Wie es weiter geht …

Geneigte Oenologinnen, gewogene Oenologen,

bitte erlauben Sie dem Rudl zuerst einen Hinweis in eigener kaufmännischer Sache:

Caviste Rudolf stellt Ihnen auch heuer vor Weihnachten sehr gerne CO2- und zustellgebührfrei Wein zu. Ohne Mindestbestellmenge, ohne Hinterlegen der Ware in irgendwelchen Paketshops und ohne moderne(?) Sklaven als Zusteller.

Er ersucht Sie, ihm Ihre Wünsche, weihnachtsoenologischer oder anderer Art in den nächsten Tagen bis spätestens 5. Dezember zu übermitteln und verspricht, zeitnah einen Zustelltermin mit Ihnen zu vereinbaren.

Der Rudl hofft, ab 14. Dezember wieder ausschenken zu dürfen. Aber auch im Falle einer Verlängerung der überlangen Sperrstund‘ wird er dann den einen oder anderen Tag für den Flaschenverkauf aufsperren. Das bedeutet aber auch, dass Rudolf, the cycling caviste dann in den letzten zehn Tagen vor Weihnachten nicht mehr viel cyceln und zustellen können wird.

Darum freut sich Monsieur Rudolf ganz besonders über Bestellungen bis 5. Dezember und verspricht eine rasche Zustellung.

And now for something completely lunatic …

Kennen Sie den Monty Python Sketch „Election Night Special“? In diesem wähnt sich Citoyen Rudolf gerade. Es ist ja nicht so, dass man auf politischer oder gesellschaftlicher Ebene in den letzten Jahrzehnten nicht genug Gelegenheit gehabt hätte, sich mit Verrückt- und Bescheuertheiten auseinanderzusetzen. In einem Land, das es sich leistet, mit Steuerinseraten Boulevardzeitungen aufzupäppeln, ist das ja vielleicht auch gar nich so erstaunlich.

Ärgerlich

Der Rudl ist in den letzten Wochen am Eisenberg, im Retzer Land und mangalitzawürstelmäßig auch im Seewinkel geschäftsgereist. Die nächsten sechs Weinthemen waren fixiert, viel mehr als vor Weihnachten noch realistisch unterzubringen sein würden. Darüber hinaus hat Caviste Rudolf telekommunikativ Kontakte nach Savoyen gepflegt und strapaziert, um zwei Lieferungen zu ermöglichen, obwohl die beiden in der letzten überlangen Sperrstund‘ des Vorjahres gelieferten Paletten noch relativ jungfräulich im neuen Keller stehen.

Und jetz‘ is‘ wieda zua.

Oft hört und liest man, dieses Land sei gespalten. Obwohl zumindest eine Handvoll Falotten es ganz sicher auf so eine Spaltung anlegt, erscheint dem Rudl die Lage eher als verwirrt denn als gespalten. Und so fühlt er sich auch selber.

Eine kolossale Einigkeit scheint darüber hinaus darin zu bestehen, dass „die Politik“ oder „die Regierung“ schuld ist. Nicht dass der Rudl das, was da in den letzten sechs Monaten gelaufen ist, als große Staatskunst betrachten würde, aber eine Frage erlaubt er sich bei all dem schon: Ist es einer aufgeklärten, mündigen Gesellschaft würdig, sich bei der Bewältigung so einer Krise nur auf „die da oben“ zu verlassen? Wer hat es etwa den Betreibern öffentlicher Verkehrsmitteln verboten, die Einhaltung der Maskenpflicht ernsthaft zu kontrollieren oder gar die Fahrtintervalle zu verkürzen, um Gedränge zu vermeiden? Wer hat es den Schulen verboten, genauer hinzusehen, warum bestimmte Gruppen von Schülerinnen und Schülern sowie noch viel folgenschwerer deren Eltern und Verwandte signifikant Vorbehalte gegen die Impfung haben und entsprechend initiativ zu werden? Wo waren Medien, Schulen und Universitäten, als es darum gegangen wäre, einen wirklich breit angelegten gesellschaftlichen Diskurs darüber zu eröffnen, dass bürgerliche Freiheiten und Grundrechte nicht bedeuten, tun und lassen zu können, was man gerade will? Ganz besonders laut schreit der Rudl diese Frage auch den Neoliberalistinnen und Neoliberalisten entgegen. Die scheinen einen kategorischen Vorbehalt gegen jegliche Art staatlichen Agierens zu haben, im Nachhinein dann aber immer ganz besonders genau und vor allem laut zu wissen, wie man es machen hätte müssen.

