Traminer. Eher Schrammel als Reitmayr. Und über den Unterschied zwischen „Platter Traminer“ und plattem Traminer

Zuerst möchte sich der Rudl bedanken. Ein gewisses Maß an Improvisation und Unvorbereitetheit ist der geübte Gast der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils vermutlich gewöhnt. So unvorbereitet wie vergangene Woche am Dienstag hat diese aber vermutlich selten ihre Pforten geöffnet. Für die kommende Woche ist alles zumindest wieder auf das übliche Niveau gebracht.

Vor einer Woche hat Schulmeister Rudolf an dieser Stelle seiner Sorge um die Zukunft des Grünen Veltliners in Anbetracht verantwortungsloser Konsum- und Mobilitätsgewohnheiten Platz gegeben.

Eigentlich …

wäre vergangene Woche der Tag des berühmtesten Drachentöters und Schutzpatrons von Klöch gewesen. Sie wissen, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, das ist der mit dem Kreuz auf den Fahnen im Fußballstadion, wenn die Engländer spielen.

Und eigentlich wäre Klöch das Terroir für Traminer.

Und eigentlich wäre Traminer eine ziemlich interessante Rebsorte mit nicht zu unterschätzendem Reifungspotential. Eigentlich.

Rebsortenopfer

Möglicherweise hat die Erderwärmung ihr erstes Rebsortenopfer bereits gefordert. Auf alle Fälle dürfte es drei oder vier einfachere Sachen, als heute einen passablen Traminer zu keltern, geben.

Aber vielleicht geht es jetzt dann eh viel schneller, als die Gemütsathleten und CO2-Zertifikatshändler glauben. Der Rudl hat viele Pflanzen auf seinem Balkon in Hasenleiten, Altesse, Khaki, Himbeeren, Fichten, Brennesseln, Rosen, Schlüsselblumen und weiß der Kuckuck noch was. Die sind in den letzten Jahren im Juni, Juli und August immer ziemlich trocken gewesen. Darum hat sie der Rudl in diesen drei Monaten mit dem Gartenschlauch bewässern müssen, vorher und nachher haben Gießkandln genügt. Bei Polifkas macht das nicht irgendeine Alexa, die Wassermenge und was weiß der Rudl was sonst noch gleich nach China oder wohin meldet.

Jetzt schließt der Rudl Anfang April schon den Gartenschlauch in der Dusche an.

Paradoxe Neigung

Monsieur Rudolf trinkt besonders gerne Altesse, Petit Manseng und Ruländer, respektive Pinot Gris. Schwer tut er sich mit Riesling, Chenin Blanc oder Roussanne.

Jetzt ist es aber schon in seiner Kindheit keine Kernkompetenz vom Rudl gewesen, sich mit angeblichen oder tatsächlichen Gegebenheiten abzufinden. Darum zieht es ihn heute besonders in die Paradeweinbaugebiete letztgenannter Rebsorten. Findet er dann einen konvenierenden weingewordenen Repräsentanten einer dieser Rebsorten, freut sich Herr Rudolf gerade so wie seinerzeit, wenn er nach stundenlangem Seiner-Mama-ein-Loch-in-den-Bauch-Reden erreicht hat, dass diese sein Lieblingsleiberl mit dem Kopf und der Unterschrift vom Friedl Koncilia darauf um neun Uhr am Abend doch noch gewaschen hat, damit es der Rudl Fils am nächsten Tag wieder anziehen können hat.

Und als Schulmeister ist Monsieur Rudolf naturgemäß entsprechend erfreut aus dem Häusl, wenn eine Lernkraft, die Jahre vor allem durch Äußern von Verständnisstörendem aufgefallen ist, ohne Verletzung des Schutzes geistigen Eigentums etwas Erfreuliches zum Besten gibt. „Soyons réalistes, demandons l’impossible!“ soll einmal einer gefordert haben. Didier Dagueneau hat das dann in seinem Weinkeller an die Wand geschrieben.

