beispiel.

Josef Bauer

Josef Bauer war erst zwei Jahre alt, als Friedrich Zweigelt Sankt Laurent und Blaufränkisch gekreuzt hat. Später hat Josef Bauer dann die Weinbauschule Klosterneuburg besucht. Da ist Friedrich Zweigelt dort schon Direktor gewesen. Josef Bauer ist in Kontakt zur katholischen Widerstandsgruppe rund um den Klosterneuburger Augustiner Chorherrn Roman Scholz gestanden und hat versucht, die Hitler-Eiche in Klosterneuburg durch Pestizide von innen her zum Absterben zu bringen. Ehrendoktortitel sind schon für viel weniger Leistung, vor allem aber für viel weniger Mut und Witz verliehen worden.
Leider haben sie Josef Bauer und seine Kollegen erwischt. Einige Lehrer der Weinbauschule Klosterneuburg wollten Milde walten lassen. Aber die haben sich in der Klassenkonferenz am 28. August 1940 nicht durchgesetzt. Darum hat die Schule unter der Direktion von Friedrich Zweigelt ein Betretungsverbot für Josef Bauer verhängt. Josef Bauer sei als „Führer der klerikalen Bewegung in Klosterneuburg bekannt“ gewesen und habe „mitunter Schwierigkeiten während des weltanschaulichen Erziehungsunterrichts gemacht, (…) weshalb er eine schlechte Note in weltanschaulicher Erziehung erhalten habe, trotz gutem Prüfungsergebnisses (sic!)“ (Konferenzprotokoll vom 28. August 1940). Die weltanschauliche Erziehung dürfte die an der Konferenz teilnehmenden Lehrer auch mehr interessiert haben als die Unterschiede zwischen Dativ- und Genetivendung. Als der Vater Josef Bauers die Schule um die Ausstellung eines Sittenzeugnisses für seinen Sohn ersucht hat, um die Gestapo milde zu stimmen, wurde ihm das von der Schule verweigert. Josef Bauer hat dann fast drei Jahre Gestapo-Haft in Gefängnissen von Wien bis damals „München Gladbach“ erlitten. Dann wurde er eingezogen.

Alleingänge

Die Verweisung Josef Bauers ist nach dem Konferenzprotokoll kein Alleingang des Direktors Zweigelt gewesen, wobei der Direktor für Konferenzbeschlüsse verantwortlich ist. Aber ist die Züchtung einer Rebsorte als Alleingang vorstellbar?
Es scheint beliebt zu sein, gravierende historische Ereignisse auf Einzelpersonen zu reduzieren und sicher ist das auch einfach. Aber möglicherweise verschleiert es auch ganz schon viel und ist dem historischen Verständnis nicht unbedingt zuträglich.

Verwandtschaft

Noch etwas fällt dem Rudl in diesem Zusammenhang ein. Er hat zwei Großväter gehabt. Der eine war bei der NSDAP, nicht als Funktionär oder was, sondern als Mitglied, ab 1938. Er hat nachher keinen Hehl daraus gemacht, hat WdU gewählt und VdU gewählt. Leichter hat er es seiner Familie und sich selber dadurch nicht gemacht. Der Rudl hat ihn in sehr guter und vor allem in lustiger Erinnerung, als Opa. Für sein Wahlverhalten nach 1945 hat er deswegen aber kein Verständnis.
Der andere Großvater vom Rudl ist kein braunes Parteimitglied gewesen. Der hat in den späten Fünfziger Jahren in Salzburg Flugblätter verteilt. Auf diesen Flugblättern hat er davor gewarnt, einen gewissen Karl Springenschmid in Salzburg wieder öffentlich auftreten zu lassen.
Karl Springenschmid

Karl Springenschmid war ab 1932 Mitglied der NSDAP. Am 30. April 1938 hat er die Salzburger Bücherverbrennung organisiert, bei der er zu einer Säuberung von allem Klerikalen und Jüdischen aufgerufen hat. Vielleicht hat ihn das ab 1938 als Leiter des Salzburger Schulwesens qualifiziert. Sein „Lamprechtshausner Weihespiel“ sollte den „Jedermann“ ersetzen. 1946 sind seine Blut-und-Boden-Weisheiten dann gesperrt worden. Der Dichterfürst hat sich in den Bergen versteckt, falsche Papiere zugelegt und einer Verhaftung entzogen. Ab 1953 hat man ihn wieder frei publizieren und auftreten lassen. Und das ist dem Opa vom Rudl gegen den Strich gegangen. Darum hat er ein Flugblatt verfasst, in dem er an die Karriere von Karl Springenschmid von 1933 bis in die späten Fünfziger Jahre erinnert und davor gewarnt hat, „exponierten Nazibonzen vor aller Öffentlichkeit das Wort zu erteilen“. Dieses Flugblatt hat der Opa vom Rudl dann verteilt. Eingesperrt hat man darauf nicht Karl Springenschmid, sondern den Opa vom Rudl für eine Nacht. „Aus Versehen“, angeblich.

Die sichs gerichtet haben und die kollektive Demenz

Flexible Menschen wie Springenschmid hat es viele gegeben. Zuerst übereifrig, dann konformistisch, später flexibel, dement und selbstredend unpolitisch. Im Fall der Fälle verhandlungsunfähig.
Helmut Qualtinger hat ihnen auf alle Fälle ein literarischen Denkmal gesetzt und ist damals dafür ziemlich angefeindet worden. Von diesen Zeitgenossen, die sich nachher fast chronisch nicht daran erinnern können, worin ihre Leistung bestanden hat, die sich vorher für ebendiese Leistung aber gut bezahlen und auszeichnen haben lassen. Man kennt das, vor allem von den selbsternannten Aufrechten und Anständigen.
Und dass es solche Leute heute nicht mehr geben würde, hat des Rudls Wissens noch keiner schlüssig nachgewiesen. Den Bildungsexperten und den Verfassern von Lehrplänen (abgesehen vielleicht von Religion) dürfte dieser Umstand aber keine schlaflosen Nächte bereiten.

Geburtstagsgrüße und ein später Ehrendoktor

Als Zeichen des Respekts und als Geburtstagsgruß an Josef Bauer, der am 2. März seinen 96. Geburtstag hat, öffnet Historoenologe Rudolf Polifka diese Woche eine ganze Reihe von Flaschen, auf den „Zweigelt“ steht. Er nennt diese Weine aber ab jetzt nicht mehr so. Und dabei fällt ihm auf, dass auffällig viele Josefs die außergewöhnlichsten Weine aus dieser Rebsorte machen. Vielleicht sollte man dem irgendwie Rechnung tragen.
Diese Woche in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils glasweise die folgenden gelungenen Weine mit der misslungenen Rebsortenbezeichnung
Josef Umathum, Hallebühl 2011, Neusiedlersee
Josef Lentsch, 2012, Neusiedlersee
Maria und Sepp Muster, 2012, Steirerland
Maria und Sepp Muster, Graf 2011, Steierland
Leo Uibel, Classic 2013, Weinviertel
Paul Unger, Spätlese 1993, Mittelburgenland
und dem ehemaligen Direktor der Weinbauschule Klosterneuburg zu Fleiß einen
Johudler Frizzante von Uwe Schiefer

…wie immer nicht ausschließlich.

Donnerstag, den 3. März und am Freitag, den 4. März
von 16 bis 22 Uhr
Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Herr Rudolf grüßt die Unflexiblen wie Josef Bauer und verleiht diesem den Ehrendoktortitel der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils!

Schnurrbart und Lindenblüten. Altesse-Vertikale Jacques Maillet

Jacques Maillet wohnt mit seiner Frau Christiane hoch oben in Motz an den Ausläufern der Bauges, wo der berühmte Tome des Bauges herkommt, und schaut auf die Chautagne hinunter. Die Chautagne ist die Verlängerung des Lac du Bourget, des größte französischen Binnensees, nach Norden.

Biographisches und Klimageologisches

Monsieur Maillet ist zweifelsohne einer der herzlichsten Menschen, die der Rudl beim Weinkaufen kennengelernt hat. Sie würden es vielleicht auch ertragen, dieser Information entraten zu müssen. Aber es kommt dem Rudl schon vor, dass man das Naturell eines Winzers gar nicht so selten in dessen Weinen wieder finden kann, im Fall von Monsieur Jacques eine Mischung aus Lebendigkeit und Klarheit, zu der vielleicht auch Klima und Boden das Ihre beitragen. Die Chautagen wird gelegentlich als „Provence de la Savoie“ bezeichnet. Es sollen dort Palmen und Oliven wachsen. Und auch der Boden sucht in der Weinbauregion Savoyen seinesgleichen, pickelharter Sandstein. Der ist an der Oberfläche leicht, je weiter darunter aber, desto schwieriger zu beeindrucken.

