Der Beginn des neuen Jahres. Noch mehr Paradoxien

Seit dem Jahr 153 vor Christus gilt der 1. Jänner als Beginn des neuen Jahres. Vorher hat man einander am 1. März einen guten Rutsch gewünscht. Zum einen hat das die Konzentration der Feiertag nach Weihnachten etwas entspannt. Wem zu Weihnachten ein Zahn abgebrochen oder eine Brille kaputt gegangen ist – was ja ganz gerne passiert – der weiß, wovon die Rede ist. Zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit, am 28. oder 29. Februar das Jahresende in einer verschneiten Landschaft zu begehen, vermutlich um ein Fünf- oder Zehnfaches größer als Ende Dezember. Wenn es nach dem Rudl geht, könnte jetzt dann durchaus einmal Schluss sein mit den luliwarmen Temperaturen und der permanent tiefstehenden Sonne. Aber egal, noch hat das Wetter gut 30 Stunden Zeit, es sich zu überlegen und zur Raison zu kommen, respektive gebracht zu werden.

Hätten wir das Jahr 1582 und mit ihm die Gregorianische Kalenderreform noch nicht absolviert, dann wären wir ja schon im neuen Jahr. Denn da erst hat man den letzten Tag des Jahres vom 24. auf den Tag des Heiligen Silvester, den 31. Dezember, verschoben. Der wäre eigentlich ein Waldmensch, das heißt ein Mann der Ruhe und des zumindest gedämpften Lichts. Aber wie zum Hohn erinnern die Feiern anlässlich seines Tages in manchen Bezirken eher an Bürger- oder Sternenkrieg als an Wald. However, der Rudl wartet ja sowieso jährlich am 31. Dezember darauf, dass irgendein dynamischer Funktionär der Industriellenvereinigung und ein Dolm mit einem Nudelsieb am Kopf gemeinsam auf einer Pressekonferenz das Konzept einer Revision des Gregorianischen Kalenders präsentieren. „Um die Feiertagsflut einzudämmen“, „die Unternehmer zu entfesseln“ beziehungsweise , „endlich die Privilegien der Kirchen abzuschaffen“ oder so.

Sollte es morgen diese Pressekonferenz geben, dann kann man sich darüber an vielen Orten, unter anderem auch

in der „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“, Reindorfgasse 22,
am 31. Dezember von 10 bis 16 Uhr austauschen.

Und wer beim vielen Dischkerieren darüber eine trockene Kehle bekommt, der kann diese mit dem einen oder anderen Glas Schaumwein wegtherapieren, Schaumwein aus den Bergen Savoyens, der Weststeiermark, der Stadt des Winzerkönigs und aus dem Weinviertel. Darüber hinaus gibt es auch etwas Oranges vom Amphoren-Pionier Josko Gravner und etwas Süßes, das Silvester schon siebzehn Mal in der Flasche feiern musste. Und natürlich die Gelegenheit, noch ein Flascherl Schaumwein oder Stillwein für die Nacht des Heiligen Waldmanns zu erwerben.

In der ersten Woche des neuen Jahres ist die „Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils“ dann geschlossen. Erster Öffnungstag im neuen Jahr ist dann Mittwoch, der 8. Jänner.

Herr Rudolf, Femme und der Fils bedanken sich bei allen Gästen, Winzern und gewogenen Menschen und wünschen diesen und allen anderen ein gutes neues Jahr!