Traminer

Nicht ganz so, aber so ähnlich geht es dem Rudl mit Traminer, an und für sich einer seiner Lieblingsrebsorten, einer der ältesten Rebsorten und einer, die früher zweifelsohne ganz grandiose Weine ermöglicht hat. Davon kann man sich in jedem besseren Weinkeller, dessen Inventar bereits die Hacklerregelung in Anspruch nehmen darf, überzeugen.

Über die letzten zehn Jahre ist dem Rudl allerdings aufgefallen, dass ihm weniger und weniger Traminer schmecken. Das hat sicher mit veränderten Geschmacksvorlieben des Rudls zu tun, vermutlich auch damit, dass etliche der Weinbauern, die Caviste Rudolf regelmäßiger frequentiert, keinen Traminer machen. Es wird aber ziemlich sicher auch auf geänderte Wetterverhältnisse zurückzuführen sein.

Denkt Caviste Rudolf heute an Traminer, sind seine Erstassoziationen: integrationsverweigernder Zuckerrest, integrationsverweigernder Alkohol, unentschuldigtes Fernbleiben von Säure. Gegen Ersteres hat der Rudl prinzipiell gar nicht einmal etwas einzuwenden. Das bräuchte halt Zeit. Nur, ohne entsprechende Säure fehlt Herrn Rudolf da ein bissl das Vertrauen auf Améliorisierung.

So oder so ist und bleibt es dem Rudl eine Herausforderung, gerade in der Traminertrostlosigkeit nach erfreulichen Expemplaren dieser Rebsorte zu forschen. Nicht umsonst.

Elsass und Traminer

Der Rudl ist oenologisch nicht im Elsass zuhause. Und es ist eher unwahrscheinlich, dass er das einmal sein wird. Aber ähnlich wie oben in Bezug auf Traminer skizziert, reizt es den Rudl dann umso mehr, sich dieser Unzugänglichkeit zu stellen. Darum musste er vor knapp zwei Jahren einem Besuch im Keller von Jacques Puffeney einen Tag in der Gegend um Colmar folgen lassen. Zu gewinnen ist in dieser Reihenfolge da für den Tag im Elsass nicht viel. Eine Mischung aus Weinbar und Bistro in Colmar hätte von der Beschreibung her zumindest eine würdige Niederlage gegen den Papst von Arbois gewährleisten können. Nur ist sie nicht offen gewesen, als der Rudl sie gefunden hat. Lundi fermé. Nur hat man den 14. August geschrieben, den Tag vor einem Feiertag. Das hat den Rudl nach einer dieser dort ähnlich unvermeidlichen wie meistens ungenießbaren Tarte flambées bewogen, zwei Stunden später noch einmal bei L’un des Sens vorbeizuschauen. Da ist dann offen gewesen. Nur haben Femme und Fils keinen Hunger mehr und noch weniger als keine Lust auf eine Stunde vor, respektive hinter siebzehn Weingläsern gehabt. Darum hat der Rudl die kompetente Weinmeisterin des Lokals gebeten, ihm einen sehr trockenen biologischen Pinot Gris aus ihrem Sortiment zu verkaufen. „Pinot Gris Bollenberg, Domaine Valentin Zusslin“, hat es da knapp, aber eindeutig geheißen. Ein Jahr später hat sich dieses Weingut im Sortiment der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils wieder gefunden.

Und dann …

ist da noch das Weingut Rudolf Fidesser, dessen Wein der Rudl seit Mitte der Neunziger Jahre schätzt. Inzwischen ist das Weingut demeterzertifiziert. Bei Weingütern, die ihren Betrieb in letzter Zeit biologisch umgestellt haben, wundert sich der Rudl manchmal, warum die Weine immer noch so schmecken wie vor der Umstellung. Beim Weingut Rudolf Fidesser schmecken sie auch immer noch so wie vorher. Nur ist es in diesem Fall äußerst begrüßenswert und ein Hinweis, dass man dort mit oder ohne Zertifizierung immer schon eine klare Vorstellung von seriösem Wein gehabt hat.

Einer seiner Lieblingsweine von diesem Weingut ist immer schon der Weiße Traminer gewesen. Und der unterscheidet sich von den anderen Spielarten des Traminers durch seine markante Säure. Trotzdem trifft man in Österreich äußerst selten auf Weißen Traminer. Im Jura ist das anders. Nur nennen sie ihn da Savagnin …

  • Weißer Traminer Sandberg 2017, Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land (4/6)
  • Weißer Traminer Oberer Höhweingarten 2017, Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land (4/6)
  • Gewurztraminer „La Chapelle“ 2013, Domaine Valentin Zusslin, Orschwihr, Alsace (5/8)
  • Traminer maischevergoren 2015, Markus Lentsch, Dankbarkeit (4,50/7)
  • Free Solo 2012, Michael Opitz, Apetlon, Neusiedlersee (4,50/7)

    Im Forum der französischen Internetseite lapassionduvin.com hat einer extra erwähnt, dass es sich bei Michael Opitz aus Apetlon nicht um Willi Opitz aus Illmitz handelt.

  • Roter Traminer „H“ 2015, Alice und Roland Tauss, Leutschach, Steirerland (6,50/10)
  • Roter Traminer 2017, Himbeerhof Renner-Vracko, Leutschach, Steirerland (lieblich) (2,50/4)
  • Gewürztraminer Spätlese 2000, Josef Wonisch, Klöch (lieblich) (4/6)
  • Traminer 1993, Karl Lust, Haugsdorf, Weinviertel (Schauma amoi.)

    Einer der allerersten Traminer, die der Rudl in größerer Menge gekauft hat, seinerzeit hat er ihm sehr gut geschmeckt.

  • Savagnin 2013, Domaine Pignier, Montaigu, AOC Côtes du Jura (6,50/10)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 30. April und am Donnerstag, den 2. Mai

von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Nachrichten aus dem Flaschensortiment

Ab sofort sind die beiden Weißen Traminer und der Grüne Veltliner Retzer Stein vom Weingut Rudolf Fidesser im Sortiment der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils erhältlich.

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag der Menschenwürde erklärt!

Rudolf Polifka grüßt Friedrich Reitmayr, Alfred Schrammel, Greta Thunberg sowie alle Menschen, die die Erderwärmung nicht als Naturgesetz betrachten und die entsprechenden Konsequenzen ziehen.

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen oder am Donnerstag zwischen 16 und 22 Uhr beim Rudl eine Knackwurst essen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57

Grüner Veltliner. Exemplarisch dafür, wie die angeblichen Heimatschützer, was sie verkitscht verklären, ruinieren. Dienstag, 23. April geöffnet, Donnerstag sowieso

Grüner Veltliner

In den letzten sieben Jahren hat Caviste Rudolf le Fils das eine oder andere Weinwochenthema ausgegeben. Nicht alle davon waren das, was man „Mainstream“ nennt. Eine Woche in den Namen des Grünen Veltliners zu stellen, wird man schon als solchen bezeichnen können, zumindest wenn es in Österreich stattfindet.

Schulfrei, aber weder dienst- noch weinfrei

An schulfreien Tagen hat an und für sich auch die Bildungseinrichtung vom Rudl zu. Aber Herr Rudolf geht jetzt einmal voran. Er hofft, dass die Bereitschaft, auf freie Tage zu verzichten, die Chancen auf einen gesamteuropäischen Feiertag der Menschenwürde und Demokratie am 27. Jänner, dem Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz erhöht. An diesem Tag hätten, wenn es nach dem Rudl geht, auch alle Bediensteten und freien Mitarbeiterinnen der Boulevardpresse bezahlt Urlaub und auch das Triple-W, das ein W ist und bleibt, würde einen Tag abgedreht. Am Rudl scheitert so etwas sicher nicht.

Heimatland Österreich

Es gibt Menschen, die zerreißen sich gerne das Maul darüber, wie sehr sie

Heimat, Herkunft, Identität, Tradition oder weiß der Kuckuck was hochhalten. Den Schlagobers und die Butter kaufen sie in Freilassing, Kleinhaugsdorf oder Sopron. Dort ist beides vermutlich um zwei Cent billiger. Da können diese Heimatfetischisten nicht widerstehen. Nichts zu verschenken, schon gar nicht ihr großes Herz, an dem ihnen die Heimat so nah liegt, dass es von dieser fast erdrückt wird. Darum dulden sie es auch nicht, dass sich jemand über einen Trachtenjanker lustig macht, oder über einen kleinkarierten Schneuzhadern. Ihre dialektoide Ausdrucksweise hört sich an wie eine Mischung aus Wurzlsepp und Helene Fischer.

