α wie Altesse – 4 ganz neue Altesse – am Dienstag, den 12. September von 17 bis 21 Uhr

α wie αnfang wie αltesse

Ein neues Studienjahr hebt an. Dass der Rudl selbiges nicht Anfang September eröffnet, hat mit dem Trara in der Schule zu tun. Dieses Trara scheint jedes Jahr ein Schäuferl nachzulegen. Der Rudl vermutet dahinter ja eine Verschwörung des Vereins zur Entwicklung des Perpetuum Mobiles. Das schulische Trara abseits des Unterrichts in der Klasse sorgt nicht unbedingt dafür, dass die Berufszufriedenheit von Lehrerinnen und Lehrern steigt. Diese Berufsunzufriedenheit treibt viele in Frühpension, Bildungskarenz, Langzeitkrankenstände oder Sabbaticals. Manche treibt es auch in die Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung oder in diverse Schulqualitätsdenkfabriken. Die dorthin aus der Schule geflüchteten Kolleginnen und Kollegen entwickeln Konzepte, Reformen und andere Maßnahmen der Qualitätssicherung, sagen sie. Wenn Sie den Rudl fragen, handelt es sich dabei um Gleichschritt und Uniformierung, sehr oft unter dem Deckmantel der Digitalisierung. Diese Originalitäten werden dann an die Schulen durchgeschalten, erhöhen dort die Berufsunzufriedenheit und führen zu Fluchtbewegungen aus den Klassen hinaus und in diverse Qualitätssicherungszirkel hinein. Wenn Sie, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, jetzt an den Kaisermühlen-Blues und die Bezirksräte Schoitl und Gneisser denken, dann kann Ihnen der Rudl das nicht verdenken. So schaut‘s aus, wie der Herr Kurt sagen würde.

So oder so, betrachtet der Rudl sein Geschäft als akademische Bildungseinrichtung. Und dafür liegt er mit einem Studienjahrbeginn am 12. September gar nicht schlecht.

Das α steht für den Anfang und da liegt es nahe, wieder einmal mit Altesse zu eröffnen. Das hat der Rudl vor zwei Jahren gemacht. Von den seinerzeit kredenzten Weinen hat er sowieso nur mehr den Quartz 2018 von der Domaine des Ardoisières im Sortiment. Aber den wird er auch nicht aufmachen. Dafür kann er vier Altesse, die es in seinem Geschäft noch nie glasweise gegeben hat, offerieren.

Das Studienjahr mit Ω, respektive Z zu schließen, wäre eine schöne Herausforderung. Zierfandler würde sich dafür förmlich anbieten. Auch von den geologischen Vorlieben, die jenen von Altesse ziemlich nahe kommen, her. Schauen wir einmal.

 

Altesse

Möglicherweise ist Altesse mit Furmint verwandt und heißt so, weil Furmint der Wein für den Hof war. Der Ertrag ist überschaubar und kann sich in Jahren wie 2020 oder 2021 auch schnell einmal dem Wert null nähern. Altesse liebt es steinig. Viel steinigere Böden als jene der Dupasquiers hat der Rudl noch nicht gesehen. Oidium ist weniger ein Problem, Peronospora dafür umso mehr. Wenn die Lage nicht wirklich vorteilhaft ausgerichtet ist, dann brennt schnell einmal der Hut. Franҫis Rousset (Côteaux des Girondales) und Maxime Dancoine (Domaine de l‘Aitonnement) haben damit in den letzten Jahren immer wieder einmal das zweifelhafte Vergnügen gehabt. Dass man den Quartz von Brice Omont nicht mir nix – dir nix kaufen kann, hat auch damit zu tun. Und dass es Jacques Maillet seinerzeit gelungen ist, die Damen und Herren vom Komitee zum Schutz der Appellation AOP Vin de Savoie davon zu überzeugen, dass man Jacquère und Altesse verschneiden darf, ist detto auf die Empfindlichkeit dieser Rebsorte zurückzuführen. 2011 haben die klimatischen Bedingungen den Altesse-Stöcken so zugesetzt, dass das entsprechende Fassl nicht voll geworden ist. Die Geburtsstunde von Le P‘tit Canon. Seither gibt es eine ganze Menge Weinmeisterinnen und Weinmeister, die Altesse und Jacquère fusionieren.

Die Trauben sind lockerbeerig und werden rötlich bis kupferfarben, wenn sie vollreif sind, daher der Spitzname Roussette.

Die Weine erinnern an die Aromen von Mandel, Haselnuss, Quitte, Bergamotte und Lindenblüte.

  • Naxide 2022 (Altesse und Chardonnay), Domaine les Cortis, Andert et Condon, Ain, Vin de France (4,50/7)

    Über diesen Weinmeister ist Ihnen der Rudl auch noch Wissenswertes schuldig.

  • Solar 2022, Domaine de l‘Aitonnement, Aiton, IGP Vin des Allobroges (10/15)

    Totalausfälle 2020 und 2021

  • Les Grandes Jorasses 2020, Dominique Belluard / Domaine du Gringet, Ayse, Vin de France (9/14)

    Die Hälfte der Trauben auf der Maische vergoren, alles andere als wuchtig und keine flüchtige Säure, eher Frische, Zitruszesten und Steinigkeit. Achtzehn Monate im Betonei ausgebaut. So einen maischevergorenen Wein hat der Rudl selten getrunken.

  • Altesse aVé 2022, Côteaux des Girondales, Villaz, Haute-Savoie, Vin de France (4,50/7)

endlich wieder verfügbar, nachdem 2021 ein Totalausfall war

  • Roussette de Savoie 2020, Domaine Giachino, Chapareillan, AOP Vin de Savoie (4,50/7)
  • Roussette de Savoie 2017, Domaine Dupasquier, Aimavigne, AOC Vin de Savoie (3/5)
  • Prieuré Saint Christophe blanc 2018, Domaine Giachino, AOP Vin de Savoie (7/11)

Diese Weine gibt es gasweise

am Dienstag, den 12. September von 17 bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Im Übrigen wartet Rudolf Polkifka immer noch, bis endlich der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag erklärt wird.

Stαrtend grüßt Caviste Rudolf!

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Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien