Baskenland, spanisch und französisch mit einem baskischen Riesling und eine Glasweispremiere vom Schistes 2020 der Domaine Arretxea: Dienstag, 13. August, 18(!) bis 22(!) Uhr

Es ist ja nicht so, dass sich der Rudl nicht schon lange vorgenommen hätte, das Baskenland auch einmal südlich des Grenzflusses Bidasoa oenologisch unter die Lupe zu nehmen. Jetzt hat er dieses Projekt auch realisiert. Allerdings muss der Rudl zugeben, dass sich seine Exkursion auf die Stadt Donostia, wie die Baskin zu San Sebastian sagt, beschränkt hat.

 

Baskenland, vélocipedisch

Dem Basken wird ganz gerne eine Leidenschaft für das Radlfahren nachgesagt. In der Tat gibt es etliche erfolgreiche baskische Radrennfahrer. In Biarritz hat der Rudl dann vor allem einmal eine Unzahl an motorisierten Kraxen wahrgenommen hat. Wahrscheinlich Touristen. Die sind viel zu nahe an das Stadtzentrum heran- und im Stadtzentrum herumgekurvt. Wirklich überrascht hat den Rudl dann aber vor allem, dass die vielen Zweiräder in Biarritz fast alle elektrifiziert waren. Das kann man in einer radbegeisterten Region bemerkenswert finden.

 

Baskenland, oenologisch

Der Kurzbesuch in Donostia war ausreichend, um ein bissl die Weine südlich der Staatsgrenze zu studieren. Darum ist der Rudl jetzt, rechtzeitig zum Start der Spanienrundfahrt, endlich einmal in der Lage, quasi ein paar transbidasoische Weine gegen ihre dem Rudl deutlich vertrauteren cisbidasoischen Kollegen antreten zu lassen. Bei einem der Basken aus dem Süden des Landes ist sogar Riesling im Spiel.

Die Weinbauappellation nördlich der Grenze erlebt gerade einen ganz gewaltigen Aufschwung. In den neunziger Jahren waren es vier Weinbauern, eine Genossenschaft und etwa sechzig Hektar Weingärten. Heute nimmt die Anzahl der Weinbaubetriebe derartig rasant zu, dass der Rudl zwar noch nicht – wie in Savoyen – den Überblick verloren hat. Er kommt mit dem Trinken von Weinen ihm bis dato unbekannter Weinbäuerinnen und Weinbauern aus Irouléguy gerade noch nach. Und niemand wird bestreiten, dass dieser Aufschwung ohne die Begeisterung, den Fleiß und vor allem das Genie von Thérèse und Michel Riouspeyrous von der Domaine Arretxea unvorstellbar gewesen wäre.

  • Txuria 2023, Bodegas Lezaun, Navarra, Spanien (4/6)

ungeschwefelter weißer Baske südlich der Staatsgrenze, aus Grenache blanc, kraftvoll, erinnert an tropische Früchte und Äpfel – Der Rudl hat von diesem Wein den Einundzwanziger bereits vor zwei Jahren kennengelernt. Damals hat er ihm ausgezeichnet geschmeckt. Heuer hat er ein Flascherl Dreiundzwanziger mitgenommen.

  • Kiribil 2022, Baztango Xurie, Navarra, Spanien (6/9)

Riesling, Petit Manseng, Gros Manseng und Hondarribi Zuri, die Rebsorte des Txakoli – Es gibt Weine, die der Rudl allein schon wegen ihres Namens probiert. Das ist so einer.

  • Ardan Harri 2021, Domaine Xubialdea, Lasse, AOC Irouléguy (6,50/10)

Wie der Rudl schon einmal erwähnt hat, hält Battit Ybargaray viel vom Lernen … und vom Ausprobieren. Gelernt hat er bei Pierre Overnoy und vor allem bei Michel Riouspeyrous. Er bezeichnet Thérèse und Michel als seine oenologischen Eltern. Ausgestattet mit diesem Wissen hat er den Bauernhof seines Onkels übernommen. Dort gibt es einen ziemlich steilen und kargen Weingarten von etwa eineinhalb Hektar. Er wächst auf schwarzgeschiefertem Ampélite. Michel Riouspeyrous ist es auch gewesen, der Battit darauf hingewiesen hat, wie einzigartig dieser Weingarten ist. Kein anderes Weingut der Appellation hat seine Rebstöcke in schwarzem Schiefer verwurzelt. Manchmal liest der Rudl etwas über ein Weingut, das er nicht kennt, und verspürt wenig Motive, diese Weine kennenzulernen. Meistens aber möchte der Rudl mehr über ein ihm unbekanntes Weingut erfahren. Ganz selten kommt es auch vor, dass der Rudl etwas liest und im Moment weiß, dass er diese Weine möchte. Beim Lesen über das Weingut von Battit Ybargaray war, gerade so wie Jahre zuvor beim Lesen über die Domaine Arretxea, genau das der Fall. Dem Rudl seine Hoffnungen in Bezug auf die Domaine Xubialdea von Battit Ybargaray sind nicht enttäuscht worden. Umso mehr freut es ihn, dass ihm Monsieurs Ybargaray von jedem Jahrgang eine Zuteilung versprochen hat.

  • Irouléguy rouge sans soufre ajouté 2017, Domaine Ilarria, AOC Irouléguy, Sud Ouest (6,50/10)

der ungeschwefelte Rote von Ilarria – Jedes Jahr ist der leider nicht möglich, weil für Peio Espil Präzision im Vordergrund steht. 2017 war in Irouléguy insgesamt ein kühler Jahrgang. Dank des Fallwindes aus den Pyrenäen waren die Trauben trotzdem gesund. Das hat einen vollständigen Verzicht auf Schwefelzusatz ermöglicht.

  • Schistes 2020, Domaine Arretxea, AOC Irouléguy, Sud Ouest (9/14)

Der Rudl kann sich noch erinnern, als wie wenn es gestern gewesen wäre. Da hat ihm Michel Riouspeyrous erzählt, dass es in Zukunft über dem Hégoxuri noch drei geologiespezifische Weiße, einen von den Schieferterrassen, einen vom eisenhältigen Sandstein und einen vom vulkanischen Ophite geben werde. Namen hat es für die zukünftigen drei Weine damals noch keine gegeben, Ideen schon und für den Rudl Fassproben von den Zweitausendneunern. Das muss im Jahr 2011 gewesen sein. Mittlerweile sind das die Weine, wo der Rudl wirklich genau darauf achtet, für sich keinen einzigen Jahrgang zu versäumen. Von den Zweitausendzwanzigern hat er sogar das eine oder andere Flaschl fürs Geschäft bekommen. Den Schistes 2020 hat er, sofern er alles noch im Blick hat, noch nie glasweise ausgeschenkt. Eine Premiere.

Dienstag, den 13. August von 18 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils

Reindorfgasse 22

Im Übrigen ist der Rudl der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Konzentrationslager Auschwitz, zu einem gesamteuropäischen Feiertag erklärt werden muss.

 

Kaixo und ez horregatik!!

 

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien