Prolog

Kommenden Samstag startet die 100. Tour de France in Porto Vecchio, Corsica. Die „Weinhandlung Rudolf Polifka“ wird diesem Ereignis die Reverenz erweisen, nicht etwa indem sie eine Kooperation mit einer spanischen Apotheke einginge. Im Gegenteil: Schritt für Schritt stellt Monsieur Rudolf im Lauf der Woche die Karte der offenen Weine auf französische Bioweine um, aber nicht ausschließlich. Der Schwerpunkt liegt dabei natürlich auf den Bergetappen: Weine aus den Alpen und den Pyrenäen.

Leistungssteigernd sind diese Weine auf jeden Fall, und vielleicht ist das ja die Bedeutung des Ausdrucks „gutes Preis-Leistungsverhältnis“, den ich in Zusammenhang mit Wein ja noch nie verstanden habe. Leistungssteigernd, aber legal und der Gesundheit äußerst zuträglich, richtige Dosierung vorausgesetzt.

In den ersten vier Juliwochen (bis Freitag, den 26. Juli) wird der Betreiber sein Privileg als Pädagoge in Ferien ausnützen und die Öffnungszeiten drastisch ausweiten. Die „Weinhandlung Rudolf Polifka“ wird dann Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag geöffnet sein. Vom 27. Juli bis Ende August ist dann zu.

Aux vélos, citoyens! M. Rudolf

And now you gonna believe us …

… eindrucksvoller ist ein Temperaturkampf nicht zu gewinnen. Mit den gewaltfreien Mitteln des Rosétrinkens haben Sie es geschafft, das Reindorfer Wetter an seine job description zu erinnern. Für den 17. Juni, 15 Uhr werden glatte 30 Grad attestiert. Herr Rudolf zieht seinen Hut.

Aber es gibt Trittbrettfahrer: Zur gleichen Zeit werden für das Schweizer Haus in der Leopoldstadt 32,6° ausgewiesen, was den Schluss nahe legt, dass man dort eine ähnliche Strategie wie in der Weinhandlung Rudolf Polifka fährt, nur eben nicht so moderat, besonnen und anti-zyklisch, quasi die Kampflinie für Biertrinker.

Herrn Rudolf liegt nichts ferner als das laute Getöse und das Hecheln nach kurzfristigen Effekten und Rekorden. Er bleibt antizyklisch-orthodox und offeriert diese Woche drei kraftvolle Weine, aber nicht ausschließlich.

Dienstag und Freitag von 16 bis 22 Uhr in der Weinhandlung Rudolf Polifka zu Reindorf.

Ich habe die Ehre! Herr Rudolf

anti-zyklistisches follow up

Herr Rudolf möchte nicht unbescheiden sein, aber quasi fernab von Hochmut und von Schwäche doch darauf hinweisen, dass sein anti-zyklisches Weinprogramm nicht ganz ohne Wirkung geblieben ist.

In diesem Sinne werden wir weiter hart daran arbeiten, die Temperaturen vorwärts zu bringen. Wir sind gut aufgestellt und werden die Interessen des Reindorfer Wetters in den Vordergrund stellen. Die Weinhandlung Rudolf Polifka versteht sich als junges, dynamisches Kompetenzzentrum für Wein und Wetter, ein Fels in der Brandung gegen Panikmache, Streit und das Böse an sich. Wir begleiten und unterstützen alle fleißigen Dachrinninnen und Dachrinnen Reindorfs auf Augenhöhe beim Aktivieren von Ressourcen und Entwickeln ihrer Projekte. Unsere Performance – Ihr Garant für Sicherheit, Erfolg und Lebensqualität.

Head of Retail Department Rudolf M. Polifka

PS: Neben dem Roséschwerpunkt können Sie diese Woche trinkend erforschen, wie fünfzehn Jahre Lagerung auf der Flasche einem Chardonnay des Weingutes Salomon aus Falkenstein  zusetzen oder diesen adeln, je nachdem ob man das halt mag oder nicht.

Der Polifka Rudl, Ethik, Roséwein und der Wetterfrosch

Die Weinhandlung Rudolf Polifka hat sich einem antizyklischen Weinprogramm verschrieben. Darum wird der Roséschwerpunkt jetzt so lange ausgedehnt, bis Professor Celsius wieder einmal die 30-Grad-Marke erreicht.

In der Ethik unterscheidet man ja zwischen einer deskriptiven Ethik und einer präskriptiven oder auch normativen Ethik. Erstere beschreibt das, was sie an ethischen Vorstellungen und Praktiken in einer Gesellschaft vorfindet. Dabei hängt sie sich ganz gerne das Mäntelchen der Wertfreiheit um. Man könnte das mit einem Wetterfrosch im Glas vergleichen, der auf seiner Leiter nach oben oder nach unten kraxelt, je nachdem woher der Wind weht. Dem Polifka Rudl war das immer zu trivial, oft auch suspekt.

Die präskriptive Ethik sucht nach Maßstäben für richtiges Handeln, die vor dem kritischen Verstand bestehen. Wertfrei kann und will sie dabei naturgemäß nie sein.

Und weil man vom Wein genauso wie vom Fußball viel über Ethik lernen kann, versucht Herr Rudolf jetzt das Wetter zur Raison zu bringen, indem er präskriptiv so lange diverse Roséweine – freilich nicht ausschließlich solche – zur Ausschank bringt, bis auch das letzte Island-Tief verstanden hat, was von ihm jetzt erwartet wird, nämlich sich zu schleichen.

Roséschwerpunkt in der Weinhandlung Rudolf Polifka,  dienstags und freitags von 16 bis 22 Uhr (Reindorfgasse 22).

Inwieweit man daraus allfällige Schlüsse für Strategien gegen den globalen Klimawandel ziehen kann, remains to be seen …

Avec mes meilleurs salutations

Monsieur Rudolf