Der vom Rudl überaus geschätzte Musiker und Kolumnist Fritz Messner hat vor wenigen Wochen bemerkenswert gefunden, dass in einer Zeit der Trachtenhochkonjunktur eine alteingesessene Salzburger Trachtenschneiderei zusperren muss. Da dürfte dann der Heimatonlineshop doch die konkurrenzfähigeren Preise anbieten, wie das heute heißt. Und es ist ja auch so praktisch. Ob die Lederne jetzt aus einer asiatischen Sklavenfabrik kommt oder aus Salzburg Gnigl, danach fragt auf der Wiener Wiesn oder beim Salzburger Bauernherbst niemand.

Grüner Veltliner

Rebsortenmäßig gilt der Grüne Veltliner als österreichische Identität, quasi als Lederhose des österreichischen Weins, wobei die Marketingabteilung von Österreichwein momentan den noch viel weniger klar charakterisierbaren und kontrollierbaren G’mischten Satz als Marke zu etablieren trachtet.

Die diversen Kreideminister, Landebahnenbauer und Bäumeumhauer geben auch gerne den heimatverbundenen Grüßaugust. Dass das primitive Tempobolzen, Zubetonieren und Preisdrücken im Namen der Deregulieren von allem, was einen halbwegs zivilisierten und fortschrittlichen Staat ausmacht, irgendetwas mit der Erderwärmung zu tun hat, streiten diese Stammtischhoheiten ab.

Dem Grünen Veltliner kann das bald zu heiß werden, wenn es das nicht schon ist. Aber vielleicht trinken die ewig gestrigen Deregulierer sowieso Energydrinks und Dosenbier.

GV sagt NEIN!

Als quasi oenologisches Manifest gegen die Gefährdung der Zukunft des Grünen Veltliners und ein paar anderer Lebewesen kredenzt Caviste Rudolf diese Woche aktuelle Repräsentanten dieser Rebsorte, jeweils gepaart mit einem entsprechenden Vertreter der grandiosen Vergangenheit derselben.

Grüner Veltliner als solcher

Den Grünen Veltliner können Sie auch Weißgipfler nennen. Farben und Rebsortennamen, Sie wissen. Das Weiß hat er von der Triebspitze, das Grün sicher vom Beerl. Der Weiße Traminer, zu dem sie im Jura Savagnin sagen, ist der Papa vom Grünen Veltliner, Sankt Georgen die Mama. In Sankt Georgen am Leithagebirge hat man vor wenigen Jahren einen etwa vierhundert Jahre alten Rebstock dieses zweiten Elternteils des Grünen Veltliners gefunden. Und obwohl der Rebstock 2011 von ein paar Narren verwüstet worden ist, wächst er noch. Austriebe wurden weiter gezogen und 2012 ausgepflanzt. 2015 hat die Jungfernlese stattgefunden.

Wenn sich die Rotweinlobby noch so auf den Kopf stellt, der Grüne Veltliner ist und bleibt ziemlich sicher auch die verbreitetste Rebsorte in Österreich. Außerhalb der Landesgrenzen gilt er regelrecht als österreichische Nationalrebsorte. In Anbetracht des unglücklichen Namens seiner roten Entsprechung sollte das auch so bleiben, findet der Rudl.

Die Erträge des Grünen Veltiners können sehr hoch sein. Mag sein, dass dieser Umstand seiner Popularität nicht ganz abträglich gewesen ist. Löss mag der Grüne Veltliner. Zu viel Kalk ist nicht seines.

Weltweit sind gut achtzehntausend Hektar mit Grünem Veltliner bestockt, ein Drittel davon steht im Weinviertel.