Vielleicht ist es gar nicht so verwunderlich, dass in einer darartigen Mischung aus Lethargie und Obrigkeitsgeilheit ein Biotop für nach Aufmerksamkeit lechzende Gimpel entsteht. Die halten sich für besonders kritische Geister, weil sie Nachrichten im ORF hinterfragen oder auch nur nicht verstehen. Wenn irgendein rechter Hetzer oder ein lustiger Schoitel etwas auf Facebook oder Twitter schmiert, sehe sie aber keinen Grund, das zu hinterfragen. Sie erkennen auch nicht, dass das Problem am blinden Gehorsam weniger der Gehorsam als die Blindheit ist und beweisen, dass man auch mit blindem Ungehorsam recht viel Schaden anrichten kann.

Der Rudl schüttelt auch seinen Kopf über jene, die jetzt lamentieren, dass die Menschen zu wenig „an die Naturwissenschaft“ glauben. Kann es sein, dass sich in letzter Zeit Wuchteldrucker im Namen „der Naturwissenschaft“ wichtig gemacht haben, die Applaus, Ideologie und die eigene Eitelkeit über wissenschaftliche Redlichkeit und Sorgfalt in der Einhaltung biederer wissenschaftlicher Standards stellen?

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils

Für den Rudl sein Geschäft bedeutet das Folgendes: Er liefert bis 10. Dezember zustellgebühr-und CO2-frei höchstpersönlich Wein an die Türtackn. Wenn Sie auf Weihnachten das eine oder beziehungsweise und andere Flascherl Wein möchten, ersucht der Rudl Sie, ihn das in den nächsten zwei Wochen wissen zu lassen. Dann bringt er Ihnen den Wein alsbald vorbei, sodass dieser sich vor dem festlichen Öffnen sogar noch ein bissl ausrasten kann.

Ab sofort verfügbar:

  • Leo Uibel, Ziersdorf, Retzer Land, Pét nat „Chaboom“, 18,50 Euro

  • Leo Uibel, Ziersdorf, Retzer Land, Grüner Veltliner Granit (von der Riede Hundsberg) 2017, 35 Euro

  • Leo Uibel, Ziersdorf, Retzer Land, Roter Bruno (Pinot noir und Rotburger), 15 Euro

  • Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, Gelber Muskateller 2020, 12,50 Euro

  • Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, Grüner Veltliner Retzer Stein 2020, 20 Euro

  • Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, Grüner Veltliner Retzer Stein 2016, 22 Euro

  • Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, Weißer Traminer Sandberg 2017, 21,50 Euro

  • Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, Pinot noir Kapellenberg 2019, 22 Euro

  • Weingut Rudolf Fidesser, Platt, Retzer Land, Pét nat rosé „orbis“ 2020, 22 Euro

  • Biomangalitzawürstel (Paarl) (getrocknet und vakuumiert, etwa 180 Gramm), Elena und Josef Göltl, Frauenkirchen, 7,50 Euro

grundsätzliche Neuerungen im Sortiment

Caviste Rudolf hat in letzter Zeit von ein paar Weinen, um die ein ziemliches Griss ist, ganz kleine Zuteilungen bekommen (Chambeyron-Manin, Domaine des Closiers, Jean-Paul et Charly Thévenet, Laroque d‘Antan). Er wird diese Weine nicht mehr auf seine Homepage stellen, weil es ihn nicht freut, diese Weine mühsamst zu beschaffen und dann auf die Post zu bringen, damit diese sie nach Frankreich versendet.

Dieser Weine wird man ausschließlich beim analogen Besuch in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils gewahr.

Selbstverständlich bleibt Cycling Caviste Rudolf Polifka der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag zu erklären ist. Und auch da versteht er die Lethargie nicht, zumal er niemanden kennt, der so einen Feiertag ablehnen würde. Wenn es nach dem Rudl geht, gerne auch im Tausch gegen den 8.12. oder den 15.8. oder den 26.12.

Sich schon ein bissl knocked down fühlend grüßt Herr Rudolf!

Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.

Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien

Pinot gris, umdisponiert für Donnerstag, den 4. November von 17 bis 21 Uhr

Es ist nicht so, dass sich der Rudl nach dem extravaganten Schiste-Thema nicht vorgenommen hätte, als nächstes ein von billigeren Weinen bestrittenes Weinthema folgen zu lassen. Und der Rudl hat auch schon ein Programm samt Newsletter mehr oder weniger beisammen gehabt. Aber jetzt ist es so gekommen, wie es mehr oder weniger häufig bei Mehroderweniger kommt. Das Programm mit den extraoridnairen Welschrieslingen ist nicht mehr und nicht einmal weniger zustande gekommen, weil der Rudl bei einem Winzer zwar fünf wirklich ausgesprochen gute Welschrieslinge kosten dürfen hat, der Wein aber noch nicht im Verkauf ist. Aber die Geduld zahlt sich aus. Das werden Sie sehen.

An fehlender Geduld oder auch Hartnäckigkeit ist beim Rudl in Sachen Wein bekanntlich noch selten etwas gescheitert. Das wissen Sie und darauf ist der Rudl auch ein bissl stolz. Darum gibt es kommende Woche keine Welschrieslinge, sondern Pinot gris, Grauburgunder, Ruländer, Graue Mönche oder auch oststeirische Traminer, je nachdem wie Sie dazu halt sagen möchten.

Darüber hinaus ist es dem Rudl ein Herzensanliegen, auf 2 (zwei!) Weinauktionen zugunsten des Wiener Integrationshauses hinzuweisen. Eine analoge findet am Donnerstag, den 11. November im Alten Rathaus in der Wipplinger Straße zu Wien statt. Und eine digitale tut es ersterer im wirklich paradoxen Internet vom 8. bis 12. November gleicht.

https://www.integrationshaus.at/de/eventarchiv/weinversteigerung-zugunsten-des-integrationshauses-106

Pinot gris

Vor etwas mehr als einem Jahr hat der Rudl geplant, Pinot gris zum Gegenstand seiner damals noch wöchentlichen Studien zu machen. Dazu ist es nicht gekommen, weil der Rudl zuerst eine andere Idee gehabt hat und dann Kockdown war, mit dem Kollateraleffekt, dass dem Rudl seine Ideen und Weine für das Pinot gris-Wochenstudienthema nicht weniger geworden sind.

Darum hat Oenologierat Rudolf nach dem Aufschieben des Welschriesling-Themas aus dem Pinot gris-Thema eine entsprechende Umathum-Vertikale ausgegliedert. Diese wird zu einem anderen Zeitpunkt geöffnet. Und die anderen Pinot gris gibt es diese Woche glasweise.

Die zu studierenden Weine sind in Österreich, Savoyen, dem Elsass und der Dankbarkeit gewachsen. Ein paar interessante gibt es auch in Friaul und Slowenien. Aber auch für diese heißt es wie für die Vertikale von Josef Umathum „Bitte warten!“

Und wenn jetzt von der Weinbauregion Savoie die Schreibe war: Dort sagen sie zum Pinot gris der Einfachheit halber Malvoisie. Mit dem Frühroten Veltliner haben diese Weine so wenig zu tun als mit Malvasia istriana.

  • Pinot gris 2017, Domaine Xavier Jacqueline, Aix-les-Bains, AOP Vin de Savoie (4/6)
  • Pinot gris „Les Jardins“ 2016, André Ostertag, Epfig, AOP Vin d‘Alsace (5/8)
  • Pinot Gris Reserve 2018, Josef Umathum, Frauenkirchen, Neusiedler See (4,50/7)
  • Pinot Gris 2017, Les Vignes de Paradis, Ballaison, Haute-Savoie, IGP Vin des Alloborges (5/8)
  • Pinot gris 2018, Adrien Berlioz, Chignin, AOP Vin de Savoie (5/8)
  • Grauburgunder „r“ 2016, Herrenhof Lamprecht, Pöllau, Oststeiermark (6/9)
  • Pinot Gris 2017, Josef Lentsch, Dankbarkeit, Neusiedler See (4/6)

… gibt es glasweise

am Donnerstag, den 4. November von 17(!) bis 21 Uhr

in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22

Cycling Caviste Rudolf Polifka freut sich über Reservierungen. Er hat nur acht Verabreichungsplätze), stellt in Wien zustellgebührfrei Wein zu und bleibt der Meinung, dass der 27. Jänner, der Tag der Befreiung der Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz, endlich zu einem europäischen Feiertag zu erklären ist.

Caviste Rudolf grüßt umdisponiert habend, aber wohldisponiert!