Der Rudl weiß nicht, wie es Ihnen, geneigte Oenologin, gewogener Oenologe, geht. Aber ihm gefallen die ganzen Lichter und der Glanz vor Weihnachten. Er ist sich der gesundheitlichen und ökologischen Problematik des viel zu vielen Lichts in der Stadt bewusst, aber vor Weihnachten drückt er da eine Auge zu. Vielleicht ist er vom vorweihnachtlichen Glanz ein bissl geblendet. Ohne eine schwache Seite für gnostischen Dualismus zu haben, vermag der Rudl dem Licht vor Weihnachten etwas Positives abzugewinnen. Er ist ein passionierter Städter, zumindest solange es ihm die Stadt samt öffentlicher Infrastruktur ermöglicht, am Wochenende mit dem Zug hinaus aufs Land zu gelangen. Zwar würde er sich außer einer Laterne mit einer wirklich brennenden Kerze nichts auf den Balkon hängen, aber zum Anschauen findet er die ganzen Rentiere, Weihnachtsmänner, Rehe, Schneemänner, Elvise in Cadillacs und was da sonst noch alles von Balkonen und aus Fenstern leuchtet, amüsant. Freilich hat das Ganze eine Grenze: Beginnt die illustre Szenerie am Balkon zu blinken, dann resultiert das beim Rudl in Anzeichen von Unruhe, um früher oder später in Symptome, die einem veritablen Tourette-Syndrom zugeschrieben werden, überzugehen.
Mit Gold- und Silberglanz geht es dem Rudl gerade gleich. Solange das Edelmetall nicht echt ist und für die Entscheidungsschlacht zwischen dem Dichterfürsten und dem Kreidemeister gehortet wird, soll es dem Rudl recht sein. Und wenn dann vielleicht gar noch der Herr Kurt darüber singt, ist sowieso alles ok. Schließlich und endlich wäre es ursprünglich ja auch die Intention seiner Geschäftsgründung gewesen, wenn schon nicht sich eine goldene Nase so doch ein bissl Marie zu verdienen. Und auch zu Silvester darf es, wenn es nach dem Rudl geht, glänzen. Da und auch den Rest des Jahres ist ihm die akustische Umweltverschmutzung ein größerer Dorn im Ohr als die optische eine im Auge.
Auf alle Fälle würdigt Caviste Rudolf auch dieses Jahr nach dem Silbernen auch den Goldenen Sonntag und sperrt heute ein letztes Mal in diesem Jahr sein Geschäft von 14 bis 18 Uhr auf.
am Goldenen Sonntag, den 22. Dezember von 14 bis 18 Uhr
in der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22
In den Weihnachtsferien bleibt die Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils geschlossen.
Nächster Öffnungstag: Dienstag, 7. Jänner 2020: Altesse-Vertikale Dupasquier, featuring ein paar andere Weinbauern
Frohe Weihnachten!
Schicken Sie ein entsprechendes E-Mail, wenn Sie keine Nachrichten der Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils bekommen möchten.
Weinhandlung Rudolf Polifka et Fils, Reindorfgasse 22, 1150 Wien
Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag, 16 bis 21 Uhr, an Schultagen
kostenlose und CO2-minimierte Zustellung innerhalb von Wien ab einem Bestellwert von 57