Weinstilistisch ist das Bouquet oft intensiv. Tabaknoten im Grünen Veltliner kann der Rudl sehr oft nachvollziehen, das Pfefferl nicht immer, vor allem dann nicht, wenn der Grüne Veltiner mithilfe irgendeiner Aromahefe einen Sauvignon Blanc zu imitieren trachtet. Wirklich gelungene Veltliner sind oft lagerfähiger, als viele glauben. Der erste DAC Österreichs ist eine Grüner Veltliner gewesen. Exportmäßig mag das ein Erfolg gewesen sein. Geschmacklich zählt Monsieur Rudolf die Districtos Austriae Controllatos nicht zu den Glanzlichgtern des österreichischen Weinbaus.

At its best

Unter vielen Grünen Veltliner, die Caviste Rudolf außerordentlich schätzt, ist der Steinleithn vom Geyerhof in Oberfucha seit fast zwanzig Jahren sein deklarierter Favorit, vor allem im gereiften Zustand. End des Berges von Leo Uibel, und Rochus vom Weingut Roland Minkowitsch, Viesslinger Stern von Martin Muthenthaler, Im Weingebirge vom Nikolaihof und alle von Sepp Mantler schätzt der Rudl auch sehr. Den einen oder anderen Vertreter dieser Rebsorte hat Herr Rudolf jetzt sicher vergessen. Mit vielen der ganz berühmten aus der Wachau tut er sich nicht so leicht. Das hat Caviste Rudolf gerade wieder einmal festgestellt, als er blind ein paar Zweitausendachter gegeneinander antreten lassen hat. Da ist an Spiegel vom Mantlerhof und Steinleithn vom Geyerhof keiner heran gekommen.

Historisch und traditionell

Dem Grünen Veltliner wird auch ein Beitrag zum österreichischen Staatsvertrag von 1955 nachgesagt. Auf Initiative von Bundeskanzler Figl soll eine österreichische Delegation in der Sowjetunion die dortigen Machthaber von der Harmlosigkeit, Trinkfestigkeit und also Gemütlichkeit Österreichs überzeugt haben, wobei sich der Rudl durchaus wünschen würde, dass Österreich heute mehr Widerstand gegen jene Kreise, die heute im Nachfolgestaat das Sagen haben, leisten würde. Aber das ist fast eine andere Geschichte.

Der Legende nach soll es Figl ob seiner Trinkfestigkeit zu einer Maßeinheit für Wein gebracht haben, angeblich für die von zwei Litern.

  • Grüner Veltliner Supperin Federspiel 2018, Weingut Schmidl, Dürnstein, Wachau (2,50/4)

  • Grüner Veltliner Kellerberg Smaragd 1999, Weingut Schmidl, Dürnstein Wachau (6/9)

  • Grüner Veltliner Lössterrassen 2017, Mantlerhof, Brunn im Felde, Kremstal (3/5)

  • Grüner Veltliner Lössterrassen 1997, Mantlerhof, Brunn im Felde, Kremstal (5/8)

  • Grüner Veltliner Rochus 2016, Weingut Roland Minkowitsch, Mannersdorf, Südliches Weinviertel (3/5)

  • Grüner Veltiner Rochus 1975, Roland Minkowitsch, Mannersdorf, Südliches Weinviertel (6,50/10)

  • Grüner Veltiner Steinleithn 2016, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal (4,50/7)

  • Grüner Veltiner Steinleithn 2007, Geyerhof, Oberfucha, Kremstal (6,50/10)

  • Grüner Veltliner Hundsberg 2015, Leo Uibel, Ziersdorf, Westliches Weinviertel (5/8)

  • Grüner Veltliner Hundsberg 2008, Leo Uibel, Ziersdorf, Westliches Weinviertel (6,50/10)

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 23. April und am Donnerstag, den 25. April

von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Nachrichten aus dem Flaschensortiment

Ab sofort ist fast das gesamte Sortiment von Andreas und Elisabeth Tscheppe verfügbar, klimabedingt allerdings nur in äußerst geringen Mengen.

Vertikale im Sortiment

Seit zwei Wochen ist Caviste Rudolf auch stolz, eine kleine, lückenlose Vertikale des Zierfandlers von Friedrich Kuczera anbieten zu können: 2015, 2016, 2017 und 2018 … zusammen um 36 Euro.