Keine Zeit für Präsentationstechniken

Wie die meisten herzlichen Menschen kann Monsieur Jacques ziemlich direkt sein. Irgendetwas vorzuspielen ist nicht seine Passion. Wozu auch? Früher hat er seine Weintrauben an die Genossenschaft verkauft. Irgendwann ist ihm das zu wenig geworden. Darum hat er die Giachinos gefragt, ob er bei ihnen im Keller seinen Wein machen darf. Und das hat er dann auch getan, biodynamisch. Weit über die Grenzen Savoyens nimmt man davon Notiz. Jacques Maillet hat gerade einen Keller gebaut. Vinifizieren wird er darin aber nicht mehr gar so viel. Das werden ab der Ernte 2017 andere hoffentlich nicht allzu weniger begabt machen. Weinmeister Jacques geht mit Ende 2016 in die Rentn. Dem Rudl kommt es ja langsam, aber sicher fast so vor, als wäre das Sortiment der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils ein Sprungbrett in den wohlverdienten Ruhestand.

Altesse, vlg. Roussette de Savoie

Herr Rudolf hat fast alles, was er über diese Rebsorte zu schreiben weiß, für den 17. und 18. September 2015 unter zum Titel „A wie Altesse bis Ὠ wie Omega-3-Fettsäuren“ zum Besten gegeben. Darum beschränkt er sich hier, so schwer ihm das fällt, auf zwei Hinweise:
Pierre Galet weiß, dass Altesse eine entfernte Verwandte vom Furmint ist, trotzdem aber nur in Savoyen vorkommt, was wiederum mit dem Wetter zu tun haben kann.
Und geschmacklich wird die Hoheit Altesse mit Lindenblüten, Haselnüssen, Mandeln, Quitten und vor allem Honig in Verbindung gebracht, im Fall von fortgeschrittenener Reife auch mit Trüffelaromen.
Die Altesse Stöcke von Jacques Maillet wachsen auf der Lage „Cellier des Pauvres”, manche von ihnen tun das seit mehr als hundert Jahren.

Altesse 2009, Jacques Maillet, AOC Roussette de Savoie

In Savoyen ein atypischer Jahrgang. Vor allem manchen Weißweinen fehlt die Säure. Einem Winter mit konstanten Temperaturen über dem sonst übliche Monatsdurchschnitt, nie unter minus zwei Grad, folgt ein sonniger, trockener Frühling und ein ausgesprochen heißer Sommer.

Altesse 2010, Jacques Maillet, AOC Roussette de Savoie

Der letzte “grand millésime“. Ein extrem kalter Winter in Savoyen, dessen Niederschläge genug Feuchtigkeit für die gesamte Vegetationsperiode liefern. Viel Sonne im Frühling. Extrem heißer Juli, Abkühlung im August, sonniger September, der für physiologisches Gleichgewicht sorgt.

Altesse 2013, Jacques Maillet, AOC Roussette de Savoie

Erneut übermäßig kalt und feucht im Winter, scheußlicher Frühling. Nasser Juni. Das Wenige, was noch nicht verrottet ist, wird von einem heißen Juli gerettet, bevor ein Gutteil davon dem Hagel zum Opfer fällt. Eine lange Vegetationsperiode bringt qualitativ extraordinaire Weine, leider nicht viel davon.

Falls Pierre Galet in der Reindorfgasse vorbei schaut, kann er seine Forschungsergebnisse am
Furmint 2013 vom Herrenhof Lamprecht überprüfen.

Und wenn Monsieur Rudolf schon ampelographisch von Ostfrankreich nach Ungarn reist, macht er auch im ehemaligen Westungarn Station und öffnet eine Flasche vom Lindenblättrigen
Königlicher Wein MMXIII, Josef Umathum

• Altesse 2009, Jacques Maillet, AOC Roussette de Savoie
• Altesse 2010, Jacques Maillet, AOC Roussette de Savoie
• Altesse 2013, Jacques Maillet, AOC Roussette de Savoie
• Furmint 2013 vom Herrenhof Lamprecht
• Königlicher Wein MMXIII, Josef Umathum

Diese fünf Weine, aber selbstredend nicht ausschließlich diese fünf gibt es glasweise

am Donnerstag, den 25. Februar und am Freitag, den 26. Februar
von 16 bis 22 Uhr
in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Nachrichten aus dem Flaschensortiment

Langsam, aber sicher schafft es der Rudl, alle in den Energieferien erstandenen Weine in seinen Kaufmannsladen zu befördern. Das „zaht“ sich deshalb ein bissl, weil Rudolf Polifka die Weine donnerstags mit U- und Straßenbahn sozusagen zitzerlweise von seinem Domizil an der Hasenleiten hinüber nach Reindorf. Der Rudl ist in co2technischer Hinsicht da sehr penibel. Also wegen der neu verfügbaren Weine:

Zweigelt 2012, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedlersee
Weißburgunder 2013, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedlersee
Sauvignon Blanc 2015, Josef Umathum, Neusiedlersee

Herr Rudolf wünscht eine linde, aber herzliche Woche!