Im Übrigen ist Rudolf Polifka wie erwähnt der Meinung, dass man den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz zu einem europäischen Feiertag der Menschenwürde erklären sollte, hundert Percent boulevardpresse- und antisocialmediafrei!

Kreidefrei grüßt Rudolf le Fils!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen oder am Donnerstag zwischen 16 und 22 Uhr beim Rudl eine Knackwurst essen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57

Karwoche geschlossen & frohe Ostern!

Caviste Polifka bedankt sich, Schulmeister Rudolf erholt sich und der Rudl wünscht Ihnen frohe Ostern!

In der Karwoche bleibt die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils geschlossen.

 

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

 

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57

Weingewordene Osternester. Neun Sauvingon Blancs aus dem Alten Europa und ein Pirat

Ein Osterjausenwein

Das ist Sauvignon Blanc für den Rudl. Fragen Sie ihn nicht warum. Dort, wo der Rudl herkommt, und zu der Zeit, als er dort ein Kind gewesen ist, hat die Natur im Jahr eines späten Ostertermins erst in der Karwoche wieder Anstalten zum Dienstantritt gemacht. Frühe Ostertermine haben es sowieso ziemlich regelmäßig verunmöglicht, die Osternester im Freien zu suchen, weil dort beträchtliche Schneemassen einer kindgerechten Osternestsuche abträglich gewesen sind und diese auch verunmöglicht haben.

Ein paar Jahre später hat der Rudl dann einmal einen Sauvignon Blanc vom Weingut Pichler-Schober im Sausal und einen von Josef Puschnig aus Glanz zur Osterjause getrunken. Die haben dem Rudl damals wirklich gut geschmeckt, und ein Hauch von Etikettentrinken wird wohl auch dabei gewesen sein. Am einen Etikett ist unten die Kontur von einem Hasen herausgeschnitten gewesen, am anderen war ein Holzschnitt mit dem charakteristischen Relief südsteirischer Weinberge.

Darum fährt der Rudl zu Ostern noch lieber als sonst in die Steiermark, darum trinkt er zu Ostern noch lieber als sonst Sauvignon Blanc, wenn auch eher nicht mehr die gleichen wie früher, und darum kredenzt der Rudl vor Ostern gerne ein paar Sauvignons glasweise in seinem Weinkaufsgeschäft, das er äußerst ungern als „Shop“ oder „Weinbar“ genannt hört.

Vergangenes Jahr hat der Rudl mit dieser Tradition halb gebrochen, weil ihm vom Geschmacksbild Jacquère vielleicht noch besser geeignet erscheint, den Frühling und das Anheben der Vegetation zu repräsentieren.

Dieses Jahr nimmt er die Ostersauvignontradition wieder auf. Nächstes Jahr wird er vielleicht wieder einmal als Zugeständnis an die Zerkompetitivizierung aller Lebensbereiche Jacquères gegen Sauvignons ins Rennen schicken. Oder auch nicht. Fair wäre so ein Duell auf gar keinen Fall. Sauvignon Blanc wächst auf deutlich über hunderttausend Hektar Rebfläche und ist hinter Chardonnay die zweitbedeutendste Weißweinrebsorte, weltweit, Jacquère wächst etwa auf tausend Hektar und ist damit die bedeutendste Weißweinrebsorte, savoyenweit.

Für den Fall, dass Sie, geneigte Oenolgin, gewogener Oenologe, jetzt einen Gusto auf einen Osterjausensauvignon oder eventuell auch eine Osterjausnjacquère entwickelt hätten, ohne die eine oder den anderen zuhause zu haben, müssten Sie fast diese Woche zum Rudl ins Geschäft kommen oder einen entsprechenden Zustellungswunsch deponieren. Denn am Palmsonntag ist der Rudl Fils dann eine Wolke, auf Studienreise und was weiß der Kuckuck was. Auf alle Fälle ist dann zu und erst am Dienstag, den 23. April wieder offen.

Ursprung

Irgendwann müssen einander irgendwo an der Loire Traminer und Chenin Blanc kennengelernt haben. Und was ist dabei herausgekommen? Der Sauvignon ist dabei herausgekommen. Kleine Beeren, dicke Schalen und späte Reife.

In Bordeaux ist es noch gar nicht so lange her, dass sich Sauvignon gegenüber

Ugni Blanc als meistangebaute Weißweinrebe etablieren können hat. In der Steiermark ist das deutlich früher klar gewesen. Vielleicht ist das ein Grund, warum der Rudl steirische Sauvignons viel lieber trinkt als solche aus Pessac-Leognan oder Graves. Vielleicht liegt das aber auch am Holz.

Sauvignons von der Loire hat der Rudl schon ein paar ziemlich gute getrunken. Edmond Vatan und Didier Dagueneau, beziehungsweise dessen Sohn Louis-Benjamin sind und bleiben für ihn die Referenz. Alphonse Mellot, Vacheron, Alexandre Bain, Sebastien Riffault und die beiden Cotats sind des Rudls Erachtens die besten Sauvignon Winzer nach den beiden erstgenannten.

Altes Europa

Auf die Gefahr hin, dass Sie das dem Rudl als eurozentristische Ignoranz auslegen: Sauvignon Blanc aus Neuseeland, Südafrika oder Südamerika ist unter dem Rudl seinem Radar unterwegs. Nicht dass der Rudl ansprechende Vertreter dieser Rebsorte aus anderen Kontinenten nicht für möglich halten würde. Nur schaffen die es möglicherweise nicht über das große Wasser. Von denen, die es ja schaffen, hat Caviste Rudolf etliche gekostet. Und die haben ihm nicht geschmeckt. Die folgenden aus dem alten Europa dafür umso mehr.

  • Sauvignon Blanc 2017, Josef Umathum, Burgenland (3/5)
  • Sauvignon Blanc vom Opok 2016, Alice und Roland Tauss, Leutschach (3/5)
  • Sauvignon vom Opok 2013, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steirerland (4/6)
  • Graf Sauvignon 2015, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steiererland (5/8)
  • ein Pirat 2015 (4/6)
  • Sauvignon Blanc 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, Haute-Savoie, IGP Vin des Allobroges (5/8)
  • Sauvignon Blanc 2007, Maria und Sepp Muster, Schlossberg, Steirerland (4,50/7)
  • Sauvignon Blanc Welles 2007, Lackner-Tinnacher, Gamlitz, Südsteiermark (6,50/10)
  • Sancerre „Edmond“ 2008, Alphonse Mellot, AOC Sancerre, Loire (11/17) (ohne Kosten im Voraus)Immer wieder liest man, die Domaine Alphonse Mellot aus Sancerre sei gleichzeitig Pendant und Rivalin der Domaine Didier Dagueneau aus Pouilly. Monsieur Rudolf Fils kann das nur sehr bedingt nachvollziehen. Schmecken tun ihm die Weine von Alphonse Mellot aber extraordinairement sehr gut.
  • Sauvignon Blanc Grassnitzberg 2001, Weingut Schneckenkogler (Prünte), Südsteiermark (6/9)

Qualitätspionier in der Südsteiermark. Caviste Rudolf ist für den Schutz oenologischen Erbes.

  • Sauvignon Blanc Kräften 2007, Schönberger, Mörbisch, Neusiedlersee Hügelland (6/9)

sehr steinige Quarz- und Schieferlage

(in Klammern die Preise für das Sechzehntel und das Achtel)

nicht nur diese Weine gibt es glasweise

diese Woche am Dienstag, den 9. April und am Donnerstag, den 11. April

jeweils von 16 bis 22 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

In der Karwoche bleibt die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils geschlossen.

Vorschau auf 23. und 25. April

vielleicht Traminer, hängt aber auch ein bissl vom Verlauf der Dienstreise des Rudl Fils ab

Neues aus dem Sortiment

Ab sofort ist Zierfandler 2018 vom Weingut Kuczera in Gumpoldskirchen verfügbar.

Im Übrigen ist Rudolf Polifka der Meinung, dass man statt über den Karfreitag lieber über den 27. Jänner, den Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz als einen europäischen Feiertag nachdenken sollte!

Herr Rudolf grüßt vorösterlich!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 22 Uhr, an Schultagen

kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57